Auszug als PDF - Andreas Pytlik
Auszug als PDF - Andreas Pytlik
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TITELBILD ANDREAS PYTLIK, STALKING ARCHITECTURE, 2009<br />
bitter+süß<br />
DAS HEIMATMAGAZIN<br />
03.2010 12.00 € AUSGABE 1.1<br />
Eins, Zwei, Reib’ – Heimat bleibt!<br />
NACHGE-<br />
kreative<br />
und<br />
METROPOLE<br />
ihre<br />
heimat
07<br />
17<br />
21<br />
25<br />
29<br />
37<br />
grundbedürfnis heimat<br />
sehnsucht heimat<br />
historische landschaften<br />
grün grün ist die heimat<br />
das ruhrgebiet<br />
um die ecke<br />
arne nobel<br />
reinhild kuhn<br />
.1 1<br />
39 67 87 107<br />
metropole ruhr<br />
mitten im pott<br />
45<br />
49<br />
53<br />
59<br />
61<br />
63<br />
prof. dieter gorny<br />
olaf sundermeyer<br />
blörn esser<br />
daniel gasenzer<br />
69<br />
71<br />
75<br />
79<br />
81<br />
85<br />
anika beller-kraft<br />
heimatlich besonnen<br />
rené wynands<br />
christiane conradt<br />
frank goosen<br />
gudrun gerlach<br />
ilter rezan<br />
89<br />
95<br />
97<br />
99<br />
101<br />
103<br />
who the fuck is heimat?<br />
kuckucksuhren mit handgranaten<br />
stefan strumbel<br />
sagenhaftes<br />
kurz getwittert<br />
typisch heimat<br />
vergissmeinnicht
ANDREAS PYTLIK LISTEN TO ME! ODER RAUM XIII ODER 131, INSTALLATION 2008<br />
TEXT ARIANE SAILER<br />
TEXT NATALI VON KORNATZKI<br />
TEXT BIRGIT ANDRICH<br />
GRÜN GRÜN IST DIE HEIMAT 27<br />
grün<br />
und heile<br />
gesunde<br />
hoffe in grün<br />
es tropft<br />
grün<br />
ziehe die Farbe an<br />
wie eine zweite Haut<br />
bade<br />
im Blattregen<br />
färbe ab<br />
grün<br />
am Grund<br />
tief -<br />
grün -<br />
dig<br />
tiefgründig<br />
der tiefe grüne Grund<br />
des Sees<br />
dort wo alle Farben<br />
verschwimmen<br />
gründeln<br />
dahin tauche ich<br />
tief<br />
tiefer<br />
tauch ich<br />
auf den Grund<br />
den tiefen tiefen<br />
Grund<br />
und erinnere<br />
grün<br />
Wer <strong>Andreas</strong> <strong>Pytlik</strong> und seine künstlerischen<br />
Arbeiten schätzt, verbindet<br />
ihn vor allem mit den vielfältigen<br />
Installationen, Performances und Aktionen,<br />
in denen er sich seit über<br />
zehn Jahren ausschließlich und intensiv<br />
mit der Farbe Grün auseinandersetzt.<br />
Meist greift er minimalistisch<br />
in Gebäude, Stadt- und Landschaftsräume<br />
ein und experimentiert mittels<br />
der Farbe Grün.<br />
„Das Wort Grün und die Farbe Grün<br />
sind die Grundformel mit der Wahrnehmung<br />
angeregt wird.“ <strong>Pytlik</strong><br />
selbst wurde u.a. durch seine Seherfahrung<br />
mit den Bildern des Landschaftsmalers<br />
Giovanni Segantini<br />
angeregt, sich mit dem Motiv Landschaft<br />
zu beschäftigen und es formal<br />
„auf das Jetzige zu übersetzen“.<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Pytlik</strong> machte eine Ausbildung<br />
zum Steinmetz und Steinbildhauer,<br />
stieg dann für knapp zehn<br />
Jahre in die Versicherungsbranche<br />
ein, um dieser auch wieder konsequent<br />
den Rücken zu kehren und sich der<br />
Kunst zu verpflichten. Im Atelierhaus<br />
München nahm er Zeichenunterricht<br />
bei Gustav Mayer, Sommerakademien<br />
führten ihn zum Unterricht bei Peter-<br />
Paul Tschaikner und Hermann Nitsch.<br />
Seit 1998 konzentriert er sich auf die<br />
Farbe Grün – <strong>als</strong> Maler, Bildhauer,<br />
Fotograf, Installationskünstler, Literat,<br />
Philosoph und allen voran – <strong>als</strong><br />
Mensch.<br />
Was bleibt ist die Hoffnung. Und hierfür<br />
steht das Grün von <strong>Andreas</strong> <strong>Pytlik</strong><br />
in einem umfassenden Sinne, den er<br />
selbst so formuliert: „Ohne Hoffnung<br />
ist es kaum möglich, sich kraftvoll<br />
ins eigene Leben zu bewegen, sich<br />
selbst wahrzunehmen und auch zu<br />
vertreten. Ohne Hoffnung kann man<br />
sich selbst nicht widmen.“ -
ANDREAS PYTLIK LENIN, 2009 GRÜN GRÜN IST DIE HEIMAT 29