Opfere Gott Dank - Handreichung für das Kollektenwesen
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9. Kollektenbons und andere neue Formen<br />
der Sammlung<br />
10. Kollekten in anderen <strong>Gott</strong>esdiensten und<br />
Gemeindeveranstaltungen<br />
(vgl. § 2 KG und § 11 RVO)<br />
An einzelne Gemeinden ist der Wunsch herangetragen worden, die Gaben <strong>für</strong><br />
den Klingelbeutel steuerlich abzugsfähig zu machen. Da<strong>für</strong> sind »Kollektenbons«<br />
eine Möglichkeit. Diese Bons, Papier- oder Plastikkärtchen mit einem aufgedruckten<br />
Geldwert, werden vorab erworben und dann statt Bargeld in <strong>das</strong> Körbchen<br />
oder den Klingelbeutel gegeben. Für die Kollektenbons erhält die Geberin<br />
oder der Geber vom Gemeindebüro eine Zuwendungsbestätigung (früher Spendenbescheinigung).<br />
Der Gemeindekirchenrat muss die zweckbestimmte Verwendung<br />
und eine ordnungsgemäße Verbuchung sicherstellen! Dabei sollten<br />
keine Bons mit einem Wert unter 5 Euro ausgegeben werden. Ob dieses Verfahren<br />
insgesamt dem besonderen Charakter einer gottesdienstlichen Kollekte angemessen<br />
ist, und ob es sich praktisch bewähren wird, muss in der Praxis erprobt<br />
werden.<br />
In anderen <strong>Gott</strong>esdiensten als dem Gemeindegottesdienst an Sonn- und Feiertagen<br />
soll ebenfalls eine Kollekte eingesammelt werden. Das gilt etwa <strong>für</strong> <strong>Gott</strong>esdienste<br />
in der Woche, <strong>Gott</strong>esdienste zu besonderen Anlässen (Einführungen,<br />
Schulgottesdienste) oder an besonderen Orten (Seniorenheim, Krankenhaus).<br />
Für <strong>Gott</strong>esdienste der Gemeinde kann der Gemeindekirchenrat den Zweck festlegen;<br />
<strong>das</strong> gilt auch, wenn etwa am Sonntagabend ein zweiter <strong>Gott</strong>esdienst in<br />
freier Gestalt stattfindet. Bei <strong>Gott</strong>esdiensten, die von anderen Stellen durchgeführt<br />
werden, legt in der Regel die Einrichtung oder Gruppe, die den <strong>Gott</strong>esdienst<br />
durchführt, den Kollektenzweck fest (z. B. die Krankenhausseelsorge, der<br />
ökumenische Arbeitskreis bei einem ökumenischen <strong>Gott</strong>esdienst o. Ä.). In gleicher<br />
Weise ist auch bei Bibelwochen, Gemeindeseminaren oder ähnlichen Veranstaltungen<br />
der Kirchengemeinde zu verfahren.<br />
Eine andere und neue Form des Einsammelns von Kollekten ist der elektronische<br />
Opferstock. Kirchliche Banken bieten da<strong>für</strong> Automaten an. <strong>Gott</strong>esdienstbesucherinnen<br />
und -besucher können dort einen Obolus mit Kredit- oder EC-Karte<br />
entrichten. Dieser bargeldlose Spendenverkehr ist bisher wenig erprobt. Er erscheint<br />
bisher nur an Orten, an denen viele Touristen sind, sinnvoll. In der Regel<br />
bleibt es in den meisten Gemeinden bisher bei den klassischen Sammlungsformen<br />
(Kollektenkörbchen, Klingelbeutel und Opferstock).<br />
14 <strong>Handreichung</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Kollektenwesen</strong><br />
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