Bosrucktunnel 2. Röhre Herausforderung zyklischer ... - ita-aites.at

Bosrucktunnel 2. Röhre – Herausforderung 

zyklischer Vortrieb in unterschiedlichen 

geologischen Formationen 

Dr. Franz Pacher – Alpine BeMo Tunnelling GmbH 

Österreichischer Tunneltag 2010, Salzburg 06.10.2010

Österreichischer Tunneltag 2010 

Salzburg 06.10.2010 

Projektgebiet 

• A9 Pyhrn-Autobahn bzw. E57 

• Überregionale Verbindung von Nürnberg und Zagreb 

• Niedrigster Ostalpenübergang

Projektgebiet 


Salzburg 06.10.2010

Projekt A9 Vollausbau Bosrucktunnel 2. Röhre 



Arbeitsgemeinschaft Neubau Tunnel Bosruck 

2. Röhre - West 

Auftragssumme: 127.394.014,46 € netto


Bauprogramm – 2010 bis 2013 



Vortrieb Süd / Nord 

Februar 2010 bis Februar 2012 

Betonarbeiten Innenschale 

Februar 2012 bis Dezember 2012 

Kabelkanal / Fahraufbau 

August 2012 bis Januar 2013 

Anschlußarbeiten an Bestandsbrücken 

April 2013 bis Oktober 2013


Bauleistung: 



Bosrucktunnel Weströhre Länge: 5.425m - Ausbruchsfläche von 90 bis 135m² 

5 Pannenbuchten - Ausbruchsfläche bis zu 160m² 

5 befahrbare Querschläge - Ausbruchsfläche ca. 60m² 

6 begehbare Querschläge - Ausbruchsfläche ca. 45m² 

43 Notrufnischen 

48 Feuerlöschnischen 

Schwerlastparkplatz Pyhrn / Priel 

Außenbauwerke – Betriebsgebäude Nord / Süd mit Hochbehälter 

Laufende Sanierungsarbeiten Bestandsröhre Ost während Bauzeit 

Materialbewirtschaftung inklusive Entsorgung 

Gesamtausbruch: 770.000 m³ 

Einbau Parkplatz: 315.000 m³




2. Röhre (Weströhre) 

Tunnellänge 5.425m, s = 0,5% / 0,8% 

2 Lüftungsstollen (LQ) 

5 Pannenbuchten und befahrbare 

Querschläge (EQ) 

6 begehbare Querschläge (GQ) 

43 Notrufnischen (NLN) 

48 Feuerlöschnischen (FLN)




Neubau Weströhre 

Südportal




Neubau Weströhre 

Nordportal


„Vierte Tunnel durch den Bosruck“ 



Neubau Weströhre



Geologisch – Hydrogeologische Verhältnisse (Nord) 

Vorwiegend massige 

Riffkalke und -dolomite 

Massige bis 

undeutlich 

gebankte 

Kalksteine und 

Dolomite 

Gemisch aus 

Kies, Steine, 

teilw. lehmig, 

Konglomerat, 

Mergelkalk 

und 

Tonschiefer 

feinkörniges Gemisch 

aus Ton, fein verteiltem 

Gips, Salz in 

Zwickelfüllungen und 

fein verteiltem bis 

massigem Anhydrit

Geologisch – Hydrogeologische Verhältnisse (Nord) 

• Hangschutt – Gosau 

• Vortriebslänge ca. 180m 



• Ausschließlich Hang- und Murenschuttablagerungen (kantige bis 

angerundete Kiese in sandig-schluffiger Matrix) 

• Geringe Überlagerung ca. 10m – Wasserzutritt bis ca. 2 l/sek 

• Haselgebirge – hoher Gebirgsdruck 


• feinkörniges Gemisch aus Ton, fein verteiltem Gips, Salz in 

Zwickelfüllungen und Anhydrit 

• langfristig plastisches Verhalten bestimmt durch Steinsalz und geringe 

Festigkeit des Gipses 

• beim Tunnelausbruch unproblematisches Verhalten mit guter 

Profilhaltigkeit und guter Standsicherheit der Ortsbrust bzw. des 

ungestützten Hohlraumes 

• Teilweiser Wasserzutritt bis ca. 0,1 l/sek 

• Kalke und Dolomite 

• Vortriebslänge ca. 1.200m 

• Hoch durchlässiges infolge Kluftverkarstung und lokal stark 

wasserführendes Gebirge (> 10l/s) mit hoher Festigkeit 

• Trennflächenbestimmtes Gebirgsverhalten mit teilweiser starker 

Nachbrüchigkeit

Vortriebskonzept / Baumethode (Nord) 



Regelquerschnitt mit flachem Sohlgewölbe


Vortriebsablauf Profil „Flaches Sohlgewölbe“ 

Hangschutt / Gosau - Ringschlußkriterium 12 / 8m 


Salzburg 06.10.2010




• Soll - gemäß Ausschreibung – Vortrieb Haselgebirge




Regelquerschnitt für druckhaftes Gebirge - Kreisprofil


Vortriebsablauf Profil „Kreisprofil“ 

Haselgebirge - Ringschlußkriterium 30 / 8m 


Salzburg 06.10.2010




• Ist - Bauausführung 

• Hangschutt – Gosau 

• Baggervortrieb 

Abschlagslänge 1,00m – 1,20m in der Kalotte, entsprechend bis zu 

2,0m in der Strosse und Sohle 

• Stützmittel 

Spritzbeton 30cm – zweilagig mit AQ 60 Baustahlgittermatten, 

Tunnelbogen 95/20/30, Selbstbohranker IBO R32 Länge bis zu 8,0m, 

vorauseilender Spießschirm mit bis zu 50 Stk. – Länge 4,0m, 

Ortsbrustversiegelung 5-20cm, Ortsbrustanker 

• Haselgebirge 

• Sprengvortrieb im Trockenbohrverfahren 

Abschlagslänge 1,20 m – 2,00m in der Kalotte, entsprechend bis zu 

4,0m in der Strosse und Sohle 

• Stützmittel 

Spritzbeton 20 - 40cm – zweilagig mit AQ 60 Baustahlgittermatten, 

Tunnelbogen 115/20/30, SN- Mörtelanker und Selbstbohranker IBO 

R32 Länge bis zu 10 m 

• Besonderheit: Einbau Stauchelemente von TM 500 - 600

Vortriebsstand / Vortriebsleistungen (Nord) 

Vortriebsbeginn Nord 

14.02.2010 

im Stop-and-Go- 

Verfahren 

Stand per 30.08.2010 

-Kalotte 765,70 m 

- Strosse 722,30 m 

- Sohle 693,30 m 



Leistung [m/Tag] 

Kalotte 

Strosse 

Sohle 

3,29 

8,78 

13,30 

7,97 ? 

20,91 ? 

20,37 ?

Geologisch – Hydrogeologische Verhältnisse (Süd) 



Grusig, brekziöser Dolomit mit 

Einschaltungen von 

Rauhwacke, lösungsbed. 

Hohlräume >150m³ 

Violette und 

grüngraue 

Tonschiefer 

Massiger Dolomit- 

Anhydrit 

Quarzit und 

Quarzitschiefer, 

untergeordnet Tonschiefer 

und Siltsteine 

Fein verteilter 

Anhydrit 

cm-starke 

Gipsablagerungen 

in den Klüften

Geologisch – Hydrogeologische Verhältnisse (Süd) 



• Werfener Schichten 


• Tektonisch stark beanspruchtes Gebirge vorwiegend steil nach SE 

fallende Schieferungsflächen, Klüfte häufig gipsführend 

• Vorwiegend massige Gebirgsfestigkeiten 

• beim Tunnelausbruch unproblematisches Verhalten mit guter 

Profilhaltigkeit und guter Standsicherheit der Ortsbrust bzw. des 

ungestützten Hohlraumes 

• Karbonatgesteine 


• In Teilbereichen Neigung zu blockigen Nachbrüchen auf Grund 

ungünstiger Trennflächenverschnitte 

• Gebirge mit kleinräumig stark wechselnder Gesteinsausbildung und 

vorwiegend geringer Festigkeit 

• Haselgebirge – Mergel – Dolomit 


• Relativ hohe Gebirgs- und Gesteinsfestigkeit 

• Steifplastisches, wasserempfindliches, mittel- bis langfristig, quellfähiges 

und in geringem Ausmass auslaugbares Gebirge



Vortriebskonzept / Baumethode (Süd) 

• Soll - gemäß Ausschreibung




Regelquerschnitt mit flachem Sohlgewölbe




Regelquerschnitt mit tiefem Sohlgewölbe




Vortriebsablauf Profil „Tiefes Sohlgewölbe“ und „Flaches Sohlgewölbe“ 

Werfener Schichten - Ringschlußkriterium 120 / 8m




Regelquerschnitt mit offener Sohle


Vortriebsablauf Profil „offene Sohle“ 

Kalke / Dolomite - Ringschlußkriterium 120 / 8m 


Salzburg 06.10.2010

Vortriebsstand / Vortriebsleistungen (Süd) 

Vortriebsbeginn Süd 

01.02.2010 

im Stop-and-Go- 

Verfahren 



Stand per 30.08.2010 

-Kalotte 1066,20 m 

- Strosse 993,10 m 

- Sohle 946,45 m 

Leistung [m/Tag] 

? 

8,63 

8,35 

Kalotte 

? 

23,4 

23,21 

Strosse 

? 

20,9 

23,29 

Sohle



Vortrieb Nord 

Geologie: 

Hangschutt (Kies, Steine und Blöcke in sandig-schluffiger Matrix, locker bis dicht 

gelagert) 

Vortrieb: Baggern, Kalotte Nord, Station 71,90 m 

Bemerkung: Aufgrund rel. Starken Setzungen div. Maßnahmen (Kalottenfußverbreiterung, 

Fußpfähle, rascher Ringschluß – 12m)



Vortrieb Nord 

Geologie: 

Vortrieb: 

Übergang Gosau (Kalkmergel, Konglomerat) in Haselgebirge (Anhydrit, Werfener 

Schichten; lokal mehrere mm-dicken Gips-Lagen) 

Baggern/Sprengen, Kalotte Nord, Station 177,70 m



Vortrieb Nord 

Geologie: 

Vortrieb: 

Haselgebirge mit Anhydrit/Dolomit (weiße Gips-Kluftfüllungen) 

Sprengen (ABL 1,70 m), Kalotte Nord, Station 586,30 m 

Bemerkung: druckhaftes Gebirge – Einbau von Stauchelementen



Vortrieb Nord 

Geologie: 

Vortrieb: 

Bemerkung: Querschnitt - tiefes Sohlgewölbe 

Haselgebirge, graue Matrix mit dunklen Komponenten (Anhydrit/Dolomit…) 

Baggern/Sprengen (ABL 4,0 m), Sohle Nord, Station 197,30 m



Vortrieb Nord 

Geologie: 

Haselgebirge, geringe Gesteinsfestigkeit, anisotrop; im cm-Abstand von Gips 

bestegten Scherbahnen durchgetrennt 

Vortrieb: Sprengen (ABL 4,0 m), Sohle Nord, Station 573,30 m 

Bemerkung: Kreisprofil mit Stauchelemente



Vortrieb Süd 

Geologie: 

Vortrieb: 

Werfener Schichten (Silt/Feinsandstein mit Störungsbrekzie) 

Sprengen (ABL 1,70 m), Kalotte Süd, Station 1061,10 m



Vortrieb Süd 

Geologie: 

Vortrieb: 

Werfener Schichten (grusig zerlegte Siltstein und Feinsandstein mit Tonschiefer) 

Kalotte Süd, Station 381,60 m 

Bemerkung: Nachbruch im Firstbereich



Zukunft 

Herzlichen Dank......... 

…für Ihre Aufmerksamkeit – Glück Auf ! 

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