Der Verein als Rechtsträger für Bildungseinrichtungen in freier ...
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<strong>Der</strong> <strong>Vere<strong>in</strong></strong> <strong>als</strong> <strong>Rechtsträger</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Bildungse<strong>in</strong>richtungen</strong> <strong>in</strong> <strong>freier</strong> Trägerschaft –<br />
und welche Alternativen gibt es?<br />
RA Ingo Krampen, Barkhoff und Partner und<br />
Kuratoriumsvorsitzender des IfBB
• Im Anfang war der <strong>Vere<strong>in</strong></strong>; jede<br />
anderweitige Übersetzung des Wortes<br />
›Logos‹ durch Faust beruht auf e<strong>in</strong>em<br />
philologischen Irrtum.<br />
(Kurt Tucholsky, Die Opposition, 1930)
Körperschaft Gesellschaft<br />
z.B. <strong>Vere<strong>in</strong></strong>, GmbH, AG, eG,<br />
VVaG,<br />
z.B. GbR, OHG, KG
Gründung des Trägers <strong>für</strong> Paritätische<br />
Stadtteilschule Berl<strong>in</strong> Mitte:<br />
• Welche Organe, Gremien, Arbeitsgruppen soll<br />
der Schulträger haben?<br />
• Wer trifft welche Entscheidungen? Und wie?<br />
• Wer vertritt den Träger nach außen?
Wesensmerkmale des <strong>Vere<strong>in</strong></strong>s:<br />
• Flexibilität,<br />
• Autonomie,<br />
• Ehrenamtlichkeit und<br />
• Demokratische Struktur
Zweck<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
„Nicht auf<br />
wirtschaftlichen<br />
Geschäftsbetrieb<br />
gerichtet“<br />
(§ 21 BGB)<br />
demokratische<br />
Struktur<br />
GmbH<br />
„Für jeden<br />
gesetzlich<br />
zulässigen<br />
Zweck“<br />
(§ 1 GmbHG)<br />
e.G.<br />
„Förderung des<br />
Erwerbs oder der<br />
Wirtschaft ihrer<br />
Mitglieder“<br />
(§ 1 GenG)<br />
Genossenschaftspr<strong>in</strong>zip
Mitgliedschaft /<br />
Kapital<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
GmbH<br />
e.G.<br />
unbegrenzte Zahl von<br />
Mitgliedern, Mitwirkung<br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />
Personen <strong>in</strong> vielen<br />
Gremien möglich,<br />
Mitgliedschaft nicht<br />
übertragbar oder<br />
vererblich und nicht<br />
vermögensrechtlich<br />
ausgestaltet; B<strong>in</strong>dung<br />
der Rechte an Person<br />
Auf bestimmte Personen<br />
ausgerichtet, geeignet <strong>für</strong><br />
ger<strong>in</strong>ge Zahl von<br />
Gesellschaftern<br />
B<strong>in</strong>dung der<br />
Gesellschafterrechte an<br />
Kapitalbeteiligung,<br />
Gesellschafterrechte s<strong>in</strong>d<br />
übertragbar, vererblich<br />
und vermögens-rechtlich<br />
ausgestaltet<br />
unbegrenzte Zahl von<br />
Genossen<br />
B<strong>in</strong>dung der<br />
Genossenschaftsrechte an<br />
Person oder an<br />
Kapitalbeteiligung möglich<br />
Genossenschaftsanteile <strong>in</strong><br />
beliebiger Höhe und Anzahl<br />
ke<strong>in</strong>e Kapitale<strong>in</strong>lage<br />
Kapitalgesellschaft:<br />
M<strong>in</strong>destkapital 25.000,00 €
Haftung<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
beschränkt auf<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong>svermögen<br />
GmbH<br />
beschränkt auf<br />
Gesellschaftsvermögen<br />
e.G.<br />
beschränkt auf<br />
Genossenschaftsvermögen;<br />
fakultativ:<br />
Nachschusspflicht<br />
<strong>in</strong> Höhe der<br />
Haftsumme
Handlungs<br />
organ<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
GmbH<br />
e.G.<br />
sonstige<br />
Organe<br />
Vorstand<br />
fakultativ:<br />
weitere Organe<br />
Geschäftsführer/<br />
<strong>in</strong><br />
Mitgliederversammlung<br />
Gesellschafterversammlung;<br />
fakultativ:<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorstand<br />
Generalversammlung<br />
oder Vertreterversammlung<br />
und Aufsichtsrat
M<strong>in</strong>desterfordernisse<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
GmbH<br />
e.G.<br />
m<strong>in</strong>destens 7<br />
Mitglieder<br />
1 oder mehr<br />
Gesellschafter,<br />
M<strong>in</strong>destkapital;<br />
Bilanzierungspflicht;<br />
Prüfung<br />
durch WP, StB<br />
oder Buchprüfer<br />
je nach<br />
Größe<br />
m<strong>in</strong>destens 3<br />
Genossen;<br />
Zwangsmitgliedschaft<br />
im<br />
Verband;<br />
Prüfung durch<br />
Verband
Besonderheiten/<br />
Fazit<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
Flexible Gestaltung,<br />
wenig Kontrolle von<br />
Außen,<br />
wenig notarielle<br />
Tätigkeit, ger<strong>in</strong>ge<br />
Kosten und Aufwand<br />
<strong>für</strong> Gründung und<br />
Verwaltung,<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er<br />
Vielzahl von Personen<br />
GmbH<br />
alle wesentlichen<br />
Vorgänge<br />
(Satzungsänderung,<br />
Kapitalerhöhung,<br />
Gesellschafteränderung)<br />
bedürfen<br />
notarieller<br />
Beurkundung;<br />
relativ hohe Kosten und<br />
Aufwand <strong>für</strong> Gründung<br />
und Verwaltung,<br />
Geschäftsführerhaftung<br />
(§ 43 GmbHG)<br />
e.G.<br />
Nachschusspflicht auf<br />
Geschäftsanteil (wenn <strong>in</strong><br />
Satzung vorgesehen);<br />
Relativ hohe Kosten und<br />
Aufwand <strong>für</strong> Gründung<br />
und Verwaltung<br />
(<strong>in</strong>sbesondere Prüfung<br />
durch Verband,<br />
Mitgliederliste)<br />
Mitwirkung vieler<br />
Personen möglich
Weitere Alternativen:<br />
Stiftung:<br />
• Nur Vermögensmasse, ke<strong>in</strong>e<br />
Mitglieder, Ewigkeitsanspruch<br />
Aktiengesellschaft (AG):<br />
• Auf Gew<strong>in</strong>nerzielungsabsicht ausgerichtet, Freie<br />
Verfügbarkeit der Anteile<br />
UG:<br />
• Wie GmbH, nur Stundung des M<strong>in</strong>destkapit<strong>als</strong>
Hilfskonstruktion: GmbH mit <strong>Vere<strong>in</strong></strong> <strong>als</strong> Gesellschafter:<br />
GmbH<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong><br />
<strong>als</strong><br />
Gesellschafter<br />
Mitglieder haben<br />
nur mittelbar E<strong>in</strong>fluss
Gründung des Trägers <strong>für</strong> Paritätische<br />
Stadtteilschule Berl<strong>in</strong> Mitte:<br />
• Welche Organe, Gremien, Arbeitsgruppen soll<br />
der Schulträger haben?<br />
• Wer trifft welche Entscheidungen? Und wie?<br />
• Wer vertritt den Träger nach außen?
• GmbH:<br />
E<strong>in</strong>richtungen mit wenigen Verantwortlichen<br />
und m<strong>in</strong>destens 25.000 € Kapital<br />
• e.G.:<br />
Große E<strong>in</strong>richtungen<br />
• <strong>Vere<strong>in</strong></strong>:<br />
Eltern<strong>in</strong>itiativen, E<strong>in</strong>richtungen der<br />
Bürgergesellschaft
Wesensmerkmale des <strong>Vere<strong>in</strong></strong>s:<br />
• Flexibilität,<br />
• Autonomie,<br />
• Ehrenamtlichkeit und<br />
• Demokratische Struktur
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