August 2009 - Finite Elemente
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Nun habe ich lange mit dem Resonator<br />
gehört: Die Wiedergabe ist mit ihm<br />
glaubhafter und hautnah - unglaublich,<br />
aber wahr; selbst auf die Gefahr hin,<br />
daß manchem Leser diese Äußerung<br />
übertrieben erscheinen könnte.<br />
Es geht hier allein um gesteigerte<br />
Klangtreue audiophiler Gerätschaften.<br />
Auf der Phonostufe Model 42 vom<br />
Blue Amp oder der 843 von EAR ist die<br />
Wirkung des Resonators ebenfalls<br />
erheblich. Bei Dmitrij Schostakovichs<br />
15. Symphonie (Acousence Records/<br />
Aco-LP 20607 in Zusammenarbeit mit<br />
Acapella-La Musika Arts) lösen sich mit<br />
Resonator die seitlichen und hinteren<br />
Begrenzungen der Lautsprecherwiedergabe<br />
weiter auf. Die Illusion, den<br />
Aufnahmeraum unmittelbar vor sich zu<br />
haben, ist realistischer. Vor allem hochtonreine<br />
Signale im hinteren Abbildungsbereich<br />
sind klarer und ermöglichen<br />
richtiges Hineinschauen in den<br />
Orchestergraben. Der klatschende Hall<br />
der verschiedenen Instrumente von<br />
einer Wand des Aufnahmesaals zur<br />
anderen zeichnet sich ebenfalls besser<br />
ab.<br />
Den zuerst gestrichenen, dann<br />
gezupften Kontrabaß bei "You look<br />
good to me" (Oscar Petersons "We get<br />
request") habe ich so plastisch noch<br />
nicht gehört. Die Konturenschärfe des<br />
kräftigen Tiefbasses hat um einiges<br />
zugelegt. Der am Anfang des Stücks<br />
geschlagene Triangel kommt brillanter<br />
und mit dem richtigen Metallklang<br />
rüber.<br />
Die neu gewonnene höhere Klarheit<br />
(Kari Bremnes; "Gate ved Gate";<br />
fxcd143) vermittelt zudem den Eindruck<br />
einer überdurchschnittlich guten<br />
Räumlichkeit ("Lysbroen"), was das<br />
reproduzierende Equipment immer<br />
mehr in den Hintergrund stellt und die<br />
Musik nach vorne holt. Selbst der<br />
"Klang der Stille" der auslaufenden<br />
Leerlaufrille der LP (Bill Henderson;<br />
"Live at the Times"; JP0778-12) wirkt<br />
nach ergreifender Live-Darbietung authentischer.<br />
Überhaupt steht jedes Instrument<br />
penibel genau an seinem Platz. So manches<br />
andere Zubehörteil wird im<br />
Resonator seinen Meister in Sachen<br />
"positiver Analytik" finden. Trotz der<br />
gesteigerten Transparenz bleiben Violinen-,<br />
Bläser- oder Gesangspassagen<br />
("Dreaming"; CEC-1001) ohne jeglichen<br />
Anflug von Aggressivität. Wer in<br />
seinem Wohnumfeld Rücksicht auf<br />
Mitmieter nehmen muß, den wird vor<br />
allem die mit dem Resonator hinzugewonnene<br />
Luftigkeit speziell bei niedrigen<br />
Lautstärken begeistern.<br />
Fazit: Worum es geht, ist schließlich<br />
Musik und dazu verhilft der Resonator<br />
dem anspruchsvollen Hörer. Die Entscheidung<br />
für ihn läßt sich leicht treffen,<br />
wenn man ihn selbst einmal gehört<br />
hat. Das Votum steht anschließend<br />
sofort fest. Nicht zuletzt weil mit dem<br />
6 Hörerlebnis