Schallschutz in Trinkwasser- und ... - ikz-energy
Schallschutz in Trinkwasser- und ... - ikz-energy
Schallschutz in Trinkwasser- und ... - ikz-energy
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
s a n i t ä r<br />
∂ Bild 1: Vorwand<strong>in</strong>stallation mit schallschutzgeprüften Installationsblöcken.<br />
BGH-Empfehlung für Werkverträge<br />
Planer <strong>und</strong> Handwerker sollten sich an die aktuelle Rechtsprechung<br />
des B<strong>und</strong>esgerichtshofes halten, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Urteil vom 14. Mai 1998<br />
(Aktenzeichen: VII ZR 184/97) empfiehlt, den laut Werkvertrag geschuldeten<br />
<strong>Schallschutz</strong> als festen Zahlenwert zu fixieren (z. B. ...die Installation ist so<br />
auszuführen, dass der Installations-Schallpegel e<strong>in</strong>en Wert von L In<br />
= X dB(A)<br />
nicht überschreitet). So kann es bei späteren Ause<strong>in</strong>andersetzungen ke<strong>in</strong>e<br />
Diskussionen über verme<strong>in</strong>tlich vere<strong>in</strong>barte <strong>Schallschutz</strong>niveaus geben. Es<br />
sollte demnach ke<strong>in</strong>e Leistungsbeschreibung, ke<strong>in</strong> Angebot <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />
ke<strong>in</strong> Werkvertrag abgeschlossen werden, <strong>in</strong> dem nicht der vere<strong>in</strong>barte<br />
Installations-Schallpegel als Zahlenwert vere<strong>in</strong>bart wird.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Unterschrift des Bauherren oder se<strong>in</strong>es Handlungsbevollmächtigten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Werkvertrag kommt e<strong>in</strong> zivilrechtlicher Vertrag zustande,<br />
der auch bei Änderung der technischen Regelwerke (z. B. bei Pegelsenkung)<br />
Bestand hat <strong>und</strong> zwar unabhängig vom Abnahmeterm<strong>in</strong>. Sollte e<strong>in</strong> solcher<br />
Werkvertrag nicht vorliegen, so gelten die anerkannten Regeln der Technik<br />
zum Zeitpunkt der Abnahme, selbst wenn sich die Anforderungen seit der<br />
Planung verändert haben.<br />
onen <strong>in</strong>nerhalb des eigenen<br />
Wohnbereichs genau aufe<strong>in</strong>ander<br />
abgestimmt werden<br />
müssen, sodass auch die Zimmertüren<br />
den entsprechenden<br />
Verhältnissen angepasst werden<br />
müssen. Die hier dargestellten<br />
Kennwerte gelten für<br />
Aufenthaltsräume im S<strong>in</strong>ne<br />
der Landesbauordnung, welche<br />
die Anzahl der schutzbedürftigen<br />
Räume umfassender<br />
regelt als die DIN 4109.<br />
DIN 4109-10 nicht mehr gültig<br />
Der Entwurf der DIN 4109<br />
Teil 10 wurde im Juni 2005<br />
zurückgezogen <strong>und</strong> ist damit<br />
nicht mehr verwendbar! Die<br />
bestehende DIN 4109 def<strong>in</strong>iert<br />
nur noch e<strong>in</strong>en „Standard<br />
<strong>Schallschutz</strong> im Hochbau“.<br />
Erhöhte <strong>Schallschutz</strong>anforderungen<br />
können derzeit<br />
nur über die VDI 4100 def<strong>in</strong>iert<br />
werden. Die Richtl<strong>in</strong>ie<br />
wird nun überarbeitet werden<br />
müssen, um sie auf den<br />
aktuellen Stand der Technik<br />
zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Ergänzend sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />
dass sich <strong>in</strong> der Rechtsprechung<br />
<strong>in</strong> zunehmendem<br />
Maße die Me<strong>in</strong>ung durchsetzt,<br />
dass bei Immobilien<br />
die anhand von Kaufpreis<br />
<strong>und</strong> Ausstattung <strong>in</strong> die Kategorie<br />
„Komfortwohnung“ e<strong>in</strong>zuordnen<br />
s<strong>in</strong>d, über die gesetzlichen<br />
M<strong>in</strong>destanforderungen<br />
h<strong>in</strong>aus, e<strong>in</strong> erhöhter<br />
<strong>Schallschutz</strong> zu erwarten sei.<br />
Diese Sichtweise wird häufig<br />
nicht nur auf die Schallübertragung<br />
zwischen fremden<br />
Wohnungen, sondern auch<br />
auf den <strong>Schallschutz</strong> im eigenen<br />
Wohnbereich bezogen.<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
Akustisch optimierte Rohrschelle<br />
Installations-Schallpegel [dB(A)]<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
Standardschelle, 22 dB(A)<br />
Akustisch optimierte Rohrschelle, 11 dB(A)<br />
63 125 250 500 1000 2000 4000 8000<br />
Frequenz [Hz]<br />
-20<br />
Standardschelle, 22 dB(A)<br />
Installations-Schallpegel L In<br />
Alle <strong>Schallschutz</strong>anforderungen<br />
für den Sanitärbereich<br />
beziehen sich auf den<br />
<strong>in</strong> den beiden Normen zur<br />
Schall-Messung DIN 52219 [5]<br />
<strong>und</strong> DIN EN ISO 10052 [6] def<strong>in</strong>ierten<br />
Installations-Schallpegel<br />
L In<br />
. Es handelt sich hierbei<br />
um den, durch die vorhandene<br />
Sanitär<strong>in</strong>stallation,<br />
im schutzbedürftigen Raum<br />
hervorgerufenen Schalldruckpegel.<br />
Dieser wird zur Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />
der raumakustischen<br />
Verhältnisse auf e<strong>in</strong>e<br />
äquivalente Schallabsorptionsfläche<br />
von 10 m² bezogen.<br />
Die Angabe des Installations-<br />
Schallpegels erfolgt <strong>in</strong> dB(A),<br />
wobei „dB“ die logarithmische<br />
E<strong>in</strong>heit Dezibel <strong>und</strong> „A“ die<br />
genormte Frequenzbewertung<br />
bezeichnen. Die A-Bewertung<br />
dient dabei zur Anpassung<br />
des Messsignals an die<br />
frequenzabhängige Empf<strong>in</strong>dlichkeit<br />
des menschlichen Gehörs.<br />
Bei der Ermittlung von Installationsgeräuschen<br />
wird<br />
nur der durch die technischen<br />
E<strong>in</strong>richtungen erzeugte Schallpegel<br />
betrachtet, woh<strong>in</strong>gegen<br />
Nutzergeräusche, wie z. B. das<br />
Standardschelle<br />
Akustisch optimierte Rohrschelle, 11 dB(A)<br />
63 125 250 500 1000 2000 4000 8000<br />
Frequenz [Hz]<br />
∂ Bild 2: Installations-Schallpegel bei Verwendung unterschiedlicher<br />
rohrschellen.<br />
Heft 11 /2006 · IKZ-FACHPLANER