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Jahrheft 2012 - Ritterhaus Bubikon

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VORTRAG<br />

Die Schweizersäbel<br />

der Sammlung Vogel<br />

von Jürg A. Meier<br />

Gewidmet Tom Vogel, Ehrenmitglied der<br />

<strong>Ritterhaus</strong>gesellschaft <strong>Bubikon</strong>, zum 90.<br />

Geburtstag<br />

Zu den besonders bemerkenswerten<br />

Waffen der Sammlung Vogel zählen<br />

drei Schweizersäbel, die ihren Namen Dr.<br />

E. A. Gessler (1880–1947) verdanken, welcher<br />

von 1910 bis 1944 als erster vollamtlicher<br />

Kurator die Waffen-Militariaabteilung<br />

des Schweizerischen Landesmuseums geleitet<br />

hat. In seinen 1913 und 1914 in der<br />

Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde<br />

veröffentlichten Beiträgen „Die<br />

Entwicklung des Schweizersäbels im 16. bis<br />

ins 17. Jahrhundert“ begründet Gessler die<br />

neue Namensgebung, analysiert und erläutert<br />

diesen Waffentyp, der in seiner Eigenständigkeit<br />

bisher nicht erkannt worden<br />

war. Im Unterschied zum „Schweizersäbel“<br />

handelt es sich beim „Schweizerdegen“<br />

und beim „Schweizerdolch“ um Griffwaffen,<br />

die dank ihrer charakteristischen Beschaffenheit<br />

bereits im 15. und 16. Jahrhundert<br />

in der Eidgenossenschaft, aber<br />

auch im Ausland, unter diesen Bezeichnungen<br />

bekannt gewesen waren. Ähnlich<br />

dem Schweizersäbel unterscheiden sie sich<br />

formal und konstruktionsmässig deutlich<br />

von anderen Griffwaffen. Ihre bevorzugte<br />

Verwendung in der Schweiz oder durch<br />

Schweizer Reisläufer fand daher bereits in<br />

der zeitgenössischen Namensgebung ihren<br />

Niederschlag. Das häufige Vorkommen des<br />

seit zirka 1540 in seinen frühen Formen in<br />

schweizerischen Altbeständen (z. B. Waffen<br />

aus Familien- oder Zeughausbesitz) nach-<br />

Abb. 1<br />

weisbaren Schweizersäbels, eine sich in Bildern<br />

(z. B. Glasgemälden, Scheibenrissen,<br />

Drucken) und schriftlichen Quellen manifestierende<br />

Waffe, „zwingt uns beinahe,<br />

diesen Säbel für eine speziell schweizerische<br />

Waffe anzusehen“ (zit. E. A. Gessler).<br />

Den Säbel kennzeichnet bekanntlich eine<br />

mehr oder weniger stark gebogene Klinge,<br />

welche eine gewisse Länge aufweisen<br />

muss. Der Vorzug des Säbels ist in der<br />

Kombination aus spaltend-trennender und<br />

schneidender Wirkung der Klinge begründet,<br />

wie dies besonders eindrücklich die<br />

Klingen japanischer Schwerter respektive<br />

Säbel unter Beweis stellen. Zu Beginn des<br />

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