HF- und Funkmeausbildung - Cdvandt.org
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Die Erfahrungen, älteren Lehrern <strong>und</strong> Technikern schnell Kenntnisse der<br />
Funkmeßtechnik beizubringen, waren negativ.<br />
Im technischen Generalstab entstand deshalb der Gedanke, eine Einheit aus<br />
geeigneten Jugendlichen mit Kenntnissen von Physik <strong>und</strong> Funktechnik zu<br />
bilden <strong>und</strong> deren Enthusiasmus zum schnellen Erlernen spezieller Kenntnisse<br />
der Funkmeßtechnik zu nutzen.<br />
In Verbindung mit dem Wunsch von General Martini, in der Luftwaffe Ingenieur-<br />
Offiziere mit technischen Hochschulkenntnissen analog zur Kriegsmarine<br />
einzuführen, wurde die Bildung einer neuen <strong>HF</strong>-technischen Spezialeinheit der<br />
Luftnachrichten aus Abiturienten den Jahrgangs 1926 beschlossen.<br />
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Die Idee war, schnellstmöglich eine durchgehende vormilitärische <strong>und</strong><br />
militärische Ausbildung zu schaffen.<br />
Aufgabe der HJ war<br />
- die Auswahl geeigneter Jugendlicher,<br />
- Weiterführung des Schulunterrichts zum Abitur<br />
- Vermittlung der theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>HF</strong>-Technik.<br />
In der Luftwaffenzeit folgten<br />
- militärische Fahnenjunker-Ausbildungen<br />
- Spezialisierung auf die verschiedenen Funkmeß-Dienste.<br />
Die gesamte Ausbildungszeit sollte ununterbrochen durch Flieger-Ingenieure<br />
begleitet werden.<br />
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Natürlich war es viel zu spät für entscheidende Wirkungen auf das<br />
Kriegsgeschehen. Einmal von höchster Stelle bestätigt, wurde das Vorhaben<br />
aber bis zum Kriegsende durchgeführt.<br />
Als Standort für die vormiltärische Ausbildung wurde das RAL 4 der<br />
Hitlerjugend auf dem Stegskopf im Westerwald gewählt <strong>und</strong> mit großen<br />
Mengen an <strong>HF</strong>-technischen Einrichtungen <strong>und</strong> Meßgeräten versehen.<br />
Für die Weiterführung des Schulunterrichts zum Abitur wurden Studienräte aus<br />
dem Regierungsbezirk Koblenz dienstverpflichtet.<br />
Zur Vermittlung der <strong>HF</strong>-technischen Gr<strong>und</strong>lagen wurden eine Menge Funk-<br />
Spezialisten, Labortechniker, Meister <strong>und</strong> Mechaniker aus der Wehrmacht zur<br />
Hitlerlugend zum Stegskopf kommandiert. Das gesamte Personal zur<br />
„Lehrgangsbetreuung“ <strong>und</strong> militärischen Ausbildung wurde von der Luftwaffe<br />
gestellt.<br />
Für die nachfolgende Ausbildung bei der Luftwaffe wurde der Aufbau der<br />
Luftnachrichten-Schule 8 vorbereitet <strong>und</strong> als Kommandeur Major Schleicher<br />
berufen. Er hatte als österreichischer Offizier eine Hochschulausbildung als<br />
Elektroingenieur <strong>und</strong> regte die Bildung eines Technischen Generalstabs nach<br />
dem Vorbild des „Geniestabs“ in Österreich an. Nach seinem Vorschlag erhielt<br />
auch die Spezialeinheit den Tarnnamen „Prinz Eugen“ in Anlehnung an den<br />
„Edlen Ritter“, der schon 1700 im Türkenkrieg für einen Teil seiner Offiziere<br />
eine bestmögliche technische Vorbildung verlangte.<br />
Auf Veranlassung von Reichsmarschall Göring erhielt der Reichsjugendführer<br />
Axmann Mitte 1943 den Auftrag, alle <strong>HF</strong>-interessierten <strong>und</strong> v<strong>org</strong>ebildeten<br />
Abiturienten des Jahrgangs 1926, der kurz vor der Einberufung zur Wehrmacht<br />
stand, im gesamten Großdeutschland zu erfassen.<br />
An Schulen <strong>und</strong> Lwh-Stellungen wurden Fragebögen bezüglich naturwiss. <strong>und</strong><br />
besonderer funktechnischen Interessen an Abiturienten verteilt.