Informationen aus den - Kirche Berlin Wartenberg
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„Wir haben hier keine bleibende Stadt,<br />
aber die zukünftige suchen wir.“ (Hebr. 13, 14)<br />
Suchen wir wirklich Neues? Haben wir nicht gerade im Blick auf das neue Jahr<br />
gut vorgesorgt, dass sich so wenig wie möglich ändert? Da könnten die Gemeindeglieder<br />
<strong>aus</strong> der ehemaligen Sowjetunion mitre<strong>den</strong>: Die wenigsten kennen eine<br />
„bleibende Stadt“ im Sinne einer Heimat. Zu oft mussten sie in eine fremde<br />
Zukunft aufbrechen. Und doch hat sich „Heimat“ immer wieder eingestellt in<br />
der neuen Stadt, wenn Gemeinschaft aufblühte und man zusammenhielt – in der<br />
Großfamilie und oft auch im Kolchos zwischen Frem<strong>den</strong> vieler Nationen.<br />
Die Alten haben ihren Glauben von Ort zu Ort mitgenommen und sozusagen<br />
<strong>den</strong> unsichtbaren Pass des Volkes Gottes bei sich geführt, wie einst Abraham.<br />
Das hat in ihnen das Vertrauen auf ihre unkündbare Gemeinschaft mit Gott bewahrt,<br />
ihnen Kraft verliehen, im Ernstfall Gewohntes loszulassen und sie offengehalten<br />
gegenüber anderen Weggefährten, die auch Heimat suchten. Vielleicht<br />
können wir <strong>aus</strong> ihren beeindrucken<strong>den</strong> Erzählungen lernen, was das „Suchen<br />
der künftigen Stadt“ bedeutet: Sie haben sich immer über ihre Biografie hin<strong>aus</strong><br />
in einen größeren Zusammenhang hineingestellt – in die Suche nach einer heilen<br />
Gemeinschaft mit Gott und mit Menschen.<br />
Leicht ist die Jahreslosung so misszuverstehen, als riete sie zur Flucht in <strong>den</strong><br />
Himmel und zum Loslassen der Lebenswelt. Aber zwischen <strong>den</strong> Zeilen lesen<br />
wir das Gegenteil: Der Himmel senkt sich als „neues Jerusalem“ herab und<br />
erneuert die Welt, die als Stadt der Sünde verschrien ist. Gott hat – zum Ändern<br />
entschlossen - schon Wohnung genommen im Tempel, dann im Stall. Mitunter<br />
sogar in uns? Grund für uns, unsere Welt als seine künftige Stadt ernst zu nehmen.<br />
Ihre Wandlung ist im Gange, wie es gerade zu Weihnachten hieß: “Das<br />
ewig Licht geht da hinein und gibt der Welt ein neuen Schein.“<br />
ANDACHT<br />
2<br />
Lassen Sie uns auf solche Lichtspuren der Gottesstadt achtend im neuen Jahr<br />
durch <strong>Berlin</strong> gehen. Im Ohr habe ich die Strophe eines rußlanddeutschen Liedes:<br />
„Christus baut die Stadt, die <strong>aus</strong> Licht besteht und am Ende sichtbar<br />
erscheint; Wo die Freundlichkeit zu <strong>den</strong> Völkern geht und sich Gottheit<br />
und Menschheit eint.“<br />
Einen hellen Weg 2013 wünsche ich uns allen!<br />
Pfr. G. Köhler