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Übersetzung aus dem Französischen:<br />

Almut Lindner<br />

Regie: Ulrike Brinkmann<br />

Mit Martina Gedeck, Hüseyin Cirpici,<br />

Frauke Poolman<br />

SR 2000 | 54 Min.<br />

Eduard Stürmer, geboren 1987 in Tschkalowo/Kasachstan. 1992 nach<br />

Deutschland übergesiedelt. Seit 2007 im Studiengang Medienkunst-<br />

Film an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.<br />

Marie NDiaye<br />

Hilda<br />

Sonntag 21.08. | 21.05 Uhr<br />

Mme Lemarchand ist nicht irgendjemand. In der kleinen französischen<br />

Stadt gehören sie und ihr Mann zu den Honoratioren. Ein Dienstmädchen<br />

ist da nicht nur standesgemäß, sondern unabdingbar. Aber wie<br />

gesagt, Mme Lemarchand ist nicht irgendjemand, und sie will kein versteckt<br />

und illegal in Frankreich lebendes Mädchen wie so viele ihrer<br />

Mitbürger, nein, als Hausangestellte will sie Hilda. Hilda ist jung, schön<br />

und Französin. Also verhandelt Mme Lemarchand mit Hildas Mann, und<br />

am nächsten Tag gibt Hilda ihre eigenen Kinder in die Kinderkrippe und<br />

kümmert sich um die drei Kleinen von Mme Lemarchand. Diese will<br />

Hilda gar nicht mehr hergeben. Warum auch? Schließlich ist Mme Lemarchand<br />

reich und, was noch wichtiger ist, sie kann reden, sie verfügt<br />

souverän über die Sprache, sie agitiert damit und manipuliert, wann<br />

immer sie will. Die Sprache ist in dieser Groteske über gesellschaftliche<br />

Machtverhältnisse eine noch schlagkräftigere Waffe als Geld.<br />

Marie NDiaye, 1967 in Frankreich geboren, senegalesischer Vater,<br />

französische Mutter. Lebte in Spanien, Italien und Frankreich, derzeit<br />

in Berlin. Veröffentlichte Romane, Erzählungen und Theaterstücke,<br />

zahlreiche renommierte Preise, u. a. 2009 den „Prix Goncourt“ und<br />

2010 den „Internationalen Literaturpreis“<br />

Yiwu Liao<br />

Vier Lehrmeister<br />

Sonntag 28.08. | 21.05 Uhr<br />

Der Hunger, die Schande, die Obdachlosigkeit und das Gefängnis – das<br />

seien seine Lehrmeister, formuliert der chinesische Autor Liao Yiwu in<br />

einer Rede, die er vor dem unabhängigen chinesischen PEN-Zentrum<br />

2007 halten sollte, aber nicht konnte. Der Hunger, die Schande, die<br />

Obdachlosigkeit und das Gefängnis sind auch die Erfahrungen vier<br />

seiner Interviewpartner in der Gesprächssammlung „Fräulein Hallo<br />

und der Bauernkaiser. Chinas Gesellschaft von unten“. Ein Leichenschminker<br />

erzählt von seinen Erlebnissen während der großen Hungers<br />

nöte. Ein Leprakranker vom Ausgestoßensein aus der Dorfgemeinschaft.<br />

Die 18jährige Fräulein Hallo, die vor dem Fernseher aufgewachsen<br />

ist und haltlos in den Tag hineinlebt, vom Fansein. Ein Ausbrecherkönig<br />

von seinem Versuch, dem Gefängnis zu entkommen.<br />

Collagiert mit Gedichten, die der Autor bei seinem bisher ersten<br />

Besuch in Deutschland im Herbst 2010 im Studio vortrug, werfen die<br />

Texte ein Schlaglicht auf die kollektiven Traumata Chinas.<br />

Liao Yiwu, 1957 in Sichuan, China, geboren, wuchs in Armut auf. Sein<br />

Vater, ein Professor, wurde während der <strong>Kultur</strong>revolution als Rechtsabweichler<br />

angeklagt, die Eltern ließen sich scheiden. Nach Abschluss<br />

der Schule arbeitete er in diversen Berufen, las viel Lyrik, begann selber<br />

zu dichten und zählte in den 80er Jahren zu den bekannten jungen<br />

Lyrikern Chinas. Nach dem Massaker 1990 wurde er zu einer vierjährigen<br />

Haftstrafe wegen Verbreitung konterrevolutionärer Propaganda<br />

mit ausländischer Hilfe verurteilt. Danach arbeitete er u. a. als Straßenmusiker<br />

und an Interviews mit Menschen am Rande der chinesischen<br />

Gesellschaft. Seine Werke sind noch immer in China verboten.<br />

Nils-Momme Stockmann<br />

Das blaue, blaue Meer<br />

Sonntag 04.09. | 21.05 Uhr<br />

Eine Wohnsiedlung, Plattenbau, irgendwo am Rande der Stadt. Ein Ort<br />

der Perversionen und Verzweiflung. Ein Ort, wo man die Sterne nicht<br />

sehen kann. Ein Ort ohne Hoffnung. Darko ist einer von vielen Verlorenen,<br />

die hier leben. Er trägt schwer an einer alten Schuld, über die er<br />

nicht hinwegkommt. Um sie irgendwie zu vergessen, säuft er sich tagtäglich<br />

das Gehirn aus dem Leib. Vergeblich. Doch dann begegnet er<br />

Motte, der Wohnsiedlungsprostituierten, deren Körper mit Narben<br />

Übersetzung aus dem Chinesischen:<br />

Hans Peter Hoffmann, Brigitte<br />

Höhenrieder, Martina Hasse<br />

Komposition und Musik: Liao Yiwu<br />

Hörspielbearbeitung: Hilke Veth<br />

Regie: Andrea Getto<br />

Mit Uwe Bohm, Sascha Icks,<br />

Horst Mendroch, Heinrich Giskes,<br />

Lisa Hagemeister, Mirco Kreibich<br />

<strong>NDR</strong> 2011 | ca. 65 Min. | Ursendung<br />

Liao Yiwu<br />

Regie: Regine Ahrem<br />

Mit Milan Peschel, Jaecki Schwarz,<br />

Chris Pichler, Hüseyin Ekici,<br />

Carl Heinz Choynski, Johannes Richard<br />

Völkel, Anja Scheffer, Stephan<br />

Wolf-Schönburg, Christian Gaul,<br />

Nils-Momme Stockmann<br />

RBB 2010 | 55 Min.<br />

Das Sonntagshörspiel<br />

August | September<br />

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