Schnell am Gegner sein!
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22<br />
Technik<br />
von Christian Schwarzer, Klaus-Dieter<br />
Petersen und Christof Armbruster<br />
<strong>Schnell</strong> <strong>am</strong> <strong>Gegner</strong> <strong>sein</strong>!<br />
Training der Knotenpunkte des individuellen Abwehrverhaltens.<br />
Eine Training<strong>sein</strong>heit mit der DHB-Jugendnationalmannschaft<br />
Unsere Leitlinie: den Ball gewinnen –<br />
nicht das Spiel zerstören<br />
Die Überprüfungen der individuellen Abwehrarbeit bei DHB-Sichtungsveranstaltungen<br />
und -Lehrgängen zeigt klare Defizite bei den<br />
Spielern auf:<br />
• Fehler im Timing: Der Angreifer wird überhastet angegriffen oder<br />
der Abwehr spieler kommt zu spät, d. h. der Angreifer hat nach einer<br />
Täuschung bereits <strong>sein</strong>en Durchbruch zu einer Seite begonnen.<br />
• Fehler in der Fußstellung/Grundposition: Häufig agieren die<br />
Spieler nicht versetzt auf der Wurf armseite, sondern direkt vor dem<br />
<strong>Gegner</strong>.<br />
• Generell wird zu viel mit den Armen statt mit den Beinen verteidigt.<br />
Der Körperkontakt erfolgt von der Seite oder von hinten, Angreifer im<br />
Sprung werden gestoßen.<br />
Individuelles Abwehrverhalten bedeutet nicht, das Angriffsspiel durch<br />
Festmachen oder Umkl<strong>am</strong>mern zu zerstören. ‘Agieren und den Ball<br />
gewinnen’ lautet die DHB-Abwehrphilosophie (Info 1), die gezielt und<br />
im Detail schon im Grundlagentraining vermittelt werden muss. Jugendliche<br />
Abwehrspieler müssen lernen, sich an folgenden taktischen<br />
Aufgabenstellungen zu orientieren:<br />
• Wie ist meine Position zum Gegenspieler?<br />
• Wie kann ich <strong>sein</strong> Timing stören?<br />
• Wie kann ich Pässe abfangen?<br />
• Wie kann ich aktiv den Ball gewinnen?<br />
Im Grundlagen- und Aufbautraining muss im Rahmen eines gezielten<br />
Techniktrainings das Aufnehmen des Körperkontakts geschult<br />
werden. Die in Info 2 aufgeführten Knotenpunkte sind dabei maß -<br />
gebend und die Basis für die folgende Training<strong>sein</strong>heit, die typische<br />
Schwerpunkte unserer Trainingsarbeit in der individuellen Abwehrschulung<br />
verdeutlicht.<br />
<br />
<br />
DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer demonstriert den<br />
Nachwuchstalenten beim Sichtungslehrgang in Glinde die perfekte<br />
Bewegungstechnik eines Abwehrspielers auf der Halbposition:<br />
Bild 1: ballorientiertes Abschirmen des diagonalen Kreisspielers<br />
(mit Kontakt!) auf der ballfernen Seite<br />
Bilder 2 und 3: Mit nur zwei Schrittkontakten erreicht er eine<br />
offensive Grundposition – hier gegen den rechten Rückraumspieler–,<br />
agiert auf dessen Wurfarmseite und versperrt den direkten<br />
diagonalen Passweg zum linken Kreisspieler.
handballtraining 9+10/10 Abwehr 23<br />
<br />
Ziele des Abwehrspiels<br />
INFO<br />
Antizipieren<br />
Ball gewinnen<br />
Fotos: Dietrich Späte (2), Frauke Korfsmeier (4)<br />
• Pässe vorausahnen, angreifen, abfangen<br />
• Räume verengen<br />
• Laufwege versperren/aufzwingen<br />
• Gegenspieler optisch ‘freistellen’, dann das Zuspiel angreifen<br />
• Angreifer unter Druck setzen, täuschen, mit ihnen „spielen“<br />
• Timing von Angriffshandlungen stören/sie unterbinden<br />
DHB-Abwehrphilosophie: Agieren und den Ball gewinnen!<br />
Kommentar<br />
„Festhalten und Kl<strong>am</strong>mern in Zweikämpfen führt zu einem Miss match.<br />
Der Abwehrspieler hängt dann von hinten <strong>am</strong> Gegenspieler.“<br />
„Was die richtige Grundposition des Abwehrspielers betrifft,<br />
sollte sich <strong>sein</strong>e Nase an der Schulter des Angreifers ausrichten.<br />
So kann er die Wurfarmseite blocken. Wenn der Angreifer ihn in<br />
den Bauch wirft, hat er quasi alles richtig gemacht.<br />
Der Abwehrspieler sollte in diagonaler Schrittstellung etwa eine<br />
Armlänge vom Angreifer entfernt agieren.<br />
Alles, was der Angreifer nun an Bewegungen vorgibt, sollte der<br />
Abwehrspieler nicht durch Kl<strong>am</strong>mern oder Festhalten, sondern<br />
durch <strong>sein</strong>e Beinarbeit lösen. Mit ihm spielen und ihm den<br />
Schwung bzw. das Tempo nehmen, ist das erste Ziel. Nimmt der<br />
Angreifer dann nach dem Tippen/Prellen den Ball in beide Hände,<br />
hat der Abwehrspieler fast schon gewonnen. Wenn dann noch<br />
Tiefenraum zur Verfügung steht, kann er sich z. B. gegen einen<br />
Durchbruchsversuch zurückfallen lassen, um ihn dann erst wieder<br />
anzugreifen und zu stoppen.<br />
Der Abwehrspieler muss vor <strong>sein</strong>em Gegenspieler ‘groß bleiben’<br />
und mit <strong>sein</strong>er Führungshand Richtung Ball arbeiten. Dabei muss<br />
er darauf achten, dass der Angreifer keine Pässe über <strong>sein</strong>en<br />
Kopf spielt.<br />
Für mich sind drei wesentliche Aufgaben im individuellen Abwehrverhalten<br />
entscheidend: ballorientiertes Verteidigen, den<br />
Angreifer im Zweik<strong>am</strong>pf frontal stoppen und <strong>sein</strong>e Bewegungen<br />
mit guter Beinarbeit entsprechend nacharbeiten!“
24<br />
Technik<br />
<br />
Aufnehmen des Körperkontakts in Tornähe (Knotenpunkte)<br />
INFO<br />
Fotos: Axel Heimken (3)<br />
Grundposition und Timing<br />
• Die Grundposition an der Wurfarmschulter<br />
des <strong>Gegner</strong>s ausrichten.<br />
• Diagonale Fußstellung: Gegen einen<br />
Rechtshänder ist der linke Fuß vorn.<br />
• Der Körperkontakt muss im Moment der<br />
Täuschung des Angreifers erfolgen.<br />
• Wichtig: nach vorne verteidigen und den<br />
<strong>Gegner</strong> stoppen.<br />
• Beachte: Der Abwehrspieler agiert und<br />
greift an!<br />
• Aufrechte Körperhaltung mit einer Grundspannung<br />
Ziele<br />
• Vor dem Gegenspieler agieren.<br />
• Möglichst immer die frontale Grundposition<br />
beibehalten.<br />
• Mit Sicherheitsabstand vor dem <strong>Gegner</strong><br />
verschieben.<br />
• Beachte: Sicherheitsabstand ca. eine<br />
Armlänge; je nach individuellen Stärken<br />
eines Gegenspielers (z. B. schneller<br />
Spieler) kann der Abstand auch taktisch<br />
variiert und z. B. vergrößert werden.<br />
• Sicherheit ausstrahlen!<br />
Armtechnik<br />
• Mit einer Hand Gegendruck <strong>am</strong> Oberarm/<br />
Ellbogen des Wurfarms erzeugen, mit der<br />
anderen <strong>am</strong> Becken.<br />
• Hände/Ellbogen vor dem Körper<br />
• Den Schwung des Angreifers mit angewinkelten<br />
Armen abfangen („Stoßdämpfer“).<br />
• Den Angreifer mit kurzem Körperkontakt<br />
stoppen. Je nach Position/Torgefahr Kontakt<br />
wieder lösen. Nicht aktiv stoßen.<br />
• Technikalternative im Tiefenraum: Gegendruck<br />
<strong>am</strong> Oberkörper (Schwung stoppen),<br />
da keine direkte Torgefahr<br />
• Beachte: Nicht permanent kl<strong>am</strong>mern/<br />
fest halten – auf alles, was der Angreifer vorgibt,<br />
mit den Beinen „antworten“!<br />
Ziele<br />
• Geschwindigkeit des Gegenspielers<br />
abfangen.<br />
• Wurf oder Abspiel stören/verhindern<br />
• Gegenspieler v. a. im Tiefenraum annehmen,<br />
Geschwindigkeit/Schwung<br />
aus dessen Bewegung nehmen<br />
• Gegenspieler auf Distanz halten und<br />
mit guter Beinarbeit auf Folgehandlungen<br />
reagieren.<br />
• Beachte: Mit Armen und Beinen verteidigen!<br />
Taktische Grundprinzipien<br />
Nur in Tornähe (bei direkter Torgefahr)<br />
Körperkontakt aufnehmen.<br />
Ziele des Körperkontakts:<br />
– dem Angreifer die Dyn<strong>am</strong>ik nehmen<br />
– den Angreifer in der Vorwärtsbewegung<br />
stoppen<br />
Längeren Körperkontakt möglichst vermeiden:<br />
Kontakt aufnehmen, lösen, mit den<br />
Beinen verteidigen.<br />
Nur in einer Grundposition zwischen<br />
<strong>Gegner</strong> und Tor Körperkontakt aufnehmen.<br />
Dem <strong>Gegner</strong> vor einem Richtungswechsel<br />
das Tempo nehmen<br />
Taktik des Körperkontakts:<br />
„Festmachen“ ist das allerletzte Mittel!
handballtraining 9+10/10 Abwehr 25<br />
<br />
AUFWÄRMEN<br />
Passtechniken an der<br />
Torraumlinie<br />
Paare mit je einem Ball bilden; ein Spieler<br />
agiert vor der Freiwurf- der andere vor der<br />
Torraumlinie. Die Spieler spielen sich mit<br />
verschiedenen Pass- und Anspieltechniken<br />
mit Zusatzaufgaben den Ball zu.<br />
Die Bildreihen 1 bis 3 zeigen dazu Beispiele.<br />
Hinweis: Das Bild rechts zeigt, dass diese<br />
Organisationsform vor allem für größere<br />
Gruppen sehr gut geeignet ist.<br />
Organisation: Aufstellung entlang des Raums zwischen Tor- und Freiwurflinie.<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
Der Spieler an der Torraumlinie steht mit leicht geöffneten Beinen mit dem Rücken zum Partner. Dieser spielt einen Bodenpass durch <strong>sein</strong>e<br />
Beine. Ersterer fängt den Ball (einhändig!), springt hoch, führt eine 360-Grad-Drehung durch und passt den Ball noch im Sprung zurück.<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
Ablauf wie oben; jetzt spielt der Partner an der Freiwurflinie aus einer Vorwärtsbewegung (mit Tippen) einen Bodenpass links <strong>am</strong> Mitspieler<br />
vorbei zur Wurfarm gegenseite. Der Pass sollte aus einer möglichst tiefen Körperhaltung erfolgen.<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
Alle Fotos: Frauke Korfsmeier<br />
Ablauf wie oben; der Spieler an der Frei wurflinie spielt jetzt aus einer Vorwärtsbewegung und Täuschung einen Bodenpass nach rechts zur Wurf -<br />
armseite. Dabei kann er versuchen, den Bodenpass etwas anzu drehen. Der Mitspieler sollte versuchen, den Bodenpass mit einer Hand zu fangen.
26<br />
Technik<br />
<br />
AUFWÄRMEN<br />
Abwehrgrundposition verändern<br />
– umschalten<br />
Je eine Spielerreihe auf RL und RR; jeder<br />
Spieler hat einen Ball; zwei Torwarte stehen<br />
neben den Torpfosten im Torraum. Je ein Abwehrspieler<br />
beginnt auf der HL- bzw. HR-Position.<br />
RL läuft mit Tippen Richtung Abwehrspieler<br />
und spielt nach einer Täu schung einen<br />
scharfen Schlagwurfpass zur Wurfarm/Wurf -<br />
<strong>am</strong>gegenseite gegen den blockenden Abwehr<br />
spieler zum linken Torwart. In diesem<br />
Moment startet der Abwehrspieler zum Ge-<br />
genstoß und erhält den Langpass vom Torwart<br />
kurz vor der Mittel linie. Während inzwischen<br />
der gleiche Ablauf auf der RR-Position abläuft,<br />
läuft der RL zur Spielerreihe auf RR. Der jeweilige<br />
Werfer nimmt die Abwehrposition ein.<br />
Beachte: Hier ist eine hohe Qualität der<br />
Angreifer gefordert, um die Abwehrspieler<br />
ge nü gend zu fordern. Die Angreifer sollten<br />
unter schied liche Anlaufrich tungen, Täusch -<br />
ungen und Folgehandlungen wählen, um<br />
den Abwehrspieler aus der Grundposition zuziehen.<br />
<strong>Schnell</strong>es Umschalten zum Gegenstoß<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
Alle Fotos: Frauke Korfsmeier<br />
Wichtig ist, dass der Abwehrspieler immer eine korrekte Grundposition zum <strong>Gegner</strong> findet und versucht, den Wurf zu blocken. Auf<br />
Richtungswechsel muss der Abwehrspieler entsprechend mit guter Beinarbeit reagieren.<br />
GRUNDÜBUNG<br />
4 gegen 2 – richtiges Timing<br />
zum Herauslaufen finden<br />
Zwei Kreisspieler stehen jeweils auf Höhe<br />
eines Torpfostens. Sie dürfen zur Ballannahme<br />
nur 1 Schritt ausführen.<br />
Die Rückraumspieler RL und RR dürfen bis<br />
zum Abschluss maximal 5 Pässe miteinander<br />
spielen. Sie dürfen innerhalb ihres Streifens<br />
auf das Tor werfen oder jeweils nur den<br />
diagonalen Kreisspieler anspielen.<br />
Auf der HL- und HR-Position agiert jeweils<br />
ein Abwehrspieler.<br />
Der Abwehrspieler, der jeweils auf der ballfernen<br />
Seite den diagonalen Kreisspieler abschirmt,<br />
muss den richtigen Zeitpunkt zum<br />
offensiven Herauslaufen gegen <strong>sein</strong>en Gegenspieler<br />
finden. Er darf z. B. nicht auf eine<br />
Abspieltäuschung im Rückraum herein -<br />
fallen.<br />
Im Streifen gegen den Gegenspieler muss<br />
der Abwehrspieler eine offensive Grundposition<br />
gegen den Ballhalter einnehmen und<br />
die lange Ecke im Tor blocken, während der<br />
Torwart die kurze Ecke übernimmt. Überläuft<br />
der Angreifer den Verteidiger zur Wurf -<br />
armseite, sprechen Abwehrspieler und Torwart<br />
sich ab und tauschen die Ecken.<br />
Entscheidend ist auch, dass der Halbverteidiger<br />
immer die korrekte offensive Grundposition<br />
findet und auf Richtungsänderungen<br />
der Angreifer immer mit guter Beinarbeit<br />
reagiert.<br />
><br />
RR hat in dieser Übung 3 Optionen: Torwurf, wenn der Gegenspieler z. B. zu spät herausläuft,<br />
Anspiel des diagonalen Kreisspielers, wenn der ballferne Halbverteidiger z. B. zu früh<br />
herausläuft oder langer Pass zum linken Rückraumspieler. Den Kreisspieler auf <strong>sein</strong>er Seite<br />
darf er nicht anspielen.<br />
Hinweis:<br />
Mit dieser Übung werden Abwehrtechnik<br />
und ballorientierte Grundbewegungen der<br />
Halbverteidiger in einer 3:2:1-Abwehr geschult<br />
(siehe auch Kommentar rechts).
handballtraining 9+10/10 Abwehr 27<br />
<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
HL versperrt den Laufweg des RR nach innen und gleichzeitig den<br />
diagonalen Passweg zum linken Kreisspieler.<br />
<br />
Mit dem Abspiel von RR dreht sich HL zum Ball, um in der Querstellung<br />
in Richtung des Kreisspielers zurückzusinken.<br />
<br />
Ballannahme des RL. Der nun ballferne HL muss in der Querstellung<br />
in der Lage <strong>sein</strong>, ein Diagonal-Kreisanspiel abzufangen.<br />
HL agiert vor dem Kreisspieler und sucht mit dem rechten Arm Kontakt.<br />
HR muss den Wurf zur Wurfarmgegenseite in Kooperation mit<br />
dem Torwart blocken.<br />
Kommentar<br />
Abwehrtechniken des Halbverteidigers:<br />
„Ökonomische Lauftechnik, gutes Timing und Ballorientierung sind gefragt!“<br />
„Der Abwehrspieler muss über eine gute<br />
Beinarbeit und Lauftechnik verfügen, um<br />
ballorientiert verteidigen zu können. Er<br />
darf nicht zu viele Schritte oder überflüssige<br />
Drehungen ausführen, die wichtige<br />
Zehntelsekunden kosten. In den Bildern<br />
demonstriere ich, dass man aus der offensiven<br />
Grundposition mit nur einer halben<br />
Drehung und einem Schritt zurück in<br />
der Querstellung wieder vor dem Kreisspieler<br />
verteidigen kann.<br />
Ich beobachte oft, dass Abwehrspieler sich<br />
vor dem Kreisspieler drehen und den Arm<br />
vor ihn führen. Solche Drehungen kosten<br />
Zeit, wenn der Abwehrspieler z. B. wieder<br />
eine offensive Position gegen einen Rück -<br />
raumspieler erreichen muss. Die ballorientierte<br />
Grundposition gegen den<br />
Kreis spieler in Bild 4 ist viel effektiver.“
28<br />
Technik<br />
<br />
GRUNDSPIEL<br />
2 gegen 1 – Räume verdichten<br />
Organisation<br />
Drei offensive Verteidiger nehmen in einem<br />
seitlich begrenzten Raum die Abwehrpositionen<br />
HL, HR und VM ein.<br />
Die RL- und RR-Positionen werden mehrfach<br />
besetzt; jeder Spieler hat einen Ball.<br />
Je ein Anspieler agiert auf der LA-, RA- und<br />
RM-Position (hier z. B. der Trainer).<br />
Zwei Airbodys oder Hütchen stehen etwa<br />
15 Meter vor dem Tor auf Torpfostenhöhe.<br />
Ablauf<br />
1. 1 gegen 1 ohne Ball (Abb. 1 A)<br />
A 1 passt zum Anspieler RM und spielt dann<br />
1 gegen 1 ohne Ball gegen HR. Dieser versucht,<br />
den Angreifer durch gute Beinarbeit<br />
zur Spielfeldmitte Richtung VM abzudrängen;<br />
dieser übernimmt den Angreifer ohne<br />
Ball. Anschließend läuft A 1 um den linken<br />
Airbody (Markierung) auf die RM-Position.<br />
2. 1 gegen 1 mit Ball (Abb. 1 B)<br />
Fast gleichzeitig mit der 1 gegen 1-Aktion<br />
ohne Ball passt A 2 zum Anspieler und spielt<br />
nach Rückpass vom LA (er muss das Timing<br />
steuern!) 1 gegen 1 mit Ball gegen HR, der<br />
aus der ersten Bewegung nach innen gerade<br />
wieder zurück in <strong>sein</strong>en Aktionsbereich<br />
kommt. VM verdichtet den Aktionsraum<br />
Richtung A 2 und hilft ggf. aus.<br />
3. 1 gegen 1 mit Ball auf RM (Abb. 1 B)<br />
Zeitversetzt startet nun die dritte 1 gegen 1-<br />
Aktion hintereinander. A 1 spielt nach einem<br />
Rückpass mit dem Anspieler auf RM<br />
<br />
<br />
BILDREIHE<br />
Zunächst wird 1 gegen 1 ohne Ball gespielt. HR stoppt den Angreifer mit Körperkontakt <strong>am</strong> Oberkörper und übergibt ihn an VM, der auf<br />
gleiche Höhe vorrücken muss.<br />
<br />
Nun erfolgt die zweite 1 gegen 1-Aktion mit Ball. Nach außen muss HR mit regelgerechtem Körperkontakt und Verschieben verteidigen,<br />
nach innen hilft VM.<br />
<br />
In der dritten 1 gegen 1-Aktion wird auf der RM-Position 1 gegen 1 gegen den VM gespielt. Auch hier helfen HL/HR bei verlorenen<br />
Zweikämpfen aus.<br />
Alle Fotos: Frauke Korfsmeier
handballtraining 9+10/10 Abwehr 29<br />
1 gegen 1 gegen VM. Beide Halbverteidiger<br />
versuchen, nach den jeweiligen Aktionen in<br />
ihren Bereichen im Aktionsraum nach innen<br />
zu verdichten und auszuhelfen.<br />
Anschließend erfolgt der gleiche Ablauf von<br />
der rechten Seite aus beginnend bei B1.<br />
Wichtige Zielsetzungen dieser komplexen<br />
Übung sind:<br />
• Dem Mitspieler helfen, wenn er einen<br />
Zweik<strong>am</strong>pf verliert.<br />
• Gezielte Absprache beim Übergeben/<br />
Übernehmen treffen.<br />
• Nach Abwehr einer 1 gegen 1-Aktion<br />
schnell umschalten.<br />
A B<br />
A1<br />
A2<br />
2<br />
1<br />
1. Aktion: 1 gegen 1 ohne Ball<br />
<br />
B1<br />
B2<br />
3<br />
A2<br />
4<br />
A1<br />
2. und 3. Aktion: 1 gegen 1 mit Ball<br />
<br />
B1<br />
B2<br />
Methodische Erweiterungen<br />
1. Mit einem Hinten-Mitte-Spieler (Abb. 2)<br />
Zusätzlich zum oben dargestellten Ablauf<br />
hilft ein Hinten-Mitte-Spieler situationsgerecht<br />
aus oder blockt defensiv gegen<br />
Würfe aus dem Rückraum.<br />
2. Mit einem Kreisspieler (Abb. 3)<br />
Schwieriger wird es für die Abwehr, wenn<br />
ein Kreisspieler die 1 gegen 1-Aktionen<br />
z. B. mit Sperren unterstützt.<br />
HM hilft zusätzlich situationsgerecht aus.<br />
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Technik<br />
<br />
GRUNDSPIEL<br />
5 gegen 4 – Antizipieren und<br />
Verschieben<br />
Drei Innenverteidiger (HL, HR, HM) und zwei<br />
Außenverteidiger spielen gegen vier Angreifer,<br />
die die Außen- und Halbpositionen besetzen.<br />
Die Innenverteidiger sind mit<br />
Fahr radreifen (oder z. B. Gummibändern),<br />
die sie festhalten, miteinander verbunden.<br />
Die Angreifer eröffnen mit zwei bis vier Pässen,<br />
dann darf durch Stoßen auf die Nahtstellen<br />
ein Mitspieler freigespielt werden.<br />
Die Abwehr arbeitet nach vorn, die Außenverteidiger<br />
helfen antizipativ nach innen aus<br />
und versuchen, mit ihrem offensiven Stellungsspiel<br />
das Passspiel im Rückraum zu<br />
stören bzw. Pässe abzufangen. Die Innenverteidiger<br />
müssen mit intensiver Beinarbeit<br />
versuchen, die Aktionsräume entsprechend<br />
zu verdichten. Recht häufig entsteht durch<br />
diese Vorgaben die Situation, dass RL/RR<br />
nach außen durchbrechen kann, sodass ein<br />
aktives Abwehrverhalten der Außenverteidiger<br />
gefordert ist.<br />
ZIELSPIEL<br />
5 gegen 5<br />
Im Abschlussspiel wird 5 gegen 5 auf zwei<br />
Tore gespielt. Dieses DHB-Sichtungsspiel<br />
wird nach folgenden Vorgaben gespielt:<br />
• Die Angreifer spielen ohne Kreisspieler in<br />
einem 3:2-Angriff.<br />
• Es dürfen keine Übergänge gespielt werden.<br />
• Alle Kreuz- und Stoßbewegungen sind<br />
erlaubt.<br />
• Die Abwehrspieler agieren in einer 5:0-<br />
Abwehrformation und dürfen lediglich bis<br />
zur Freiwurflinie verteidigen.<br />
Mit diesen Vorgaben wird vor allem ein<br />
raumverlagerndes Positionsspiel mit Kooperationen<br />
in der Kleingruppe forciert. Ein<br />
wesentliches Angriffsmittel sind dabei<br />
1 gegen 1-Auslösehandlungen.<br />
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