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Ropes Course Trainer<br />
Nach zweijähriger Vorbereitung gelang eine nahezu historische<br />
Kooperation: Österreichischer Alpenverein, Deutscher Alpenverein,<br />
Outward Bound Deutschland, Deutscher Bergsportführer Verband<br />
und der Verband Österreichischer Berg- und Skiführer haben sich<br />
zu einer Trägerplattform zusammengeschlossen. Aufbauend auf den<br />
bisher in der Ropes Course Ausbildungen gemachten Erfahrungen<br />
wurde ein gemeinsames Curriculum entwickelt. Die fachliche Kompetenz<br />
der Träger garantiert eine hochqualifizierende Weiterbildung<br />
für den Arbeitsbereich "High and Low Ropes Courses". Neben der<br />
technischen Ausbildung wird sehr viel Wert auf die Schulung der<br />
Moderations- und Interventionsfähigkeit gelegt. In verschiedenen<br />
Ausbildungsstufen werden Sicherheitstechnik, Rettungstechnik,<br />
Gruppendynamik, Leitungsverhalten, etc. im Bereich mobiler und<br />
stationärer Nieder- und Hochseilelemente vermittelt. Die einzelnen<br />
Kursteile werden sowohl in Österreich als auch in Deutschland<br />
angeboten. Somit können Interessierte unter mehreren Standorten<br />
und Terminen wählen. Die erfolgreiche Teilnahme wird von allen<br />
Trägern gemeinschaftlich zertifiziert. Infos und Anmeldung:<br />
www.alpenverein.or.at/jugend/Ausbildung/SpotSeminare<br />
Ein Verhauer mit tragischen Folgen<br />
Von zwei Urteilen berichtet uns Dr. Luidger Röckrath. Die Entscheidungen<br />
sind deshalb bemerkenswert, weil es um Verantwortlichkeit<br />
gegenüber außenstehenden dritten Alpinisten<br />
(außerhalb der eigenen Gruppe und ohne Führungsverantwortung)<br />
geht.<br />
■ Im August 2004 kam ein Bergsteiger vom Salzburger Steig<br />
auf den Hohen Göll ab. Nachdem er seinen Irrtum bemerkte,<br />
stieg er nicht zum richtigen Steig zurück, sondern versuchte auf<br />
einem Fels- und Grasband zum Salzburger Steig hinüber zu queren.<br />
Dabei trat er einen im hohen Gras versteckten Stein los, der<br />
einen Bergsteiger weiter unten auf dem Steig an der Brust traf<br />
und damit aus dem Gleichgewicht brachte, so dass dieser<br />
abstürzte und sich dadurch tödliche Verletzungen zuzog. Das AG<br />
Laufen verurteilte den Auslöser des Steinschlags wegen fahrlässiger<br />
Tötung zu einer Geldstrafe (80 Tagessätze). Begründung:<br />
Dem Angeklagten sei bewusst gewesen, dass er sich in einem<br />
äußert steinschlaggefährdeten Bereich bewegte und sich weitere<br />
Bergsteiger unterhalb von ihm befanden.<br />
Das Urteil des AG Laufen sollte dennoch nicht zu übertriebener<br />
Sorge Anlass geben. Die Abwägung des Gerichts wäre vermutlich<br />
anders ausgefallen, wenn der Auslöser sich nicht abseits des<br />
Steigs aufgehalten hätte.<br />
■ Weitaus härter fiel mit 18 Monaten Haft die Strafe eines italienischen<br />
Gerichts in Sondrio für einen Snowboarder aus, der -<br />
nach Ansicht des Gerichts - fahrlässig - eine Lawine auslöste,<br />
die im Aufstieg befindliche Tourengänger verschüttete und drei<br />
von ihnen tötete (Unfall am Pizzo Olano, Valgerola, 26.1.2003).<br />
Dort kam allerdings verschärfend hinzu, dass der Auslöser keine<br />
Hilfe leistete, sondern floh.<br />
Beide Fälle machen deutlich, dass auch außerhalb von<br />
➝ Führungssituationen fremdverursachte Alpinunfälle zu rechtlichen<br />
Konsequenzen führen können. Die Mitgliedschaft im<br />
Alpenverein beinhaltet eine Haftpflichtversicherung, die zumindest<br />
vor einer u.U. ruinösen zivilrechtlichen Haftung schützt.<br />
DAV "Aktion Sicher Klettern"<br />
Die Kletterscheine "Toprope", "Indoor", Outdoor basic" sowie<br />
eine Broschüre "Sicher Klettern" gab es bisher nur beim Österreichischen<br />
Alpenverein. Der große Bruder DAV hat nun nachgezogen<br />
und präsentiert seine "Aktion Sicher Klettern".<br />
Die Zielsetzung ist dieselbe: die zwei DAV-Kletterscheine<br />
"Toprope" und "Vorstieg" sollen einen neuen Ausbildungsanreiz<br />
mit dem Schein als begehrenswerte Abschlussprämie schaffen.<br />
Zusätzlich erhalten die Absolventen eine informative Broschüre,<br />
in der sie alle behandelten Themen nachlesen können.<br />
■ Kletterschein "Toprope"<br />
Für Kletteranfänger nach einem Kurs, mit dem Ziel "selbständiges<br />
Topropeklettern". Gezeigt werden müssen das Anseilen, Einlegen<br />
der Sicherung, Partnercheck und Selbstkontrolle, Ablassen,<br />
sowie Topropeklettern. Mindestalter ist 10 Jahre.<br />
■ Kletterschein "Vorstieg"<br />
Für Fortgeschrittene nach einem Kurs, der das selbständige Vorsteigen<br />
mit dem dazugehörigen Vorstiegssichern zum Ziel hat.<br />
Zu den Inhalten vom Kletterschein Toprope kommen Vorstiegsichern,<br />
Sicherungsverhalten, im Vorstieg klettern und Verhalten<br />
an der Umlenkung hinzu. Das Mindestalter beträgt 12 Jahre.<br />
Die Ausbildung und Prüfung zu den Kletterscheinen wird von<br />
den Sektionen, aber auch von privaten Kletterhallen angeboten.<br />
Fachkundige Trainer und Fachübungsleiter nehmen die Prüfung<br />
ab.<br />
www.alpenverein.de<br />
bergundsteigen 2/05<br />
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