EF EPIc - EF Education First
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An den Grenzen des<br />
Sprachvermögens<br />
Die weltweite wirtschaftliche<br />
Integration schreitet voran<br />
Produktion, Verbrauch und Dienstleistung geschehen<br />
zunehmend auf globaler Ebene. Internationale Fusionen<br />
und Akquisitionen sind im Wettbewerb der Unternehmen<br />
um weltweite Kunden gang und gebe. Bei dieser<br />
Internationalisierung der Märkte zeichnet sich trotz der<br />
wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen viele<br />
Länder gegenwärtig stehen, keinerlei Verlangsamung<br />
ab. Stattdessen scheint sich das Tempo eher noch zu<br />
steigern, da der wirtschaftliche Druck eine verstärkte<br />
Teilnahme am Wettbewerb erforderlich macht und Unternehmen<br />
dazu veranlasst, nach neuen Chancen außerhalb<br />
ihrer vertrauten nationalen Märkte Ausschau zu halten.<br />
Gleichzeitig wird die Kommunikation nicht länger durch<br />
physische Grenzen aufgehalten. Online- und Mobiltechnologien<br />
ermöglichen den unmittelbaren Kontakt rund<br />
um den Globus. Doch sofortiger Kontakt garantiert noch<br />
keine reibungslose Kommunikation. Die Übermacht der<br />
Globalisierung wird zwar vielerorts angeprangert, doch<br />
konnte sie bisher kaum an den ebenso charakteristischen<br />
wie tief verwurzelten nationalen Sprachen und Kulturen<br />
rütteln. Die Herausforderung für Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
in der heutigen Geschäftswelt besteht darin, aus<br />
der kulturellen und sprachlichen Vielfalt, die durch die<br />
neuen Technologien unterstützt wird, einen effizienten<br />
und kohärenten Personalbestand zu formen.<br />
Unternehmen brauchen Kommunikatoren<br />
Unternehmen agieren zwischen zwei verschiedenen<br />
Polen. Der weltweite Wettbewerb zwingt sie einerseits zu<br />
einer internationalen Ausrichtung, doch die begrenzten<br />
sprachlichen Fertigkeiten und die kulturelle Schwerfälligkeit<br />
ihres Personals behindern andererseits die<br />
Kommunikation mit Partnern und Kunden außerhalb ihres<br />
eigenen Landes. In der Vergangenheit war es möglich,<br />
die internationale Kommunikation in einer Abteilung zu<br />
zentralisieren, deren Mitarbeiter entsprechend ausgebildet<br />
waren, doch eine solche Struktur scheint mittlerweile<br />
überholt. Heute müssen sich Mitarbeiter innerhalb und<br />
außerhalb eines Unternehmens und über alle Hierarchieund<br />
Funktionsebenen hinweg trotz ihrer Sprach- und<br />
Kulturunterschiede austauschen können.<br />
Die internationale Kommunikation und auch die Reisetätigkeit,<br />
die in den zurückliegenden drei Jahrzehnten sowohl<br />
im beruflichen wie auch im privaten Alltag dramatisch<br />
zugenommen haben, sorgen für eine gewisse Diskrepanz<br />
zwischen den Fähigkeiten, die ein heutiger Arbeitnehmer<br />
in der Schule erlernt hat, und denen, die er am Arbeitsplatz<br />
benötigt. Eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung hat für<br />
manchen die Lücke geschlossen, doch in vielen Ländern<br />
ist ein großer Anteil der arbeitenden Bevölkerung noch<br />
immer nicht auf die Beschäftigung in einem multikulturellen<br />
und vielsprachigen Umfeld vorbereitet. Eine der grundlegenden<br />
Fertigkeiten, die ihnen fehlt, ist Englisch.<br />
Begriffserklärung<br />
Mitglied der Geschäftsleitung:<br />
Beschäftigter mit leitender Funktion<br />
und Verantwortung, oftmals an der<br />
Formulierung und Festlegung der<br />
Unternehmensstrategie beteiligt.<br />
Abteilungsleiter: Beschäftigter mit<br />
Kontrolle über oder Leitung einer<br />
Abteilung oder eines Teams.<br />
Mitarbeiter: Beschäftigter, der unter<br />
keine der beiden oben genannten<br />
Kategorien fällt, ohne direkte<br />
Verantwortung für eine Abteilung<br />
oder ein Team.<br />
Englisch in verschiedenen Branchen<br />
Internationale Branchen verfügen über die meisten Englischkenntnisse<br />
Die Branchen mit dem höchsten und niedrigsten englischen Sprachniveau entsprechen genau den Erwartungen. Die<br />
internationale Verständigung ist ein Eckpfeiler der Wirtschaftszweige Tourismus und Unternehmensberatung, daher<br />
wird dort auch besonderer Wert auf eine entsprechende Ausbildung der Beschäftigten gelegt. Deren Englischkenntnisse<br />
sind die besten unter allen Befragten. Ebenfalls nicht überraschend ist, dass das Personal im Einzelhandel,<br />
im öffentlichen Dienst und im Bereich Medien, Sport und Unterhaltung im Englischen weniger bewandert ist. Diese<br />
Branchen agieren hauptsächlich im nationalen Rahmen.<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung könnten besser sein<br />
Bei Betrachtung der unterschiedlichen Hierarchiestufen ergibt sich ein differenzierteres Bild. Top-Manager im Einzelhandel<br />
sprechen weitaus weniger Englisch als ihre Mitarbeiter, gleiches gilt für Spitzenmanager im Bank- und Finanzwesen.<br />
Die Mitarbeiter unterhalb der Managergrenze stehen in diesen Branchen im direkten Kontakt mit den Kunden,<br />
von denen nicht alle unbedingt der Landessprache mächtig sind. Die Erwartungen an die Englischkenntnisse dieser<br />
Mitarbeiter sind dementsprechend höher. In allen Wirtschaftszweigen sind Mitglieder der Geschäftsleitung die Gruppe,<br />
die am häufigsten unter dem Branchendurchschnitt liegt.<br />
Regierungen sollten Chancen nutzen<br />
Regierungen nehmen in der Bewertung den untersten Rang ein, dabei könnten die Mitarbeiter des öffentlichen<br />
Dienstes durch Weiterbildungs- und Anreizmaßnahmen sehr wohl zur Verbesserung ihrer Englischkenntnisse motiviert<br />
werden. In den meisten Ländern sind mehr als 10 % der Erwerbsbevölkerung im öffentlichen Sektor tätig, und in vielen<br />
Fällen entscheiden Standardprüfungen über den Einstieg in dieses Berufsfeld.<br />
Die Logistikindustrie schneidet überraschend schlecht ab, obwohl ihr Bedarf an internationaler Kommunikation<br />
eigentlich hoch ist. Der Kontrast zwischen Abteilungsleitern und Mitgliedern der Geschäftsleitung ist ausgeprägter als<br />
in anderen Branchen.<br />
6 <strong>EF</strong> English Proficiency Index for Companies