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Beobachtungstipp<br />

Art<br />

Singschwan<br />

Saatgans<br />

Blässgans<br />

Knäkente<br />

Löffelente<br />

Zwergsäger<br />

Silberreiher<br />

Weißstorch<br />

Fischadler<br />

Rotmilan<br />

Seeadler<br />

Kranich<br />

Wasserralle<br />

Tüpfelsumpfhuhn<br />

Goldregenpfeifer<br />

Bekassine<br />

Bruchwasserläufer<br />

Kampfläufer<br />

Zwergmöwe<br />

Sturmmöwe<br />

Silbermöwe<br />

Flussseeschwalbe<br />

Trauerseeschwalbe<br />

Raubwürger<br />

Beutelmeise<br />

Heidelerche<br />

Bartmeise<br />

Rohrschwirl<br />

Drosselrohrsänger<br />

Sperbergrasmücke<br />

Braunkehlchen<br />

Blaukehlchen<br />

Grauammer<br />

Ortolan<br />

in wenigen Brutpaaren auch Baumfalken<br />

vor. Kraniche brüten seit den<br />

1960er Jahren in den Körziner Wiesen.<br />

Heute sind es über 30 Paare, die<br />

in der <strong>Niederung</strong> ihre Jungen großziehen.<br />

Die höher gelegenen Randgebiete<br />

haben eine andere Artenzusammensetzung.<br />

Weißstörche sind in<br />

den Dörfern ein vertrauter Anblick.<br />

Im Offenland findet man Neuntöter,<br />

Raubwürger, Heidelerchen, Sperbergrasmücken,<br />

Braun- und Schwarzkehlchen<br />

sowie Ortolane. Letztere<br />

kann man vor allem entlang der<br />

Achse Beelitz-Zauchwitz-Stangenhagen-Trebbin<br />

finden. Ortolane haben<br />

in der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-<strong>Niederung</strong><br />

einen Vorkommensschwerpunkt in<br />

Westbrandenburg.<br />

Während der Zugzeiten und im<br />

Winterhalbjahr kommt es zu großen<br />

Ansammlungen von Wasservögeln,<br />

darunter von Mitte Oktober bis Mitte<br />

November bis zu 90 000 Tundrasaatund<br />

Blässgänse. Große Gänseschlafplätze<br />

findet man an Blanken- und<br />

Grössinsee sowie an der Gänselaake<br />

und dem Schwanensee. Die Äsungsflächen<br />

der Tiere liegen in einem<br />

Umkreis von zirka 30 km. Auf den<br />

Ungeheuerwiesen und den <strong>Nuthe</strong>wiesen<br />

bei Gröben wird man von Oktober<br />

bis März meist einige Trupps finden,<br />

bei denen es sich immer lohnt, sie<br />

nach seltenen Arten zu durchmustern.<br />

Neben den Gänsen, welche die<br />

ornithologische Hauptattraktion der<br />

<strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-<strong>Niederung</strong> darstellen,<br />

können ungefähr 200 überwinternde<br />

Singschwäne, 250 Gänse- und<br />

50 Zwergsäger sowie im Frühjahr<br />

und Herbst mehrere Tausend Gründel-<br />

und Tauchenten und über 1500<br />

rastende Kraniche beobachtet werden.<br />

Am Schwanensee bei Stangenhagen<br />

schlafen regelmäßig zirka 200<br />

Kormorane. Ganzjährig halten sich<br />

außerdem bis zu 100 Silberreiher in<br />

der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-<strong>Niederung</strong> auf.<br />

Häufig genutzte Schlafplätze der Silberreiher<br />

existieren am Schwanensee<br />

bei Stangenhagen und am Blankensee<br />

in der Nähe des Bohlenstegs am<br />

Ausfluss der <strong>Nieplitz</strong>. Rohrdommeln<br />

halten sich im Winter besonders an<br />

der <strong>Nieplitz</strong> auf, die aufgrund der<br />

Strömung nie zufriert.<br />

Bekannt ist die Artenvielfalt der<br />

durchziehenden Limikolen. Neben<br />

den häufigeren Durchzüglern, vor<br />

allem Bekassinen, Bruchwasserdem<br />

Spiegel der Flüsse lag, entstanden<br />

durchweg sehr flache, temporäre<br />

oder dauerhafte Gewässer, deren<br />

Sukzession noch nicht abgeschlossen<br />

ist. Darunter fallen vor allem Gänselaake,<br />

Entenweiher und Schwanensee<br />

bei Stangenhagen. Hier schließen an<br />

die Verlandungsbereiche mit ausgedehnten<br />

Schilf- und Rohrkolbenbeständen<br />

landwärts Erlenbrüche,<br />

Typische Vogelarten in der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-<strong>Niederung</strong>,<br />

deren Status und günstige Beobachtungszeit (in Klammern).<br />

h = häufiger, r = regelmäßiger, s = seltener<br />

B = Brutvogel, W= Wintergast, D = Durchzügler,<br />

N = Nahrungsgast<br />

Status (beste Beobachtungszeit)<br />

rW (Okt.–März)<br />

hW (Okt.–März)<br />

hW (Okt.–März)<br />

rB, rD (März/April)<br />

sB, hD, (April–Nov.)<br />

rW (Okt.–April)<br />

rN (ganzjährig)<br />

rB (April–Aug.)<br />

rB, rD (April–Sept.)<br />

hB (März–Okt.)<br />

sB, rW (ganzjährig)<br />

rB, hD, sW (ganzjährig)<br />

hB (März–Okt.)<br />

rB (April–Juni)<br />

rD (März, Okt./Nov.)<br />

rB, hD (April–Sept.)<br />

hD (April/Mai, Juli/Aug.)<br />

hD (März–Mai, Juli/Aug.)<br />

rD (April/Mai, Sept./Okt.)<br />

rW (Okt.–März)<br />

rW (Okt.–März)<br />

rB (Mai–Sept.)<br />

rD (Mai, Aug.)<br />

sB, rW (ganzjährig)<br />

sB (Apr.–Okt.)<br />

hB (Ende März–Sept.)<br />

rB (ganzjährig)<br />

hB (Mitte April–Juni)<br />

hB (Mai–Aug.)<br />

sB (Mitte Mai–Aug.)<br />

rB, rD (Ende April–Aug.)<br />

sB (März–Aug.)<br />

sB (ganzjährig)<br />

sB (Mai–Aug.)<br />

Riedgras-, Schlankseggen- und Nasswiesen<br />

an.<br />

Ein weiteres wichtiges Gewässer<br />

ist der eutrophe Blankensee. Er ist<br />

mit 300 Hektar der größte Flachsee<br />

im Gebiet und hat eine durchschnittliche<br />

Wassertiefe von gerade einmal<br />

60 cm. Er ist fast komplett von Schilf<br />

beziehungsweise Rohrkolbenbeständen<br />

umgeben und weist größere Seeund<br />

Teichrosenbestände auf. In den<br />

letzten fünf Jahren hat sich die Wasserqualität<br />

stark verbessert, sodass er<br />

heute fast komplett mit Unterwasserpflanzen<br />

bewachsen ist.<br />

Seit 1990 werden die Wiesen vor<br />

allem westlich des Blankensees<br />

und in den Ungeheuerwiesen wieder<br />

regelmäßig überschwemmt und<br />

entwickeln eine dem Feuchtegrad<br />

angepasste Vegetation mit kleineren<br />

Landröhrichtbeständen. Ebenfalls<br />

seit 1990 wandeln sich auf den höher<br />

gelegenen Grundmoränenrücken ehemalige<br />

Ackerflächen in steppenartigen<br />

Trockenrasen um.<br />

»»Besondere Vogelarten und<br />

Reisezeit<br />

Die flachen Seen sind ein Eldorado<br />

für Wasservögel. So brüten Schnatter-,<br />

Knäk- und Löffelenten, aber<br />

auch Tauchenten wie Tafel-, Reiherund<br />

Schellenten im Gebiet. Die Verlandungsbereiche<br />

bieten Lebensraum<br />

für Wasserrallen, Tüpfelsumpfhühner<br />

und Kleine Sumpfhühner. Die Röhrichtzonen<br />

werden von zahlreichen<br />

spezialisierten Arten wie Rohrdommeln<br />

(seit einigen Jahren wieder<br />

am Blankensee), Bartmeisen, Rohrschwirlen,<br />

Drossel- und Schilfrohrsängern<br />

sowie von Blaukehlchen<br />

genutzt. In den Wiesen brüten Kiebitze,<br />

Bekassinen und Rotschenkel.<br />

Große Bedeutung hat das Gebiet für<br />

Greifvögel. Fischadler brüten seit<br />

über 40 Jahren und lassen sich ab<br />

Ende März bei der Balz und der Jungenaufzucht<br />

beobachten. Im Gegensatz<br />

zu den meisten anderen Gebieten<br />

Brandenburgs brüten die fünf<br />

bis sechs Fischadlerpaare nicht auf<br />

Hochspannungsmasten, sondern vor<br />

allem auf Horstunterlagen auf eigens<br />

aufgestellten kleineren Masten. Seit<br />

den 1990er Jahren haben sich Seeadler<br />

als Brutvögel dazugesellt. Weiterhin<br />

kommen regelmäßig Rohrweihen,<br />

Rot- und Schwarzmilane, sowie<br />

398 Der Falke 58, 2011

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