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PDF-Version dieser Zeitschriftenausgabe - Gute Nachrichten

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wiederzugeben, damit das Kind merkt, daß<br />

es verstanden wurde oder aber die Möglichkeit<br />

zur Verbesserung hat.<br />

„Wenn es irgendwie geht, versuchen Sie<br />

wenigstens teilweise seinen Aussagen<br />

zuzustimmen“, meint Mackey. „Auch<br />

wenn manches für Sie unannehmbar ist,<br />

werden Sie hoffentlich einzelne Punkte<br />

finden können, die sich zur gemeinsamen<br />

Basis eignen. Dadurch kann man Brücken<br />

zum Kind bauen. Denn jeder schätzt es,<br />

wenn er verstanden wird und Bestätigung<br />

für seine Standpunkte erfährt.“<br />

Taten sind wichtiger als Worte<br />

Erst durch Ihr Beispiel zeigen Sie Ihrem<br />

Kind, was Ihre Worte wert sind, es wird<br />

eher Ihrem Verhalten als Ihren Worten<br />

folgen. „Die Kinder lernen hauptsächlich<br />

durch Nachahmung ihrer Eltern“, sagt<br />

Vitro. „Daher ist es wichtig, sich so zu verhalten,<br />

wie man es von seinen Kindern erwartet<br />

und erhofft.“<br />

Ein Kind kann keine Ehrlichkeit lernen,<br />

wenn seine Eltern mit ihm nicht ehrlich<br />

umgehen. Es wird nicht lernen, daß es<br />

wichtig ist, Wort zu halten, wenn der Vater<br />

zum Beispiel nicht das Versprechen einlöst,<br />

am Nachmittag mit ihm schwimmen zu<br />

gehen. Es lernt, freundlich und gütig zu<br />

sein, wenn es sieht, wie die Mutter einem<br />

kranken Nachbarn eine Mahlzeit ins Haus<br />

bringt.<br />

Unser Verhalten im Alltag, zum Beispiel<br />

beim Einkauf im Supermarkt, zeigt unseren<br />

Kindern, wie man sich in der Öffentlichkeit<br />

und im Umgang mit anderen Menschen<br />

benehmen soll. Wenn man der Kassiererin<br />

das zuviel ausgezahlte Wechselgeld zurückgibt,<br />

lebt man den Kindern Ehrlichkeit<br />

vor. Um die Wirkung unseres Vorbilds noch<br />

zu verstärken, können wir unser Verhalten<br />

so erklären: „Wenn wir der Kassiererin das<br />

Geld nicht zurückgegeben hätten, hätte es<br />

in der Kasse gefehlt, und sie hätte es aus<br />

ihrer eigenen Tasche ersetzen müssen.“<br />

Unsere Kinder lernen gute Werte, wenn<br />

wir uns im Verkehr an das Tempolimit<br />

halten und bei Staus geduldig bleiben. Sie<br />

lernen durch unser Verhalten bei gesellschaftlichen<br />

Anlässen, in Wartezimmern<br />

und bei Sportveranstaltungen.<br />

Die Kehrseite der Medaille ist aber leider,<br />

daß unsere Kinder auch unser schlechtes<br />

Verhalten nachahmen. „Kinder merken<br />

sehr schnell, wenn unsere Worte nicht mit<br />

unseren Taten im Einklang sind“, erklärt<br />

Vitro. Wenn wir sie davor warnen, über ihre<br />

Wie man Zeit für die Kinder findet<br />

Es ist eine Tatsache: Je weniger Zeit Eltern und Kinder miteinander verbringen<br />

und je weniger sie Gedankenaustausch und gemeinsame Aktivitäten pflegen,<br />

desto mehr sind die Kinder dem Einfluß der Unterhaltungsmedien, ihrer Altersgenossen<br />

und anderer gesellschaftlicher Kräfte ausgeliefert.<br />

„Ob sich Kinder die Werte ihrer Eltern zu eigen machen, hängt von der Intensität<br />

der gemeinsamen Beziehungen und davon ab, ob die Eltern da sind und ihre Kinder<br />

immer wieder aufbauen“, weiß Isabelle Fox, Verfasserin des Buches Being There: The<br />

Benefits of a Stay-at-Home Parent [„Dasein: Die Vorteile des nichtberufstätigen<br />

Elternseins“], zu berichten. Ihre Kinder müssen praktisch erfahren, daß Sie sie lieben<br />

und daß Sie sehr gerne mit ihnen zusammen sind.<br />

„Wenn man Kindern das Gefühl vermitteln will, daß man sie sehr schätzt, muß<br />

man sich häufig mit ihnen beschäftigen“, stellt Fox fest. „Wenn Ihre Kinder wissen,<br />

daß sie Ihnen viel bedeuten, werden sie sich mit Ihnen identifizieren und versuchen,<br />

Ihren Erwartungen und Hoffnungen zu entsprechen. Von jemandem aber, zu dem<br />

sie keinerlei Beziehung haben, werden sie nichts lernen.“<br />

Wenn Vater und Mutter berufstätig sind, ist es freilich nicht immer einfach, im<br />

vollen Terminkalender gemeinsame Lücken zu finden. Man kann sich aber dadurch<br />

helfen, daß man Zeit für gemeinsame Aktivitäten reserviert. Manche Familien haben<br />

gute Erfahrungen damit gemacht, jede Woche eine bestimmte Zeit für Familienaktivitäten<br />

fest vorzumerken. Sie könnten zum Beispiel einen Abend in der Woche als<br />

Familienabend bezeichnen. Erklären Sie Ihren Kindern dann, daß diese Zeit für Familienaktivitäten<br />

und gemeinsame Gespräche reserviert ist. Man könnte zum Beispiel<br />

einmal miteinander Minigolf oder Badminton spielen und ein anderes Mal zu Hause<br />

bleiben und sich bei Karten- und Brettspielen unterhalten.<br />

Nehmen Sie Ihre jetzigen Familienaktivitäten unter die Lupe. Ein Einkaufsbummel<br />

durch die Kaufhäuser ist selten aufbauend für eine Familie und hebt eher materialistische<br />

Werte hervor. Weitaus besser wären ein Museumsbesuch, eine Waldwanderung<br />

oder ein Besuch in einem Tierpark oder einem botanischen Garten.<br />

Gemeinsame Aktivitäten können auch Hausarbeiten sein. Anstatt daß einer die<br />

Arbeit alleine erledigt, kann man mal eine Aufgabe gemeinsam angehen. Die ganze<br />

Familie kann zum Beispiel mithelfen, die Wohnung aufzuräumen, den Garten vom<br />

Unkraut zu befreien oder Schäden am Haus zu reparieren. Davon hat man einen<br />

dreifachen Nutzen: Die Kinder verbringen Zeit mit ihren Eltern, sie erwerben neue<br />

Fähigkeiten und sie sehen das Vorbild der Eltern beim Arbeiten.<br />

Lehrer herzuziehen, werden wir kein Gehör<br />

finden, wenn wir schlecht über unseren<br />

Vorgesetzten reden.<br />

Es wäre sicherlich unrealistisch zu erwarten,<br />

daß wir ein perfektes Vorbild liefern<br />

können. Wenn wir aber Fehler machen,<br />

sollten wir es vor den Kindern zugeben und<br />

eingestehen, was wir hätten anders machen<br />

sollen.<br />

Traditionen halten zusammen<br />

Ein Kind mit festen Wurzeln wird eher<br />

die Werte seiner Familie übernehmen. Eine<br />

Möglichkeit, feste Wurzeln zu schaffen,<br />

besteht in der Pflege von Familientraditionen.<br />

„Durch Riten sagen sich die Mitglieder<br />

einer Familie, daß sie aufeinander<br />

zählen können, daß ihnen ihre Verbundenheit<br />

wichtig ist“, schreibt die Autorin<br />

Isabelle Fox. „Riten und Traditionen sind<br />

das Bindemittel einer Familie.“<br />

Fast jede Aktivität kann zu einer Tradition<br />

werden, wenn man sich ernsthaft<br />

darum bemüht. Ein allabendlicher Gedankenaustausch<br />

mit einem <strong>Gute</strong>-Nacht-<br />

Lied oder ein Abendgebet, kurz bevor das<br />

Kind sich schlafen legt, läßt sich zu einem<br />

Ritus entwickeln, mit dem jeder Tag für das<br />

Kind zum Abschluß gebracht wird. Abendspaziergänge,<br />

ein jährlicher Campingurlaub<br />

im Sommer, der Bau eines Schneemanns<br />

nach dem ersten Schneefall des<br />

Winters, Pfannkuchenessen jeden Samstag<br />

— das alles kann zu einer beliebten Familiengewohnheit<br />

werden.<br />

Eines der wichtigsten Rituale sind gemeinsame<br />

Mahlzeiten. „Eine Familie<br />

braucht eine regelmäßige Möglichkeit, miteinander<br />

zu sprechen. Ein gemeinsames<br />

Abendessen eignet sich besonders gut dafür,<br />

weil es eine hervorragende Gelegenheit<br />

bietet, nach einem Tag voller getrennter<br />

Aktivitäten wieder zusammenzukommen“,<br />

erklärt Mackey. „Wenn aber jeder sein<br />

Essen aus der Küche holt und es allein vor<br />

einem Fernseher oder Computer verzehrt,<br />

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