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Schnell am Gegner sein!

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22<br />

Technik<br />

von Christian Schwarzer, Klaus-Dieter<br />

Petersen und Christof Armbruster<br />

<strong>Schnell</strong> <strong>am</strong> <strong>Gegner</strong> <strong>sein</strong>!<br />

Training der Knotenpunkte des individuellen Abwehrverhaltens.<br />

Eine Training<strong>sein</strong>heit mit der DHB-Jugendnationalmannschaft<br />

Unsere Leitlinie: den Ball gewinnen –<br />

nicht das Spiel zerstören<br />

Die Überprüfungen der individuellen Abwehrarbeit bei DHB-Sichtungsveranstaltungen<br />

und -Lehrgängen zeigt klare Defizite bei den<br />

Spielern auf:<br />

• Fehler im Timing: Der Angreifer wird überhastet angegriffen oder<br />

der Abwehr spieler kommt zu spät, d. h. der Angreifer hat nach einer<br />

Täuschung bereits <strong>sein</strong>en Durchbruch zu einer Seite begonnen.<br />

• Fehler in der Fußstellung/Grundposition: Häufig agieren die<br />

Spieler nicht versetzt auf der Wurf armseite, sondern direkt vor dem<br />

<strong>Gegner</strong>.<br />

• Generell wird zu viel mit den Armen statt mit den Beinen verteidigt.<br />

Der Körperkontakt erfolgt von der Seite oder von hinten, Angreifer im<br />

Sprung werden gestoßen.<br />

Individuelles Abwehrverhalten bedeutet nicht, das Angriffsspiel durch<br />

Festmachen oder Umkl<strong>am</strong>mern zu zerstören. ‘Agieren und den Ball<br />

gewinnen’ lautet die DHB-Abwehrphilosophie (Info 1), die gezielt und<br />

im Detail schon im Grundlagentraining vermittelt werden muss. Jugendliche<br />

Abwehrspieler müssen lernen, sich an folgenden taktischen<br />

Aufgabenstellungen zu orientieren:<br />

• Wie ist meine Position zum Gegenspieler?<br />

• Wie kann ich <strong>sein</strong> Timing stören?<br />

• Wie kann ich Pässe abfangen?<br />

• Wie kann ich aktiv den Ball gewinnen?<br />

Im Grundlagen- und Aufbautraining muss im Rahmen eines gezielten<br />

Techniktrainings das Aufnehmen des Körperkontakts geschult<br />

werden. Die in Info 2 aufgeführten Knotenpunkte sind dabei maß -<br />

gebend und die Basis für die folgende Training<strong>sein</strong>heit, die typische<br />

Schwerpunkte unserer Trainingsarbeit in der individuellen Abwehrschulung<br />

verdeutlicht.<br />

<br />

<br />

DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer demonstriert den<br />

Nachwuchstalenten beim Sichtungslehrgang in Glinde die perfekte<br />

Bewegungstechnik eines Abwehrspielers auf der Halbposition:<br />

Bild 1: ballorientiertes Abschirmen des diagonalen Kreisspielers<br />

(mit Kontakt!) auf der ballfernen Seite<br />

Bilder 2 und 3: Mit nur zwei Schrittkontakten erreicht er eine<br />

offensive Grundposition – hier gegen den rechten Rückraumspieler–,<br />

agiert auf dessen Wurfarmseite und versperrt den direkten<br />

diagonalen Passweg zum linken Kreisspieler.


handballtraining 9+10/10 Abwehr 23<br />

<br />

Ziele des Abwehrspiels<br />

INFO<br />

Antizipieren<br />

Ball gewinnen<br />

Fotos: Dietrich Späte (2), Frauke Korfsmeier (4)<br />

• Pässe vorausahnen, angreifen, abfangen<br />

• Räume verengen<br />

• Laufwege versperren/aufzwingen<br />

• Gegenspieler optisch ‘freistellen’, dann das Zuspiel angreifen<br />

• Angreifer unter Druck setzen, täuschen, mit ihnen „spielen“<br />

• Timing von Angriffshandlungen stören/sie unterbinden<br />

DHB-Abwehrphilosophie: Agieren und den Ball gewinnen!<br />

Kommentar<br />

„Festhalten und Kl<strong>am</strong>mern in Zweikämpfen führt zu einem Miss match.<br />

Der Abwehrspieler hängt dann von hinten <strong>am</strong> Gegenspieler.“<br />

„Was die richtige Grundposition des Abwehrspielers betrifft,<br />

sollte sich <strong>sein</strong>e Nase an der Schulter des Angreifers ausrichten.<br />

So kann er die Wurfarmseite blocken. Wenn der Angreifer ihn in<br />

den Bauch wirft, hat er quasi alles richtig gemacht.<br />

Der Abwehrspieler sollte in diagonaler Schrittstellung etwa eine<br />

Armlänge vom Angreifer entfernt agieren.<br />

Alles, was der Angreifer nun an Bewegungen vorgibt, sollte der<br />

Abwehrspieler nicht durch Kl<strong>am</strong>mern oder Festhalten, sondern<br />

durch <strong>sein</strong>e Beinarbeit lösen. Mit ihm spielen und ihm den<br />

Schwung bzw. das Tempo nehmen, ist das erste Ziel. Nimmt der<br />

Angreifer dann nach dem Tippen/Prellen den Ball in beide Hände,<br />

hat der Abwehrspieler fast schon gewonnen. Wenn dann noch<br />

Tiefenraum zur Verfügung steht, kann er sich z. B. gegen einen<br />

Durchbruchsversuch zurückfallen lassen, um ihn dann erst wieder<br />

anzugreifen und zu stoppen.<br />

Der Abwehrspieler muss vor <strong>sein</strong>em Gegenspieler ‘groß bleiben’<br />

und mit <strong>sein</strong>er Führungshand Richtung Ball arbeiten. Dabei muss<br />

er darauf achten, dass der Angreifer keine Pässe über <strong>sein</strong>en<br />

Kopf spielt.<br />

Für mich sind drei wesentliche Aufgaben im individuellen Abwehrverhalten<br />

entscheidend: ballorientiertes Verteidigen, den<br />

Angreifer im Zweik<strong>am</strong>pf frontal stoppen und <strong>sein</strong>e Bewegungen<br />

mit guter Beinarbeit entsprechend nacharbeiten!“


24<br />

Technik<br />

<br />

Aufnehmen des Körperkontakts in Tornähe (Knotenpunkte)<br />

INFO<br />

Fotos: Axel Heimken (3)<br />

Grundposition und Timing<br />

• Die Grundposition an der Wurfarmschulter<br />

des <strong>Gegner</strong>s ausrichten.<br />

• Diagonale Fußstellung: Gegen einen<br />

Rechtshänder ist der linke Fuß vorn.<br />

• Der Körperkontakt muss im Moment der<br />

Täuschung des Angreifers erfolgen.<br />

• Wichtig: nach vorne verteidigen und den<br />

<strong>Gegner</strong> stoppen.<br />

• Beachte: Der Abwehrspieler agiert und<br />

greift an!<br />

• Aufrechte Körperhaltung mit einer Grundspannung<br />

Ziele<br />

• Vor dem Gegenspieler agieren.<br />

• Möglichst immer die frontale Grundposition<br />

beibehalten.<br />

• Mit Sicherheitsabstand vor dem <strong>Gegner</strong><br />

verschieben.<br />

• Beachte: Sicherheitsabstand ca. eine<br />

Armlänge; je nach individuellen Stärken<br />

eines Gegenspielers (z. B. schneller<br />

Spieler) kann der Abstand auch taktisch<br />

variiert und z. B. vergrößert werden.<br />

• Sicherheit ausstrahlen!<br />

Armtechnik<br />

• Mit einer Hand Gegendruck <strong>am</strong> Oberarm/<br />

Ellbogen des Wurfarms erzeugen, mit der<br />

anderen <strong>am</strong> Becken.<br />

• Hände/Ellbogen vor dem Körper<br />

• Den Schwung des Angreifers mit angewinkelten<br />

Armen abfangen („Stoßdämpfer“).<br />

• Den Angreifer mit kurzem Körperkontakt<br />

stoppen. Je nach Position/Torgefahr Kontakt<br />

wieder lösen. Nicht aktiv stoßen.<br />

• Technikalternative im Tiefenraum: Gegendruck<br />

<strong>am</strong> Oberkörper (Schwung stoppen),<br />

da keine direkte Torgefahr<br />

• Beachte: Nicht permanent kl<strong>am</strong>mern/<br />

fest halten – auf alles, was der Angreifer vorgibt,<br />

mit den Beinen „antworten“!<br />

Ziele<br />

• Geschwindigkeit des Gegenspielers<br />

abfangen.<br />

• Wurf oder Abspiel stören/verhindern<br />

• Gegenspieler v. a. im Tiefenraum annehmen,<br />

Geschwindigkeit/Schwung<br />

aus dessen Bewegung nehmen<br />

• Gegenspieler auf Distanz halten und<br />

mit guter Beinarbeit auf Folgehandlungen<br />

reagieren.<br />

• Beachte: Mit Armen und Beinen verteidigen!<br />

Taktische Grundprinzipien<br />

Nur in Tornähe (bei direkter Torgefahr)<br />

Körperkontakt aufnehmen.<br />

Ziele des Körperkontakts:<br />

– dem Angreifer die Dyn<strong>am</strong>ik nehmen<br />

– den Angreifer in der Vorwärtsbewegung<br />

stoppen<br />

Längeren Körperkontakt möglichst vermeiden:<br />

Kontakt aufnehmen, lösen, mit den<br />

Beinen verteidigen.<br />

Nur in einer Grundposition zwischen<br />

<strong>Gegner</strong> und Tor Körperkontakt aufnehmen.<br />

Dem <strong>Gegner</strong> vor einem Richtungswechsel<br />

das Tempo nehmen<br />

Taktik des Körperkontakts:<br />

„Festmachen“ ist das allerletzte Mittel!


handballtraining 9+10/10 Abwehr 25<br />

<br />

AUFWÄRMEN<br />

Passtechniken an der<br />

Torraumlinie<br />

Paare mit je einem Ball bilden; ein Spieler<br />

agiert vor der Freiwurf- der andere vor der<br />

Torraumlinie. Die Spieler spielen sich mit<br />

verschiedenen Pass- und Anspieltechniken<br />

mit Zusatzaufgaben den Ball zu.<br />

Die Bildreihen 1 bis 3 zeigen dazu Beispiele.<br />

Hinweis: Das Bild rechts zeigt, dass diese<br />

Organisationsform vor allem für größere<br />

Gruppen sehr gut geeignet ist.<br />

Organisation: Aufstellung entlang des Raums zwischen Tor- und Freiwurflinie.<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

Der Spieler an der Torraumlinie steht mit leicht geöffneten Beinen mit dem Rücken zum Partner. Dieser spielt einen Bodenpass durch <strong>sein</strong>e<br />

Beine. Ersterer fängt den Ball (einhändig!), springt hoch, führt eine 360-Grad-Drehung durch und passt den Ball noch im Sprung zurück.<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

Ablauf wie oben; jetzt spielt der Partner an der Freiwurflinie aus einer Vorwärtsbewegung (mit Tippen) einen Bodenpass links <strong>am</strong> Mitspieler<br />

vorbei zur Wurfarm gegenseite. Der Pass sollte aus einer möglichst tiefen Körperhaltung erfolgen.<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

Alle Fotos: Frauke Korfsmeier<br />

Ablauf wie oben; der Spieler an der Frei wurflinie spielt jetzt aus einer Vorwärtsbewegung und Täuschung einen Bodenpass nach rechts zur Wurf -<br />

armseite. Dabei kann er versuchen, den Bodenpass etwas anzu drehen. Der Mitspieler sollte versuchen, den Bodenpass mit einer Hand zu fangen.


26<br />

Technik<br />

<br />

AUFWÄRMEN<br />

Abwehrgrundposition verändern<br />

– umschalten<br />

Je eine Spielerreihe auf RL und RR; jeder<br />

Spieler hat einen Ball; zwei Torwarte stehen<br />

neben den Torpfosten im Torraum. Je ein Abwehrspieler<br />

beginnt auf der HL- bzw. HR-Position.<br />

RL läuft mit Tippen Richtung Abwehrspieler<br />

und spielt nach einer Täu schung einen<br />

scharfen Schlagwurfpass zur Wurfarm/Wurf -<br />

<strong>am</strong>gegenseite gegen den blockenden Abwehr<br />

spieler zum linken Torwart. In diesem<br />

Moment startet der Abwehrspieler zum Ge-<br />

genstoß und erhält den Langpass vom Torwart<br />

kurz vor der Mittel linie. Während inzwischen<br />

der gleiche Ablauf auf der RR-Position abläuft,<br />

läuft der RL zur Spielerreihe auf RR. Der jeweilige<br />

Werfer nimmt die Abwehrposition ein.<br />

Beachte: Hier ist eine hohe Qualität der<br />

Angreifer gefordert, um die Abwehrspieler<br />

ge nü gend zu fordern. Die Angreifer sollten<br />

unter schied liche Anlaufrich tungen, Täusch -<br />

ungen und Folgehandlungen wählen, um<br />

den Abwehrspieler aus der Grundposition zuziehen.<br />

<strong>Schnell</strong>es Umschalten zum Gegenstoß<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

Alle Fotos: Frauke Korfsmeier<br />

Wichtig ist, dass der Abwehrspieler immer eine korrekte Grundposition zum <strong>Gegner</strong> findet und versucht, den Wurf zu blocken. Auf<br />

Richtungswechsel muss der Abwehrspieler entsprechend mit guter Beinarbeit reagieren.<br />

GRUNDÜBUNG<br />

4 gegen 2 – richtiges Timing<br />

zum Herauslaufen finden<br />

Zwei Kreisspieler stehen jeweils auf Höhe<br />

eines Torpfostens. Sie dürfen zur Ballannahme<br />

nur 1 Schritt ausführen.<br />

Die Rückraumspieler RL und RR dürfen bis<br />

zum Abschluss maximal 5 Pässe miteinander<br />

spielen. Sie dürfen innerhalb ihres Streifens<br />

auf das Tor werfen oder jeweils nur den<br />

diagonalen Kreisspieler anspielen.<br />

Auf der HL- und HR-Position agiert jeweils<br />

ein Abwehrspieler.<br />

Der Abwehrspieler, der jeweils auf der ballfernen<br />

Seite den diagonalen Kreisspieler abschirmt,<br />

muss den richtigen Zeitpunkt zum<br />

offensiven Herauslaufen gegen <strong>sein</strong>en Gegenspieler<br />

finden. Er darf z. B. nicht auf eine<br />

Abspieltäuschung im Rückraum herein -<br />

fallen.<br />

Im Streifen gegen den Gegenspieler muss<br />

der Abwehrspieler eine offensive Grundposition<br />

gegen den Ballhalter einnehmen und<br />

die lange Ecke im Tor blocken, während der<br />

Torwart die kurze Ecke übernimmt. Überläuft<br />

der Angreifer den Verteidiger zur Wurf -<br />

armseite, sprechen Abwehrspieler und Torwart<br />

sich ab und tauschen die Ecken.<br />

Entscheidend ist auch, dass der Halbverteidiger<br />

immer die korrekte offensive Grundposition<br />

findet und auf Richtungsänderungen<br />

der Angreifer immer mit guter Beinarbeit<br />

reagiert.<br />

><br />

RR hat in dieser Übung 3 Optionen: Torwurf, wenn der Gegenspieler z. B. zu spät herausläuft,<br />

Anspiel des diagonalen Kreisspielers, wenn der ballferne Halbverteidiger z. B. zu früh<br />

herausläuft oder langer Pass zum linken Rückraumspieler. Den Kreisspieler auf <strong>sein</strong>er Seite<br />

darf er nicht anspielen.<br />

Hinweis:<br />

Mit dieser Übung werden Abwehrtechnik<br />

und ballorientierte Grundbewegungen der<br />

Halbverteidiger in einer 3:2:1-Abwehr geschult<br />

(siehe auch Kommentar rechts).


handballtraining 9+10/10 Abwehr 27<br />

<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

HL versperrt den Laufweg des RR nach innen und gleichzeitig den<br />

diagonalen Passweg zum linken Kreisspieler.<br />

<br />

Mit dem Abspiel von RR dreht sich HL zum Ball, um in der Querstellung<br />

in Richtung des Kreisspielers zurückzusinken.<br />

<br />

Ballannahme des RL. Der nun ballferne HL muss in der Querstellung<br />

in der Lage <strong>sein</strong>, ein Diagonal-Kreisanspiel abzufangen.<br />

HL agiert vor dem Kreisspieler und sucht mit dem rechten Arm Kontakt.<br />

HR muss den Wurf zur Wurfarmgegenseite in Kooperation mit<br />

dem Torwart blocken.<br />

Kommentar<br />

Abwehrtechniken des Halbverteidigers:<br />

„Ökonomische Lauftechnik, gutes Timing und Ballorientierung sind gefragt!“<br />

„Der Abwehrspieler muss über eine gute<br />

Beinarbeit und Lauftechnik verfügen, um<br />

ballorientiert verteidigen zu können. Er<br />

darf nicht zu viele Schritte oder überflüssige<br />

Drehungen ausführen, die wichtige<br />

Zehntelsekunden kosten. In den Bildern<br />

demonstriere ich, dass man aus der offensiven<br />

Grundposition mit nur einer halben<br />

Drehung und einem Schritt zurück in<br />

der Querstellung wieder vor dem Kreisspieler<br />

verteidigen kann.<br />

Ich beobachte oft, dass Abwehrspieler sich<br />

vor dem Kreisspieler drehen und den Arm<br />

vor ihn führen. Solche Drehungen kosten<br />

Zeit, wenn der Abwehrspieler z. B. wieder<br />

eine offensive Position gegen einen Rück -<br />

raumspieler erreichen muss. Die ballorientierte<br />

Grundposition gegen den<br />

Kreis spieler in Bild 4 ist viel effektiver.“


28<br />

Technik<br />

<br />

GRUNDSPIEL<br />

2 gegen 1 – Räume verdichten<br />

Organisation<br />

Drei offensive Verteidiger nehmen in einem<br />

seitlich begrenzten Raum die Abwehrpositionen<br />

HL, HR und VM ein.<br />

Die RL- und RR-Positionen werden mehrfach<br />

besetzt; jeder Spieler hat einen Ball.<br />

Je ein Anspieler agiert auf der LA-, RA- und<br />

RM-Position (hier z. B. der Trainer).<br />

Zwei Airbodys oder Hütchen stehen etwa<br />

15 Meter vor dem Tor auf Torpfostenhöhe.<br />

Ablauf<br />

1. 1 gegen 1 ohne Ball (Abb. 1 A)<br />

A 1 passt zum Anspieler RM und spielt dann<br />

1 gegen 1 ohne Ball gegen HR. Dieser versucht,<br />

den Angreifer durch gute Beinarbeit<br />

zur Spielfeldmitte Richtung VM abzudrängen;<br />

dieser übernimmt den Angreifer ohne<br />

Ball. Anschließend läuft A 1 um den linken<br />

Airbody (Markierung) auf die RM-Position.<br />

2. 1 gegen 1 mit Ball (Abb. 1 B)<br />

Fast gleichzeitig mit der 1 gegen 1-Aktion<br />

ohne Ball passt A 2 zum Anspieler und spielt<br />

nach Rückpass vom LA (er muss das Timing<br />

steuern!) 1 gegen 1 mit Ball gegen HR, der<br />

aus der ersten Bewegung nach innen gerade<br />

wieder zurück in <strong>sein</strong>en Aktionsbereich<br />

kommt. VM verdichtet den Aktionsraum<br />

Richtung A 2 und hilft ggf. aus.<br />

3. 1 gegen 1 mit Ball auf RM (Abb. 1 B)<br />

Zeitversetzt startet nun die dritte 1 gegen 1-<br />

Aktion hintereinander. A 1 spielt nach einem<br />

Rückpass mit dem Anspieler auf RM<br />

<br />

<br />

BILDREIHE<br />

Zunächst wird 1 gegen 1 ohne Ball gespielt. HR stoppt den Angreifer mit Körperkontakt <strong>am</strong> Oberkörper und übergibt ihn an VM, der auf<br />

gleiche Höhe vorrücken muss.<br />

<br />

Nun erfolgt die zweite 1 gegen 1-Aktion mit Ball. Nach außen muss HR mit regelgerechtem Körperkontakt und Verschieben verteidigen,<br />

nach innen hilft VM.<br />

<br />

In der dritten 1 gegen 1-Aktion wird auf der RM-Position 1 gegen 1 gegen den VM gespielt. Auch hier helfen HL/HR bei verlorenen<br />

Zweikämpfen aus.<br />

Alle Fotos: Frauke Korfsmeier


handballtraining 9+10/10 Abwehr 29<br />

1 gegen 1 gegen VM. Beide Halbverteidiger<br />

versuchen, nach den jeweiligen Aktionen in<br />

ihren Bereichen im Aktionsraum nach innen<br />

zu verdichten und auszuhelfen.<br />

Anschließend erfolgt der gleiche Ablauf von<br />

der rechten Seite aus beginnend bei B1.<br />

Wichtige Zielsetzungen dieser komplexen<br />

Übung sind:<br />

• Dem Mitspieler helfen, wenn er einen<br />

Zweik<strong>am</strong>pf verliert.<br />

• Gezielte Absprache beim Übergeben/<br />

Übernehmen treffen.<br />

• Nach Abwehr einer 1 gegen 1-Aktion<br />

schnell umschalten.<br />

A B<br />

A1<br />

A2<br />

2<br />

1<br />

1. Aktion: 1 gegen 1 ohne Ball<br />

<br />

B1<br />

B2<br />

3<br />

A2<br />

4<br />

A1<br />

2. und 3. Aktion: 1 gegen 1 mit Ball<br />

<br />

B1<br />

B2<br />

Methodische Erweiterungen<br />

1. Mit einem Hinten-Mitte-Spieler (Abb. 2)<br />

Zusätzlich zum oben dargestellten Ablauf<br />

hilft ein Hinten-Mitte-Spieler situationsgerecht<br />

aus oder blockt defensiv gegen<br />

Würfe aus dem Rückraum.<br />

2. Mit einem Kreisspieler (Abb. 3)<br />

Schwieriger wird es für die Abwehr, wenn<br />

ein Kreisspieler die 1 gegen 1-Aktionen<br />

z. B. mit Sperren unterstützt.<br />

HM hilft zusätzlich situationsgerecht aus.<br />

KM unterstützt die 1 gegen 1-Aktionen.<br />

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30<br />

Technik<br />

<br />

GRUNDSPIEL<br />

5 gegen 4 – Antizipieren und<br />

Verschieben<br />

Drei Innenverteidiger (HL, HR, HM) und zwei<br />

Außenverteidiger spielen gegen vier Angreifer,<br />

die die Außen- und Halbpositionen besetzen.<br />

Die Innenverteidiger sind mit<br />

Fahr radreifen (oder z. B. Gummibändern),<br />

die sie festhalten, miteinander verbunden.<br />

Die Angreifer eröffnen mit zwei bis vier Pässen,<br />

dann darf durch Stoßen auf die Nahtstellen<br />

ein Mitspieler freigespielt werden.<br />

Die Abwehr arbeitet nach vorn, die Außenverteidiger<br />

helfen antizipativ nach innen aus<br />

und versuchen, mit ihrem offensiven Stellungsspiel<br />

das Passspiel im Rückraum zu<br />

stören bzw. Pässe abzufangen. Die Innenverteidiger<br />

müssen mit intensiver Beinarbeit<br />

versuchen, die Aktionsräume entsprechend<br />

zu verdichten. Recht häufig entsteht durch<br />

diese Vorgaben die Situation, dass RL/RR<br />

nach außen durchbrechen kann, sodass ein<br />

aktives Abwehrverhalten der Außenverteidiger<br />

gefordert ist.<br />

ZIELSPIEL<br />

5 gegen 5<br />

Im Abschlussspiel wird 5 gegen 5 auf zwei<br />

Tore gespielt. Dieses DHB-Sichtungsspiel<br />

wird nach folgenden Vorgaben gespielt:<br />

• Die Angreifer spielen ohne Kreisspieler in<br />

einem 3:2-Angriff.<br />

• Es dürfen keine Übergänge gespielt werden.<br />

• Alle Kreuz- und Stoßbewegungen sind<br />

erlaubt.<br />

• Die Abwehrspieler agieren in einer 5:0-<br />

Abwehrformation und dürfen lediglich bis<br />

zur Freiwurflinie verteidigen.<br />

Mit diesen Vorgaben wird vor allem ein<br />

raumverlagerndes Positionsspiel mit Kooperationen<br />

in der Kleingruppe forciert. Ein<br />

wesentliches Angriffsmittel sind dabei<br />

1 gegen 1-Auslösehandlungen.<br />

Raumverlagerung im Spiel 5 gegen 5<br />

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