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Der Kaffeepreis - El Puente

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‣ Entwicklung<br />

Brasilien ist der weltweit größte Kaffeeproduzent. 1995 ist es durch einen<br />

unerwarteten Frosteinbruch in Brasilien, bei dem die Hälfte der Ernte zerstört<br />

wurde, zu einem erheblichen Kaffeeengpass auf dem Weltmarkt gekommen. <strong>Der</strong><br />

<strong>Kaffeepreis</strong> stieg in astronomische Höhen. Für den Fairen Handel war dies eine<br />

sehr schwierige Zeit, da die Bauern ihren Kaffee trotz bestehender Verträge auf der<br />

Strasse für weitaus höhere Erträge an Coyoten verkauft haben. Durch die<br />

finanzielle Förderung des Kaffeeanbaus der Weltbank ist Vietnam innerhalb von 4-<br />

5 Jahren, die die Kaffeepflanzen benötigen bis sie Kirschen tragen, zum<br />

zweitgrößten Kaffeelieferanten der Welt geworden. In Vietnam wird jedoch<br />

lediglich die qualitativ weitaus schlechtere Kaffeesorte Robusta angebaut. Robusta-<br />

Kaffee wird nach dem Pflücken komplett als Kirsche getrocknet, wodurch der<br />

Kaffee schließlich einen schaligen Nachgeschmack bekommt. Aufgrund der flachen<br />

Lagen im Tiefland Vietnams können die Plantagen maschinell und damit um ein<br />

Vielfaches günstiger und schneller bearbeitet werden. Daraufhin gab es in den<br />

nachfolgenden Jahren ein Überangebot an Kaffee auf dem Weltmarkt und somit<br />

einen rapiden Preisverfall, der vor allem in Lateinamerika schwerwiegende soziale<br />

Folgen nach sich zog.<br />

Um einen kontinuierlichen Geschmack zu gewährleisten vermarkten die Großen<br />

Kaffeefirmen der Welt hauptsächlich Mischungen, vorrangig von Arábicas und<br />

Robustas. Somit kann mit den enthaltenen Hochlandkaffees immer noch auf<br />

Qualität hingewiesen werden, jedoch reduziert sich der Preis durch das Beimischen<br />

von billigen Robustas erheblich. Das ist der Grund warum ein Vergleich von fair<br />

gehandeltem Kaffee, absolut reine Arábicas, mit konventionellem Kaffee oft<br />

unhaltbar ist.<br />

‣ Plus für fair gehandelten Kaffee<br />

+ sortenreine Hochland-Arábicas<br />

+ kein Abzug der Frachtkostenpauschale !!!<br />

+ fair gehandelter Kaffee ist weitaus ergiebiger als konventioneller Kaffee<br />

(geringerer Pulververbrauch)<br />

+ Kontinuitätsplus<br />

+ 100% Fair Trade; auch bei positiven Kursschwankungen bleibt das Geld im<br />

Fairen Handel<br />

+ Umweltplus<br />

Arábicas werden im Hochland angebaut, wo die Kaffeepflanzen in Mischkulturen<br />

gedeihen. Es werden Schatten spendende Bäume angepflanzt. Terrassenanbau.<br />

Kaffeepflanzen sind Tiefwurzler -> Erosionsschutz -> Landschaftserhalt.<br />

‣ Kaffeesteuern<br />

In der gemittelten Musterkalkulation fallen pro Kilo Kaffee 2,19 Euro Steuern an.<br />

Diese wird bei der Veredelung (dem Rösten) fällig. EU-weit existiert ein Verbot für<br />

Erheben von Einfuhrsteuern auf Kaffee, jedoch ist Deutschland auf diese Steuer<br />

angewiesen und erhebt sie nichtsdestotrotz. Deutschland wird diesbezüglich von<br />

der EU unter Druck gesetzt, ist aufgefordert, diese Importsteuer abzuschaffen.<br />

Politische Forderung:<br />

Analog der Textilbranche den Kaffeeimport ab einer bestimmten EK-Höhe von<br />

Steuern zu befreien; somit würden diese Steuern im Fairen Handel nicht anfallen.

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