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Gemeindebrief - Floss Evangelisch

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Liebe Gemeinde...<br />

St. Johannes Baptista<br />

Floß<br />

Monatsspruch Mai 2013:<br />

„Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen!“<br />

Sprüche 31, 8<br />

Die Worte aus dem Buch der Sprüche<br />

erinnern uns von Neuem daran, was uns<br />

als Christinnen und Christen aufgegeben<br />

ist: Den Mund auftun! Aber nicht um<br />

uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen,<br />

nicht um unseretwillen, sondern für unsere<br />

Nächsten, für die Verstummten und<br />

Geschwächten.<br />

Dazu brauchen wir Wahrnehmungsfähigkeit<br />

und Glaubensstärke. Denn die Stummen<br />

und Schwachen, das sind ja meist<br />

nicht diejenigen, die im Vordergrund<br />

stehen, die sich selbst Gehör und Aufmerksamkeit<br />

verschaffen, sondern eben<br />

die, die keiner hört, die übersehen und<br />

übergangen werden. Um die Stummen<br />

und Schwachen wahr zu nehmen, müssen<br />

wir genau hinhören und hinsehen, auch<br />

dorthin, wo wir lieber wegsehen würden.<br />

Den Mund auftun für die Leisen und<br />

Verstummten, für die Geschwächten<br />

und Entrechteten - Jesus hat es uns vorgemacht,<br />

indem er sich denen zuwandte,<br />

die zu seiner Zeit zu den Stummen und<br />

Schwachen gehörten: die Aussätzigen, die<br />

unheilbar Kranken, die Sünderinnen und<br />

Zöllner, die am Rand der Gesellschaft<br />

Stehenden. Die hat er als Menschen wahr<br />

genommen, ist auf sie zugegangen und<br />

hat für sie den Mund aufgetan. Keiner<br />

Diskussion, keiner Gefahr ist er aus dem<br />

Weg gegangen, um zu zeigen: Gott macht<br />

sich stark für die Kleinen und Schwachen.<br />

In der Nachfolge Jesu ist es heute uns<br />

aufgegeben, unseren Mund für die Stummen<br />

zu öffnen. Wir haben dabei nichts zu<br />

verlieren, außer unserer Angst und Trägheit.<br />

Es ist für uns heute und hier nicht<br />

lebensgefährlich, den Mund für die Stummen<br />

zu öffnen und für das Recht der<br />

Schwachen ein zu treten. Es gab Zeiten,<br />

in denen Menschen wie Dietrich Bonhoeffer<br />

ihr Leben dafür gegeben haben.<br />

Sind wir dagegen – ohne Not - verstummt,<br />

wo wir den Mund auftun sollten,<br />

und laut nur, wenn es um uns geht?<br />

Schwach, wo wir stark sein sollten für<br />

andere? Der evangelische Theologe Karl<br />

Barth hat das der Kirche zur Zeit des<br />

Nationalsozialismus vorgeworfen – und<br />

ich fürchte, er fände heute kaum mildere<br />

Worte: „Eine Kirche, die aus lauter<br />

Angst, nur ja nicht in den Schein zu kommen,<br />

Partei zu ergreifen, nie und nimmer<br />

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