Katholisches Wort in die Zeit 43. Jahr Dezember 2012 - Der Fels
Katholisches Wort in die Zeit 43. Jahr Dezember 2012 - Der Fels
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<strong>Der</strong> hl. Don Bosco (1815-1888) Patron<br />
der Jugend und der Jugendseelsorge<br />
brachte <strong>in</strong> schwierigen <strong>Zeit</strong>en<br />
Tausende gefährdeter junger Menschen<br />
auf den guten Weg. Doch es<br />
gab <strong>Zeit</strong>genossen, <strong>die</strong> ihn <strong>in</strong>s Irrenhaus<br />
br<strong>in</strong>gen wollten…<br />
<strong>Der</strong> hl. Philipp Neri (1515-1595)<br />
wurde als 35jähriger Priester Seelenführer<br />
für Jung und Alt, Hoch und<br />
Niedrig, Gründer des Oratoriums,<br />
„Apostel Roms“. Se<strong>in</strong>e Fröhlichkeit<br />
und se<strong>in</strong> Humor zogen besonders <strong>die</strong><br />
K<strong>in</strong>der und <strong>die</strong> Jugendlichen an.<br />
P. Werenfried van Straaten (1913-<br />
2003), 1934 Prämonstratenser, 1940<br />
Priester. Se<strong>in</strong> Hilfswerk, gegründet<br />
1947 zunächst für <strong>die</strong> Heimatvertriebenen,<br />
dann auch für <strong>die</strong> verfolgte<br />
Kirche, wirkt heute unter dem Namen<br />
„Kirche <strong>in</strong> Not“ <strong>in</strong> aller Welt.<br />
Darauf erwidert Dr. Michael Schneider-Flagmeyer:<br />
„In Ihrem an Prof. G<strong>in</strong>dert gerichteten<br />
Schreiben loben Sie <strong>die</strong><br />
Priester der Augsburger Initiative<br />
über den grünen Klee und unterstellen<br />
den jungen Priestern e<strong>in</strong>en<br />
Rechtsruck, weil sie sich an das<br />
Versprechen zu Gehorsam und Loyalität,<br />
das sie bei ihrer Weihe dem<br />
Bischof gegeben haben, halten.<br />
Gleichzeitig behaupten Sie, dass<br />
es riskant se<strong>in</strong> kann, als Priester<br />
“se<strong>in</strong> grundgesetzlich garantiertes<br />
Recht auf e<strong>in</strong>e eigene kirchenkritische<br />
Me<strong>in</strong>ung wahrzunehmen.”<br />
1. Es ist mir nicht bekannt, dass<br />
im Grundgesetz e<strong>in</strong>e kirchenkritische<br />
Me<strong>in</strong>ung garantiert ist. Garantiert<br />
ist dort <strong>die</strong> Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />
allgeme<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Priester, der se<strong>in</strong>er Kirche<br />
kritisch gegenübersteht, dass heisst<br />
ja wohl ihre Lehre nicht zu teilen,<br />
hat se<strong>in</strong>e Berufung verfehlt und<br />
sollte über Konsequenzen nachdenken.<br />
Die Kirche ist ke<strong>in</strong> Arbeitgeber<br />
wie e<strong>in</strong>e Firma oder der<br />
Staat. Sie ist ke<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>e<br />
Partei, sondern sie ist der pilgernde<br />
Christus auf Erden.<br />
In der Lesung vom 22.10., des<br />
Tages, an dem Sie hier schrieben,<br />
spricht der heilige Paulus im Epheserbrief<br />
(2,2) davon, dass <strong>in</strong> den Ungehorsamen<br />
der Geist des Widersachers<br />
(des Satans) lebt.<br />
2.Weiter behaupten Sie, dass <strong>die</strong><br />
Priester bei kritischen Äußerungen<br />
um ihr Amt fürchten müssten, suspen<strong>die</strong>rt<br />
oder aus dem Klerikerstand<br />
entlassen werden könnten. Offensichtlich<br />
s<strong>in</strong>d Sie nicht mit dem Kirchenrecht<br />
vertraut und wissen nicht,<br />
was <strong>die</strong> Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />
Suspen<strong>die</strong>rung oder gar Entlassung<br />
aus dem Klerikerstand s<strong>in</strong>d. Sie<br />
sche<strong>in</strong>en überhaupt sehr wenig über<br />
<strong>die</strong> Kirche zu wissen, sondern vielmehr<br />
das, was <strong>die</strong> säkularen Me<strong>die</strong>n<br />
fe<strong>in</strong>dselig über sie verbreiten mit<br />
Hilfe der Dissidenten aus der Kirche.<br />
Auch stehen Sie den Realitäten<br />
sehr fern. Es ist heute opportun, sich<br />
gegen <strong>die</strong> Kirche zu wenden; denn<br />
sofort hat man alle Me<strong>die</strong>n und alle<br />
Dissidenten der Kirche sowie Teile<br />
der Politik auf se<strong>in</strong>er Seite. In<br />
Wahrheit s<strong>in</strong>d es <strong>die</strong> Bischöfe, <strong>die</strong><br />
oftmals mit dem Rücken zur Wand<br />
stehen. Zur Kirchenkritik gehört<br />
heute ke<strong>in</strong> Mut. Es verlangt heute<br />
mehr denn je Mut, zur Kirche,<br />
zum Papst und zu den Bischöfen<br />
zu stehen.<br />
3. Sie sprechen davon, dass <strong>in</strong><br />
den Priestern der Augsburger Initiative<br />
der „Geist des Konzils”<br />
noch lebendig ist.<br />
Ich habe als Student das Konzil<br />
<strong>in</strong> Rom <strong>in</strong> allen vier <strong>Jahr</strong>en miterlebt<br />
und zahllose Gespräche mit<br />
Teilnehmern geführt. <strong>Der</strong> wahre<br />
Geist des Konzils f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />
den Konstitutionen, den Dekreten<br />
und Erklärungen des Konzils. Den<br />
so genannten „Geist des Konzils”,<br />
der wie das Gespenst von Canterville<br />
<strong>in</strong> den Köpfen vieler geistert,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Texte des Konzils so gut<br />
wie nicht kennen, den gibt es gar<br />
nicht.<br />
Ich bitte Sie herzlich, sich über<br />
<strong>die</strong> Kirche und das II. Vaticanum<br />
etwas gründlicher zu <strong>in</strong>formieren<br />
an den Quellen und nicht bei dissidenten<br />
Professoren oder <strong>in</strong> den säkularen<br />
Me<strong>die</strong>n. Auch Wikipedia<br />
reicht nicht.<br />
352 DER FELS 12/<strong>2012</strong>