Mit heimischem Eiweiß auf Erfolgskurs - ActiProt
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1/2013 FachthEma<br />
erfahrungen sammeln, betreffend die einsatzmenge<br />
und auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Milchleistung. es stellte sich auch die frage:<br />
Wie nehmen die kühe die neue komponente<br />
an?“, schildert familie Oswald ihre überlegungen<br />
vor dem ersten einsatz. Daher<br />
wurde vorerst nur in der ration der aMrgruppe<br />
actiProt eingemischt. auch die einsatzmenge<br />
wurde vorsichtig gewählt, mit<br />
0,5 kg je tier und tag. Die umstellung wurde<br />
natürlich genau beobachtet. Man versicherte<br />
sich, dass die neu gestaltete ration sich<br />
nicht negativ <strong>auf</strong> die Milchleistung und<br />
tiergesundheit auswirkt. „Die kühe haben<br />
die umstellung problemlos hingenommen,<br />
es kam weder zu negativen noch zu außerordentlich<br />
positiven effekten – es hat einfach<br />
funktioniert“, erklärt die familie. Die<br />
einsatzmenge wurde somit langsam erhöht,<br />
bis man den entschluss fasste, auch in der<br />
tMr actiProt einzusetzen. <strong>Mit</strong>tlerweile liegen<br />
die einsatzmengen bei 1,5 kg actiProt je<br />
tier und tag in der tMr und 2,25 kg acti-<br />
Prot je tier und tag in der aMr.<br />
<strong>ActiProt</strong>-Menge<br />
hat sich verdoppelt<br />
Die erhöhten einsatzmengen machten sich<br />
auch im Jahresverbrauch an actiProt<br />
bemerkbar. im ersten Jahr reichte ein lkWzug<br />
aus. <strong>Mit</strong>tlerweile wird zweimal jährlich<br />
ein lkW-zug angeliefert, die Menge hat<br />
sich also verdoppelt. Die lagerung erfolgt<br />
lose <strong>auf</strong> einem schüttboden. Die lagerdauer<br />
von sechs Monaten und mehr stellt kein<br />
Problem dar, natürlich nur solange keine<br />
feuchtigkeit zum futtermittel hinzukommt.<br />
Monatlich werden über die weststeirische<br />
Mahl- und Mischgemeinschaft die jeweiligen<br />
vormischungen erstellt. für das<br />
zusammenstellen der vormischungen werden<br />
alle einzelkomponenten nochmals<br />
gemahlen, auch actiProt. <strong>Mit</strong> der lagerzeit<br />
setzen sich die feinkomponenten von acti-<br />
Prot ab und verdichten. hierfür wird am tag<br />
vor der Mischung die in etwa benötigte<br />
Menge mittels frontlader <strong>auf</strong>gelockert,<br />
somit kann es leichter <strong>auf</strong>genommen und<br />
gemahlen werden.<br />
Positive Auswirkung<br />
<strong>auf</strong> Kraftfutterkosten<br />
Der größte positive effekt durch die neue<br />
rationsgestaltung war mit sicherheit, dass<br />
der einsatz von soja um zwei Drittel reduziert<br />
werden konnte. Dieser effekt macht<br />
sich auch bei den kraftfutterkosten bemerkbar.<br />
Der Betrieb Oswald ist auch seit zehn<br />
Jahren <strong>Mit</strong>glied im arbeitskreis Milchproduktion<br />
und kann diesen kostenpunkt<br />
daher gut vergleichen. so lagen im letzten<br />
Wirtschaftsjahr 2011/2012 die kraftfutterkosten<br />
bei 28,4 cent je kg kraftfutter. Bei<br />
den niedrigen kraftfutterkosten widerspiegeln<br />
sich der vorteil von eigenem getreide<br />
(körnermais und gerste), die einlagerung<br />
von größeren Mengen und der einsatz von<br />
actiProt. Diese heimische eiweißkomponente<br />
ist nach wie vor günstiger als soja. natürlich<br />
muss beachtet werden, dass hierfür die<br />
nötigen lagerkapazitäten zur verfügung<br />
stehen bzw. geschaffen werden müssen. Die<br />
kraftfuttereinsatzmengen sind ebenfalls<br />
beachtlich. so liegt der kraftfutter<strong>auf</strong>wand<br />
(bei 7,0 MJ nel) bei 27 dag je kg produzierter<br />
Milch, bei über 10.600 kg verk<strong>auf</strong>ter<br />
Milch je kuh und Jahr. zurzeit kommt noch<br />
eine geringe Menge soja zum einsatz. es<br />
Die Familie: familie Oswald (4 generationen<br />
am hof vereint), Betriebsleiter: Max<br />
und elfriede Oswald (eltern), sohn Wolfgang<br />
mit frau elisabeth und den kindern<br />
anna Maria (8 Jahre), sebastian (6 Jahre)<br />
und Dominik (4 Jahre), zudem lebt auch<br />
noch die großmutter am Betrieb<br />
Fläche: 45 ha ln (davon 20 ha gepachtet):<br />
12 ha silomais, 7 ha körnermais, 6 ha Wintergerste,<br />
9 ha Dauergrünland (5 schnitte), 11 ha feldfutter (5 schnitte); 15 ha Wald<br />
Rationsgestaltung:<br />
AMR (ausgerichtet <strong>auf</strong> ~23 kg Milch)<br />
50 % grassilage (2. schnitt)<br />
50 % silomais<br />
4,6 kg kraftfutter (inkl. Mineralstoff) davon<br />
2,25 kg actiProt je tier und tag<br />
TMR (ausgerichtet <strong>auf</strong> ~37 kg Milch)<br />
40 % grassilage (1. schnitt)<br />
60 % silomais<br />
10,5 kg kraftfutter (inkl. Mineralstoff)<br />
davon 1,5 kg actiProt je tier und tag<br />
Herdenleistung:<br />
Jahr Kuhanzahl* Alter Milch-kg Fett-% <strong>Eiweiß</strong>-% F+E-kg<br />
2008 56,6 5,0 10.037 4,18 3,43 763<br />
2009 57,1 4,8 10.072 4,07 3,39 752<br />
2010 60,5 4,6 9.887 4,09 3,40 741<br />
2011 61,2 5,1 10.230 4,06 3,44 766<br />
2012 58,5 4,7 11.131 4,13 3,43 841<br />
*85 % hf 15 % fv<br />
wäre auch möglich, soja vollständig durch<br />
actiProt zu ersetzen. zu diesem zweck muss<br />
die zuteilung der übrigen eiweißkomponenten<br />
auch etwas verändert werden.<br />
anstelle von rapskuchen, dieser wird derzeit<br />
eingesetzt, sollte mehr rapsextraktionsschrot<br />
zum einsatz kommen. Dieser schritt<br />
wird auch bereits angedacht.<br />
„Es funktioniert“<br />
familie Oswald ist vom einsatz von acti-<br />
Prot überzeugt. sie hat ihre eigenen erfahrungen<br />
gemacht, blickt positiv <strong>auf</strong> drei<br />
erfolgreiche einsatzjahre zurück und kann<br />
nun sagen: „es funktioniert.“ ihre empfehlung<br />
lautet eindeutig, dass jeder Betrieb<br />
für sich den einsatz ausprobieren und seine<br />
eigenen erfahrungen sammeln muss. für<br />
einen erfolgreichen Michviehbetrieb sind<br />
viele faktoren der schlüssel zum erfolg,<br />
familie Oswald hat mit ihrem fütterungssystem<br />
einen maßgebenden faktor unter<br />
kontrolle.<br />
■<br />
Wolfgang<br />
Oswald setzt<br />
<strong>auf</strong> heimisches<br />
<strong>Eiweiß</strong><br />
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