ADAM BOTA SCHICHTWECHSEL - BSA - Berlin Selected Artists
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<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong> <strong>SCHICHTWECHSEL</strong>
2/3<br />
<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong> <strong>SCHICHTWECHSEL</strong>
Günther Oberhollenzer<br />
Kurator im Essl Museum, Klosterneuburg/Wien<br />
Sofa, der Umgebung und der Luft. Gegenstände lösen<br />
sich auf, fließen ineinander. Die Figur verschwindet<br />
Handlungen auszumachen (z.B. „Zug“). Die im<br />
Farbumfeld fast völlig aufgehenden gepixelten<br />
im Dunkeln.<br />
Konturen lassen aber keine klare Deutung oder gar<br />
Erzählung zu. Sollen sie auch nicht. Auswahl und<br />
Auflösung und Neubildung<br />
aufzulösen – wie die am Anfang des Katalogs zu<br />
sehenden Werke eindrucksvoll vor Augen führen.<br />
Eine konsequente Fortführung oder besser<br />
Variation des Themas stellen die zwei neuesten Werkzyklen<br />
dar. Mitschnitte von Undergroundkonzerten –<br />
Interesse gelten nicht dem Inhalt der Motive – wieder<br />
greift Bota auf grobkörnige Videostills zurück –,<br />
sondern ihrem Potenzial für eine möglichst span-<br />
Geheimnisvolle Körperformen<br />
und malerische Farbräume in den<br />
Werken von Adam Bota<br />
Die massigen, schwammigen Leiber der Badenden<br />
verharren eng aneinandergedrängt, Konturen verwischen<br />
und verschwimmen.<br />
Es ist eine expressive Malweise von ungemeiner<br />
wackelige, unscharfe Videos aus dem Internet<br />
beziehungsweise daraus entnommene Stills – dienen<br />
als Ausgangspunkt für eine Bilderserie, in der sich<br />
Konzertbesucher und Band fast vollständig in Schicht<br />
um Schicht aufgetragenen Farbschattierungen<br />
nungsvolle malerische Umsetzung. Durch die<br />
Loslösung von der Quelle gewinnt der Künstler Macht<br />
über sie, benützt sie für seine Malerei. Die Quelle<br />
wird sekundär. Das gilt auch für zahlreiche alte<br />
Schwarz-Weiß-Fotos ohne Namen und mit nur mehr<br />
Adam Bota ist ein Nachtarbeiter. Er malt meist bei<br />
Spannung und unheimlicher Fleischlichkeit. Eine<br />
verlieren. Die Zuschauer scheinen mit der Band und<br />
dunkel zu erahnender Geschichte: Bota hat sie auf<br />
Nacht, in Neonlicht, acht bis zehn Stunden, oft ohne<br />
spotartige Beleuchtung einzelner Konturen verstärkt<br />
der Musik zu verschmelzen.<br />
dem Flohmarkt gefunden und setzt sie in freie,<br />
Pause. Häufig arbeitet er an mehreren Bildern<br />
die betont kontrastreiche Farbgebung, die Hautober-<br />
farbige Malerei um. Die „dargestellten“ Menschen,<br />
gleichzeitig, doch dann, nach einigen Malnächten,<br />
flächen in den verschiedensten Tönen von Rosa,<br />
Bota besitzt eine besondere Affinität zu Farbtempera-<br />
ihre Konturen sind auf die Malerei bezogen, sanft<br />
fokussiert sich sein Blick auf ein Werk, das danach<br />
Blau, Gelb, Orange oder Grün lassen an Hitze und<br />
tur und Kolorit, subtil und mit feinem Gespür gestal-<br />
eingebettet leben sie in ihr, statt sich an den Rezipi-<br />
verlangt, fertig gemalt zu werden. Bota ist ein<br />
Kälte, aber auch an Krankheit, Tod und Verwesung<br />
tet er verschiedenste Abstufungen. Die atmosphäri-<br />
enten zu wenden oder einen fassbaren Inhalt zu<br />
leidenschaftlicher Maler, immer wieder versucht er,<br />
denken und lösen beim Betrachter Assoziationen zu<br />
schen Farbräume, die flirrenden Lichtstimmungen<br />
vermitteln. Anders als in „Sekundenschlaf“ erfindet<br />
dem Medium neue Aspekte, ungeahnte Facetten<br />
(alb)traumhaften Szenen aus (siehe Seite 10/11).<br />
und stofflich-pointillistischen Strukturen wirken<br />
Bota die Farbgebung hier völlig neu. Meist sind die<br />
abzuringen.<br />
surreal verspielt, zugleich aber konzentriert und<br />
Malereien auf zwei Farbtönen aufgebaut, die im<br />
Dunkle Räume und Menschen in der Dunkelheit<br />
akribisch gemalt. Die Arbeiten gehen gedanklich auf<br />
Zusammenspiel variiert werden. Bota experimentiert<br />
So hat er zu einer ganz eigenen Formensprache<br />
wecken in der Folge Botas malerische Neugier.<br />
Botas Jugend zurück: „Ich erinnere mich, wie ich im<br />
mit unterschiedlichen Hell-dunkel-Werten: Rosa<br />
gefunden, die sich klaren, vereinfachenden Kategorien<br />
In einem Wiener Café bemerkt der Künstler zufällig<br />
Dunkeln stehe und auf eine helle Szene blicke“,<br />
kombiniert mit Gelb („Garten 1“), Orange kontrastiert<br />
und Zuordnungen entzieht. Neue Malereien und<br />
„einen alten, verwirrten und seiner Erscheinung nach<br />
erzählt der Künstler. Bühnen üben eine Faszination<br />
mit Grün („Waldgruppe“). Immer ist die Malerei von<br />
Arbeiten aus den letzten Jahren sind in dieser<br />
gebrochenen Mann“. Ein gesellschaftlicher Außen-<br />
auf ihn aus, auch seine Malerei hat oft etwas<br />
der Farbe und dem Malprozess her gedacht, doch<br />
Publikation vereint, eindrucksvolles Anschauungs-<br />
seiter, der, so Bota, mehr oder weniger zum Inventar<br />
Bühnenhaftes. Dass es sich bei den Veranstaltungen<br />
besonders bei einigen neuen Werken werden die<br />
material für die schöpferische Bandbreite dieses<br />
gehört, fast immer an der gleichen Stelle sitzt und<br />
um Hardcore- und Punkkonzerte handelt, ist Bota<br />
Spuren des Malvorgangs ungebrochen auf der<br />
vielseitigen wie außergewöhnlichen Künstlers.<br />
von den anderen Gästen kaum noch beachtet wird.<br />
wichtig, denn in den 1980er-Jahren wurde er in<br />
Leinwand sichtbar. Deutlich erkennbare Pinselstriche,<br />
Der Künstler fotografiert ihn im Halbdunkel mehrere<br />
diesem Umfeld sozialisiert und war Teil der Szene.<br />
Übermalungen und Farbschlieren lassen den figurati-<br />
Massige Körper, ein einsamer Mann in einem<br />
Male mit dem Handy und entdeckt, dass sich die<br />
Der Titel „Moshpit“ bezieht sich auf einen Kreis, der<br />
ven Bildgegenstand noch stärker hinter dem Malakt<br />
schummrigen Lokal, Undergroundkonzerte und jüngst<br />
Schnappschüsse stark aufpixeln, anstelle der<br />
sich bei solchen Konzerten häufig vor der Bühne<br />
zurücktreten. Ergebnis ist eine Malerei, in der nicht<br />
auch alte Schwarz-Weiß-Fotos dienen als Inspirations-<br />
erwarteten Unschärfe verfügen die Bilder über eine<br />
bildet und in dem Zuschauer tanzen. Konzerte gab es<br />
jedes Detail ausformuliert oder geglättet ist. Vieles<br />
quelle für eine Malerei, die zwar aus Erscheinungen<br />
grobe Rasterung mit überraschend vielen Farbab-<br />
in Hinterhöfen, leer stehenden Gebäuden und<br />
wird nur angedeutet und gewinnt gerade dadurch an<br />
unserer Welt schöpft, aber im Malprozess und im<br />
stufungen.<br />
improvisierten Lokalen – Orte und Räume, die<br />
Kraft und Ausdrucksstärke (besonders gut zu sehen<br />
Resultat nur mehr wenig mit ihr zu tun haben will.<br />
Eingang in Botas Malerei gefunden haben.<br />
im dynamisch-expressiven Bild „Wasserspiele“ –<br />
Botas frühe gegenständliche Arbeiten bevölkert noch<br />
Bota ist fasziniert. Die Handyfotos haben für ihn eine<br />
„Relevante, gute Kunst kommt aus der Subkultur“,<br />
wunderbar die rinnenden Farbspuren und die an den<br />
ein an realistische Malerei erinnerndes Figuren-<br />
hohe malerische Qualität („Der malerische Prozess<br />
ist der Künstler überzeugt.<br />
Rändern noch durchscheinende weiße Leinwand!).<br />
arsenal. Basierend auf visuellen Materialien,<br />
beginnt bereits beim Fotografieren“) und bergen ein<br />
Bota gelingt es, den richtigen Moment zu erkennen,<br />
die er aus Zeitschriften, Werbeprospekten und<br />
reizvolles künstlerisches Potenzial. Der einsame<br />
In der Serie mit dem bedeutungsschweren Titel<br />
„die Bilder nicht zuzumalen“ und rechtzeitig mit der<br />
anderen Quellen entnimmt, werden füllige menschli-<br />
Mann wird Ausgangspunkt und Hauptfigur der<br />
„Tarnen und Täuschen“ entwickelt Bota stilistisch<br />
Arbeit aufzuhören. So bewahren die Werke jene<br />
che Körper, nacktes Fleisch und oft auch sein eigenes<br />
Werkserie „Sekundenschlaf“. Beim Malen treibt Bota<br />
ähnliche, aber im Kolorit abweichende Farbteppiche<br />
rhythmische Bewegung mit schnellem Pinselstrich,<br />
Abbild zu vielschichtigen Bildcollagen montiert. Doch<br />
den Prozess der Auflösung und Zersetzung noch<br />
in erdig grünen Tönen. Verschwommen sind Men-<br />
die den malerischen Entstehungsprozess gekenn-<br />
alsbald beginnen sich erste figurative Formen<br />
weiter, der Mann verwächst mit seiner Kleidung, dem<br />
schengruppen, teilweise vielleicht auch militärische<br />
zeichnet hat. Prozessorientierte Malerei lässt vieles<br />
4/5
offen. Eine malerische Qualität, die Können und<br />
Selbstbewusstsein im Umgang mit Figur und Form<br />
eine politische Botschaft zu vermitteln oder gesellschaftliche<br />
Missstände anzuprangern. Das sei sinnlos.<br />
Günther Oberhollenzer<br />
Curator at the Essl Museum, Klosterneuburg/Vienna<br />
voraussetzt.<br />
Eine trotz des bisher Gesagten überraschende<br />
Aussage, wirken seine Bilder für den Betrachter doch<br />
Bota will nicht eine Illusion von Realität schaffen,<br />
sondern vielmehr, im Wissen um das besondere<br />
Vermögen der Malerei, eine neue, eigene Wirklichkeit<br />
rätselhaft und geheimnisvoll, inhaltlich aufgeladen<br />
und ein Nachdenken einfordernd. Und sie lösen<br />
Gefühle aus. Es sind bisweilen beklemmende<br />
Decomposition and Regeneration<br />
within the paintings, amplifying and emphasizing his<br />
contrast rich palette. His skin surfaces are in distinct<br />
erfinden. Überschneidungen mit unserer Welt scheint<br />
es dennoch zu geben. Wie jeder Künstler schöpft<br />
auch Bota Inspiration aus seinem Umfeld, seinen<br />
Interessen, seiner Wahrnehmung der Welt. Einer<br />
Emotionen: Einsamkeit und Angst, Furcht vor der<br />
Vergänglichkeit, dem Verschwinden, auch eine<br />
gewisse Faszination des Unfassbaren, des Abgründigen<br />
im Menschen, der verlorenen Existenz eines<br />
Enigmatic bodies and painterly color<br />
fields in the work of Adam Bota<br />
tones of pink, blue, yellow, orange or green, and do<br />
not only bring to mind alternate heat and coldness,<br />
but also sickness, decay and death, causing the<br />
viewer to associate them with dreamlike or nightma-<br />
Welt, die immer unübersichtlicher wird, in der vieles<br />
Außenseiters. Manche Bilder wirken wie verblassen-<br />
Adam Bota paints at night beneath neon lights for<br />
rish scenarios (see page 10/11).<br />
offen, in Auflösung begriffen ist. So wirken auch<br />
de Erinnerungen – Gesichter, die verschwimmen,<br />
eight to ten hour sessions, often without break. He<br />
Botas Malereien: Gegenständliche Erinnerungsbilder<br />
Begebenheiten, die nicht mehr genau benannt<br />
frequently works on several paintings simultaneously,<br />
Obscure people and places stir Bota’s artistic<br />
und zugleich abstrakte, atmosphärisch dichte<br />
werden können. Der Künstler hält sie in seinen<br />
until – after a number of night sessions – one grabs<br />
curiosity. In a Viennese café the painter coincidentally<br />
Farbräume lassen für den Betrachter eine gewisse<br />
Bildern fest. Wirklich „lesbar“ sind diese nicht.<br />
his attention, begging to be finished. Bota is a<br />
notices, “an old, confused and – judging from his<br />
Unsicherheit spürbar werden, ob die figurativen<br />
Doch vielleicht lässt gerade das die Werke zu einer so<br />
passionate painter. He constantly challenges the<br />
looks – downtrodden man.” An outcast who, accor-<br />
Motive gerade auftauchen, sich zusammensetzen<br />
intensiven, den Betrachter einnehmenden Malerei<br />
medium with new aspects and unforeseen facets,<br />
ding to Bota, is practically part of the café’s inventory,<br />
oder aber am Verschwinden sind, sich in reine<br />
werden.<br />
and in doing so has found his own unique vocabulary<br />
always at the same spot and neglected by the other<br />
Malerei auflösen. Immer stärker scheint sich der<br />
that evades clear categorization or association.<br />
guests. The artist photographs him in the dark<br />
Künstler in den letzten Jahren vom Gegenstand zu<br />
Recent works from the past years have been com-<br />
establishment several times with his mobile phone<br />
lösen (oder auch lösen zu wollen), im Bestreben, das<br />
piled within this publication to illustrate the imaginati-<br />
and notices that the snapshots are heavily pixelated;<br />
Ineinanderfließen figurativer und abstrakter Partien<br />
ve bandwidth of this multi facetted and extraordinary<br />
in place of the expected blurriness the pictures<br />
voranzutreiben. Alles verschwimmt. Der aufmerksa-<br />
artist.<br />
display a rough resolution with surprisingly abundant<br />
me Betrachter erkennt jedoch, dass der Künstler – im<br />
color gradations. Bota is fascinated. To him these cell<br />
Dienste von Komposition und Bildwirkung – sich<br />
Plump bodies, a lonely man in a dim bar, underground<br />
phone pictures posses a highly painterly quality (“The<br />
immer wieder ganz bewusst auf bestimmte Stellen<br />
concerts and – of late – old black and white photo-<br />
process of painting begins with the release of the<br />
konzentriert, sie verdichtet, bündelt und hervortreten<br />
graphs are the inspiration for Bota‘s painting, which<br />
shutter”) and contain an appealing artistic potential.<br />
lässt und so einen spannungsvollen Kontrast zu den<br />
is informed by our physical world but that – in the<br />
The lonely man becomes the starting point and<br />
verschwindenden oder gröber gemalten Partien<br />
process of painting, and as its result – has only little<br />
protagonist of the Sekundenschlaf series. While<br />
herstellt. Vom deutschen Schriftsteller Paul Ernst ist<br />
to do with it. Bota’s early representational works are<br />
painting, Bota drives the process of decomposition<br />
der schöne Satz „Nichts ist beständig, alles ist<br />
populated by an arsenal of figures reminiscent of<br />
and disintegration even further: the man becomes<br />
Auflösung und Neubildung“ überliefert – ein Zitat,<br />
realist painting. These multi layered image collages<br />
one with his clothing, the sofa, his surroundings and<br />
wie geschaffen, um die Malereien von Bota zu<br />
were pieced together from visual material he<br />
the air. Objects come apart, flow into one another.<br />
beschreiben.<br />
extracted from magazines, leaflets and other sources<br />
The figure disappears into the darkness.<br />
including voluminous human bodies, bare flesh and<br />
Adam Bota ist ein Künstler, der es dem Betrachter<br />
often his self image. But was not long before some<br />
His two most recent groups of works demonstrate a<br />
manchmal nicht leicht macht.<br />
of his figurative forms began to decompose – as can<br />
consequent continuation, or rather variation, on this<br />
Er malt, weil er malen muss. Man kann nicht Maler<br />
be witnessed in the works depicted in the beginning<br />
theme. Videos of underground concerts – shaky,<br />
werden, so der Künstler, entweder man ist es oder<br />
of this catalog. Bulky, spongelike bodies of bathing<br />
blurry videos from the internet, or rather their stills<br />
nicht. „Ich liebe die Malerei über alles, das ist der<br />
people remain tightly pressed against each other as<br />
– serve as starting points for a series of paintings in<br />
einzige Grund, weshalb ich male.“ Er stelle keine<br />
contours melt and fade away. Painted expressively,<br />
which concertgoers and band almost completely lose<br />
Anforderungen an die Malerei, er male nicht, um<br />
Bota’s works are loaded with tremendous tension and<br />
themselves in the shades of color applied layer after<br />
etwas auszusagen, gar um mit künstlerischen Mitteln<br />
an eerie carnality. Spot lighting hits select contours<br />
layer. The audience appears to melt into the band and<br />
6/7
the music. Bota has a special affinity with color<br />
temperature and atmosphere and he subtly creates<br />
various gradations with sensitivity. His atmospheric<br />
color spaces, his shimmering lighting and materialpointillist<br />
structures appear surreally playful, yet at<br />
the same time concentrated and meticulously<br />
rendered. Intellectually the works draw on Bota’s<br />
youth, “I remember standing in the dark, looking up<br />
at a bright stage.”<br />
The artist is fascinated with stages, and his paintings<br />
often posses a stage like quality. It is important to<br />
Bota that the depicted events are of Hardcore and<br />
Punk concerts, since it was precisely these that the<br />
artist visited in the 1980s and in which scenes he<br />
grew up in.<br />
The title Moshpit refers to a circle of wildly dancing<br />
people that often occurs in front of the stage at these<br />
concerts. Shows were held in courtyards, vacant<br />
buildings and improvised clubs – spaces and places<br />
that have found their way into Bota’s paintings. The<br />
artist is convinced that, “relevant, good art comes<br />
from subcultures.”<br />
In the series with the loaded title Tarnen und Täuschen<br />
(Disguise and Deceive), Bota’s color palate<br />
meanders into earthy green tones while the style<br />
remains recognizably his. He depicts blurry groups of<br />
people, at times conducting military exercises (as in<br />
Zug). The pixel-like contours that almost fully dissolve<br />
into the background do not permit a clear interpretation<br />
or narrative, and they aren‘t meant to. Bota<br />
doesn‘t select his motifs for content – again, he relies<br />
on grainy video stills – but their potential as exciting<br />
renderings. By being disengaged with his sources,<br />
the artist gains control over them and utilizes them<br />
for his paintings. The source becomes secondary.<br />
This also applies to the countless old and anonymous<br />
black and white photographs whose story is only<br />
dimly discernible. Bota picked these up at a flea<br />
market and rendered them into free color paintings.<br />
The “depicted” people, their contours informed by<br />
the painting, live gently imbedded within it rather<br />
than as directed at the viewer or conveying a<br />
narrative. In contrast to Sekundenschlaf, Bota now<br />
freely determines the color scheme. His paintings are<br />
generally built up from two color tones that vary as<br />
they harmonize. Bota experiments with different<br />
light/dark variables: pink combined with yellow<br />
(Garten 1), orange contrasted with green (Waldgruppe).<br />
His paintings are always informed by process and<br />
color and, especially in some of his newer works,<br />
traces of process lay bare and visible on the canvas.<br />
Clearly recognizable brushstrokes, layered paint and<br />
smears of color allow the subject to slip even further<br />
back behind the act of painting. The result is a kind of<br />
painting in which each detail is neither thoroughly<br />
formulated or smoothed. A great deal is merely<br />
suggested, which results in his more forceful and<br />
expressive pieces (as can be witnessed in the<br />
dynamic-expressive Wasserspiele – with its dripping<br />
paint and pristine white canvas along the edge!). Bota<br />
recognizes the right moment to refrain from “closingup<br />
the painting,” and stops just in time. This way his<br />
works retain a rhythmic movement with their quick<br />
brushstrokes that characterizes the process of his<br />
painting. Process oriented painting leaves much<br />
open. A quality that requires proficiency and confidence<br />
in handling figure and form.<br />
Bota wants to not merely create illusions of realities,<br />
but to invent new, unique ones that are informed by<br />
painting’s distinct capabilities. Within this however,<br />
attachments to our world persist in existence. Like<br />
every artist, Bota is inspired by his environment, his<br />
interests, his perception of the world. A world that is<br />
becoming evermore complex, in which much is open<br />
or in dissolution, much like in his paintings. Representational<br />
mementos alongside abstract, atmospheric<br />
dense color fields communicate uncertainty, making it<br />
difficult to discern if his figurative subjects have just<br />
emerged, are coming together, or are on their way<br />
out – dissolving into pure paint.<br />
In the past years the artist appears to have (or want<br />
to) increasingly free himself from his subjects, with<br />
the aim of further developing his intertwining of<br />
figurative and abstract components. Everything melts<br />
together. The attentive viewer however, notices that,<br />
in regard to composition and effect, the artist<br />
deliberately focuses on specific areas, rendering<br />
them more densely, bundling them or letting them<br />
emerge in order to create interesting contrasts to the<br />
fleeting or looser painted parts of canvases. German<br />
author Paul Ernst penned the beautiful sentence,<br />
“Nothing is constant, everything is in dissolution and<br />
regeneration,” this could have been a description of<br />
Bota‘s paintings.<br />
Adam Bota isn‘t always easy on his viewers. He<br />
paints because he must. According to the artist one<br />
doesn’t become a painter, you either are one or you<br />
aren’t. “I love painting over everything, that is the<br />
only reason I paint.”<br />
He doesn‘t demand anything of painting. He doesn‘t<br />
paint in order to make a statement, to communicate a<br />
political message or to shine a light on societal<br />
grievances. That would be futile. To his viewers his<br />
paintings appear mysterious and enigmatic, loaded<br />
with content, an invitation for thought. They arouse<br />
feelings. Occasionally oppressive emotions: loneliness<br />
and fear, anxiety about transience and disappearance,<br />
a certain fascination with the intangible, the<br />
abysmal, the outsider’s lost existence. Some paintings<br />
have the effect of faded memories – faces that<br />
blur away, events that can no longer be placed. The<br />
artist‘s paintings hold these fast. They are not<br />
entirely “readable,” and it is perhaps precisely this<br />
that pulls the viewer in and renders these works so<br />
intense.<br />
8/9
Aus der Serie Hitze:<br />
Inkubationszeit I – VI<br />
2008, Öl auf Leinwand, 75 x 115 cm<br />
10/11
Uwe Goldenstein<br />
Kurator und Gründer des Künstlerkollektivs <strong>BSA</strong>.<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>Selected</strong> <strong>Artists</strong>. <strong>Berlin</strong> im April 2012<br />
Welt des Unbewussten mit der noch gerade wahrgenommenen<br />
verschmilzt. Seine Portraits schimmern<br />
wie feinkubische Modelle ihrer selbst über den<br />
ßen in die unzähligen, diffusen Schichten aus Öl.<br />
Genau wie auch der Raum sich nie als ein eindeutiger<br />
offenbart, sondern eher eine Zwischenwelt beherber-<br />
figürlichen Rand hinaus und in die Szene hinein und<br />
gen könnte. Damit erweist sich Bota als ein stiller<br />
vermitteln eine zwar nicht greifbare aber dennoch<br />
Beobachter und Vermittler der Mehrschichtigkeit der<br />
Quiet, Please.<br />
tät, sei es in den Malschichten oder im Dunkel und in<br />
suggestiv anwesende Narrativität. Die Zeit wird<br />
ausgebremst, raumzeitliche Kontinuitäten verlieren<br />
Wahrnehmung und der Ungreifbarkeit von Gedanken,<br />
die zeitlosen, fast unsichtbaren Gesetzten folgen.<br />
Die Welt ist, was zurück gewonnen<br />
werden kann.<br />
der Intimität des Clubs.<br />
Ohnehin ist Adam Bota ein Meister des Verschwin-<br />
ihre Relevanz. Eine rein visuell bestimmte, orts- und<br />
Person unabhängige und ganz und gar von der<br />
Beobachtung generierte Zeitlichkeit gewinnt die<br />
Auch wenn sie manchmal in eine melancholisch<br />
gefärbte Dunkelheit führen und scheinbar nur dort zum<br />
Leben erweckt sind.<br />
Hans Blumenberg (Höhlenausgänge)<br />
denlassens. Was auch einschließt, dass seine Figuren<br />
Oberhand, überlagert von einem bedeutungs-<br />
I`m Not There.<br />
eine ungewöhnliche und gleichzeitig völlig natürlich<br />
anmutende Vereinigung mit dem Raum, in dem sie<br />
vollen,aus einer entrückten Welt entstammenden<br />
Schleier.<br />
Den Blick mit dieser Perspekktive ausgestattet,<br />
lässt sich die Malerei von Adam Bota auch als eine<br />
Bob Dylan<br />
sich befinden, eingehen. Wie in der großartigen Serie<br />
eindringliche Metapher, als Leitbild für eine zeitgeist-<br />
Sekundenschlaf vorgeführt, vermengen sich auch hier<br />
Im gesamten Werk von Adam Bota versperren uns<br />
gerechte wie kritische Haltung auffassen, wo das<br />
die Körper mit ihrer Umgebung, alles wirkt sehr still,<br />
sich auflösende und manchmal zerlaufende Malstruk-<br />
völlig unzeitgemäß weil unendlich langsame und die<br />
Angesichts der Lautstärke eines Punkrockkonzerts,<br />
beinahe andächtig. Ältere, allein dasitzende Männer,<br />
turen die Sicht auf eine konkrete Emotion und<br />
Bedeutung des Geheimnisses bewahrende Medium<br />
ein in Adam Botas neueren Arbeiten häufig anzutref-<br />
mit ihrem Wiener Stammlokal schon beinahe ver-<br />
erschließen doch zugleich den wesentlichen Zugang<br />
der Malerei wie auch die Katharsis des Punkrocks wie<br />
fendes Sujet, offenbaren seine in Öl gebannten<br />
wachsen, sinken in Sofas aus vergangener Zeit<br />
ins Innenleben der Figuren, weil die geheimnisvolle<br />
Gegenwelten zu verstehen sind, die sich vehement<br />
Szenen eine eher ruhige und besinnliche, wenngleich<br />
sitzend, das Gesicht durch die Schlafneigung vom<br />
Atmosphäre der eigentlich banalen Situation beginnt,<br />
einer rein affirmativen, sich endlos selbst reproduzie-<br />
nicht weniger intensive Atmosphäre. Seine fließende<br />
Betrachter abgewandt, in einen sich aus der Ruhe<br />
sich in eine spannungsvolle und allgemeine zu<br />
renden künstlichen Ekstase einer durchdigitalisierten<br />
Optik der Malgründe, ihre Überblendung und Durch-<br />
und Abgeschiedenheit von der Welt bestimmten<br />
verwandeln. Bota hält damit einen zeitgeistlich<br />
und der totalen Funktion verschriebenen Gegenwart<br />
schichtung, friert die kathartische Erfahrung des<br />
Tagesschlaf. In der wohl temperierten Malerei löst<br />
relevanten Zustand fest, ganz gleich, ob er die<br />
entgegenstellen. Solcherart stiftet das Werk eine<br />
Konzerts, des Ausagierens in der tanzenden und nach<br />
sich der gesamte Körper beinahe im Farb- und<br />
Ekstase in einem Club, den vereinsamten Stammgast<br />
höchst aktuelle, impressionistische Kunst, die sich<br />
schnellen, harten Rhythmen ekstatisch aufgeladenen<br />
Formspiel auf und beginnt, mit dem Lichteinfall zu<br />
eines nostalgischen Lokals oder eine nachgezeichne-<br />
besonders an eine junge Generation wendet, die den<br />
Menge, ein. Wobei bei Bota das abrockende Individu-<br />
kooperieren. Lichtflecken vermengen sich mit<br />
te, vergessene Familienszene thematisiert.<br />
dringenden Wunsch nach Rückzug verspürt und sich<br />
um in den ineinandergreifenden Malpartien fast<br />
Farbnuancen, überlagern sich und sind untrennbar<br />
Die Konzentration auf die Bildstruktur mit ihren<br />
ganz bewusst abwendet, indem sie sich in dunkle<br />
gänzlich zu verschwinden droht: Als Menschentraube<br />
vereint. Die Gesichtszüge entschwinden, wie auch<br />
wiederkehrenden Verlaufmustern, das Spiel mit Licht<br />
Räume rettet oder unvermittelt und ganz ungeniert<br />
verschmilzt es mit den Gleichgesinnten, die Span-<br />
der Geist sich in eine Zwischenwelt davonzumachen<br />
und Körper vereinheitlichen das Motiv im malerischen<br />
hinwegdöst und damit einer durchrationalisierten,<br />
nung des erlebten Augenblicks wird auf diese Weise<br />
scheint. Der meist unbemerkt und ungewollt eintre-<br />
Prozess des Konservierens von Momenterfahrungen,<br />
linearen Wirklichkeit zu entfliehen versucht. Ein<br />
eigendynamisch gebündelt. Die Reste von übereinan-<br />
tende Sekundenschlaf beschreibt dabei die dünne<br />
dessen Gefühlswelt sich stets aus einer Melange von<br />
milder Rauschzustand, ein leiser und subtiler Appell<br />
der liegenden Körpern scheinen sich zu durchdringen,<br />
Oberfläche, die sich zwischen den im Unbewussten<br />
vergangenen und projizierten, dämmernden Emotio-<br />
an die Distanz und an unsere von visueller Banalität<br />
zu zerlaufen, vereinigt in einem großen, untrennbaren<br />
schlummernden, vergänglich gefärbten, trägen Traum-<br />
nen speist. Denn, so zumindest die Botschaft des<br />
sich überhäufende Welt. Denn unsere hoffnungslos<br />
Bewegungskörper. Konturen heben sich auf, das<br />
sequenzen und der wenn auch abgeschotteten, so<br />
Malers, erst in der Dunkelheit und Versunkenheit, im<br />
überfrachteten und geradezu in eine kontingenzüber-<br />
künstliche, oft sparsam eingesetzte Licht orientiert<br />
doch wachen Realität legt. Die Sekundenschläfer<br />
Weltabseits kann sich der unbewusste Geist als ein<br />
schüssige Zukunft hineinprojizierten digitalen<br />
sich an den Neonspots des Nachtclubs. Adam Bota<br />
verlängern sich auf diese Weise naht- und konturlos<br />
entsprechendes, ins Abstrakte tendierendes Stim-<br />
Bilderwelten haben den großen Nachteil, dass sie -<br />
pointiert somit das rauschhafte Erleben des Konzerts,<br />
in eine unbestimmte Räumlichkeit hinein und<br />
mungsbild vergegenwärtigen, entfalten und behaup-<br />
ganz im Gegensatz zur hochkonzentrierten und auf<br />
die Abstrahierung und die behutsam eingesetzten<br />
gewinnen so eine allgemein zugängliche, symbolische<br />
ten. So gesehen begegnet Adam Bota der kalten und<br />
Rückgewinnung ausgerichteten Malerei - auf so<br />
Farben gewinnen ein komplementäres Eigenleben,<br />
Bedeutung. Adam Bota ist vor allem an diesem<br />
banalen Rasterung der Welt mit einer selbstreferenti-<br />
etwas wie Bedeutung gar nicht mehr zielen und auch<br />
verzurren sich mit der Form und richten den Blick auf<br />
Prozess interessiert, denn sein als zähe Verflüssigung<br />
ellen malerischen Qualität und einer düsteren, aber<br />
nicht mehr zielen können oder wollen.<br />
den energetischen Transfer in eine künstlerisch<br />
von Raum und Figur zu beschreibendes Oeuvre<br />
zugleich warmen Farblichkeit. Jede seiner Szenen<br />
eigenständige Sphäre. Der Punkmoment wird zum<br />
funktioniert als impressionistisches, stetiges Spiel<br />
führt ein fragiles Eigenleben, der Beobachter bezie-<br />
still gestellten Leitmotiv auf der Suche nach Loslö-<br />
des Absinkens und Wiederhervortretens, vergleichbar<br />
hungsweise der Betrachter dringt nie wirklich zur<br />
sung einer im Abtauchen erfahrbaren Lebensintensi-<br />
eben mit dem ungewollten Dämmerschlaf, in dem die<br />
Figur vor, sie entzieht sich stets, flieht gewisserma-<br />
12/13
Uwe Goldenstein<br />
Curator and founder of the <strong>BSA</strong> artist collective.<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>Selected</strong> <strong>Artists</strong>. <strong>Berlin</strong>, April 2012<br />
gains the upper hand; it is independent of space or<br />
person and completely and utterly generated by<br />
observation, superimposed by a meaningful veil from<br />
are models for a zeitgeist-conforming critical attitude<br />
according to which the old-fashioned (due to the<br />
slowness of its nature) medium of painting and the<br />
an askew world.<br />
catharsis of Punk rock can be read as opposite worlds<br />
that are set against a purely affirmative and perpetual<br />
Throughout Adam Bota’s body of work, dissolving and<br />
artificial frenzy of a digitalized and function-oriented<br />
Quiet, Please.<br />
an aspect of this is the simultaneously unusual and<br />
sometimes dripping painting structures allow access<br />
to the existential interior life of his characters but<br />
present. This establishes the work as highly relevant<br />
and impressionistic, and it speaks to a young<br />
The world is what can be regained.<br />
completely natural or graceful unity that his figures<br />
achieve in relation to the spaces they occupy. In this<br />
block the view to concrete emotions. This mysterious<br />
atmosphere transforms scenes, which are in truth<br />
generation that has the urge to consciously retreat<br />
into dark rooms, suddenly and shamelessly dozing off<br />
Hans Blumenberg (Out of the Cave)<br />
series figures blend with their environments,<br />
mundane, into exciting and universal ones, and it is in<br />
in attempt to escape a fully rationalized linear reality.<br />
I‘m Not There.<br />
rendering everything quite still, nearly reverent.<br />
Elderly men sit alone sinking into sofas from times<br />
this way Bota captures a condition relevant to the<br />
zeitgeist, be it that of the ecstatic club, the lonely<br />
A mild state of intoxication, a quiet and subtle plea<br />
for distance from our world which is littered with<br />
Bob Dylan<br />
past in their favorite Viennese cafés, faces turned<br />
regular in a nostalgic café, or a forgotten and<br />
visual banalities. Our hopelessly overloaded and<br />
from the viewer, their heads are lowered in a placid<br />
reconstructed family scene. Adam Bota’s concentrati-<br />
contingency overridden future of projected digital<br />
Contrary to the loud nature of Punk-rock concerts –<br />
daytime sleep that is secluded from the world. In<br />
on on surface and structure, with its reoccurring<br />
images possesses a great disadvantage, it – as<br />
a reoccurring subject in Bota’s recent work – the<br />
Bota’s well-tempered paintings entire bodies can<br />
patterns and play with lighting and corporality unifies<br />
opposed to the highly concentrated and recovery-<br />
scenes he renders in oils emanate a rather tranquil<br />
dissolve while color plays with form and collaborates<br />
the motif during the process of painting, and conser-<br />
centric medium painting – does not, cannot, and does<br />
and reflective, yet nonetheless intense, atmosphere.<br />
with lighting. Spots of light blend with color nuances,<br />
ves split second experiences whose emotional worlds<br />
not want to reach for meaning.<br />
With the flow of paint on canvas with his crossfades<br />
overlap and become inseparably united. The facial<br />
are informed by the dawning of a mixture of past and<br />
and layers, Bota captures the cathartic experience of<br />
gestures of his subjects vanish as their conscious-<br />
projected emotions. According the painter, the<br />
concert-going; of people in an ecstatically charged<br />
ness makes its way to an intermediate world. The<br />
unconscious spirit can only develop beyond reality<br />
crowd dancing uncontrolled to fast and hard beats. In<br />
phenomenon of sudden sleep (Sekundenschlaf)<br />
within darkness and absorption, and it asserts itself<br />
Bota’s depictions the partying individual threatens to<br />
usually occurs unnoticed and unsolicited, and<br />
through materializing into an abstract leaning<br />
disappear within the intertwining painted areas: like<br />
describes the thin surface that lies between uncon-<br />
atmospheric image. Bota therefore approaches the<br />
grapes on a vine, he melts together with his like-<br />
scious slumbering – ephemerally colored lethargic<br />
cold banality of the world with a self-referential<br />
minded peers and the excitement of the moment<br />
dream sequences – and lucid (even if insular) reality.<br />
painterly quality and a sinister but warm palate. Each<br />
takes on a life of its own. Fragments of piled bodies<br />
Bota’s Sekundenschläfer (sudden sleepers) transpose<br />
one of his scenes possess a fragile life of its own,<br />
appear to penetrate each other, come apart and join<br />
seamlessly and without contour into this indetermina-<br />
the observer – or rather viewer – never gets close to<br />
to create a large inseparable body-in-motion. Beneath<br />
te space and in so doing gain a universally accessible,<br />
the figure. It is in constant retreat, fleeing one way or<br />
the artificial, often sparsely utilized light, which<br />
symbolic meaning. This process is most interesting to<br />
the other through countless diffuse layers of oil – just<br />
recalls the neon in night clubs, contours cancel each<br />
Bota. His oeuvre, which can be described as having<br />
as the spaces they inhabit never unambiguously revel<br />
other out. Adam Bota thus emphasizes the ecstatic<br />
achieved intelligible liquefaction of space and figure,<br />
themselves, but rather suggest an intermediate<br />
experience of the concert. His carefully placed colors<br />
operates as a steady impressionistic play on the<br />
world.<br />
assert a complementary life of their own. They tie<br />
phenomenon of sinking into the background and<br />
themselves to the forms and lead the viewer’s eye to<br />
emerging from it, comparable to the phenomena of<br />
Bota consequently proves to be a silent observer and<br />
the energetic transference that is occurring in this<br />
the unconscious world melting with the just-percei-<br />
intermediary of multifaceted perception and the<br />
independent artistic sphere. The punk moment<br />
ved reality when one nods off involuntary. His<br />
unfathomableness of thought that follows timeless<br />
becomes a frozen leitmotif in search of disengage-<br />
subjects shimmer like finely cubed models of<br />
and quasi-invisible laws, even if these at times lead<br />
ment from the intensity of life – be it through layers<br />
themselves that have gone beyond figurativeness<br />
solely into a melancholy colored darkness that<br />
of paint or in the dark intimacy of the club.<br />
into painterly uncertainty and thus convey a suggesti-<br />
become alive and apparent only once there.<br />
ve rather than tangible narrative. Time is thwarted<br />
As can be witnessed in his brilliant series Sekunden-<br />
and time-spacial continuity looses its relevance.<br />
Equipped with this perspective, Adam Bota’s pain-<br />
schlaf, Adam Bota manages disappearance masterfully,<br />
A temporality that is informed from a pure visuality<br />
tings can be understood as haunting metaphors. They<br />
14/15
<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong><br />
SEKUNDENSCHLAF
Bruch<br />
2009, Öl auf Leinwand, 145 x 160 cm<br />
18/19
Budapest Connection<br />
2010, Öl auf Leinwand, 160 x 145 cm<br />
20/21
Donaumann I & II<br />
2010, Öl auf Leinwand, 140 x 115 cm<br />
22/23
Grüner Kopf I – III<br />
2010, Öl auf Leinwand, 75 x 75 cm<br />
24/25/26
Einsertisch I & II<br />
2009, Öl auf Leinwand, 135 x 120 cm<br />
27/28
Jenseits<br />
2011, Öl auf Leinwand, 200 x180 cm<br />
29/30
Rast<br />
2009, Öl auf Leinwand, 135 x 170 cm<br />
31/32
Reaktor I – III<br />
2010, Öl auf Leinwand, 120 x 125 cm<br />
33/34/35
Sekundenschlaf I<br />
2009, Öl auf Leinwand, 105 x 150 cm<br />
36/37
Sekundenschlaf II<br />
2010, Öl auf Leinwand, 145 x 160 cm<br />
38/39
Sekundenschlaf III<br />
2010, Öl auf Leinwand, XXXXX cm<br />
40/41
Sekundenschlaf IV<br />
2010, Öl auf Leinwand, 135 x 180 cm<br />
42/43
<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong><br />
MOSHPIT
Beobachtung<br />
2010, Öl auf Leinwand, 200 x 180 cm<br />
46/47
Club I<br />
2010, Öl auf Leinwand, 200 x 180 cm<br />
48/49
Club II<br />
2010, Öl auf Leinwand, 200 x 165 cm<br />
50/51
Moshpit I<br />
2011, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm<br />
52/53
Moshpit II & III<br />
2011, Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm bzw. 160 x 200 cm<br />
54/55
Pater<br />
2010, Öl auf Leinwand, xxxxxx cm<br />
56/57
<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong><br />
TARNEN UND TÄUSCHEN
Garten I & II<br />
2012, Öl auf Leinwand, 150 x 160 cm<br />
60/61
BubaBolo<br />
2012, Öl auf Leinwand, 180 x 170 cm<br />
62/63
Tarnen und Täuschen I<br />
2011, Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm<br />
64/65
Tarnen und Täuschen II<br />
2011, Öl auf Leinwand, 65 x 70 cm<br />
66/67
Ankunft<br />
2010, Öl auf Leinwand, 120 x 180 cm<br />
68/69
Wasserspiele<br />
2011, Öl auf Leinwand,150 x 200 cm<br />
70/71
Zug<br />
2011, Öl auf Leinwand, 115 x 140 cm<br />
72/73
Feinstaub<br />
2012, Öl auf Leinwand, 200 x 180 cm<br />
74/75
Adam Bota<br />
1975 geboren in Linz (A)<br />
1998–2005 Studium der Malerei an der<br />
Universität für künstlerische und industrielle<br />
Gestaltung Linz (A)<br />
12 th Istanbul Biennale, Art Suits Gallery<br />
Beyoglu, (TR)<br />
Kurator: Uwe Goldenstein<br />
Embassy of Hungary, „Hung(a)ry Hearts“,<br />
<strong>Berlin</strong>,(D)<br />
2005 Diplom mit Auszeichnung<br />
2007 Auslandsaufenthalt Los Angeles (USA)<br />
AUSSTELLUNGEN (Auswahl)<br />
2012<br />
„Schichtwechsel“,<br />
Galerie Lukas Feichtner (A), Solo<br />
„Breaking Gods Heart“,<br />
Galerie Liebkranz- <strong>Berlin</strong> (D)<br />
„Fragile Welten“,<br />
3 reihige Gruppenausstellung (DK),<br />
Kurator: Uwe Goldenstein:<br />
Haderslev Kunstforeining, Kunstforeningen<br />
Det Ny Kastet, Kalundborg Kunstforening<br />
Ursula Hübner und Klasse, „Demons and<br />
Pearls“- Stadtmuseum St. Pölten (A)<br />
w„I did not realize“, Gruppenausstellung,<br />
Port Art Gallery- Ankara, Kurator: Erkan<br />
Doganay, Co- Kurrator: <strong>BSA</strong><br />
2011<br />
Collegium Hungaricum <strong>Berlin</strong> (DE),<br />
“Young European Landscape”<br />
Galerie Lukas Feichtner Wien (A),<br />
“Zeichnungen Wien”<br />
2011<br />
Art Copenhagen, The Nordic Art Fair<br />
„Technology won´t save us“,<br />
2010<br />
Galerie Lukas Feichtner Wien (A),<br />
„Neue malerische Positionen Teil 1“<br />
Galerie Lukas Feichtner Wien (A),<br />
„Sekundenschlaf“, Solo<br />
<strong>BSA</strong> (<strong>Berlin</strong> <strong>Selected</strong> Artist) <strong>Berlin</strong> (DE),<br />
Kurator: Uwe Goldenstein<br />
2009<br />
Galerie Thiele, Linz TITEL????<br />
Galerie Raday, Budapest (H)<br />
Galerie Lukas Feichtner, Wien<br />
2008<br />
Atelier Heep, “Hitze”, Wien (A), Solo<br />
Horsens Galleri, Kopenhagen (DK)<br />
tba, Los Angeles (USA)<br />
2007<br />
Galerie Engler, <strong>Berlin</strong> (D), Solo<br />
JungleRushStudios, Los Angeles (USA)<br />
Ragnarhof, Wien (A)<br />
2006<br />
JungleRushStudios, Los Angeles (USA)<br />
76/77
Impressum | Imprint<br />
Herausgeber | Publisher: Adam Bota, adam.bota@gmx.at, www.adambota.at<br />
Autoren | Authors: Günter Oberhollenzer, Uwe Goldenstein<br />
Übersetzung | Translation: xxxxxxxxxxxxx<br />
Grafische Gestaltung | Graphic Design: emobrain Gmbh, 1010<br />
Rest folgt
<strong>ADAM</strong> <strong>BOTA</strong> <strong>SCHICHTWECHSEL</strong>