Wärmebildtechnik* - FLIR Systems

anwendungsbericht
Wärmebildtechnik*
Eine Technologie erobert die Welt
Wir leben in einer Zeit, in der neue Technologien schneller als je zuvor auf den Markt kommen. Ein
technologischer Durchbruch führt oft schnell zu einem anderen. Eine neue Technologie wird häufig
vorgestellt, noch bevor man sich mit deren Vorläufer vertraut machen konnte. Neue Produkte auf der
Grundlage dieser neuen Technologien werden ständig auf den Markt gebracht.
Manchmal sind sie recht teuer in der Einführungsphase, aber wenn die ersten Anwender die Möglichkeit
gehabt haben, das Produkt zu kaufen, und es erst einmal in Serienfertigung gehen kann, fallen die Preise
schnell und das Produkt wird gelegentlich sogar fast zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand. Ein Beispiel
dafür ist das Mobiltelefon. Das anfangs unhandliche und teure Gerät wurde schnell zu einem Produkt, das
nicht größer als eine Handfläche ist und Tag für Tag von Millionen Menschen genutzt wird.
Viele Technologien, die wir heute wie
selbstverständlich einsetzen, hatten ihren
Ursprung in militärischen Anwendungen.
Radar und Düsentriebwerke wurden eigentlich
vom und fürs Militär entwickelt. Globale
Positionsbestimmungssysteme, allgemein
als GPS bekannt, wurden in den frühen 70er
Jahren des letzten Jahrhunderts vom
Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten
zum Lenken von Raketen entwickelt. Als die ersten
dieser Systeme in Autos für zivile Anwendungen
integriert wurden, war GPS immer noch ein sehr
teures System. Heute ist fast jeder Neuwagen mit
einem GPS-Navigationssystem ausgestattet.
Aber die Mutter aller militärischen Erfindungen
ist ein Projekt, das vom Pentagon offiziell
„Intergalaktisches Netzwerk“ genannt wurde.
Aus dieser wilden Idee entstand das Internet.
Unzweifelhaft eine der militärischen Erfindungen,
die unsere Welt am stärksten verändert hat.
Heute ist eine weitere Technologie, die auch
den Ursprung in militärischen Anwendungen
hat, dabei, ihren Weg in viele sinnvolle zivile
Anwendungen zu finden. Es ist eine Technologie,
die nicht nur unser Leben verändern wird, sondern
auch Leben retten wird. Diese Technologie nennt
sich „Wärmebildtechnik“.
Während eine normale Kamera vom Licht
abhängig ist, um ein Bild zu erzeugen, kann
eine Wärmebildkamera, die gelegentlich
auch Infrarotkamera genannt wird, geringste
Temperaturunterschiede erfassen und in ein
klares Wärmebild umwandeln, auf dem auch noch
kleinste Details zu erkennen sind. Anders als andere
Technologien, wie etwa die Restlichtverstärkung,
die zumindest noch eine kleine Lichtmenge
benötigen, um ein Bild zu erzeugen, kann die
Wärmebildtechnik bei völliger Dunkelheit sehen.
Sie braucht überhaupt kein Licht.
Die erste Wärmebildkamera für das Militär wurde
1958 in Schweden von einem Unternehmen mit
dem Namen AGA entwickelt, heute als FLIR Systems
bekannt. Da die Wärmebildtechnologie bei völliger
Dunkelheit ein klares Bild erzeugen kann, lassen sich
damit gegnerische Kräfte auch bei tiefster Nacht
sehen und ins Visier nehmen. Wärmebildkameras
können durch leichten Nebel, Regen und Schnee
sehen. Sie bieten auch die Möglichkeit, durch
Rauch zu sehen. Damit wurden sie für das Militär
noch interessanter, da sie auch dann klare Bilder
zeigten, wenn Rauch das Schlachtfeld bedeckte.
Die erste Infrarotkamera für kommerzielle
Anwendungen wurde 1965 entwickelt.
Ihr Einsatzfeld war die Inspektion von
Hochspannungsleitungen. Es dauerte bis 1973,
bis die erste „tragbare“, batteriebetriebene
Infrarotkamera auf den Markt kam.
Die erste Infrarotkamera für kommerzielle
Anwendungen wurde 1965 entwickelt.
Ihr Einsatzfeld war die Inspektion von
Hochspannungsleitungen. Es dauerte bis 1973,
bis die erste „tragbare“, batteriebetriebene
Infrarotkamera auf den Markt kam.
Obwohl sie als “tragbar” bezeichnet wurden,
waren diese Systeme noch sehr unhandlich. Die
zu dieser Zeit verwendete Technologie erforderte,
dass die Kamera mit flüssigem Stickstoff gefüllt
wurde, um den in das System integrierten
Infrarotdetektor zu kühlen. Dies hielt bis 1985 an,
als FLIR Systems das erste System vorstellte, das
keinen flüssigen Stickstoff mehr zur Kühlung des
COMMERCIAL VISION SYSTEMS

anwendungsbericht
Detektors benötigte. An dessen Stelle wurde ein so
genannter kryogenischer Kühler integriert.
Es dauerte noch bis 1997, bis eine Wärmebildkamera
mit ungekühltem Detektor, einem so genannten
Mikrobolometer, auf den Markt kam. Einer der
Hauptvorteile des Mikrobolometers ist, dass er
keine beweglichen Teile hat und daher weniger
störungsanfällig ist. Außerdem ist er günstiger
herzustellen, wodurch die Hersteller von
Wärmebildkameras die Preise ihrer Produkte
senken konnten.
Von militärischen zu industriellen
Anwendungen
Obwohl Wärmebildkameras schon sehr lange
vom Militär eingesetzt wurden, bedurfte es der
Entwicklung des Mikrobolometers, bevor sie
bei kommerziellen, industriellen Anwendungen
eingesetzt werden konnten.
Schlechte Verbindung und innere Beschädigung
Was ist ein Mikrobolometer?
Ein Mikrobolometer ist ein spezifischer Bolometertyp, der als Detektor in einer Wärmebildkamera
eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um einen dünnen Widerstand aus Vanadiumoxid oder amorphem
Silikon mit großem Temperaturkoeffizienten auf einem Silikonelement mit großer Oberfläche,
geringer Wärmekapazität und guter thermischer Isolierung. Die Infrarotstrahlung eines spezifischen
Wellenbereichs trifft auf das Vanadiumoxid und verändert seinen elektrischen Widerstand. Änderungen
der Szenentemperatur haben Änderungen der Bolometer-Temperatur zur Folge, die in elektrische Signale
umgewandelt und zu einem Bild verarbeitet werden.
der Einsatz der Infrarot-Thermografie zu einem
frühen Zeitpunkt in der Produktentwicklung.
In der Entwicklungsphase, vor dem Anlaufen
der Massenproduktion, werden Haushaltsgeräte
umfassend getestet. Der Verbraucher erwartet ein
perfektes Produkt zu einem erschwinglichen Preis.
Dank der Infrarottechnik können Unternehmen
die Entwicklungsphase straffen und erzielen
dadurch eine schnelle Amortisierung ihrer
Entwicklungsinvestitionen.
Sicherheitsoption konnte FLIR Systems, weltweit
führend bei Wärmebildkameras, seine Produktion
erheblich steigern. Heute werden allein für die
Verbesserung der Nachtsicht von Fahrern
tausende von Wärmebildkameras von FLIR Systems
produziert. Eine der Folgen dieses gestiegenen
Produktionsvolumens ist eine deutliche Senkung
des Preises einer Wärmebildkamera. Derzeit kostet
die günstigste Wärmebildkamera weniger als 3000
€. Obwohl das immer noch teuer klingt, ist es ein
Quantensprung im Vergleich zu den 50000 € vor
nur sechs Jahren.
Aber die Serienfertigung wurde nicht nur durch
Konsumgüter gestützt. Auch hier war das Militär
beteiligt. Einer der Motoren dieser Entwicklung
waren unbemannte Aufklärungsflugzeuge
(UAV). UAVs finden immer stärkere Verbreitung
bei militärischer und ziviler Nutzung, speziell
trifft dies auf Kleinstflugzeuge zu, die für geringe
Flughöhen konzipiert sind. Diese Handgestarteten
und Funkgesteuerten Flugzeuge können mit
Videokameras ausrüstet werden, deren Bilder zu
Oxidation eines Hochspannungsschalters
Die ersten Industriekunden, die die Vorteile der
Wärmebildtechnik entdeckten, waren große
Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe.
Wärmebildkameras erzeugen nicht nur ein Bild
auf Grundlage von Temperaturunterschieden,
diese Temperaturunterschiede können auch
konkret gemessen werden. Dank komplizierter, in
eine Wärmebildkamera integrierter Algorithmen
lassen sich absolute Temperaturwerte
berechnen.
Die Industrie entdeckte schnell, dass die
Wärmebildtechnik wertvolle Informationen
über elektrische Betriebsmittel liefern kann.
Sicherungen, Anschlüsse, Kabel, aber auch
Hochspannungsgeräte wie Transformatoren,
Hochspannungsleitungen und vieles mehr
lassen sich problemlos und berührungsfrei mit
einer Wärmebildkamera untersuchen. Der Vorteil
liegt darin, dass Instandhaltungsverantwortliche
mit der Wärmebildtechnik eine Anomalie sehen
können, bevor sie zu einem echten Problem wird.
Auf diese Weise lassen sich kostspielige Ausfälle
vermeiden, und auch Zeit und Geld können
gespart werden.
Innerhalb derselben Unternehmen
waren jedoch auch die Forschungs- und
Entwicklungsabteilungen begeistert von der
Wärmebildtechnik. Am vorteilhaftesten ist dabei
Die Automobilindustrie hat die Vorteile der Wärmebildtechnik für
die Verbesserung der Sicht des Fahrers erkannt.
Da in der Folgezeit immer mehr
Industrieunternehmen begannen, die
Wärmebildtechnik einzusetzen, konnten erste
vorsichtige Schritte hin zur Serienfertigung
beschritten werden. Aber sogar dann waren
Wärmebildkameras noch ein sehr teures Tool, das
20000 Euro oder mehr kostete. Die Wärmebildtechnik
war noch immer eine sehr exotische Technologie,
die Verbrauchern unbekannt war. Die einzigen
Wärmebilder, die Verbraucher zu sehen bekamen,
waren die Bilder in Hollywoodfilmen wie Predator
I und II.
Großserienfertigung
Was hat sich nun geändert? Wie wird die
Wärmebildtechnik die breite Masse der
Verbraucher erreichen? Welche Vorteile bieten sich
dem Verbraucher?
Ein wichtiger Schritt hin zur Serienfertigung
von Wärmebildkameras erfolgte vor einigen
Jahren. Zu dieser Zeit entschied BMW, einer der
großen Automobilhersteller auf der Welt, eine
Wärmebildkamera zur Verbesserung der Sicht
des Fahrers in seine Flaggschiffe der 7er-Reihe
einzubauen. Die Verbesserung der Sicherheit von
Insassen und Fahrer ist ein zentrales Thema für
BMW. Da viele Unfälle bei Nachtfahrten passieren,
suchte BMW nach einer Lösung, um diese Zahl von
Unfällen senken zu können.
In der Folgezeit war dasselbe “BMW Night
Vision”-Modul auch als Option bei den Modellen
der 5er- und 6er-Reihe von BMW erhältlich.
Durch die große Nachfrage nach dieser
Dank der Wärmebildtechnik können UAVs bei völliger Dunkelheit
und durch Wolken hindurch sehen
einer Bodenstation übertragen werden. Sie eignen
sich sehr gut zur luftgestützten Aufklärung oder zur
Verfolgung von Truppenbewegungen.
Das Militär erkannte als Erster, dass ein Flugzeug
dank Wärmebildtechnik bei völliger Dunkelheit
fliegen und Ziele durch Rauch und Wolken
lokalisieren kann. Zivile Anwendungen folgten kurz
darauf, und heute werden dieselben Flugzeuge
auch eingesetzt um etwa Waldbrände aufzuspüren.
Bereiche, die wärmer als ihre Umgebung sind und
ein Anzeichen für das Entstehen eines Brandes sein
können, lassen sich deutlich auf einem Wärmebild
erkennen.
Niedrigere Preise, mehr Anwendungen, größere
Mengen, niedrigere Preise, ....
Jetzt, wo das Produktionsvolumen ansteigt und die
Preise fallen, werden Wärmebildkameras für immer
mehr Anwendungen interessant. Einige dieser
Anwendungen gibt es bereits seit vielen Jahren,
aber sie waren immer das Privileg der wenigen

Auserwählten, die es sich leisten konnten, viel
Geld für die Anschaffung einer Wärmebildkamera
auszugeben.
Verbesserung der Sicht des Fahrers
Wie weiter oben erwähnt, ist die Verbesserung
der Sicht des Fahrers die Anwendung, die
wahrscheinlich den größten Beitrag zur Steigerung
des Produktionsvolumens von Wärmebildkameras
leistete.
Das Fahren bei Nacht birgt ernsthafte Gefahren
für die Fahrer von LKW`s, Bussen und anderen
schweren Fahrzeugen. Viele gravierende Unfälle
passieren nachts, bei Nebel oder leichtem Regen,
weil der Fahrer Hindernisse auf der Fahrbahn nicht
rechtzeitig genug sehen kann, um einen Aufprall
zu verhindern. Jedes Jahr ereignen sich tausende
von Unfällen bei Nacht mit LKW`s, viele davon
aufgrund widriger Witterungsbedingungen. Fahrer
verringern unter Umständen die Geschwindigkeit
nicht rechtzeitig genug, Müdigkeit kann sich
negativ auf die Reaktionszeit auswirken, und die
Sicht wird in der Dunkelheit deutlich schlechter.
Mit Wärmebildkameras kann ein Fahrer bis zu 5x weiter als mit
Scheinwerfern sehen
Die Wärmebildtechnik stellt ein leistungsstarkes
System für die Verbesserung der Sicht des Fahrers
dar, das die Gefahren von Nachtfahrten deutlich
verringert und mit dem der Fahrer bis zu 5x weiter
als mit Scheinwerfern sehen kann. Dabei benötigt
es überhaupt kein Licht. Mit der Wärmebildtechnik
können Fahrer schneller mögliche Gefahren
entdecken und erkennen sowie tödliche Unfälle
vermeiden.
Dadurch, dass Fahrer Wärmebilder der vor
ihnen liegenden Straße sehen – weit über den
Bereich hinaus, den Scheinwerfer ausleuchten
– können sie Hindernisse, im Straßenverlauf viel
früher erkennen und haben somit eine größere
Reaktionszeit. Die Wärmebildtechnik hilft den
Fahrern auch, Straßenränder besser zu erkennen,
herankommende Kurven eher zu sehen,
kurzzeitige Blendung durch entgegenkommende
Fahrzeuge zu überwinden und durch Rauch,
Staub, leichten Nebel und feinen Regen hindurch
zu sehen.
Aber nicht nur Luxusfahrzeuge profitieren von der
Wärmebildtechnik. Eine Wärmebildkamera wie die
PathFindIR von FLIR Systems lässt sich problemlos
in LKW`s und Busse integrieren. Auch Züge und
U-Bahnen werden bereits mit Wärmebildkameras
ausgestattet. Rettungsfahrzeuge wie Feuerwehr
– LKW`s und Krankenwagen, die den Ort eines
Unfalls so schnell wie möglich erreichen müssen,
und das auch bei Nacht, haben ebenfalls die
Vorteile der Wärmebildtechnik erkannt. Wenn
zudem noch ein Brand ausgebrochen ist, können
Wärmebildkameras durch den Rauch sehen, und
den Fahrer sicher zum Unfallort lenken, ohne dass
dabei weitere Unfälle passieren.
Anwendungen auf Schiffen
Die Verbesserung der Sicht bei Nacht ist nicht nur
für den Fahrer eines Fahrzeugs wichtig. Der Kapitän
eines Schiffes muss auch bei Nacht navigieren. Das
kostspielige Schiff, seine Passagiere, Fracht und
Mannschaft müssen geschützt werden.
Mit einer Wärmebildkamera können Kapitäne bei
völliger Dunkelheit sehen. Sie sehen deutlich die
Markierungen von Fahrstraßen, den Verkehr auf
Schifffahrtsstraßen, Landzungen, Brückenpfeiler,
aus dem Wasser ragende Felsen, andere
Seefahrzeuge und jeglichen auf dem Wasser
treibenden Gegenstand, der ein Schiff beschädigen
könnte, wenn er unentdeckt bliebe. Sogar kleine
Gegenstände, die nicht vom Radar erfasst werden
könnten, wie etwa Treibgut, lassen sich auf einem
Wärmebild klar erkennen.
Auf einem Schiff installierte Wärmebildkameras liefern scharfe
Bilder in tiefster Nacht.
Aber eine auf einem Schiff installierte
Wärmebildkamera kann auch Leben retten. Das
Auffinden einer über Bord gegangenen Person in
kürzest möglicher Zeit ist von größter Bedeutung.
Die Person kann nicht nur vom Schiff weg treiben,
auch die Unterkühlung ist ein wichtiger Faktor,
der berücksichtigt werden muss. Dank der
Wärmebildtechnik kann die ertrinkende Person
schnell lokalisiert und aus dem Wasser gerettet
werden.
Flugzeuge
In Flugzeugen installierte Wärmebildkameras
können als Landehilfe eingesetzt werden. Sie
unterstützen Piloten bei der besseren Erkennung
des Geländes und anderer Flugzeuge auf große
Entfernung, sogar bei völliger Dunkelheit, leichtem
Nebel, Staub und Rauch.
Wärmebildkameras werden nie die vorhandenen
Tools und Instrumente ersetzen, auf die sich ein
Flugkapitän verlässt, wenn er sein Flugzeug landet.
Sie können diese jedoch ergänzen, indem sie dem
Kapitän ein klares und reales Bild der Situation
liefern.
Auch beim Rollen am Boden mit niedriger
Geschwindigkeit kann ein Wärmebild helfen,
Unfälle zu vermeiden. Denn eine Wärmebildkamera
kann durch leichten Nebel und Regen sehen, wie
wir bereits beschrieben haben. Sie kann daher
problemlos andere Flugzeuge oder Objekte
entdecken, die mit dem bloßen Auge bei
ungünstigen Wetterverhältnissen nicht erkennbar
sind.
Brandbekämpfung
Feuerwehrleute verwenden schon seit Jahren
Wärmebildkameras, um in absoluter Dunkelheit
Mit Hilfe der Wärmebildtechnik können Piloten bei völliger
Dunkelheit landen und am Boden rollen
oder durch Rauch hindurch sehen zu können,
sowie um heiße Stellen in Böden, Wänden und
Decken aufzuspüren. Rauch besteht zu großen
Teilen aus mikrometergroßen Kohlenrußpartikeln,
so dass er Tageslicht stark absorbiert. Ist nun die
Partikelgröße deutlich kleiner als die Wellenlänge
des von einem Sensor verwendeten Lichts, so
wird die Streuung erheblich reduziert und man
kann durch den Rauch sehen. Die Fähigkeit von
Wärmebildkameras, durch Rauch hindurch zu
sehen, hilft Leben retten. Personen und andere
Lebewesen können problemlos in einem mit
Rauch gefüllten Raum lokalisiert werden.
Die Möglichkeit, Temperaturunterschiede von
Gegenständen sichtbar zu machen, ist überaus
wichtig für Feuerwehrleute, die oftmals Türen
öffnen müssen, die zu Feuern führen, oder die
den Herd und die Ausdehnung eines Brandes
schnell und zuverlässig identifizieren müssen.
Wärmebildkameras haben bewiesen, dass sie ein
hervorragendes Tool sind, wenn sie von erfahrenen
und gut geschulten Feuerwehrleuten verwendet
werden.
Die lebensrettenden Fähigkeiten einer
Wärmebildkamera sind Feuerwehrleuten
gut bekannt, und heute können immer mehr
Feuerwehrleute von der Leistungsstärke einer
Wärmebildkamera profitieren.
Mehr Sicherheit für die Welt
Die Wärmebildtechnik findet auch
immer mehr Eingang in Sicherheits- und
Überwachungsanwendungen. Während es
zunächst dem Grenzschutz und anderen staatlichen
Behörden vorbehalten war, eine Wärmebildkamera
zu verwenden, nutzen heutzutage immer
mehr Industriebetriebe die Fähigkeiten der
Wärmebildtechnik zum Schutze ihrer wertvollen
Wirtschaftsgüter und ihres Personals.
Wärmebildkameras können durch Rauch hindurch sehen. Dies
macht sie zu einem hervorragenden Tool für Feuerwehrleute.

anwendungsbericht
Kernkraftwerke, petrochemische Anlagen,
Lagergebäude, Häfen und Flughäfen ... all
diese Einrichtungen sind gefährdet gegenüber
Diebstählen, oder noch schlimmer terroristischen
Angriffen, und können mit Hilfe von
Wärmebildkameras geschützt werden. Terrorismus,
Vandalismus und willkürliche Gewaltakte gefährden
die Sicherheit von Mitarbeitern sowie öffentlichen
oder privaten Einrichtungen. Ein umfassendes
Sicherheitsprogramm unter Verwendung von
Wärmebildkameras ist der Schlüssel für den Schutz
von Wirtschaftsgütern und die Vermeidung von
Gefahrensituationen. Durch die Verwendung der
Wärmebildtechnik können Bedrohungen, die sich
in der Dunkelheit verbergen, die von ungünstigen
Wetterverhältnissen verdeckt oder von Staub,
Nebel und Rauch verschleiert werden, frühzeitig
erkannt werden.
Einbrecher können von Wärmebildkameras problemlos entdeckt
werden. Die Installation teurer Beleuchtung ist nicht erforderlich.
Auch Polizeikräfte und andere
Strafverfolgungsbehörden arbeiten mit der
Wärmebildtechnik. Dank ihrer Hilfe können sie
Verdächtige bei völliger Dunkelheit aufspüren und
verfolgen. Verdächtige Personen können sich nicht
in Büschen oder im Schatten verstecken, da ihre
thermische Charakteristik problemlos von einem
Wärmebildsystem erfasst wird.
Aber auch in diesem Bereich halten
Wärmebildkameras Einzug auf dem Markt für
Endverbraucher. Große Häuser und Anwesen werden
heute bereits mit Hilfe von Wärmebildkameras
bewacht, und es kann nicht mehr allzu lange dauern,
bis viele Sicherheitssysteme für Einfamilienhäuser
mit einer kleinen, aber leistungsstarken
Wärmebildkamera ausgestattet werden.
Anwendungen im Such- und Rettungsdienst
Die Hauptaufgabe der Mitarbeiter im Such- und
Rettungsdienst ist das Auffinden von Personen,
die in einer Notlage sind, sich verlaufen haben
bzw. krank oder verletzt sind. Entweder in einem
entlegenen oder schwer zugänglichen Bereich,
wie in den Bergen, der Wüste oder Waldgebieten,
oder auf dem Meer, in Küstennähe oder auf offener
See. Die Suche kann von Mitarbeitern zu Fuß, auf
Pferden oder in Fahrzeugen durchgeführt werden.
Häufig wird nach Möglichkeit Luftunterstützung
eingesetzt.
Wärmebildkameras sind manchmal auf
Hubschraubern montiert, die über das
abzusuchende Gebiet fliegen. Ein Wärmebildsystem
entdeckt ohne Schwierigkeiten menschliche
Aktivitäten in ansonsten abgelegenen Bereichen, so
dass ein Opfer gefunden werden kann, bevor es zu
spät ist. Eine Wärmebildkamera kann dies in tiefster
Nacht, an Land, oder auf See gewährleisten.
Die Wärmebildtechnik kann helfen, Leben zu retten, und wird
häufig bei Such- und Rettungsaufgaben eingesetzt.
Gebäudeinspektionen
Seit der Ölkrise in den 70er Jahren des letzten
Jahrhunderts sind wir uns zunehmend bewusst
geworden, dass unsere Energievorräte wertvoll und
begrenzt sind. Es ist auch bekannt, dass die globale
Erwärmung der Erde infolge von CO2-Emissionen
zu einem großen Teil durch die Luftverschmutzung
im Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler
Brennstoffe verursacht wird, die zum Beheizen
von Gebäuden eingesetzt werden. Immer mehr
Länder schaffen Gesetze, die eine regelmäßige
Inspektion von Gebäuden zur Erkennung von
Wärmeverlusten vorschreiben.
Schlecht isolierte Bereiche lassen sich problemlos mit einer Wärmebildkamera
lokalisieren. Durch die Reparatur dieser Bereiche
kann Energie eingespart werden.
Eine Wärmebildkamera ist ein einfach zu
bedienendes Werkzeug, mit dem sich
Isolierungsschäden und andere Gebäudeanomalien
sichtbar machen lassen. Es ist wahrscheinlich nur
eine Frage der Zeit, bis jedes Gebäude mit einer
Wärmebildkamera untersucht wird.
Medizinische Anwendungen
Die Körpertemperatur des Menschen ist
ein komplexes Phänomen. Der Mensch ist
homöotherm und erzeugt Wärme, die an die
Umgebung abgegeben werden muss. Die
Schnittstelle zwischen der Wärmeerzeugung und
der Umgebung ist die Haut. Dieses dynamische
Organ ist ständig damit beschäftigt, innere und
äußere Bedingungen im Gleichgewicht zu halten,
während es die physiologischen Anforderungen
des Körpers erfüllt.
Die Wärmebildtechnik ist gemeinhin als exaktes
und zuverlässiges Hilfsmittel für die medizinische
Beurteilung und Diagnose anerkannt. Änderungen
in der thermischen Leitfähigkeit der Haut in
Folge von Verbrennungen, Hautgeschwüren
oder -transplantationen lassen sich mit einem
empfindlichen Wärmebildsystem einfach
*Eine Wärmebildkamera zeigt natürlich auch im Bereich von Minusgraden
die gleichen ausgezeichneten Bilder, wie das bei Plusgraden der Fall ist.
Wärmebildkameras können bei der Erkennung von Hautkrankheiten
helfen.
erkennen und überwachen. Andere weit
verbreitete Anwendungen sind beispielsweise
die Früherkennung von Hautkrebs, die
Schmerzbehandlung, die Beurteilung der Tiefe
einer Verbrennung, die Erkennung von Fieber, die
Operation am offenen Herzen usw.
Auch während des Ausbruchs von SARS vor
einigen Jahren wurden Wärmebildkameras häufig
eingesetzt, um die Ausbreitung dieser Krankheit
zu verhindern. Verschiedene Länder stellten
Wärmebildkameras in Flughäfen auf, um Personen
mit erhöhter Körpertemperatur zu finden. Wenn
jemand entdeckt wurde, der möglicherweise
an SARS erkrankt war, wurde er intensiv von
medizinischen Mitarbeitern untersucht.
Mit Hilfe der Wärmebildtechnik konnten
unglaublich viele Menschen in sehr kurzer Zeit
gesichtet werden.
Die Zukunft der Wärmebildtechnik
Wärmebildkameras werden zweifellos denselben
Weg beschreiten, den andere Produkte zuvor
durchlaufen haben. Die Geräte werden noch
kompakter werden, die Bildqualität wird sich
weiter verbessern, und weitere Leistungsmerkmale
werden in Wärmebildkameras implementiert
werden.
Da Wärmebildkameras bei mehr und mehr auf
Endverbraucher ausgerichteten Anwendungen
Einzug halten, wie die Verbesserung der Sicht
des Fahrers und Sicherheitssysteme für
Einfamilienhäuser, wird das Interesse an dem
Produkt zunehmen, das Produktionsvolumen wird
steigen und die Preise fallen.
Wohin dies führen wird, ist heute noch nicht
abzuschätzen. Aber es bestehen gute Chancen,
dass irgendwann in der Zukunft jeder Polizist,
Feuerwehrmann, Sicherheitsmitarbeiter usw. seine
eigene Wärmebildkamera haben wird. Die meisten
Autos, LKW`s, Züge und andere Fahrzeuge könnten
mit Wärmebildtechnik ausgestattet sein.
Schließlich ist die Wärmebildtechnik ein Werkzeug,
das alle anderen schlägt, wenn es darum geht, im
Dunkeln zu sehen – und dies trifft auch auf viele
andere sinnvolle Anwendungen zu.
Weitere Informationen zu Wärmebildkameras
oder zu dieser Anwendung erhalten Sie von:
FLIR Commercial Vision Systems B.V.
Charles Petitweg 21
4847 NW Teteringen - Breda - Netherlands
Phone : +31 (0) 765 79 41 94
Fax : +31 (0) 765 79 41 99
e-mail : flir@flir.com
www.flir.com
AS_0309_0007_DE