Knochenmarktransplantation ... - Hauner Journal
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zu entfernen (so genanntes ‘purging’). Im Stammzelllabor<br />
wird dazu das Knochenmark oder Leukozytenkonzentrat<br />
mit einem Antikörper inkubiert, der CD34 auf der Oberfläche<br />
der Stammzellen erkennt. Dieser Antikörper ist mit einer<br />
winzig kleinen Metallkugel beladen. Lässt man die Zellsuspension<br />
durch eine magnetische Säule laufen, bleiben<br />
nur die mit dem Antikörper beladenen Stammzellen an der<br />
Säule haften. Schaltet man anschließend den Magneten aus,<br />
kann man die gereinigten Stammzellen in einem neuen,<br />
sterilen Beutel auffangen. In aller Regel erreicht man damit<br />
eine Reinheit der CD34-positiven Zellen von über 98%.<br />
CD34-Selektion am<br />
CliniMACS<br />
Kryokonservierung<br />
Manchmal (v.a. bei anonymen Fremdspendern und bei autologen<br />
Transplantationen) ist es aus verschiedenen Gründen<br />
nicht möglich, die Stammzellentnahme am gleichen<br />
Tag wie die Transplantation durchzuführen. In solchen Fällen<br />
können die Zellen tiefgekühlt gelagert werden. Zu diesem<br />
Zweck werden die Zellen nach einer der oben genannten<br />
Separationsmethoden zusammen mit einem Einfriermedium<br />
in spezielle Kryobeutel gefüllt und in einer Einfriermaschine<br />
kontrolliert auf -100°C tiefgefroren. Anschließend<br />
werden sie in einen großen Tank mit flüssigem<br />
Stickstoff bei -196°C – wenn nötig über Jahre – kryokonserviert.<br />
Für die Transplantation werden die Zellen dann zügig<br />
auf knapp über 0°C aufgetaut und sofort transplantiert.<br />
Transplantation<br />
Die Stammzellen tragen auf ihrer Oberfläche auch Merkmale,<br />
die dazu führen, dass sie sich automatisch wieder im<br />
Knochenmarksraum ansiedeln. Deshalb können die zu<br />
transplantierenden Zellen einfach<br />
über einen zentralvenösen Zugang<br />
transfundiert werden. Für<br />
den Patienten und die behandelnden<br />
Ärzte beginnt nun das Warten<br />
auf das Anwachsen der neuen<br />
Stammzellen, was sich nach etwa<br />
zwei bis drei Wochen durch das<br />
Ansteigen der Leukozyten,<br />
Thrombozyten und Retikulozyten<br />
im Blutbild bemerkbar macht.<br />
Zusammenfassung<br />
Durch die Möglichkeiten eines<br />
Stammzelllabors kann für jeden<br />
Patienten das am besten geeignete<br />
Stammzellpräparat zur Verfügung<br />
Eine Stammzellkonserve<br />
wird aus dem<br />
Stickstofftank entnommen)<br />
gestellt werden. Das ‘Kryolabor’ des Dr. von <strong>Hauner</strong>schen<br />
Kinderspitals konnte 1996 mit großzügiger finanzieller<br />
Unterstützung der Elterninitiative Intern 3 neu eingerichtet<br />
werden.<br />
Dr. Michael Albert