24.11.2013 Aufrufe

Näh dich frei - globalista

Näh dich frei - globalista

Näh dich frei - globalista

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für Feedback sind wir dankbar und unter nadelstichekonsum<strong>frei</strong>@gmail.com<br />

erreichbar. Marina + Juscha<br />

Ein Exponat von Schau!Raum im Projekt <strong>globalista</strong><br />

Von Juscha Hildmann und Marina Tulin<br />

Folgt uns auf Facebook: www.facebook.de/aw.<strong>globalista</strong><br />

Schau!Raum ist das neue Veranstaltungsformat im Projekt<br />

<strong>globalista</strong>. Schau!Raum ist eine Mischung aus Ausstellung + Messe<br />

– arrangiert von weltwärts-Rückkehrenden. www.<strong>globalista</strong>.org<br />

Ein Projekt der: Arbeitsstelle Weltbilder e.V.<br />

Althausweg 156 · 48159 Münster<br />

Telefon: 0251.72009 · info@arbeitsstelle-weltbilder.de


Infos im Netz<br />

Hier findest du Infos zur Weiterbildung, Jugendbildung, zu Literatur und Kampagnen:<br />

www.markenfirmen.com<br />

www.praxis-umweltbildung.de/kleidung_kldg.php<br />

www.ecoprodruct.at<br />

www.saubere-kleidung.de<br />

www.wwf.de<br />

www.kleidung-nachhaltig.de<br />

Hier hast du die Möglichkeit nachhaltig und grün einzukaufen:<br />

www.nachhaltiger-einkauf.de/Kleidung<br />

fairtauschen.wordpress.com<br />

www.kirstenbrodde.de<br />

Nichts im Schrank.<br />

Kleidung stapelt sich in unseren Schränken<br />

in die Höhe. Dennoch zögern wir<br />

weder bei Sonderangeboten noch wenn<br />

uns einfach danach ist, nicht, noch ein<br />

T-Shirt oder eine Jeans mehr zu kaufen.<br />

Es sei ja ‘Nichts im Schrank‘.<br />

Wie ist dieses Paradoxon möglich, wo<br />

doch jeder Deutsche im Durchschnitt<br />

900 Euro jährlich für Kleidung ausgibt?<br />

Das entspricht 13kg Kleidung. Die beliebtesten<br />

Kleidungsstücke sind hierbei<br />

Jeans und T-Shirt. Was wir bei unseren<br />

Stadtbummeln leider häufig vergessen, ist<br />

der eigentliche Wert von Kleidung.<br />

Wie kann ich mich aktiv dafür einsetzen,<br />

dass weniger Ressourcen verbraucht<br />

werden und weniger Menschen unter inhumanen<br />

Bedingungen arbeiten müssen?<br />

Was sind die Auswirkungen meines Konsumverhaltens<br />

auf die Natur und die<br />

Menschen die an der Produktion beteiligt<br />

sind?<br />

200 Gramm<br />

600 Gramm<br />

-3-


Das „Nichts im Schrank“ wächst.<br />

Woher kommt unsere Kleidung?<br />

Alte, „unmodische“, zu kleine oder einfach ungewollte Kleidung wird meist<br />

in Altkleidersammlungen gebracht. Diese nehmen jedes Jahr über 750.000<br />

Tonnen Textilien von den Deutschen entgegen.<br />

Rechnet man den Konsum der Deutschen gegen deren ausrangierte Kleidung,<br />

so ergibt dies einen jährlichen Zuwachs von etwa 3,5 kg Hosen, T-Shirts<br />

und Co im Schrank.<br />

Während der Großteil der Kleidung in<br />

Industrieländern konsumiert wird, wird<br />

der Großteil der Kleidung in Asien hergestellt.<br />

Zu typischen Hauptproduktionsländern<br />

zählen Bangladesch, China und Indien.<br />

Obwohl sich einige Marken und Ketten<br />

zu Kontrollen verpflichten, herrscht<br />

in vielen Kleidungsfabriken noch immer<br />

Kinderarbeit mit Arbeitstagen von bis<br />

zu 16 Stunden. Der Durchschnittslohn<br />

beträgt lediglich 0,50 – 1,00 Euro pro<br />

Tag, also ca. 45 $ pro Monat.<br />

Der Umsatz der größten Kleidungsketten<br />

ist dagegen enorm. An dem Gewinn<br />

sind die Produzenten in Entwicklungsländern<br />

kaum beteiligt.<br />

C&A 2,9 Mrd Euro<br />

Zara 2,96 Mrd Euro<br />

-4-<br />

H&M 3,43 Mrd Euro<br />

-5-


Der Haken an der Baumwolle.<br />

Ein Großteil unserer Kleidung besteht aus<br />

Baumwolle. Diese natürliche Rohfaser wird in<br />

Gebieten wie Westafrika, Zentralasien und Indien<br />

zumeist in riesigen Monokulturen angebaut.<br />

Dabei werden auf den Baumwollfeldern 25%<br />

aller weltweit genutzten Insektizide, sowie<br />

10% aller weltweiten Pestizide versprüht.<br />

Diese chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel,<br />

sowie künstlichen Dünger schädigen den<br />

Boden, die Tier- und Pflanzenwelt, das Grundwasser<br />

und besonders die Gesundheit der ArbeiterInnen<br />

auf den Feldern.<br />

Nicht nur der Anbau der Baumwolle ist schädlich für die ArbeiterInnen und die<br />

Umwelt, sondern auch die Weiterverarbeitung der Kleidungsstücke. Schon allein<br />

zum Färben und Veredeln der Stoffe sind über 7.000 Chemikalien zugelassen.<br />

Methoden wie das Bearbeiten mit Sandstrahlen für den „used-Look“ sind ebenso<br />

sehr gefährlich und nicht förderlich für die Gesundheit der <strong>Näh</strong>erInnen.<br />

1kg 7.000 – 30.000 Liter*<br />

Alternativen bieten Stoffe aus<br />

kontrolliert biologischem Anbau,<br />

Hanf oder recycelten Materialien.<br />

-6-<br />

*abhängig von Anbauregionen und Anbaumethode<br />

-7-


Nadelstiche<br />

Loch in der Hose? Knopf abgerissen?<br />

Bevor du ein schönes Kleidungsstück<br />

abschreibst, wie wäre es mit einer<br />

Rettungsaktion? Greif selbst zur Nadel<br />

und repariere es. Es macht Spaß!<br />

-> Der einfache Stich<br />

Die Nadel in den Stoff einstechen,<br />

durchstechen und nach ca. 2mm wieder<br />

nach oben durch den Stoff stechen.<br />

Es folgt wieder das Einstechen nach<br />

unten. Bei noch kleineren ( Die Heftnaht<br />

Die Heftnaht hat lange einfache<br />

Stiche, um die Stoffteile zu fixieren,<br />

damit sie beim Bearbeiten nicht verrutschen.<br />

-> Der diagonale Stich<br />

Ein Aufnäher liegt auf dem unteren Stoff. Entlang der Aufnäherkante wird<br />

diagonal genäht. Die Nadel von unten durch beide Stoffteile stechen. Über den<br />

Aufnäherrand hinweg schräg in den Unterstoff wieder einstechen. Auf der Stoffunterseite<br />

entgegengesetzt schräg nähen, so dass die Nadel wieder in Randnähe<br />

des Aufnähers austritt. Die diagonalen Stiche auf dem Aufnäher sollen parallel<br />

zueinander sein. Auf der Unterseite laufen sie genau andersherum.<br />

-8-<br />

-9-


-> Knopf annähen<br />

Den Faden verknoten und von unten<br />

durch den Stoff in das erste (1) Loch<br />

im Knopf stechen. Die Nadel von 1<br />

zu 4 führen und durchstechen. Nun<br />

auf der Unterseite des Stoffes die<br />

Nadel von 4 zu 2 führen und nach<br />

oben stechen. Folgend von 2 nach 3<br />

mit einem Stich den Knopf am Stoff<br />

(Hose) befestigen. Auf der Unterseite<br />

die Nadel vom Loch 3 wieder zum ersten<br />

Loch führen und wieder wie zu<br />

Beginn nach oben stechen und 1 zu 4<br />

… Dies viermal wiederholen. Der Knopf<br />

ist nun fest angenäht.<br />

Tipp: Wenn du einen dicken Stoff hast<br />

(bspw. Jeans oder Kord), so kannst<br />

du vor dem Stich 2 zu 3 den Faden<br />

zwischen Knopf und Stoff mit deinem<br />

Faden an der Nadel umwickeln, so dass<br />

ein „Hals“ zwischen Hose und Knopf<br />

entsteht. Dann einfach weiter den<br />

Knopf annähen.<br />

-> Hosentasche erneuern<br />

Stülpe die Hose auf Links um. Schneide die innere (meist<br />

weiße) Hosentasche kurz über dem großen Loch ab. Nimm<br />

von der Taschenbreite Maß. <strong>Näh</strong>e nun einen kleinen „Beutel“<br />

mit der Breite deiner Hosentasche und der Länge, so<br />

tief deine „neue“ Hosentasche sein soll. Dafür nimm die<br />

doppelte y-Länge und etwas breiter als x. Falte den Stoff<br />

in der Mitte zusammen und nähe mit dem einfachen Stich<br />

die 2 Seiten (y-Länge) zusammen, so dass ein Beutelchen<br />

entsteht.<br />

<strong>Näh</strong>e den Beutel mit der „unschönen“/fransigen Seite nach<br />

außen an die abgeschnittene Hosentasche an. Beachte,<br />

dass der Stoffüberstand an Hosentasche und Beutelchen<br />

nach außen zeigt, damit du ihn nicht spürst, wenn du in<br />

die Hosentasche hinein fasst. Benutze dazu ebenfalls den<br />

einfachen Stich.<br />

-10-<br />

-11-


-> Loch in der Hose<br />

kleines Loch: <strong>Näh</strong>e mit dem einfachen Stich das Loch zu, achte darauf, dass sich<br />

die Stoffteile nicht überlagern. Benutze wenn möglich eine Fadenfarbe, die der<br />

Hose ähnelt.<br />

Großes Loch: Umsäume das Loch, damit es nicht weiter aufdröselt. Wende dazu<br />

den „diagonalen Stich“ an, aber ohne Unterstoff, so dass du die Lochkante mit der<br />

Naht „einrahmst“. Nun nähe einen Flicken (altes Stoffstück) unter das saubere<br />

Loch. <strong>Näh</strong>e mit dem einfachen Stich den Flicken und die Hose entlang der umsäumten<br />

Lochkante an.<br />

-> Riss in Achsel in der Jacke<br />

Unter dem Arm oder im Hosenschritt<br />

können Nahtrisse entstehen, weil der<br />

Stoff spannt. Um die Fläche zu vergrößern,<br />

nähst du ein Stoffstückchen<br />

ein. Dazu schneide zunächst ein Stück<br />

Stoff auf 6x6 cm zu. Wende dein Kleidungsstück<br />

auf links. Trenne die angerissene<br />

Naht zu einer Länge von 8cm<br />

weiter auf. Öffne die entstandene<br />

Spalte zu einem Viereck. In dieses Viereck<br />

nähst du das neue Stoffstück mit<br />

dem einfachen Stich ein. Achte darauf,<br />

dass der Stoffüberstand nach Innen<br />

geklappt ist, so dass von Außen nur<br />

eine saubere Naht zu sehen ist.<br />

3.<br />

1.<br />

2.<br />

-12-<br />

-13-


Kreative Verschönerung<br />

Aktiv werden<br />

.-> Aufnäher<br />

Lege den Aufnäher auf die gewünschte<br />

Stelle (z.B. auf einen Fleck oder ein<br />

Loch) und nähe ihn mit dem Diagonalstich<br />

fest.<br />

-> Perlen aufnähen<br />

Du kannst ein Kleidungsstück mit Perlen<br />

(Glas, Holz) verschönern, indem du bei<br />

jedem Stich auf der Stoffvorderseite<br />

eine Perle über die Nadel auf den Faden<br />

auffädelst. Benutze dafür den einfachen<br />

Stich. Damit die Perlen besser<br />

halten, kannst du sie doppelt annähen.<br />

-> Färben<br />

Du kannst deine Kleidung auffrischen,<br />

indem du sie umfärbst. Chemisch-synthetische<br />

Farben verunreinigen das Wasser<br />

und können ungesund für deine Haut<br />

sein. Benutze daher Naturfärbemittel<br />

oder eine biologische Alternative, z.B.<br />

Farben von ÖkoNorm.<br />

-> Bemalen<br />

Wenn dir ein Kleidungsstück zu langweilig<br />

geworden ist, kannst du es mit<br />

Textilfarbe, Edding oder einfach Abtönfarbe<br />

bemalen.<br />

Second Hand Kleidung ist umweltneutral und eine Möglichkeit, konsumkritisch<br />

zu handeln. Wenn es doch mal neue Kleidung sein soll, achte auf Qualität statt<br />

Quantität. Entscheide <strong>dich</strong> für Fairtrade und Bio-Kleidung. Veranstalte einen<br />

Kleidertausch mit Freunden oder verschenke Kleidung, die du nicht mehr trägst.<br />

www.klamotten-tausch-party.de<br />

Beteilige <strong>dich</strong> an Kampagnen für bewussten Konsum<br />

und schaffe Aufmerksamkeit.<br />

Quellen:<br />

www.destatis.de<br />

siehe Internetseiten auf der 2. Seite<br />

-14-<br />

-15-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!