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Revolutionäre Militärinstitutionen in der Islamischen Republik Iran

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Rede am 31. Oktober 1971 im irakischen Exil <strong>in</strong> Naǧaf: „The greatest disaster that befell Islam was the<br />

usurpation of rule by Mu’awiya from Ali (upon whom be peace), which caused the system of rule to<br />

lose its Islamic character entirely and to be replaced by a monarchical regime. This disaster was even<br />

worse than the tragedy of Karbala and the misfortunes that befell the Lord of the Martyrs (upon whom<br />

be peace) and <strong>in</strong>deed it led to the tragedy of Karbala.” 29 Auch im Krieg gegen Saddām Ḥosse<strong>in</strong> zog<br />

Ḫome<strong>in</strong>ī historische Analogien. Saddam, dessen Regime er stets als gottlos und damit ohne<br />

Legitimation ansah, wurde, wie zuvor schon <strong>der</strong> Šāh, e<strong>in</strong> neuer Yazīd, „and the tens of thousands of<br />

young <strong>Iran</strong>ians who rushed to their deaths <strong>in</strong> the grisly war that followed saw themselves walk<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

Husse<strong>in</strong>’s footsteps.“ 30 Die Basīǧ wurden am 1. Januar 1981 formal den Pāsdārān unterstellt.<br />

Aufsehen erregten sie durch sogenannte „human wave“-Operationen, <strong>in</strong> denen sich Tausende junger,<br />

ideologisierter Menschen aufopferten, <strong>in</strong>dem sie durch M<strong>in</strong>enfel<strong>der</strong> rannten o<strong>der</strong> gegen zunächst<br />

une<strong>in</strong>nehmbar wirkende Stellungen <strong>der</strong> irakischen Armee anstürmten. Kritiker sprachen von den Basīǧ<br />

als „‚cannon fod<strong>der</strong>‘ for the Revolutionary Guard“. 31 Organisatorisch unterstehen die Basīǧ seither dem<br />

Oberkommandierenden <strong>der</strong> Pāsdārān und direkt dem Revolutionsführer. Geglie<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d die Basīǧ <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Zentralkomitee, welches regionale Kommandos befehligt. Diese regionalen Kommandos stehen<br />

über den Distriktkommandos, welche sich wie<strong>der</strong>um aus lokalen Zellen zusammensetzen. 32<br />

4.2 Die Entwicklung <strong>der</strong> Organisationsstruktur <strong>der</strong> Pāsdārān<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit entwickelte sich e<strong>in</strong>e Führungsstruktur <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Pāsdārān. Die Rolle des Supreme<br />

Councils, welches zuvor kollektiv wichtige Entscheidungen für die Garde getroffen hatte, wurde klarer<br />

def<strong>in</strong>iert. Es war dem Guard Clerical Supervisor, also dem Repräsentanten von Ḫome<strong>in</strong>ī,<br />

untergeordnet. Diesem unterstand <strong>der</strong> Kommandeur <strong>der</strong> Revolutionsgarden. 1984 beschloss man,<br />

dass das Supreme Council den Kommandierenden <strong>der</strong> Garde und se<strong>in</strong>e Stellvertreter, den Pāsdārān-<br />

M<strong>in</strong>ister, den Kommandierenden des Hauptquartiers <strong>der</strong> Revolutionsgarden und „various other<br />

responsible units of the Guard Corps…“ umfassen soll. 33 Bereits 1982 schuf man e<strong>in</strong> eigenes<br />

Pāsdārān-M<strong>in</strong>isterium und das Supreme Council fungierte von nun an als Kontaktstelle zwischen dem<br />

Operationskommando <strong>der</strong> Garden und dem M<strong>in</strong>isterium. 34<br />

29 Ottolenghi Emanuele: The Pasdaran. Inside <strong>Iran</strong>’s Islamic Revolutionary Guard Corps, Wash<strong>in</strong>gton D.C. 2011,<br />

S. 19.<br />

30 Ebd.<br />

31 Katzman, Kenneth: The Warriors of Islam. <strong>Iran</strong>’s Revolutionary Guard, Boul<strong>der</strong> 1993, S. 67.<br />

32 Buchta, Wilfried: Who Rules <strong>Iran</strong>?, Rabat 2000, S. 69.<br />

33 Katzman, Kenneth: The Warriors of Islam. <strong>Iran</strong>’s Revolutionary Guard, Boul<strong>der</strong> 1993, S. 82.<br />

34 Ebd.<br />

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