PDF herunterladen - Reiter und Pferde in Westfalen

Britta und ihr
Lusitanohengst
Xerez
trainieren schwere
Lektionen auf dem
heimischen Platz.
Fotos: A. Jandke (4), J. Rau
mit
Barockpferden
starteten Britta und Havano damals zumeist auf speziellen
Barockpferdeturnieren, wo sie auch international
in S-Dressuren und Grand Prix siegreich waren.
Britta Rasche vertritt die Ansicht „Egal welche Rasse,
man muss die klassische Reitlehre nicht neu erfinden!“
Auch für spanische Pferde gilt die Skala der
Ausbildung: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung,
Schwung, Geraderichtung, Versammlung sind das A
und O. Entsprechend bildet Britta auch ihre Pferde aus.
Mit Erfolg auch auf den klassischen FN-Turnieren, wie
die jüngste Bilanz in diesem Jahr zeigt.
Auf dem Borkener Pfingstturnier 2013 platzierte
sich Britta mit dem selbst ausgebildeten zehnjährigen
Lusitanohengst Xerez in einer Grand Prix-Prüfung an
dritter Stelle und konnte die anschließende Kür mit
großem Abstand gewinnen.
Bei den Dressurtagen auf dem Silverthof in Oer Erkenschwick
platzierte sich das Paar in einem Grand
Prix auf Rang zwei und gewann wiederum die Grand
Prix-Kür.
Aufgrund seiner Abstammung, die stark von Linien
geprägt ist, die auch bei der Zucht für Stierkampf-
Pferde genutzt werden, hat Xerez seiner Reiterin im
Umgang und in der Ausbildung nichts geschenkt. Er
war sehr eigensinnig und dominant und musste lange
„wegen seines schlechten Benehmens“ wie Britta
selbst sagt, zuhause bleiben. So kennt er noch nicht
viele Turnierplätze. Daher ist es umso erfreulicher,
dass er bei seinen ersten großen Auftritten im Dressurviereck
die Richter gleich von seinen Qualitäten
überzeugen konnte.
Mit zehn Jahren ist Xerez noch jung im Grand Prix-
Sport und hat noch einige Turniere vor sich. Dennoch
blickt Britta in die Zukunft und hat mit dem sechsjährigen
Hengst Narrador einen weiteren vielversprechenden
Iberer als Nachwuchspferd im Stall. Schon
Narradors Vater Empaque genoss die Ausbildung bei
Britta und schaffte es 2010 mit einer Reiterin mit Behinderung
zu den Weltreiterspielen nach Kentucky.
Antje Jandke
Der Lusitano
Der Lusitano ist ein mittelgroßes Pferd von etwa 155 cm bis 165
cm Stockmaß. Sein Körper hat quasi eine abgerundete Quadratform.
Der gerade oder oft auch nach außen (konvex) gewölbte Ramskopf
ist für diese Rasse typisch. Die Kruppe eines Lusitano ist muskulös
und leicht abfallend. Anders als der Andalusier hat der Lusitano
normalerweise kaum Knieaktion, keine bügelnden Bewegungen, sondern
raumgreifende und daher auch „turniergeeignete“ Gänge. Die
häufigste Farbe ist der Schimmel, doch es gibt auch Braune, Füchse
und Palominos.
Der Lusitano wird seit Jahrhunderten als Nahkampf-, Stierkampfund
Hirtenpferd gezüchtet, wobei sehr streng auf guten Charakter
und Nervenstärke geachtet wird. Auch heute noch werden die Lusitanos
in Portugal zur Rinderarbeit und weltweit für den berittenen
Stierkampf eingesetzt. Sie gelten als mutige, schnelle und wendige
Stierkampfpferde.
Wenn ihr mehr über Britta Rasche und ihre rassigen Pferde erfahren
möchtet: www.britta-rasche.de
Reiter & Pferde 8/2013 ● 83