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TSV aktuell Nr. 11 2013/14

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Hier spricht der Trainer<br />

Flasche leer…<br />

Ich verzichte an dieser Stelle auf ein dezidiertes Rückblicken auf die letzten beiden Spiele. Null<br />

Punkte und 2:10 Tore sprechen eine deutliche Sprache und dokumentieren schonungslos, aber<br />

leider auch realistisch, wie es momentan um meine Mannschaft bestellt ist. Die Frage nach dem<br />

„Warum“ ist da schon wesentlich interessanter und auch wichtiger. Mit 26 Punkten aus der Vorrunde<br />

sowie noch einer Nachholpartie, haben die Jungs eine super Ausbeute erreicht. Für viele<br />

„Experten“ war mein Team als Absteiger <strong>Nr</strong>.1 gehandelt, hat aber allen gezeigt, was machbar<br />

ist, wenn das Engagement passt und alle an einem Strang ziehen. Sehr bald realisierte mein<br />

Team, das wir mit einem Kader von <strong>14</strong> Feldspielern ganz anders an die Sache heran gehen<br />

müssen, als all die Mannschaften, die mit 18 oder 20 Mann bestückt sind. Im Klartext hieß es:<br />

ALLE ziehen mit! Bis Ende August schaffte dieser Kader eine Trainingsintensität von 87%. Die<br />

Folge war neben einer optimalen physischen Fitness, dass wir auch ein im Sommer neu eingeführtes,<br />

aggressives Pressing immer besser auf den Platz brachten. Überzeugende Partien wie<br />

z.B. in Gochsheim oder Wiesentheid, sowie eine starke Serie sorgten für einen fulminanten<br />

Zwischenspurt bis auf Rang 3. Dies alles war ein Verdienst der Mannschaft und Lohn für fleißiges<br />

und konzentriertes Arbeiten. Der <strong>TSV</strong> Röthlein war schon immer eine Mannschaft, die sich<br />

ihren Respekt dadurch schuf, dass man „unbequem zu spielen“ war. Unbequem, da sehr zweikampfstark,<br />

diszipliniert und mit „viel Herz“ agiert wurde. Erreicht haben wir das auch, weil wir<br />

als „eingeschworener Haufen“ galten. Wenn sich dann allerdings Spieler nicht mehr zur Verfügung<br />

stellen, andere Dinge wichtiger sind, sowie nicht beeinflussbare Dinge, wie Verlagerung<br />

des Lebensmittelpunktes wegen des Arbeitsplatzes, einen ohnehin dünnen Kader nochmal verschlanken,<br />

lässt sich das nur noch mit erhöhtem Engagement der „Verbliebenen“ auffangen.<br />

Der ursprünglich <strong>14</strong>er Kader reduzierte sich dann durch den Rücktritt von Thomas „Thömess“<br />

Schönlein auf 13 und war auch nur einmal, in der Partie gegen Unterspiesheim, präsent. Da wir<br />

bis zum Spiel gegen Gerolzhofen keinen Verletzten hatten und die beruflichen bzw. urlaubsbedingten<br />

Ausfälle max. einen Spieler ausfallen ließen, konnten wir den „Ritt auf der Rasierklinge“<br />

meistern. Deshalb war uns im Trainerstab auch während dieser Serie stets bewusst, dass wir<br />

die vorhandene Form nutzen müssen, um Punkte zu sammeln. Ein Mammutprogramm von 21<br />

Punktspielen bis Jahresende würde bei diesem Minikader irgendwann an die Substanz gehen.<br />

Doch kommt der Substanzverlust nicht nur von der exorbitanten Belastung. Die bis August erreichte<br />

Trainingsintensität stürzte im Zeitraum September/Oktober auf unter 50%. Im November<br />

zeichnet sich gar eine noch niedrigere Trainingsbeteiligung ab. Aktuell stehen aus dem zum<br />

Saisonstart vorhandenem Kader gerade noch 8 (!!!!) Spieler zur Verfügung, davon trainieren 4-5<br />

zweimal pro Woche. Hausbau, Beruf oder Verletzung lassen die letzten Spiele des Jahres <strong>2013</strong><br />

zum „Überlebenskampf um den Spielbetrieb“ werden. Unseren Nachwuchskräften spreche ich<br />

hier nochmal ein ausdrückliches Lob aus, ebenso Spielern wie Hannes oder Mo Börtlein, die<br />

seit Monaten ohne jegliches Training sind und mit ihren Einsätzen dafür sorgen, dass wir überhaupt<br />

noch <strong>11</strong> Spieler auf den Platz bringen. Unter diesen Aspekten an Bezirksliganiveau zu<br />

denken ist völlig absurd. Ein Lichtblick ist in dieser Situation jedoch die Leistung von „Fabi Bolle“,<br />

der in seinem ersten Bezirksligaspiel ordentlich zu Werke ging. Leider musste jedoch auch<br />

er verletzt aus dem Spiel genommen werden. Primäres Ziel ist es, irgendwie noch 3 bis 4 Punkte<br />

in diesem Jahr zu kratzen. Vor einer wesentlich größeren Herausforderung steht der Verein<br />

bzw. die Fußballabteilung im Hinblick auf die „Renovierungsmaßnahmen“ des Teams für die<br />

Zukunft. Die <strong>aktuell</strong>e „Ist-Situation“ sollte die Augen öffnen und entweder dann wieder zum Verschließen<br />

führen, um es dann sehr, sehr düster werden zu lassen, oder jetzt die „Arschbacken“<br />

zusammen zu kneifen und auf „Helle“ zuzugehen und anzupacken. Noch gibt es die Basis –<br />

bricht die endgültig weg, wird es garantiert einige Etagen runter gehen…und das dann wohl für<br />

einen längeren Aufenthalt.<br />

Klaus Keller

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