Zum 70. Geburtstag der VSP/ASP - Bulletin für angewandte Geologie

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ten Geologen alles andere als Stubengelehrte waren, sondern von Berufsstolz strotzende Pioniergestalten, die auf ihre Welterfahrung pochten. 1944: VSP/ASP am 10. Geburtstag Die Festrede des damaligen Präsidenten Dr. Ernst Frei ist, was die Vereinsgeschichte betrifft, ein Dokument von historischer Bedeutung (VSP/ASP Bulletin Nr. 37, 1944). Frei macht keinen Hehl aus den gravierenden internen und externen Problemen, mit denen die Vereinigung während den ersten zehn Jahren konfrontiert war. Dank einer neu überdachten Vereinsstrategie blickt er jedoch zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft. Besonders interessant sind die folgenden Sätze aus seiner Ansprache: «Es ist eine schöne Sache, für ein Unternehmen sich einsetzen zu dürfen, das zum Leben drängt und dem die Anerkennung nicht versagt wird. [...] Die Zeiten sind vorüber, da es fast anrüchig war, der VSP anzugehören, wo man in gewissen Kreisen nichts als kalte Schulter, Skeptizismus und Gleichgültigkeit erfuhr. [...] Wir alle sind glücklich, mit dem Schiff dem stürmischen Hafen entronnen und im Sonnenschein auf hoher See angekommen zu sein». Bezeichnend ist, dass sich das VSP/ASP Schiff vom stürmischen Hafen auf die hohe See und nicht, gemäss der üblichen Redewendung, aus stürmischer See in den sicheren Hafen gerettet hat. Hier spricht ein typischer Übersee-Geologe, dem es im heimatlichen Hafen alles andere als wohl ist. Dr. Ernst Frei ist es in der Tat gelungen, während seiner Amtszeit als Präsident der Vereinigung das Steuer herumzureissen und einen neuen, realistischen Kurs einzuschlagen. Durch «Verzicht auf Polemik und eine Zuwendung zu wissenschaflicher Tätigkeit» konnte eine Verständigung mit den geologischen Instituten und den Bundesbehörden erreicht werden. Letzteres war anscheinend besonders schwierig, schreibt er doch in diesem Zusammenhang von einem «Gang nach Canossa (vulgo Bern)». Mit Frei beginnt eine neue Epoche in der Geschichte der VSP/ASP. Ihm verdanken wir das heute noch gültige Grundkonzept und damit den heutigen Charakter und Stil unserer Vereinigung. Soweit meine persönlichen Eindrücke und Kommentare zur Gründungsgeschichte der VSP/ASP und zu deren ersten zehn stürmischen Jahren. Beim Schreiben bin ich mir bewusst geworden, wie schwierig es ist, unvoreingenommen und sachlich Geschichte zu schreiben, auch wenn es nur eine relativ kurzfristige Geschichte einer beruflichen Vereinigung ist. Jede Generation sieht die Vergangenheit in einem anderen Licht. 2004: Die VSP/ASP am 70 Geburtstag Mit den Worten «Im Sonnenschein auf hoher See» beschrieb Dr. Ernst Frei die Situation der VSP/ASP in seiner Festrede zum 10. Geburtstag der Vereinigung. Das gilt auch heute noch am 70. Geburtstag, auch wenn am fernen Horizont ein paar Wolken aufgezogen sind: Nach dem Boom der Achtzigerjahre ist die Explorationstätigkeit der Erdölindustrie weltweit stark zurückgegangen und damit auch die Anzahl der aktiven Erdölgeologen. Der Rückgang der Mitgliederzahl der American Association of Petroleum Geologists (AAPG) um mehr als 20% seit 1985, zeigt dies besonders deutlich. Man spricht dort von einer Nachwuchskrise. Auch unsere Vereinigung verzeichnet seit 1995 eine Abnahme der Mitgliederzahl, welche vor allem auf den fehlenden Zuwachs von jüngern Geologen zurückzuführen ist. Neueintritte von aus dem Ausland zurückkehrenden, pensionierten Kollegen konnten diesen Trend zum Teil kompensieren (vgl. Fig. 4). 6
Fig. 3: 12. Tagung der VSP/ASP in Thun (1945): Exkursionsteilnehmer vor dem Schloss Spiez. In der Bildmitte Dr. Ernst Frei (in Uniform), damaliger Präsident der Vereinigung, zwei Schritte vor ihm Dr. Josef Kopp. Als Ehrengäste eingeladen sind der Stadtpräsident von Thun und der Gemeindepräsident von Spiez. Man beachte das formelle Exkursionstenue mit Krawatte und Sonntagshut! 400 80 70 350 60 50 Mitgliederzahl 300 250 200 150 100 50 0 1930 1935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Gründung VSP/ASP 2005 (7.Sept. 1934) 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60 Jährliche Mutation 2. Weltkrieg -70 -80 Fig. 4: Entwicklung der Mitgliederzahlen des VSP/ASP seit seiner Gründung (für die Jahre 1983–1987 finden sich in den Tagungsprotokollen keine Informationen über den Mitgliederbestand). 7
Seite 1 und 2: Bull. angew. Geol. Vol. 9/1 Juli 20
Seite 3: Die entscheidenden ersten zehn Jahr
Seite 7: professionellen Titel «Bulletin f

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