Auswirkungen der IED-Richtlinie auf ... - Inplus GmbH
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<strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> <strong>IED</strong>-<strong>Richtlinie</strong> <strong>auf</strong> Industriebetriebe<br />
aus <strong>der</strong> Sicht eines Anlagenbetreibers<br />
Dipl. Ing.<br />
Bernhard Gillner<br />
1
Kurzportrait<br />
Gründung 1965<br />
Walzwerk für den wachsenden Aluminium Markt in Europa<br />
Gesellschafter 50 % Hydro Aluminium Rolled Products <strong>GmbH</strong><br />
gehört zu Norsk Hydro (Oslo, Norwegen)<br />
50 % Novelis Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
gehört zu Novelis Inc (Atlanta, USA)<br />
seit 2007 Aditya Birla Group (Indien)<br />
Produktion 1,5 Millionen t/a Aluminium Band<br />
0,9 Millionen t/a Al-Walzbarren<br />
Beschäftigte 2.200 Mitarbeiter<br />
Umsatz 369 Mio. € (ohne Metallpreis)<br />
Fläche 58 ha (befestigt 46 ha)<br />
2
Schmelzen >> Warmwalzen >> Kaltwalzen<br />
3
Standort Neuss Anlagenarten / Kapazitäten<br />
KT<br />
AF<br />
Kaltwalzwerk [KWW]<br />
1,5 Mio. t/a<br />
Warmwalzwerk [WWW]<br />
2,0 Mio. t/a<br />
ETA<br />
KT<br />
ZABA<br />
RKB<br />
Schmelzanlage für<br />
Aluminium [ASW]<br />
(<strong>IED</strong>/UVP/BVT/AZB/PRTR)<br />
1,3 Mio. t/a<br />
4
Eckdaten Stand 2012<br />
• 5 BImSchG-Anlagen (1 <strong>IED</strong>, alle TA Luft)<br />
• 4 Abwasserbehandlungsanlagen (1 in <strong>IED</strong>-Anlage)<br />
• 5 Kühlkreisl<strong>auf</strong>systeme (3 Direkteinleiter, 2 Gießwasser über ABA)<br />
• 360 Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen (76 in <strong>IED</strong>-Anlage)<br />
• 18.400 t Abfälle (ca. 50% gefährliche)<br />
• 44.600 t Krätze und an<strong>der</strong>e aluminiumhaltige Wertstoffe<br />
• 145 (+6) Behördliche Genehmigungen<br />
• 1 Ursprungsgenehmigung 1968 BImSchG (GewO)<br />
• 79 (+3) Än<strong>der</strong>ungsgenehmigungen BImSchG<br />
• 55 (+2) Baugenehmigungen<br />
• 3 (+1) Wasserrechtliche Erlaubnisbescheide<br />
• 6 Genehmigungen nach § 58 LWG (1+2)<br />
5
Gesetz zur Umsetzung <strong>IED</strong> vom 08.04.2013<br />
Än<strong>der</strong>ung betrifft im Wesentlichen BImSchG, WHG, KrWG, UVPG<br />
• Ausgangszustandsbericht Boden und Gewässer<br />
Zulassung<br />
• Feststellung IST-Zustandes (Basis für die Rückführungspflicht)<br />
• bei Än<strong>der</strong>ungen erst ab 2014<br />
• Erste Umsetzungsverordnung (Entwurf):<br />
• G- (Spalte1), V- (Spalte 2) und E- (<strong>IED</strong>) Genehmigungsverfahren<br />
• Industrieabwassereinleitungen und -kläranlagen (IZÜV<br />
• mögliche Öffentlichkeitsbeteiligung, längere Verfahrensdauer<br />
• Übersicht an<strong>der</strong>weitiger Lösungsmöglichkeiten (?)<br />
• BVT-Schlussfolgerungen (neu) als Basis für die Emissionsbegrenzungen<br />
• BAT-AEL = BVT assoziierte Emissionswerte bei normalen<br />
Betriebsbedingungen (Emissionsbandbreiten)<br />
• Sanierungsfrist 4 Jahre nach Veröffentlichung BAT-AEL<br />
• BAT-AEL (NFM) kennt keine Bagatellgrenzen wie die TA Luft<br />
• Aufhebung <strong>der</strong> Bindungswirkung Nr. 5.x TA Luft (TALA, AISV, LAI, UMK)<br />
• Regelmäßige Überprüfung <strong>der</strong> Genehmigungsaktualität<br />
(Umsetzung spätestens nach 4 Jahren / vgl. jährliche Berichtspflicht)<br />
6
BAT-Schlußfolgerungen: BAT-AEL<br />
Stoff<br />
aktuell TA Luft<br />
zukünftig BAT-AEL<br />
Tagesmittelwert<br />
Tagesmittelwert<br />
Staub<br />
10 mg/m³<br />
5 mg/m³<br />
bzw. 20 mg/m³<br />
o<strong>der</strong> Fracht<br />
Bagatellgrenze ?<br />
Ges.C. (TOC)<br />
50 mg/m³<br />
10 mg/m³<br />
Chlor<br />
3 mg/m³<br />
1 mg/m³<br />
HCl<br />
30 mg/m³<br />
10 mg/m³<br />
NOx(NO 2 )<br />
0,35 g/m³<br />
-<br />
3.Entwurf Feb. 2013<br />
PCDD/F<br />
0,1 ng/m³<br />
0,1 ng/m³<br />
Verabschiedung 2014<br />
erwartet<br />
• jährliche Abgasmessungen, sofern nicht kontinuierlich<br />
• Umweltmanagementsystem<br />
• Energiemanagement<br />
• Stauberfassung diffuse Emissionen<br />
• Low-NOx-Brenner<br />
• Abfallverwertung<br />
• Kreislausführung Wasser, Abwasserbehandlung (keine GW)<br />
• Lärm und Geruch<br />
7
Gesetz zur Umsetzung <strong>IED</strong> vom 08.04.2013<br />
Überwachung<br />
• Berichtspflichten an Behörde(n)<br />
• Emissionen, aber auch Abwasserqualität und Abwasseranlagen<br />
• Ereignisse sofort -> Überschreitungen / Umweltauswirkungen<br />
• Bericht (mindestens) einmal jährlich „vorlegen“:<br />
• Maßgabe Nebenbestimmungen o<strong>der</strong> Verordnungen<br />
• Zusammenfasssung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Emissionsüberwachung<br />
• sonstige Daten zur Einhaltung <strong>der</strong> Genehmigungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
• u.U. ein Vergleich mit BAT-AEL Emissionsbandbreiten neuer<br />
BVT-Schlussfolgerungen (branchenabhängig, Werte bei<br />
normalen Bedingungen !)<br />
• Überwachung Boden (10a) und Grundwasser (5a)<br />
• Alternative: systematische Abschätzung des Verschmutzungsrisikos<br />
• Umweltinspektionen<br />
• Vor-Ort-Besichtigungen<br />
• Überwachung <strong>der</strong> Emissionen<br />
• Überprüfung interner Berichte und Folgedokumente<br />
• Überprüfung <strong>der</strong> Eigenkontrolle<br />
• Prüfung <strong>der</strong> angewandten Technik<br />
• Eignung des Umweltmanagments<br />
8
Auflagen<br />
Auflagenverfolgungssystem ALUNORF<br />
3000<br />
Auflagen seit 1965<br />
Aufgaben eingepflegt 1995<br />
2743<br />
2500<br />
Anzahl Auflagen<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
926<br />
1267<br />
1476<br />
500<br />
0<br />
337<br />
90 72 51 0<br />
erledigt entfällt bei Bedarf wie<strong>der</strong>kehrend offen Wi<strong>der</strong>spruch gesamt<br />
Aktueller Stand 12/2012<br />
9
Auflagen<br />
Behördenbeteiligung durch Bescheide ( Anteil 3% )<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
80%<br />
Behördenbeteiligung<br />
Schreiben<br />
Nachw eise<br />
70%<br />
Termine<br />
60%<br />
Betriebsanw eisungen<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
32%<br />
25%<br />
20%<br />
24%<br />
19%<br />
13%<br />
13%<br />
10%<br />
0%<br />
5%<br />
Mitteilungen Genehmigungsfrage Abnahmen Notfallorganisation<br />
10
Jährlicher Bericht<br />
Überwachung klassisch<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>IED</strong>-Gesetz<br />
Mitteilungen:<br />
Jahresberichte (Konti)<br />
Messberichte (3a / 4a)<br />
Abnahmen<br />
Protokolle<br />
Umweltdaten<br />
Störungen AGR<br />
Messpläne<br />
Jährlicher Bericht(e):<br />
Basis Auflagen<br />
BAT-AEL ?<br />
ev. jährliche Messungen<br />
Emissionen:<br />
Schadstoffe, Lärm, Gerüche<br />
Abwasser / VAwS<br />
Boden / Grundwasser<br />
11
Jährlicher Bericht(e) - Umweltinspektion<br />
Überwachungssituation<br />
(medienübergreifend >>> teils verschiedene Behörden)<br />
Jährliche Bericht(e)<br />
Basis Nebenbestimmungen/<br />
Verordnungen<br />
Ergebnisse <strong>der</strong><br />
Emissionsmessungen<br />
(kontinuierlich +<br />
diskontinuierlich)<br />
„Sonstige Daten“<br />
Umweltinspektionen<br />
Zulassungen<br />
Nebenbestimmungen<br />
Unterlagen<br />
Schriftwechsel<br />
Vor-Ort (+/- im Betrieb)<br />
Umwelterklärung<br />
(Internet)<br />
Jährliche validierte<br />
Aktualisierung<br />
Funktionale<br />
Äquivalanz ?<br />
Umweltgutachterprüfung<br />
(staatlich)<br />
Jährliches Audit<br />
12
Umweltinspektion (§52 BImSchG) nur für <strong>IED</strong>-Anlagen<br />
• Umweltinspektionsplanung mit/ ohne Risikobetrachtung auch für an<strong>der</strong>e Anlagen<br />
• Checklisten für Umweltinspektionen<br />
u.a. Anzahl je Anlagenart:<br />
•BImSchG<br />
•VAwS<br />
•Abwasser<br />
Bonusjahr<br />
13<br />
Risikopotenzial ?<br />
Anlagenzahl o<strong>der</strong> Anlagengröße
Stofffluß<br />
Stand 2012<br />
gefährliche Stoffe<br />
Chlor<br />
360<br />
VAwS-Anlagen<br />
meistens Öl<br />
<strong>IED</strong>-Anlage<br />
14<br />
Risikopotenzial ?<br />
Jahresdurchsatz o<strong>der</strong> Anlagenvolumen
Umweltinspektion<br />
Abl<strong>auf</strong><br />
Zeit<br />
Themenschwerpunkte<br />
Auditcharakter:<br />
Einleitung<br />
Vorstellung<br />
des Betriebs<br />
2%<br />
3%<br />
• Sicherheitseinweisung<br />
• Vorstellung und Einleitung (Standort / Anlage)<br />
• Definition Überwachungsrahmen<br />
• Beschreibung des Betriebes<br />
• Vorstellung <strong>der</strong> Verfahren<br />
mittlerer Aufwand:<br />
2 Personen,<br />
7-8 Tage,<br />
davon 1-2 Tage<br />
vor Ort.<br />
40%<br />
• Besichtigung <strong>der</strong> Anlage<br />
• Behörde wählt möglicherweise Schwerpunkte aus<br />
Betriebsbesichtigung<br />
Unterlageneinsicht<br />
40%<br />
• Überprüfung von behördlichen Nebenbestimmungen<br />
durch z.B. Einsicht in Betriebstagebücher,<br />
Prüfprotokolle, Meßberichte, etc.<br />
Bericht<br />
(Nachtrag)<br />
15%<br />
• Erstellung / Abstimmung des Berichtes<br />
• ggf. Zusendung zusätzlicher Dokumente an Behörde<br />
• Veröffentlichung im Internet<br />
15
Umweltinspektion<br />
16
Fazit (1)<br />
• Viele Abgrenzungs-/ Zuständigkeitsfragen<br />
– <strong>IED</strong>-Anlagen < > an<strong>der</strong>e Anlagen/ Betreiber/ Behörde(n)<br />
• Ausgangszustandsbericht Boden und Grundwasser <strong>der</strong>zeit viele<br />
methodische Fragen offen<br />
• BREF-Überarbeitungen (BVT-Merkblätter) erfor<strong>der</strong>n fundierte Daten und<br />
Industriebeteiligung bei <strong>der</strong> Ermittlung branchenspezifischer Werte<br />
– BVT-Schlußfolgerungen heben ev. heutige TA Luft Vorgaben aus<br />
– Anpassung von Genehmigungen wirksam nach 4 Jahren<br />
• Rechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu Industrieabwasser werden neu organisiert und<br />
ausgeweitet<br />
• Das Wissen über die Genehmigungssituation (Nebenbestimmungen) rückt<br />
stärker in den Fokus bei den neuen Berichtspflichten und<br />
Umweltinspektionen<br />
– Abgrenzung von Anlage und Auflagen bei Genehmigungsfolgen<br />
17
Fazit (2)<br />
• Umweltinspektionen sind Stichproben, haben Auditcharakter<br />
18<br />
– Län<strong>der</strong>spezifische risikobasierter Planung<br />
– Betriebsbesichtigungen und Unterlagenprüfungen (Behörde und Vor-Ort)<br />
– Medienübergreifend ggf. mit Arbeitsschutz<br />
• Umweltinspektionen werden über die rechtliche Vorgabe <strong>der</strong> <strong>IED</strong>-<br />
Anlagen hinaus eingeführt<br />
• Erleichterungen durch Umweltmanagementsysteme werden nur<br />
mittelbar im Rahmen <strong>der</strong> Risikobewertung berücksichtigt trotz ähnlicher<br />
Prüfungsinhalte bei Umweltinspektionen (Ausnahmen in Bayern)<br />
• Ingesamt stärkere Kommunikation und Kooperation mit Behörde(n)<br />
erfor<strong>der</strong>lich<br />
• Mehr Daten im Internet wegen ausgeweiteter Informationspflichten<br />
– Probleme <strong>der</strong> Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />
– Mängeldarstellung län<strong>der</strong>spezifisch