Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t Ge s e h e n • Ge l e s e n • Ge h ö r t Interessante Esoterik- & Gesundheitsmessen in St. Gallen und Bern Herrengasse Bern: Wiederauferstehung eines Patrizierhauses Über 70 Aussteller präsentieren Produkte rund ums gesunde Leben sowie feinstoffliches Heilen und mediale Beratung. Und genau diese Mischung macht die Messen so spannend und interessant. Das Spektrum reicht von Naturheilmitteln und Nahrungsergänzungen über Rückenschule und Entschlackungsmethoden bis hin zu Engelkontakten, Aura- Fotografie, Klangheilung, Hellsehen, Handlesen und Channeling. Verschiedenste Bio-Produkte können direkt bei der Messe gekostet werden, Klangschalentherapie und Klangheilung stehen ebenso auf dem Programm wie die Rituale der Azteken oder Luftbettsysteme und Jademassageliegen. Ausserdem können bei der Messe über 50 Vorträge kostenlos besucht werden: dazu werden noch Workshops, Live-Heilungen sowie Live-Jenseitskontakte und Channelings veranstaltet. Einer der Stargäste der Messe ist der bekannte Schlankmacher Mirko Kaczens ki, der alleine durch Handauflegen die Pfunde purzeln lassen kann und Menschen von ihrem Übergewicht befreit. Ausserdem wird Mike Shiva jeweils am Sonntag Nachmittag ein Live-Channeling mit Energieübertragung als Workshop veranstalten. Messetermine: 1.-3. Dez. 06 in St. Gallen, Olma Messehalle 3, und 8.- 10. Dez. 06 in Bern BEA Expo Halle Congress Messeprogramm erhältlich bei ART OF LIFE Messe AG, Tel. 0043- 5574-44339, oder im Internet unter www.esoterikmesse.ch. aid. Eines der wertvollsten Häuser der Berner Altstadt, ist kürzlich vom Baugerüst befreit worden: das ehemalige Tscharnerhaus an der Herrengasse 4. Entworfen wurde es um 1760 wohl vom damals führenden Berner Architekten Niklaus Sprüngli. Die überaus reich und differenziert gegliederte Fassade mit ihren zwei hervorgehobenen mittleren Fensterbahnen und der aufgesetzten Wappenkartusche Tscharner fiel seit langem als stark restaurierungsbedürftig auf. Letztmals wurde sie wohl vor über 100 Jahren renoviert. Glücklicherweise wurde die Fassade nie tief greifend überarbeitet (zurückgehauen ). Wo die Verwitterung nicht angegriffen hatte, zeigten sich Flächen, Gesimse, Profile und die reichen Bild- hauerarbeiten mit all ihren Feinheiten im Zustand des 18. Jahrhunderts. Mit der Restaurierung der Fassade wurden die defekten Teile gefestigt und in einem langen Arbeitsprozess mit Fingerspitzengefühl aufmodelliert. Die Fassade wurde neu in Öl- und Sandtechnik gefasst. Die seit 25 Jahren fehlenden kunstvollen Schmiedeisengitter konnten wieder aufgefunden und eingesetzt werden. Im Inneren wurde der Hof restauriert, wobei man den originalen Boden aus alten Kalkplatten freilegte und wieder herstellte. Hässliche Einbauten im Treppenhaus und abgenutzte Holzverschalungen wurden entfernt und die Oberflächen der Treppe instand gestellt. Schliesslich wurden die zwei Wohnungen im 1. und 2. Stock mit ihren wertvollen Täfern, Decken und Cheminées restauriert und mit neuen Küchen und Sanitärräumen ausgestattet. Die privaten Anstrengungen der Bauherrschaft wurden von der städtischen und der kantonalen Denkmalpflege begleitet und durch Beiträge des Lotteriefonds, der Denkmalpflegestiftung (Lauper-Fonds) und des Bundesamtes für Kultur unterstützt. u Stoppt das Abschmelzen des Grönlandeises den «Golfstrom»? In einer Studie des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, die jetzt in den Geophysical Research Letters erschien, sind Wissenschaftler um Jo hann Jungclaus der Frage nachgegangen, ob und wie stark der Einfluss des abschmelzenden grönlandischen Inlandeises die thermohaline Zirkulation beeinflusst. Für die Studie wurden die Modellrechnungen für den neuen IPCC-Status report, (IPCC = Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaänderungen) der 2007 erschei nen wird, mit einem zusätzlichen Schmelzwassereintrag an den Küsten Grönlands wiederholt. Die Klimaprojektionen für das 21. Jahrhundert lassen darauf schliessen, dass sich die thermohaline Zirkulation im Nordatlantik abschwächen wird. In die Modellrechnungen ging dabei das Abschmelzen des Grönlandeises nicht ein. Die Annahme, dass ein Abschmelzen die Schwächung der Zirkulation beschleunigen könnte, liegt nahe. Die neuen Rechnungen zeigen, dass sich unter konservativen bzw. extremen Annahmen für die Schmelzraten die nordatlantische Zirkulation um 35% bzw. 42% abschwächte, ohne diese Annahmen waren es 30%. Selbst bei hohen Abschmelzraten erholt sich die Zirkulation im Nordatlantik im 22. Jahrhundert. Die neuen Modellrechnungen lassen also darauf schliessen, dass ein abrupter Klimawandel durch das Abschmelzen des grönlandischen Inlandeises kein realistisches Szenario für das 21. Jahrhundert ist. u Es ist ein Mädchen! Das «älteste» Baby stellt sich vor Fund eines dreijährigen Australopithecus afarensis Kindes ermöglicht erstmals, Fragen zur frühen Evolution des Menschen zu beantworten Der Schädel des Australopithecus afarensis-Kindes. Bild: National Museum of Ethiopia, Addis Abeba Vor 3,3 Millionen Jahren starb ein 3-jähriges Mädchen in der Region Dikika im heutigen Äthiopien. Sein fast vollständig erhaltenes Skelett gibt den Forschern nun einmalige Einblicke in unsere Vergangenheit. Das historische Alter des Skelettes und das biologische Alter des Kindes zum Todeszeitpunkt machen diesen Fund zu einem in der Geschichte der Paläoanthropologie einmaligen. Der von einem Forscherteam unter der Leitung von Zeresenay Alemseged vom Leipziger Max-Planck- Institut für evolutionäre Anthropologie in der Fachzeitschrift Nature (September 21, 2006) vorgestellte Fund wird substanziell dazu beitragen Gestalt, Körperbau, Verhalten, Fortbewegungs- und Entwicklungsmuster unserer frühen Vorfahren besser zu verstehen und viele neue Wege zur Erforschung der Kindheit unserer frühmenschlichen Vorfahren eröffnen. Der neue Skelettfund ist der älteste und vollständigste, der jemals von einem kindlichen menschlichen Vorfahren gemacht worden ist. Das Mädchen, das 150‘000 Jah- re vor Lucy gelebt hat, aber derselben Art Australopithecus afarensis angehört, war zu seinem Todeszeitpunkt drei Jahre alt. Das Skelett des Kindes wurde in der Region Dikika in Äthiopien von einem Team von Paläoanthropologen vom Dikika-Forschungsprojekt (DRP: Dikika Research Project) unter der Leitung von Zeresenay Alemseged vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie entdeckt. An dem internationalen und fachübergreifenden Projekt sind Experten verschiedener Forschungsbereiche und mehr als 40 Feldforschungsassistenten beteiligt. Der erste Teil des Kinderskelettes wurde bereits am 10. Dezember 2000 gefunden. Die Ausgrabung des Gesamtskelettes erforderte weitere vier Jahre, in denen intensiv nach weiteren Teilen gesucht wurde. Bisher hatte man gut erhaltene Kinderskelette nur von weniger alten Hominiden gefunden, wie z.B. vom Neandertaler. Ältere Überreste von Kinderskeletten bestanden lediglich aus Schädel, Teilen des Kiefers oder einigen einzelnen Zähnen. Das Skelett des Dikika- Mädchens hingegen ist komplett und in einem sehr guten Zustand. Daher kann man es tatsächlich als einen der grössten Funde in der Geschichte der Paläoanthropologie bezeichnen. Der Fund besteht aus einem Schädel, dem Abdruck des natürlichen Gehirns im Sandstein, der den Schädel ausfüllt, und bisher völlig unbekannten oder nur wenig bekannten Skelettteilen, wie z.B. dem Zungenbeinknochen. Vom oberen Skelettteil fanden die Paläoanthropologen den Grossteil der Wirbelsäule, beide Schulterblätter, die Rippen und beide Schlüsselbeine. Schulterblätter sind unter den dokumentierten fossilen Funden der frühesten Vorfahren des Menschen so gut wie nicht vertreten. Lediglich von Lucy und einem Australopithecus africanus sind die Schulterblätter unvollständig erhalten geblieben. Teile der unteren Gliedmassen, darunter beide Kniescheiben und substanzielle Teile der Hüfte und des Schienbeins beider Beine, wurden gefunden, ebenso wie ein fast kompletter Fuss. Hinweise in den 2 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 <strong>Wendezeit</strong> 6/06 3