Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
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Positions- und Carry-Over-Effekt bei körperlicher Beanspruchungsmessung – 3 –<br />
1.1 Begriffsdefinitionen<br />
Im Zusammenhang mit dieser Untersuchung wird eine wissenschaftliche Definition<br />
und Abgrenzung der Begriffe „psychische Belastung“ und „Beanspruchung“<br />
benötigt, insbesondere da diese im allgemeinen Sprachgebrauch häufig nicht scharf<br />
voneinander abgegrenzt und mit einer negativen Wertung verwendet werden. Im<br />
Gegensatz dazu bietet die DIN EN ISO 10075-1 eine allgemeingültige, wertfreie und<br />
trennscharfe Grundlage.<br />
Die psychische Belastung ist demnach „Die Gesamtheit aller erfassbaren<br />
Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf<br />
ihn einwirken.“ (DIN EN ISO 10075-1, S.3)<br />
Die psychische Beanspruchung wird definiert als „Die unmittelbare (nicht<br />
langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit<br />
von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen,<br />
einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.“<br />
(DIN EN ISO 10075-1, S.3)<br />
Die Abhängigkeiten innerhalb dieses Systems werden im Belastungs-<br />
Beanspruchungsmodell veranschaulicht. Dieses Modell geht ursprünglich auf eine<br />
Forschungsarbeit von 1975 von Rohmert und Rutenfranz zurück, die in ihrem Bericht<br />
über die „Arbeitswissenschaftliche Beurteilung der Belastung und Beanspruchung<br />
an unterschiedlichen industriellen Arbeitsplätzen“ das erste Mal ein solches<br />
Konzept vorstellten.<br />
ABBILDUNG 1. BELASTUNGS-BEANSPRUCHUNGS-MODELL (HÖGER, 2012)