Die Seite der Steiermärkischen Landesforste

Wildmanagement
© Rudolf Haslinger
Aufgelassene Rehfütterung in der Hochlage
Naturverjüngung als das Maß der
Dinge
Dort, wo die derzeitige
Baumartenmischung und Struktur der
Wälder noch nicht der gewünschten
Naturwaldentwicklung entspricht und
starker Verbissdruck, zum Beispiel durch
Rehwild eine Umwandlung fichtenreicher
Wälder in gesunde Mischbestände
verhindert oder verzögert, müssen
unkonventionelle Maßnahmen ergriffen
werden:
So sollen in einem Zeitraum von nur
mehr wenigen Jahren alle Rehfütterungen
ersatzlos aufgelassen werden und
dadurch die Rehe in äsungsreichere
Bestände ins Tal wechseln und dort durch
Aufnahme von Prossäsung überwintern.
Ähnlich wie beim Gamswild werden
strenge Winter höhere natürliche
Ausfälle schwächerer Stücke fordern.
Die natürliche Selektion bei Gams- und
Rehwild ist aber letztlich auch eine
Überlebenshilfe für Tanne, Buche Ahorn
oder andere verbissattraktive Baumarten.
Ein weiteres Ziel des Nationalparks ist
es, natürliche Überwinterungsräume
zu schaffen, um z.B. Rotwild möglichst
schadensfrei zu überwintern. Solange
aber außerhalb des Parks diese
Winterlebensräume nicht zugänglich
sind (Besiedlung, Verkehrsinfrastruktur,
intensive Landwirtschaft), ist ein
kontrolliertes Überwintern durch
Fütterung des Rotwildes im Nationalpark
notwendig.
Alle Managementmaßnahmen im
Nationalparkgebiet werden durch ein
fundiertes Monitoring des Schalenwildes
und seiner Wechselwirkungen mit dem
Lebensraum begleitet.
Der vorliegende Managementplan
definiert und regelt das dafür erforderliche
Instrumentarium, ist das Ergebnis der
Erfahrungen aller Fachbereiche und der
Praxis des Forstbetriebes aus den letzten
zehn Jahren und soll letztlich für weitere
zehn Jahre Leitlinie und Richtschnur für
ein ökologisches Wildmanagement sein.
Der Fachbereichsleiter für Wald- und
Wildmanagement
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