Wälder Deutschlands im Klimaschutz - Greenpeace-Gruppe Stuttgart
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der 90er Jahre wurde der Holzvorrat auf<br />
derzeit 320 Kubikmeter pro Hektar 6 in<br />
Deutschland nur ein wenig gesteigert. Gab<br />
es nacheiszeitlich 230.000 km 2 Buchen-<br />
Urwälder 7 , wurde die Waldfläche auf<br />
110.000 km 2 zugunsten von<br />
landwirtschaftlicher und Grünland-Fläche<br />
sowie Infrastruktur incl. Siedlungen<br />
reduziert 8 . Nur noch 7 Prozent des<br />
ursprünglichen Buchenwaldareals bzw.<br />
4,5 Prozent der Bundesfläche sind<br />
Buchenwälder 9 . Zudem sind großflächige,<br />
plantagenähnliche Fichten- und<br />
Kiefernbestände entstanden, die sehr<br />
naturfern sind. Dies alles ging zu Lasten<br />
der an die Urwälder angepassten<br />
Artenvielfalt. Viele bedrohte Tier- und<br />
Pflanzenarten sind auf alte,<br />
biomassereiche und naturnahe<br />
Waldbestände angewiesen 10 .<br />
der Fall 11 . In jenem Jahr konnten die<br />
<strong>Wälder</strong> in Deutschland durch den Aufbau<br />
von Vorrat etwa 80 Mio. Tonnen CO 2-<br />
Äquivalent der Atmosphäre entziehen.<br />
Das entsprach knapp 8 Prozent der<br />
damaligen Gesamtemissionen 12 aus der<br />
Verbrennung fossiler Energien.<br />
CO2-Senke ist verloren gegangen<br />
Diese so genannte ‚Senkenwirkung’ gibt<br />
es nicht mehr und es droht, dass die<br />
<strong>Wälder</strong> eine zusätzliche Quelle für CO 2<br />
werden 13 . Denn <strong>im</strong>mer mehr Holz wird<br />
eingeschlagen. Im Jahr 2011 konnte der<br />
deutsche Wald keine Tonne CO 2-<br />
Äquivalent 14 aufnehmen. In einigen<br />
Bundesländern wird heute schon der<br />
gesamte Holzzuwachs des Waldes<br />
genutzt 15 . Es wird prognostiziert, dass in<br />
naher Zukunft der Wald in Deutschland<br />
von einer CO 2-Senke zu einer CO 2-Quelle<br />
wird, was den Kl<strong>im</strong>awandel noch<br />
zusätzlich beschleunigt.<br />
Schorfheide Chorin/Totholz: vielfältiger Lebensraum für<br />
Käfer, Pilze, Moose und Flechten ©Michael<br />
Luthardt/<strong>Greenpeace</strong><br />
Seit den 50er Jahren konnte ein gewisser<br />
Aufbau von vorratsreichen <strong>Wälder</strong>n, die<br />
<strong>im</strong>mense Mengen an CO 2 aus der<br />
Atmosphäre aufnehmen, nur dadurch<br />
erreicht werden, dass die jährlichen<br />
Nutzungsmengen von Holz deutlich unter<br />
dem Zuwachs lagen: Dies war noch 1990<br />
6<br />
Die zweite Bundeswaldinventur – BWI. Das<br />
Wichtigste in Kürze. 2004. BMVEL.<br />
7<br />
Panek, Norbert. 2008. Rotbuchenwälder in<br />
Deutschland. Beitrag zur Umsetzung einer<br />
Schutzstrategie. Naturschutz und Landschaftsplanung, 40;<br />
(5) 2008 S.140-146<br />
8<br />
Die zweite Bundeswaldinventur – BWI. Das<br />
Wichtigste in Kürze. 2004. BMVEL.<br />
9<br />
Panek, Norbert. 2008. Rotbuchenwälder in<br />
Deutschland. Beitrag zur Umsetzung einer<br />
Schutzstrategie. Naturschutz und Landschaftsplanung, 40;<br />
(5) 2008 S.140-146<br />
10<br />
Winter, Susanne. 2010:http://www.fnrserver.de/cms35/fileadmin/allgemein/pdf/veranstaltungen/<br />
waldstrategie/2010/Winter.pdf<br />
11<br />
Krug J., Köhl M. 2010: Die Bedeutung der<br />
deutschen Forstwirtschaft in der Kl<strong>im</strong>apolitik AFZ/Der<br />
Wald 17/2010 S.31f<br />
12<br />
http://www.umweltbundesamt-daten-zurumwelt.de/umweltdaten/public/theme.do?nodeIdent=28<br />
42<br />
13 Submission of information on forest<br />
management ment reference levels by Germany<br />
http://unfccc.int/files/meetings/ad_hoc_working_groups/<br />
kp/application/pdf/awgkp_germany_2011.pdf<br />
14 Submission of information on forest<br />
management ment reference levels by Germany<br />
http://unfccc.int/files/meetings/ad_hoc_working_groups/<br />
kp/application/pdf/awgkp_germany_2011.pdf<br />
15<br />
BUND Schwarzbuch<br />
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/nat<br />
urschutz/20090721_naturschutz_schwarzbuch_wald.pdf<br />
Spendenkonto<br />
GLS Gemeinschaftsbank eG, KTO: 33 401, BLZ: 430 609 67<br />
<strong>Greenpeace</strong> ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Spenden sind steuerabsatzfähig. 2