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Benchmark-Überblick SPECpower_ssj2008® - Fujitsu

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<strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong><br />

<strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong><br />

Version 1.0<br />

August 2009<br />

Seiten 8<br />

Abstract<br />

Dieses Dokument stellt den <strong>Benchmark</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> vor, der von der Standard Performance<br />

Evaluation Corporation (SPEC®) entwickelt und veröffentlicht wurde.<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 misst die Energieeffizienz von Servercomputern der Volume-Klasse durch Bewertung<br />

der Leistungsaufnahme- und Performance-Eigenschaften des zu testenden Systems (System Under Test,<br />

SUT). <strong>SPECpower</strong>_ssj2008 ermöglicht aufgrund seines definierten Messstandards den Vergleich der<br />

Energieeffizienz mit anderen Konfigurationen und Servern, die mit diesem <strong>Benchmark</strong> gemessen wurden.<br />

Inhalt<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 – Ein <strong>Überblick</strong> .................................................................................................... 2<br />

Ziel des <strong>Benchmark</strong>s .............................................................................................................................. 2<br />

Komponenten des <strong>Benchmark</strong>s ............................................................................................................. 3<br />

Testablauf von <strong>SPECpower</strong>_ssj2008 ..................................................................................................... 4<br />

Messergebnisse und deren Interpretation .............................................................................................. 5<br />

Literatur ................................................................................................................................................... 8<br />

Kontakt .................................................................................................................................................... 8


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 – Ein <strong>Überblick</strong><br />

Die „Standard Performance Evaluation Corporation“, oder kurz SPEC genannt, ist eine renommierte<br />

Organisation, die sich auf die Entwicklung und Veröffentlichung von standardisierten <strong>Benchmark</strong>s zum<br />

Beurteilen der Leistung von Computersystemen spezialisiert hat. Da die Energieeffizienz von Servern für die<br />

IT-Branche und Regierungen ein Thema mit hohem Stellenwert geworden ist, hat SPEC mit der Entwicklung<br />

von <strong>SPECpower</strong>_ssj2008 das erste Mal Standards zur Messung der Leistungsaufnahme von Servern<br />

definiert. Die Mitglieder des SPEC-Konsortiums sind die führenden Unternehmen der Computerbranche, wie<br />

z. B. <strong>Fujitsu</strong>.<br />

SPEC veröffentlichte zuerst <strong>SPECpower</strong>_ssj2008 V1.0 im Dezember 2007, gefolgt von<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 V1.10 im April 2009. Die wichtigste neue Funktion des Nachfolgers<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 V1.10 ist die Unterstützung von Multi-Node-Servern, um die Energieeffizienz von<br />

modernen Mehrfachsystemen zu messen, wie z. B. von Blades, die gemeinsame Infrastrukturen verwenden.<br />

Des Weiteren bietet VAM (Visual Activity Monitor) eine grafische Echtzeit-Anzeige der während der<br />

Ausführung des <strong>Benchmark</strong>s erfassten Daten.<br />

Der Zweck dieses Dokuments besteht darin, einen <strong>Überblick</strong> zur Funktionsweise dieses <strong>Benchmark</strong>s und<br />

zur Interpretation seiner Ergebnisse bereitzustellen.<br />

Ziel des <strong>Benchmark</strong>s<br />

Beim Vergleich von Systemen ist es im Grunde die individuelle Kundenanwendung, die letztendlich den<br />

Maßstab vorgibt. Aufgrund des Zeitmangels, der Komplexität oder anderer Gründe ergeben sich häufig<br />

keine Gelegenheiten, um eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme mit einer Kundenanwendung zu testen<br />

und so das am besten geeignete System zu ermitteln. <strong>Benchmark</strong>s wurden entwickelt, um dem Kunden<br />

dennoch objektive Kriterien zur Systemauswahl bereitzustellen. Dabei handelt es sich um standardisierte<br />

Tools, die die Leistung und mittlerweile auch die Energieeffizienz einzelner Systemkomponenten oder des<br />

gesamten Systems messen.<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 misst die Energieeffizienz von Servercomputern der Volume-Klasse durch Bewertung<br />

der Leistungsaufnahme- und Performance-Eigenschaften des zu testenden Systems (System Under Test,<br />

SUT). Der <strong>Benchmark</strong> erstellt einen Bericht über die Leistungsaufnahme bei elf Laststufen, die in 10-<br />

Prozent-Abschnitten von 100 Prozent bis Active Idle reichen, wobei Geschäftstransaktionen mit einer<br />

typischen serverseitigen Java-Anwendung verarbeitet werden. Die gemessene Leistungsaufnahme wird in<br />

Beziehung zu den erzielten Performance-Werten gesetzt. Aus den Ergebnissen bei allen Laststufen wird<br />

eine Gesamtkennzahl für das Leistungsaufnahme-Performance-Verhältnis berechnet, die die<br />

Energieeffizienz des gemessenen Servers angibt.<br />

Mit der Workload-Abstufung wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Verarbeitungslast und die<br />

Leistungsaufnahme eines Servers im Verlauf von Tagen oder Wochen erheblichen Schwankungen<br />

unterworfen sind. Zur Berechnung einer Leistungsaufnahme-Performance-Kennzahl für alle Leistungsstufen<br />

werden die jeweils gemessenen Transaktionsdurchsatzwerte aufaddiert und dann durch die Summe der auf<br />

den einzelnen Stufen aufgenommenen elektrischen Leistung dividiert. Das Ergebnis ist die<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 Kennzahl mit der Bezeichnung „overall ssj_ops /watt“. Dieses Verhältnis gibt die<br />

Energieeffizienz des gemessenen Servers an.<br />

Der Teil „ssj2008“ im Namen des <strong>Benchmark</strong>s steht für die Workload, bei der es sich um typische<br />

serverseitige Java-Geschäftsanwendungen handelt. Die Workload ist skalierbar, hat mehrere Threads, ist<br />

portierbar für eine Vielzahl von Betriebssystemen und wirtschaftlich in der Ausführung. Sie bewertet die<br />

CPUs, die Caches, die Speicherhierarchie und die Skalierbarkeit von symmetrischen Multiprozessor-<br />

Systemen (SMP) sowie Implementierungen der Java Virtual Machine (JVM), den Just-In-Time-Compiler<br />

(JIT), die Garbage Collection, Threads und einige Betriebssystemaspekte.<br />

Obwohl die Art der Workload vom SPECjbb2005 <strong>Benchmark</strong> abgeleitet ist, sind die beiden Workloads<br />

aufgrund grundlegender Unterschiede beim Mix, Scheduling und Timing der Transaktionen nicht<br />

vergleichbar.<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 2 (8)


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Komponenten des <strong>Benchmark</strong>s<br />

CCS<br />

Control & Collect System<br />

Linux / Solaris / Windows<br />

Linux / Solaris / Windows<br />

AC<br />

Power<br />

Control<br />

Collect<br />

PTDaemon<br />

power<br />

Key:<br />

setup<br />

Power<br />

Analyzer<br />

Device<br />

ssj2008<br />

director<br />

ccs-log.csv<br />

logs<br />

PTDaemon<br />

temp<br />

Java Code<br />

Temperature<br />

Sensor<br />

C Code<br />

SUT<br />

System Under Test<br />

AC Power<br />

“Any” OS<br />

“Any” OS<br />

<strong>SPECpower</strong><br />

ssj_2008<br />

workload<br />

JVM instance<br />

setup<br />

JVM instance<br />

logs<br />

properties<br />

JVM instance<br />

configuration<br />

log files<br />

©SPEC 2007-2009<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008 besteht im<br />

Wesentlichen aus vier Komponenten:<br />

System Under Test (SUT, das<br />

zu testende System)<br />

Controller & Collection System<br />

(CCS)<br />

Power & Temperature Daemon<br />

(PTDaemon)<br />

Director-Softwaremodul<br />

Innerhalb einer vorgegebenen<br />

Testumgebung gibt es mehrere Wege,<br />

um die verschiedenen Softwaremodule<br />

des <strong>SPECpower</strong>_ssj2008-<strong>Benchmark</strong>-<br />

Pakets zu verteilen und auszuführen.<br />

So kann z.B. jede der oben genannten<br />

Komponenten auf jeweils eigener<br />

Hardware oder alle Komponenten auf<br />

einem System ausgeführt werden. Für<br />

den regelkonformen Ablauf ist das CCS<br />

auf die Ausführung auf einem System<br />

beschränkt, das vom SUT getrennt ist.<br />

Die Aufgaben der einzelnen Komponenten werden in den nächsten Abschnitten beschrieben.<br />

SUT und dessen Workload - Das SUT ist ein Serversystem mit einem einzigen Adressraum (d. h. es<br />

verwendet nur einen globalen, gemeinsam genutzten virtuellen Adressraum) oder eine homogene<br />

Zusammenstellung solcher Systeme, die alle elektrisch relevanten Ressourcen gemeinsam nutzen, wie z. B.<br />

ein moderner Blade-Server. Eine Anzahl von JVM-Instanzen führt die Workload aus – eine Java-<br />

Geschäftsanwendung, die einen festgelegten Mix von Transaktionen generiert und abschließt. Der<br />

Durchsatz ist die Anzahl der pro Sekunde abgeschlossenen Transaktionen innerhalb eines festgelegten<br />

Zeitraums.<br />

CCS (Controller & Collection System) - Das CCS ist das zentrale Modul, das alle Performance-Daten vom<br />

SUT und alle Leistungsaufnahme- und Temperaturdaten von PTDaemon erfasst. Das CCS muss auf einem<br />

vom SUT getrennten System ausgeführt werden, das Controller genannt wird.<br />

Leistungsaufnahme- und Temperaturmessung - Das Leistungsmessgerät und der Temperatursensor<br />

werden von Instanzen des PTDaemon gesteuert, die die Messdaten der Geräte erfassen und an das CCS<br />

senden. Falls mehrere Leistungsmessgeräte oder Temperatursensoren verwendet werden, können<br />

entsprechend viele Instanzen von PTDaemon ausgeführt werden. Sie werden in der Regel auch auf dem<br />

Controllersystem gestartet.<br />

Die Leistungsaufnahme wird durch ein Leistungsmessgerät gemessen, das sich zwischen der<br />

Wechselstromversorgung und dem SUT befindet. Zur regelkonformen Ausführung des <strong>Benchmark</strong>s sind<br />

technische Abnahmeanforderungen für das verwendete Leistungsmessgerät zu beachten. Die Messdaten<br />

werden zur späteren Korrelierung mit den Performance-Werten bei den einzelnen Laststufen aufgezeichnet,<br />

um die <strong>Benchmark</strong>-Kennzahl zu berechnen.<br />

Die Temperatur wird mithilfe ein oder mehrerer Temperatursensoren gemessen, um sicherzustellen, dass<br />

die Umgebungstemperatur während des <strong>Benchmark</strong>s nicht unter 20 Grad Celsius liegt. Auch für die<br />

verwendeten Temperatursensoren sind zur regelkonformen Ausführung des <strong>Benchmark</strong>s technische<br />

Abnahmeanforderungen zu beachten.<br />

Director Softwaremodul- Das Director-Modul ist eine Java-Anwendung zur Steuerung und Koordinierung<br />

mehrerer JVM-Instanzen auf dem SUT, die die Workload ausführen. Es kommuniziert mit dem CCS und wird<br />

in der Regel auch auf dem Controllersystem ausgeführt.<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 3 (8)


Average Transaction Rate<br />

_init_xxxxxxxxxx<br />

Calibration 1<br />

_inter_<br />

Calibration 2<br />

_inter_<br />

Calibration 3<br />

_inter_<br />

100% Load<br />

_inter_<br />

90% Load<br />

_inter_<br />

80% Load<br />

_inter_<br />

70% Load<br />

_inter_<br />

operations per second<br />

60% Load<br />

_inter_<br />

50% Load<br />

_inter_<br />

40% Load<br />

_inter_<br />

30% Load<br />

_inter_<br />

20% Load<br />

_inter_<br />

10% Load<br />

_inter_<br />

Active Idle<br />

_inter_<br />

White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Testablauf von <strong>SPECpower</strong>_ssj2008<br />

Ein regelkonformer <strong>Benchmark</strong>-Lauf besteht aus einer Abfolge von elf Laststufen, die in 10-Prozent-<br />

Abschnitten von 100 Prozent bis Active Idle reichen. Der gesamte <strong>Benchmark</strong>-Lauf benötigt etwa 70 Minuten<br />

bis zur Fertigstellung.<br />

Die Anwendung startet mit einer Kalibrierungsphase, die den maximalen Durchsatz des Systems<br />

ermittelt, indem sie Transaktionen bei maximal möglicher Rate generiert. Die Kalibrierungsphase besteht<br />

aus mindestens drei 4-Minuten-Iterationen und ermöglicht den JVM-Instanzen, zur Optimierung die Just-<br />

In-Time-Kompilierung und andere Laufzeitanpassungen ausreichend anzuwenden. Der maximale<br />

Durchsatz, der zur Berechnung der Laststufen verwendet wird, ist der Mittelwert der in den letzten<br />

beiden Iterationen der Kalibrierungsphase erzielten Durchsätze.<br />

Nachdem der maximale Durchsatz ermittelt wurde, berechnet die Anwendung die Durchsatzwerte, die<br />

den einzelnen Laststufen entsprechen (100 %, 90 %, …, 20 %, 10 % und 0 % des kalibrierten<br />

Maximalwerts). Die 0-%-Laststufe wird auch als „Active Idle“ bezeichnet. In diesem Fall ist das System<br />

bereit, Transaktionen anzunehmen, es werden jedoch keine ausgeführt. Es ist zu beachten, dass die<br />

Einteilung der Laststufen auf dem Durchsatz des SUT und nicht auf dessen Auslastung basiert.<br />

Anschließend startet der <strong>Benchmark</strong> das Messintervall, bei dem die Workload elf Laststufen durchläuft.<br />

In jeder Laststufe werden Transaktionen mit der entsprechenden Zielrate generiert. Zur Bestimmung der<br />

Zeitpunkte, zu denen die Transaktionen angestoßen werden, wird eine zufällige Verteilung verwendet.<br />

Graduated Load Levels during a Compliant <strong>Benchmark</strong> Run<br />

150000<br />

100000<br />

ssj_ops/s<br />

50000<br />

0<br />

Load level<br />

.<br />

Jede Laststufe ist in vier Phasen unterteilt:<br />

1. Die inter-Phase ist die Unterbrechung<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Laststufen.<br />

2. Die ramp up-Phase ermöglicht es der<br />

Anwendung, einen stabilen Zustand<br />

für die aktuelle Laststufe zu erreichen.<br />

3. In der recording-Phase werden die<br />

Performance- und<br />

Leistungsaufnahmedaten erfasst, d. h.<br />

dies ist das eigentliche Messintervall.<br />

4. In der ramp down-Phase beendet die<br />

Anwendung noch ausstehende<br />

Transaktionen.<br />

Recording<br />

ramp<br />

ramp<br />

up<br />

down<br />

inter<br />

inter<br />

240 seconds<br />

30 secs 30 secs<br />

5 secs 5 secs<br />

time<br />

©SPEC 2007-2009<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 4 (8)


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Nach Abschluss des Messintervalls generiert das Berichtsmodul mehrere Berichtsdateien, die detaillierte<br />

Informationen über die Testumgebung und die <strong>Benchmark</strong>-Ergebnisse enthalten. Die wichtigsten dieser<br />

Ergebnisse werden im nächsten Abschnitt beschrieben.<br />

Messergebnisse und deren Interpretation<br />

Die <strong>SPECpower</strong>_ssj2008-Kennzahl ist als „overall ssj_ops / watt“ definiert und gibt die Energieeffizienz des<br />

SUT an. Sie wird berechnet aus dem Verhältnis des ssj_ops-Gesamtdurchsatzes (der Summe aller ssj_ops-<br />

Ergebnisse für alle Laststufen) und der Summe aller Leistungsaufnahme-Mittelwerte in Watt für alle<br />

Laststufen:<br />

Je mehr ssj_ops das SUT pro Watt Leistungsaufnahme verarbeiten kann, umso höher ist die<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008-Kennzahl und damit die Effizienz des SUT.<br />

Die Tabelle rechts ist Teil des <strong>SPECpower</strong>_ssj2008-<br />

Ergebnisblatts und listet die <strong>Benchmark</strong>-Ergebnisse auf<br />

für<br />

den Durchsatz „ssj_ops“,<br />

den Energieverbrauch „Average Power (W)“,<br />

den resultierenden Energieeffizienzwert<br />

„Performance to Power Ratio“ (ssj_ops /<br />

Durchschnittl. Energieverbrauch (W))<br />

für die individuelle „Target Load“ von 100 % bis Active<br />

Idle.<br />

Der letzte Eintrag in der Tabelle ist die<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008-Kennzahl „∑ssj_ops/∑power“.<br />

Zu beachten ist, dass diese Kennzahl intern mit<br />

hochpräzisen Werten berechnet wird, sodass sie sich<br />

von den aus den gerundeten Tabellenwerten<br />

errechneten Werten unterscheiden kann.<br />

Target<br />

Load<br />

Performance<br />

Actual<br />

Load<br />

ssj_ops<br />

Power Performance<br />

Average to Power<br />

Power Ratio<br />

(W)<br />

100% 99.3% 144,801 121 1,198<br />

90% 90.4% 131,811 118 1,114<br />

80% 79.9% 116,589 115 1,016<br />

70% 69.1% 100,817 110 916<br />

60% 60.0% 87,459 105 831<br />

50% 49.5% 72,158 99.1 728<br />

40% 40.1% 58,417 92.7 630<br />

30% 29.9% 43,538 85.9 507<br />

20% 19.5% 28,397 79.9 356<br />

10% 10.1% 14,787 75.0 197<br />

Active Idle 0 69.3 0<br />

∑ssj_ops / ∑power = 746<br />

Neben dieser Tabelle werden die Ergebnisse zur besseren Veranschaulichung zusätzlich in einer Grafik<br />

dargestellt. Diese Grafik wird auf der nächsten Seite näher erläutert. Auch sie ist Teil des<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008-Ergebnisblatts.<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 5 (8)


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Das Diagramm veranschaulicht, wie<br />

die Effizienz des SUT mit jeder 10-%-<br />

Steigerung der Laststufe von Active<br />

Idle bis 100 % zunimmt.<br />

Die roten horizontalen Balken<br />

zeigen das Durchsatz-<br />

Leistungsaufnahme-Verhältnis in<br />

ssj_ops/Watt (obere X-Achse des<br />

Diagramms) für jede Laststufe (Y-<br />

Achse des Diagramms) an.<br />

Die blaue Linie mit den kleinen<br />

Rautensymbolen zeigt den Verlauf<br />

der mittleren Leistungsaufnahme<br />

(untere X-Achse) für jede Laststufe<br />

an.<br />

Die schwarze vertikale Linie zeigt<br />

das <strong>Benchmark</strong>-Ergebnis an, das in<br />

diesem Beispiel „746 overall ssj_ops<br />

/Watt“ beträgt.<br />

Die wichtigsten Einflüsse auf die Energieeffizienz sind diejenigen, die sich auf die Performance (ssj_ops), die<br />

Leistungsaufnahme (Watt) oder beides auswirken.<br />

Performance-Faktoren:<br />

JVM – Unterschiedliche Java Virtual Machines liefern unterschiedliche Performance.<br />

JVM-Parameter – Optimale Performance wird von der JVM nur erreicht, wenn ihre Parameter<br />

optimiert sind.<br />

Mehrere SSJ-Instanzen – Jede JVM sollte nicht mehr als 8 Warehouse-Threads ausführen. Die<br />

optimale Performance wird in der Regel bei einer Verteilung von einem Warehouse-Thread pro Core<br />

erreicht.<br />

Aufgliederung von SSJ-Instanzen – Beim Ausführen mehrerer SSJ-Instanzen wird die<br />

Performance erhöht, wenn diese auf gemeinsam genutzte Caches, Sockets oder NUMA-Knoten<br />

verteilt werden.<br />

HW- und OS-Einstellungen – Einstellungen im BIOS und Betriebssystem (z. B. Konfigurieren von<br />

Prefetch-Funktionen oder Aktivieren von Large Pages) haben Auswirkung auf die Performance.<br />

Leistungsaufnahmefaktoren:<br />

Lüftersteuerung im BIOS – Durch Auswahl der optimalen Einstellungen für die Steuerung der<br />

Lüftergeschwindigkeit kann die Leistungsaufnahme ohne Performance-Einbußen verringert werden.<br />

OS-Energiemanagement – Die meisten Betriebssysteme unterstützen Energiemanagement-<br />

Einstellungen. Bei Microsoft Windows Server 2003 beispielweise können durch Auswahl der Option<br />

„balanced power and server performance“ in den Energieoptionen der Systemsteuerung ohne starke<br />

Performance-Einbußen Energieeinsparungen erzielt werden. Bei Linux unterstützt der CPUFreq<br />

Governor ähnliche Energiesparmechanismen.<br />

Netzteile (PSU) – Der Wirkungsgrad der Netzteilkonfiguration des SUT spielt bei der<br />

Energieeinsparung eine wichtige Rolle. So wird durch Verringerung der Anzahl der redundanten<br />

Netzteile eine geringere Leistungsaufnahme bewirkt.<br />

Massenspeicherkonfiguration – Da der <strong>SPECpower</strong>_ssj2008-<strong>Benchmark</strong> nur sehr wenige<br />

Datenträgerzugriffe ausführt (um während der Ausführung Protokolldateien zu speichern), wird der<br />

Durchsatz durch die Datenträgerkonfiguration nur minimal beeinflusst – im Gegensatz zur<br />

Leistungsaufnahme. Im realen Betrieb hat die Datenträgerkonfiguration immer Auswirkungen –<br />

sowohl auf die Performance als auch auf die Leistungsaufnahme.<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 6 (8)


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Auswirkungen auf Performance und Leistungsaufnahme:<br />

CPU-Konfiguration – Die Auswahl der Prozessoren des SUT hat Auswirkungen auf die<br />

Performance wie auch auf die Leistungsaufnahme. Spezielle CPUs mit kleiner Thermal Design<br />

Power (TDP) und niedrigeren Spannungen können ein besseres Verhältnis von Performance und<br />

Leistungsaufnahme liefern.<br />

BIOS-Energiemanagement-Optionen – Derzeit gibt es zwei wichtige Energiesparmodi, die so<br />

genannten „P-States“ und „C-States“, die per BIOS-Einstellungen konfiguriert werden können. Diese<br />

Einstellungen können auch Auswirkungen auf die Performance des SUT haben.<br />

o P-States beschreiben unterschiedliche Betriebszustände. Durch die Verringerung der<br />

Arbeitsfrequenz wird die Arbeitsgeschwindigkeit des Prozessors verringert und somit auch<br />

der Energieverbrauch pro Sekunde (d. h. Leistungsaufnahme). Durch die Verringerung der<br />

Spannung werden die Leckströme der CPU-Transistoren herabgesetzt, wodurch der<br />

Prozessor energieeffizienter arbeitet und sich weitere Energieeinsparungsmöglichkeiten<br />

o<br />

ergeben.<br />

Die grundlegende Idee der C-States (oder Idle-States) ist es, das Taktsignal und die<br />

Stromversorgung bei inaktiven Einheiten innerhalb der CPU abzuschalten. Die erneute<br />

Verwendung dieser Einheiten kann aufgrund von Latenzen bei der Reaktivierung zu<br />

Performance-Einbußen führen.<br />

Speichergröße und -Performance – Durch Vergrößerung des Arbeitsspeichers (RAM) nehmen<br />

sowohl Performance als auch Leistungsaufnahme zu. Die Performance steigt jedoch nur bis zum<br />

Erreichen der optimalen RAM-Größe an, während die Leistungsaufnahme mit der Anzahl der<br />

Speichermodule bis zur maximal möglichen Konfiguration zunimmt und dabei zusätzlich von der Art<br />

der Speichermodule abhängig ist. Außerdem kann auch die Steckplatzanordnung von Bedeutung<br />

sein, wenn das SUT mehrere Speicherkanäle oder Speicherverschränkung (Interleaving) unterstützt.<br />

Optimierung der Energieeffizienz des SUT unter realen Lastbedingungen<br />

Ergänzend zur Energieeffizienz als Quotient von Durchsatz und Leistungsaufnahme sind im realen Betrieb<br />

immer die absoluten Werte von Durchsatz und Leistungsaufnahme von Bedeutung. Zur Einschätzung der<br />

Leistungsaufnahme müssen insbesondere die Laststufen bekannt sein, bei denen ein reales System<br />

betrieben wird. Die Messergebnisse des <strong>SPECpower</strong>_ssj2008-<strong>Benchmark</strong>s können hierzu Anhaltspunkte<br />

geben.<br />

©<strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions 2009 Seite 7 (8)


White Paper <strong>Benchmark</strong>-<strong>Überblick</strong> <strong>SPECpower</strong>_<strong>ssj2008®</strong> Version: 1.0, August 2009<br />

Literatur<br />

PRIMERGY-Systeme<br />

http://de.ts.fujitsu.com/primergy<br />

PRIMERGY Performance<br />

http://de.ts.fujitsu.com/products/standard_servers/primergy_bov.html<br />

<strong>SPECpower</strong>_ssj2008<br />

http://www.spec.org/osg/power_ssj2008<br />

Kontakt<br />

PRIMERGY Hardware<br />

PRIMERGY Product Marketing<br />

mailto:Primergy-PM@ts.fujitsu.com<br />

PRIMERGY Performance und <strong>Benchmark</strong>s<br />

PRIMERGY Performance und <strong>Benchmark</strong>s<br />

mailto:primergy.benchmark@ts.fujitsu.com<br />

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Vorankündigung möglich, Korrektur von Irrtümern und Auslassungen<br />

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Alle angegebenen Konditionen (TCs) sind empfohlene Einstandspreise in<br />

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verwendete Hardware- und Software- Namen sind Handelsnamen und/oder<br />

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Copyright © <strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions GmbH 2009<br />

Herausgegeben durch:<br />

Enterprise Products<br />

PRIMERGY Server<br />

PRIMERGY Performance Lab<br />

mailto:primergy.benchmark@ts.fujitsu.com<br />

Internet:<br />

http://ts.fujitsu.com/primergy<br />

Extranet:<br />

http://partners.ts.fujitsu.com/com/products/serv<br />

ers/primergy

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