5.072 KB - Dombauhütte zu St. Stephan
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Liebe Mitglieder des Domerhaltungsvereins!<br />
Vor 64 Jahren wurde unser Dom durch den<br />
großen Brand beinahe zerstört, sieben Jahre<br />
später konnte er nach den wichtigsten<br />
Wiederaufbauarbeiten feierlich eröffnet werden.<br />
Aber das war nicht der Schlusspunkt. So wie in den<br />
Jahrhunderten davor ist die ständige Bereitschaft <strong>zu</strong>r<br />
Erneuerung der Kirche ein Gebot der <strong>St</strong>unde. Die<br />
vom Kreuz herabhängenden Hände sind kein Grund<br />
<strong>zu</strong>r Resignation, sondern ein Aufruf: „Ich habe keine<br />
anderen Hände als eure, ich brauche jede Unterstüt<strong>zu</strong>ng!“<br />
Es war Freitag, der 13. April 1945, als die Katastrophe<br />
perfekt war. Das Gewölbe des Mittelchores<br />
stürzt ein, das spätgotische Chorgestühl, das Kaiseroratorium<br />
und das Lettner-Kreuz verglimmen. Ein<br />
Moment der Hoffnung erscheint, als aus dem Schutthaufen<br />
der glühende Christuskopf des Lettner-Kreuzes<br />
hervor rollt. Pater Benedikt Pfundstein OSB vom<br />
Wiener Schottenstift birgt beherzt den Kopf und<br />
löscht die Glut in einem Weihwasserbecken.<br />
Im Jahre 1952 rekonstruiert der Tiroler Künstler<br />
Josef Troyer nach einer Kopie von 1844 das Lettner-<br />
Kreuz mit dem von den Brandspuren gezeichneten<br />
Christuskopf und den ebenfalls noch geretteten<br />
Unterarmen. 57 Jahre sollte das Kreuz als Denkmal<br />
für die Gefallenen und alle Opfer der Weltkriege an<br />
der südlichen Chormauer neben dem Friedrichschiff<br />
dienen.<br />
Nach einer Initiative des Pfarrgemeinderats der<br />
Dompfarre, mit der schließlich wachsenden begeisterten<br />
Zustimmung des Domkapitels, des Herrn<br />
Kardinal und des Dombaumeisters ist es nun wieder<br />
an der <strong>St</strong>elle, wo es von 1925–1945 nach einer <strong>zu</strong>vor<br />
wechselvollen Geschichte hing.<br />
Zerstörung und Wiederaufbau: Der Blick auf den<br />
gekreuzigten und auferstandenen Herrn ist ein ständiger<br />
Auftrag nicht auf<strong>zu</strong>geben, sondern weiter unsere<br />
Hände, unser Herz und auch unsere Mittel dem<br />
Herrn <strong>zu</strong>m Aufbau <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen.<br />
Für Ihre schon seit langem immer wieder <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung gestellten finanziellen Mittel bedanke ich<br />
mich an dieser <strong>St</strong>elle sehr herzlich.<br />
Mit den besten Segenswünschen grüßt Sie<br />
Ihr dankbarer Dompfarrer<br />
Kan.Mag.Anton Faber<br />
Generalsekretär des Domerhaltungsvereins<br />
Das Lettnerkreuz nach dem Brand 1945<br />
Titelbild: Das Lettnerkreuz heute<br />
Impressum<br />
Offenlegung und Impressum gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Wiener Domerhaltungsverein,1010 Wien <strong>St</strong>ephansplatz 3, Tel.Nr.: (01) 51552/3553, FAX<br />
51552/3717,E-Mail: domerhaltungsverein@dombauwien.at<br />
Mitglieder des Vorstandes: Präsident: Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn; Vizepräsident<br />
und Vertreter des Domkapitels: Domkustos Prälat Dr. Josef WEISMAYER; Vertreter des Domkapitels:<br />
Dompropst Dr.Ernst PUCHER, Domdekan Prälat Karl RÜHRINGER; Generalsekretär:<br />
Dompfarrer Dechant Mag. Anton FABER.<br />
Grundlegende Richtung des Mediums: Erhaltung des <strong>St</strong>ephansdomes; Mittel auf<strong>zu</strong>bringen,<br />
die der baulichen Erhaltung der Metropolitankirche <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan in Wien dienen.<br />
Verantwortlich: Dompfarrer Dechant Mag. Anton FABER, Generalsekretär. Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Ansicht des Herausgebers übereinstimmen.<br />
Redaktion: Dombaumeister Arch. DI Wolfgang ZEHETNER.<br />
Beiträge: Dombaumeister Arch. DI Wolfgang ZEHETNER, Dompfarrer Mag. Anton FABER<br />
Fotos: Archiv der <strong>Dombauhütte</strong> <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan, E.ZÖCHLING; Mag. Roman SZCZEPANIAK<br />
Herstellung und Druck: Fa. BUSCHEK, 3830 Waidhofen/Thaya<br />
Auflage: 10500 Spendenkonto: PSK 7.944.530<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien · Post ZN: 02Z033903 · DVR.Nr: 0581542<br />
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