Michel Bergmann Herr Klee und Herr Feld - Arche Verlag
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<strong>Michel</strong> <strong>Bergmann</strong> <strong>Herr</strong> <strong>Klee</strong> <strong>und</strong> <strong>Herr</strong> <strong>Feld</strong><br />
Er zierte sich, als er weitersprach:<br />
Also, es ist so … sind Sie Islamistin … nein, ich will sagen, Sie glauben<br />
an Allah?<br />
Ja. Ich bin Muslima, sagte sie. Aber ich bin nicht religiös, wenn Sie<br />
das meinen. Und Sie?<br />
Nun, ich bin … ich bin jüdisch!<br />
Zamira war überrascht.<br />
Jude? Sind Sie sicher?<br />
Moritz lächelte über ihren Einwand.<br />
Ja, ganz sicher.<br />
Und Freddy Clay auch?<br />
Ja, Frau Latif, seine Stimme wurde fester. Unsere ganze Familie ist<br />
jüdisch.<br />
Ein Moment der verlegenen Pause folgte.<br />
Warum sind Sie nicht in Israel?<br />
Warum sind Sie nicht in Hebron?, fragte er sofort zurück.<br />
Weil man in Hebron nicht leben kann. Möchten Sie wissen, warum?<br />
Moritz konnte eine unterschwellige Aggression feststellen.<br />
Es liegt mir fern, sagte er, die israelische Siedlungspolitik zu verteidigen.<br />
Ich bin Jude, kein Israeli. Für mich ist das ein Unterschied, leider<br />
nicht für Ihre Politiker.<br />
Sie war nachdenklich geworden. Sie sah ihn an <strong>und</strong> fragte:<br />
Waren Sie im KZ?<br />
Nein. Wir konnten rechtzeitig in die USA flüchten. Aber mein Vater<br />
ist im KZ umgekommen <strong>und</strong> viele aus unserer Familie.<br />
Zamira schaute ihn ernst an <strong>und</strong> sagte:<br />
Heute behandeln die Juden die Palästinenser, wie die Nazis die Juden<br />
behandelt haben. Die Juden sollten doch wissen, was Leid ist.<br />
Erstens ist das nicht wahr. Gaza oder das Westjordanland mit einem<br />
fast forward 22