Juwelier Seilnacht | Uhren und Schmuck Magazin als PDF
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Die Gründung einer eigenen Manufaktur trägt dem Wunsch des <strong>Uhren</strong>herstellers nach Exklusivität <strong>und</strong> Unabhängigkeit Rechnung.<br />
Fotos: Breitling<br />
mechaniSche w<strong>und</strong>er<br />
Die Geschichte der Uhrwerke ist seit jeher geprägt von den Aufs <strong>und</strong> Abs der <strong>Uhren</strong>industrie.<br />
Doch trotz der Entwicklung des Quarzwerks ist die Faszination für die hohe<br />
Uhrmacherkunst nicht verloren gegangen. Daher setzt <strong>Juwelier</strong> <strong>Seilnacht</strong> in seinem<br />
Sortiment einen Schwerpunkt auf hochwertige mechanische <strong>Uhren</strong><br />
Manufakturkaliber sind die Haute<br />
Couture der Uhrmacherkunst.<br />
Immer mehr Marken, die etwas<br />
auf sich halten, produzieren ihre<br />
Uhrwerke weitgehend selbst. Aus Liebe<br />
zur Tradition der Uhrmacherei. Und um<br />
eine ganze Bandbreite von Kom pli -<br />
kationen zu ermöglichen, sei es eine<br />
Datumsanzeige, ein Sek<strong>und</strong>en zeiger<br />
oder eine Stoppfunktion. Viele K<strong>und</strong>en<br />
teilen dieses Interesse, aus einem<br />
sicheren Gespür für Luxus <strong>und</strong> aus<br />
Verb<strong>und</strong>enheit mit einem Hand werk,<br />
das fast so alt ist wie die Zeit selbst.<br />
Dabei wäre diese Tradition beinahe eingebrochen.<br />
Ein Auf <strong>und</strong> Ab kannte die<br />
<strong>Uhren</strong>industrie von Beginn an ihrer<br />
Geschichte. Was sich aber in der so<br />
genannten Quarzkrise Ende der 1960er<br />
<strong>und</strong> Anfang der 1970er Jahre ereignete,<br />
war schon fast ein Krimi. Wenn auch<br />
einer, bei dem das Opfer an der Tat<br />
selbst beteiligt war.<br />
Möglicherweise fühlte sich die<br />
Schweizer <strong>Uhren</strong>industrie einfach zu<br />
sicher angesichts ihrer langen Ge -<br />
schichte <strong>und</strong> ihres hohen Stan dards.<br />
Was sollte ihr auch schon die Elektronik<br />
anhaben? Zumal sich mehrere Unter -<br />
nehmen in den 1960er Jahren zum<br />
Centre Electronique Horloger in Neu -<br />
châtel zusammenschlossen, um das<br />
„Uhrwerk der Zukunft“ zu entwickeln.<br />
Doch man verzettelte sich <strong>und</strong> Japan<br />
gewann den Wettlauf um das Quarz -<br />
werk. Zu Weihnachten 1969 brachte<br />
Seiko die erste Serienquarzuhr heraus.<br />
Sie kostete in etwa so viel wie ein Klein -<br />
wagen. Zwar musste Seiko, wie manche<br />
Autofirma auch, eine Rück rufaktion<br />
starten, es traten einfach zu viele technische<br />
Probleme auf. Diese Mängel vergaß<br />
man jedoch, Seiko blieb Vorreiter<br />
<strong>und</strong> bald sollten Quarzuhren für jeden<br />
erschwinglich werden. Die Batterie<br />
schien <strong>als</strong> An triebsquelle das Kaliber,<br />
das aufgezogen werden musste, abgelöst<br />
zu haben.<br />
Vor allem auf die Schweizer<br />
<strong>Uhren</strong>industrie wirkte sich die<br />
Quarzkrise wie ein Tsunami aus.<br />
Nicht wenige Unternehmen mussten<br />
schließen. Maschinen wurden verschrottet,<br />
es wurde nicht mehr<br />
aus gebildet. Was in Folge<br />
dieser Krise passierte, ist<br />
ein spannendes Stück<br />
neuerer Wirt schaftsge -<br />
schich te mit mehr oder<br />
weniger verdeckten<br />
Mo no polen, gewürzt<br />
mit Un ternehmensgeist<br />
<strong>und</strong> Fehlein schätzun gen.<br />
Die Swatch-Gruppe, geleitet<br />
vom Entrepreneur Nicolas Hayek,<br />
war der Gewin ner der St<strong>und</strong>e. Nicht<br />
zuletzt, weil man zweigleisig fuhr. Mit<br />
den poppigen Swatch-<strong>Uhren</strong> schuf<br />
man ein Modeaccessoire, im <strong>Uhren</strong> -<br />
werk ETA hingegen mechanische<br />
Werke <strong>und</strong> belieferte die <strong>Uhren</strong> -<br />
industrie. Mit steigender Nach frage.<br />
Es grenzt beinahe an ein kleines<br />
W<strong>und</strong>er, dass die <strong>Uhren</strong> zurückge -<br />
stellt werden konnten. Denn heute<br />
scheint die Faszination für mecha -<br />
nische Werke <strong>und</strong> Manufaktur<br />
wieder unge brochen. Wer<br />
einmal das Innere eines<br />
Uhr werkes gesehen hat,<br />
wird es verstehen.<br />
Scheint hier doch die<br />
menschliche Erfin -<br />
Matthias Lewalter. Inhaber<br />
des Traditionsgeschäfts<br />
<strong>Juwelier</strong> Seinacht<br />
dungsgabe Me cha nik geworden zu<br />
sein. Ein Uhr werk ist kein Rad, jede<br />
Generation, jedes Unternehmen kann<br />
es neu er finden, mit weiteren Funk -<br />
tionen ausstatten <strong>und</strong> es perfektionieren.<br />
Und jeder dieser <strong>Uhren</strong> künstler<br />
darf sich <strong>als</strong> Teil einer Genealogie<br />
sehen, die mit den Sonnenuhren be -<br />
ginnt, zu den ersten mechanischen<br />
<strong>Uhren</strong> übergeht, die nur einen Zeiger<br />
hatten, den Schiffs chronometern bis<br />
hin zu den Arm banduhren, wie sie wir<br />
heute kennen.<br />
Der Ehrgeiz der <strong>Uhren</strong>macher geht<br />
dahin, möglichst alle Teile eines Werkes<br />
selbst herzustellen. Liegt der Anteil<br />
deutlich über 50 Prozent, darf ein<br />
Unternehmen sich Manufaktur nennen.<br />
Dass diese Faszination bleibt, ist sich<br />
Matthias Lewalter, Inhaber von <strong>Juwelier</strong><br />
<strong>Seilnacht</strong>, sicher. „Aus der Freude an<br />
der Handwerkskunst <strong>und</strong> der Mecha -<br />
nik“, lautet seine Be gründung.<br />
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