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Schadet der starke Euro dem Export? - Statistisches Landesamt ...

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<strong>Statistisches</strong> Monatsheft Baden-Württemberg 8/2008<br />

Wirtschaft,<br />

Arbeitsmarkt<br />

und <strong>dem</strong> baden-württembergischen <strong>Export</strong><br />

also eher för<strong>der</strong>lich war. Dass <strong>der</strong> Dollar in<br />

den meisten Jahren sank, erkennt man daran,<br />

dass die Mehrzahl <strong>der</strong> Punkte in einem <strong>der</strong><br />

beiden linken Quadranten (II und III) liegt.<br />

Punkte, die in einem <strong>der</strong> oberen Quadranten<br />

(I und II) liegen sind Jahre, in denen <strong>der</strong> <strong>Export</strong><br />

zugelegt hat.<br />

Je enger <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen <strong>Export</strong>wachstum<br />

und Dollarkurs ist, desto deutlicher<br />

sollte die Punktewolke einem aufsteigenden<br />

Trend folgen. Die Punkte in den Quadranten I<br />

und III bestätigen also diesen Zusammenhang,<br />

während Punkte in den Quadranten II und IV<br />

diesem wi<strong>der</strong>sprechen.<br />

In Schaubild 3a ist die Dollarkursentwicklung<br />

den <strong>Export</strong>en in die ganze Welt gegenübergestellt.<br />

Ein beson<strong>der</strong>s enger Zusammenhang<br />

ergibt sich we<strong>der</strong> optisch noch rechnerisch. Der<br />

Korrelationskoeffizient nach Pearson erreicht<br />

hier einen Wert von 0,26. Von einem schwachen<br />

Zusammenhang spricht man bei Werten bis<br />

0,5. 6 Schaubild 3b vergleicht die Dollarkursentwicklung<br />

mit den <strong>Export</strong>en in die USA. Wie zu<br />

erwarten, ergibt sich hier ein engerer Zusammenhang.<br />

Doch auch hier erreicht <strong>der</strong> Korrelationskoeffizient<br />

mit einem Wert von 0,40 nicht<br />

einmal mittlere Stärke.<br />

S3<br />

<strong>Export</strong>abnahme <strong>Export</strong>zunahme<br />

<strong>Export</strong>wachstum Baden-Württembergs und Aufwertung des<br />

US-Dollars 1970 bis 2007<br />

%<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

86<br />

70 =Jahr<br />

II<br />

73<br />

03<br />

78<br />

87 90<br />

III<br />

92<br />

02<br />

75<br />

a) Welt<br />

74<br />

83<br />

9199<br />

I<br />

76<br />

06<br />

7270<br />

80 85<br />

79<br />

89 84<br />

94 98<br />

77 05 82<br />

95 07<br />

04 71 88 01 96<br />

IV<br />

–30 – 20 – 10 0 10 20 30%<br />

Dollarabwertung<br />

Dollaraufwertung<br />

93<br />

00<br />

97<br />

81<br />

Beim Vergleich des Dollarkurses mit den <strong>Export</strong>en<br />

in die Welt, ausgenommen die USA, ist <strong>der</strong><br />

Zusammenhang noch schwächer als in Schaubild<br />

3a und <strong>der</strong> Korrelationskoeffizient liegt bei<br />

gerade mal 0,17. Auch wenn man berücksichtigt,<br />

dass <strong>der</strong> Wechselkurs erst mit einer gewissen<br />

Verzögerung auf die <strong>Export</strong>ergebnisse wirkt,<br />

lässt sich kein stärkerer Zusammenhang feststellen.<br />

Die Gleichung „schwacher Dollar = schwacher<br />

<strong>Export</strong>“ geht nicht auf<br />

Es gibt also gute <strong>Export</strong>jahre trotz Dollarschwäche<br />

und auch vergleichsweise schlechte Jahre<br />

trotz Dollarstärke. Eine naheliegende Schlussfolgerung<br />

ist, dass an<strong>der</strong>e Einflüsse eine ebenso<br />

wichtige Rolle spielen. Dazu gehören die<br />

Konjunktur in den <strong>Export</strong>län<strong>der</strong>n, Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> handelspolitischen Rahmenbedingungen<br />

o<strong>der</strong> Einmal-Effekte wie die Wie<strong>der</strong>vereinigung.<br />

<strong>Export</strong>abnahme <strong>Export</strong>zunahme<br />

%<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

86<br />

II<br />

73<br />

03<br />

77<br />

79<br />

72<br />

78<br />

87 90<br />

III<br />

75<br />

b) USA<br />

98<br />

76 83<br />

82<br />

06 96<br />

70<br />

94 85 93<br />

71 05<br />

74<br />

99<br />

04 80 89<br />

95<br />

92<br />

02<br />

01<br />

07<br />

88<br />

91<br />

97<br />

84<br />

I<br />

81<br />

00<br />

IV<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Einfluss des Dollarkurses auf<br />

den gesamten <strong>Export</strong>erfolg gering ist, so heißt<br />

das nicht, dass er ohne Konsequenzen ist. Er<br />

spielt eine Rolle, wenn es darum geht, in welche<br />

Län<strong>der</strong> die <strong>Export</strong>e gehen. In Schaubild 4<br />

zeigt sich, dass in beiden Phasen, in denen sich<br />

–30<br />

–20 – 10 0 10 20 30%<br />

Dollarabwertung<br />

Dollaraufwertung<br />

I. Quadrant: <strong>Export</strong>zunahme bei Dollaraufwertung; II. Quadrant: <strong>Export</strong>zunahme trotz Dollarabwertung;<br />

III. Quadrant: <strong>Export</strong>einbuße bei Dollaraufwertung; IV. Quadrant: <strong>Export</strong>einbuße trotz<br />

Dollarabwertung.<br />

Datenquelle: Deutsche Bundesbank, <strong>Statistisches</strong> <strong>Landesamt</strong>.<br />

<strong>Statistisches</strong> <strong>Landesamt</strong> Baden-Württemberg 541 08<br />

33

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