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PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg

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Personalia<br />

Mitteilungen<br />

Artur Hassler f<br />

Am 1. April 1976 starb Artur Hassler<br />

an den Folgen eines Verkehrsunfalles.<br />

Im 68. Lebensjahr stehend wurde er<br />

aus den Vorbereitungen zu einer Ausstellung<br />

anläßlich der 1000-Jahr-Feier<br />

der Stadt Bruchsal herausgerissen.<br />

Artur Hasslers Lebenswerk ist mit dem<br />

Wiederaufbau des Bruchsaler Schlosses<br />

untrennbar verbunden. Ihm widmete<br />

der ehemals freie Architekt seine<br />

ganze Arbeitskraft. Bereits zu einem<br />

Zeitpunkt, als der Wiederaufbau keineswegs<br />

beschlossene Sache war, setzte<br />

Hassler sich für die Sicherung der Ruinen<br />

ein. Durch seinen Eintritt in das<br />

Staatliche Hochbauamt Karlsruhe,<br />

Außenstelle Bruchsal, erhielt er die<br />

Möglichkeit, über ein Jahrzehnt hinweg<br />

den Wiederaufbau maßgeblich<br />

mitzugestalten. Mit unermüdlichem<br />

Eifer und kaum zu überbietender Akribie<br />

widmete er sich dieser Aufgabe.<br />

Dabei war ihm vor allem daran gelegen,<br />

sowohl im Material als auch in<br />

der Ausführung der Arbeiten die größtmögliche<br />

Originaltreue zu erreichen.<br />

Die Wiedereröffnung des Schlosses am<br />

28. Februar 1975, 30 Jahre nach der<br />

Zerstörung, war ein Höhepunkt in<br />

seinem Leben. Leider war es ihm nicht<br />

mehr vergönnt, auch noch die Fertigstellung<br />

der Dokumentation <strong>zum</strong> Wiederaufbau,<br />

an der er mitarbeitete, zu<br />

erleben.<br />

Neben seiner selbstgestellten Hauptaufgabe<br />

widmete er sich schon früh<br />

der Geschichte seiner Heimatstadt<br />

Bruchsal. Er war es, der kurz nach dem<br />

Kriege, als allenthalben das Augenmerk<br />

fast ausschließlich auf die Beseitigung<br />

der Kriegsschäden gerichtet war,<br />

beim Wiederaufbau der Stiftskirche<br />

Unserer Lieben Frau baugeschichtliche<br />

Beobachtungen sammelte und durch<br />

die Aufzeichnung aller Bodeneingriffe<br />

das Material zusammentrug, das es<br />

uns heute erlaubt, eine Darstellung<br />

von der Entwicklung dieses Baues zu<br />

schreiben.<br />

Bedeutenden Raum in den historischen<br />

Studien Artur Hasslers nahm<br />

die Suche nach dem Standort des<br />

Bruchsaler Königshofes ein. Keine<br />

Baugrube im Stadtkern Bruchsals, die<br />

er nicht beobachtete und gegebenenfalls<br />

zeichnerisch aufnahm — was ihm<br />

bei Behörden und Bauherren nicht nur<br />

Beifall eintrug. Durch die Vielzahl seiner<br />

Beobachtungen wurde die Diskussion<br />

um den Standort des Königshofes<br />

ein gutes Stück weitergebracht, wenn<br />

es ihm auch nicht mehr gelang, sein<br />

Wissen in einer abgerundeten Darstellung<br />

zusammenzufassen.<br />

Mit Artur Hassler verliert die <strong>Denkmalpflege</strong><br />

einen engagiertenMitstreiter,<br />

der neben seinem Enthusiasmus stets<br />

auch heiteren Schwung in jedes Gespräch<br />

einbrachte und dadurch mancher<br />

notwendigen Auseinandersetzung<br />

ihre Schärfe nahm. Die schönste Ehrung<br />

seines Andenkens wäre es, wenn<br />

es gelänge, seine Aufzeichnungen zur<br />

Geschichte von Schloß und Stadt Bruchsal<br />

zu publizieren.<br />

Hans Huth/Dietrich Lutz<br />

Zum Kauf angebotenes<br />

Denkmalobjekt<br />

Für die „Obere Mühle" am nordöstlichen<br />

Stadtrand von Trossingen (Kreis<br />

Tuttlingen|, einen dreistöckigen verputzten<br />

Fachwerkbau des 18. Jahrhunderts<br />

mit einer Fassadengestaltung des<br />

19. Jahrhunderts, wird ein neuer Eigentümer<br />

gesucht, der das im Landschaftsschutzgebiet<br />

liegende Anwesen<br />

vor dem Verfall bewahren möchte.<br />

Zum Mühlengebäude mit ca. 13 m<br />

auf 14 m Grundfläche gehören noch<br />

ein landwirtschaftliches Gebäude und<br />

ein Gelände von 30 bis 50 Ar.<br />

Interessenten möchten sich bitte an<br />

das Landesdenkmalamt, Außenstelle<br />

Freiburg, Colombistraße 4, 7800 Freiburg,<br />

wenden.<br />

Wangen im Allgäu:<br />

Altstadt unter Denkmalschutz<br />

Uber die Wangener Altstadt und die<br />

denkmalpflegerischen Bemühungen<br />

um deren Erhaltung wurde im Nachrichtenblatt<br />

3/1974 Seite 18 ff. bereits<br />

ausführlich berichtet. Die konsequente<br />

Einstellung der Stadt zugunsten der<br />

Wahrung des Altstadtbildes hat nun<br />

auch darin ihren Ausdruck gefunden,<br />

daß der gesamte Altstadtbereich mit<br />

rund zweihundert Gebäuden als Gesamtanlage<br />

nach § 19 Denkmalschutzgesetz<br />

durch eine Rechtsverordnung<br />

des Regierungspräsidiums Tübingen<br />

vom 22. März 1976 unter Denkmalschutz<br />

gestellt werden konnte.<br />

Geschützt wird das im Mittelalter entstandene<br />

und in seinem Charakter erhalten<br />

gebliebene sowie in seiner historischen<br />

Abgrenzung noch heute klar<br />

erkennbare Ortsbild der ehemaligen<br />

oberschwäbischen Reichsstadt. Das Erscheinungsbild<br />

der Gesamtanlage wird<br />

geprägt vom Zusammenwirken der<br />

Grundrißgestalt der Plätze, Straßen<br />

und Gassen mit den Fassaden und der<br />

Dachlandschaft der überwiegend aus<br />

derZeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert<br />

stammenden Gebäude. An<br />

dem Grundriß der Altstadt lassen sich<br />

noch heute die einzelnen Phasen des<br />

Stadtwachstums, insbesondere die Er-<br />

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