Projektbericht Sommernachtstraum - Lebenshilfe Dieburg eV
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Aufführung<br />
In dieser Phase entstand eine große Vertrautheit<br />
zwischen den einzelnen Gruppierungen. Einen<br />
großen Beitrag dazu leisteten gezielt eingesetzte<br />
Rituale am Anfang und am Endpunkt jeder Probe.<br />
Jeder „<strong>Dieburg</strong>i“ bekam einen Bühnenpaten –<br />
d.h. eine Person die ihn oder sie auf der Bühne bei<br />
den Improvisationen unterstützte. Durch dieses<br />
Tandemprinzip wurden Ängste der Teilnehmer gezielt<br />
abgebaut und die gesamte Zusammenarbeit<br />
wurde viel flexibler. Unsere Bedenken, ob dies von<br />
den Teilnehmern getragen werden würde, wurden<br />
schnell aufgehoben. Die große Selbstverständlichkeit<br />
mit der die Jugendlichen, die Menschen mit<br />
Behinderung und die Seniorinnen sich jetzt bei<br />
Auf- und Abtritten halfen, beeindruckte nachhaltig.<br />
Hier leitete auch die Musikerin Anka Hirsch<br />
einen wichtigen Beitrag. Die Arbeit mit der Musik<br />
– in Form von Entwicklung musikalischer Elemente<br />
für das Stück – lockte auch die jetzt noch Schüchternen<br />
aus der Reserve und sie konnten sich in<br />
ihrer Kreativität entfalten.<br />
Der Probenprozess intensivierte sich von Woche<br />
zu Woche. Natürlich gab es immer wieder Proben,<br />
die mit allen zusammen stattfanden. Die Gruppen<br />
zeigten dann, was sie in der Zwischenzeit erarbeitet<br />
hatten, wobei die Ergebnisse immer wertgeschätzt<br />
wurden. Dazu trugen alle, besonders<br />
aber „DieBurgis“ bei. Zitat aus dem Bericht einer<br />
Teilnehmerin: „Ein besonders schönes Ereignis war<br />
die gemeinsame Weihnachtsfeier in den festlich<br />
geschmückten Räumen der <strong>Lebenshilfe</strong>. Nicht<br />
nur, dass wir uns an Plätzchen und Kuchen laben<br />
konnten: Die drei Gruppen haben sich zum ersten<br />
Mal auch ihre bis dahin erarbeiteten Szenen<br />
vorgespielt. Wir waren jeweils begeistert von der<br />
Arbeit der Anderen und haben mit fröhlichem<br />
Applaus nicht gespart. Voller Staunen stehe ich<br />
immer wieder vor der Spielfreude und auch der<br />
Fähigkeit unserer <strong>Dieburg</strong>is, die Improvisationen<br />
umzusetzen. Neidisch bin ich, wenn sie einfach<br />
auch mal sagen „Nein, das mache ich nicht“ und<br />
ihren Unmut ganz deutlich zeigen. Eine besondere<br />
Freude haben wir alle an der Musik - da sind wir<br />
alle gleich. Unglaublich wie sie das hinkriegen: Die<br />
Musik!“<br />
Großartig zu beobachten war, wie vor allem die<br />
Menschen mit Behinderung innerhalb von Shakespeares<br />
Textkörper sich immer wieder improvisatorisch<br />
in ihrer Rolle ausagierten, besonders Marco<br />
von den „Burgis“ war darin fantastisch! Dies<br />
führte natürlich bei den anderen MitspielerInnen<br />
anfangs zu Unsicherheiten – aber die Wiederholbarkeit<br />
der Szenen im Detail war nicht angestrebt.<br />
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