caritas in EuskirchEn - Erzbistum Köln
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So zi al cou ra ge 1 | 2013 Regionalbeilage des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Euskirchen e.V. <strong>caritas</strong> bei uns 3<br />
Gedanken<br />
Zur Fastenzeit<br />
Kreisdechant<br />
Guido Zimmermann,<br />
Vorsitzender des<br />
Caritasrates<br />
E<strong>in</strong> junger Mönch kam e<strong>in</strong>es Tages zu<br />
e<strong>in</strong>em bejahrten, erfahrenen Mönch<br />
und sagte zu ihm: „Me<strong>in</strong> Vater, erkläre<br />
mir, warum so viele Menschen kommen,<br />
um als Mönch zu leben, und nur<br />
wenige ausharren, viele aber wieder<br />
aufgeben.“<br />
Der Mönch antwortete: „Schau, das ist<br />
so, wie wenn e<strong>in</strong> Hund e<strong>in</strong>en Hasen<br />
erblickt hat. Er jagt ihm nach und bellt<br />
laut. Andere Hunde hören den Hund<br />
bellen, der dem Hasen nach spr<strong>in</strong>gt,<br />
und auch sie beg<strong>in</strong>nen zu rennen. Es<br />
s<strong>in</strong>d so viele, dass sie mite<strong>in</strong>ander laufen<br />
und bellen, aber e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Hund<br />
hat den Hasen erblickt, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger verfolgt<br />
ihn mit den Augen. Und alle, die<br />
den Hasen nicht gesehen haben, und<br />
bloß rennen, weil e<strong>in</strong>er ihn erspäht hat,<br />
werden e<strong>in</strong>er nach dem anderen müde<br />
und geben erschöpft auf. Wer h<strong>in</strong>gegen<br />
das Ziel persönlich <strong>in</strong> die Augen gefasst<br />
hat, hält bis zum Ende durch und packt<br />
den Hasen!<br />
Und der Mönch sagte: „Schau, so ist das<br />
auch bei den Mönchen. Nur die, die ihre<br />
Augen fest auf die Person Jesu Christi,<br />
unseres gekreuzigten Herrn, gerichtet<br />
haben, gelangen ans Ziel!“<br />
Und ich würde sagen, dieses gilt nicht<br />
nur für das Leben der Mönche, sondern<br />
für das Leben der Christen allgeme<strong>in</strong>!<br />
Es genügt nicht, etwas über Jesus und<br />
se<strong>in</strong>en Weg gehört oder gelesen zu<br />
haben - Jesus Christus ist ke<strong>in</strong>e Sache,<br />
Jesus Christus ist doch ke<strong>in</strong>e Idee. Sondern<br />
er ist der menschgewordene Gott.<br />
Man muss diesen Jesus erlebt haben,<br />
man muss Jesus gesehen haben, damit<br />
man von ihm begeistert ist, damit man<br />
sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Nachfolge begibt, damit<br />
man Kraft und Ausdauer bei dieser<br />
Nachfolge hat! Die persönliche Beziehung<br />
ist wichtig, es ist wichtig, dass der<br />
Glaube e<strong>in</strong> Herzensanliegen wird!<br />
Glaube ist immer etwas ganz Persönliches:<br />
ich muss e<strong>in</strong>e persönliche Beziehung<br />
zu Jesus Christus herstellen und<br />
pf legen. Ich muss diesen Jesus <strong>in</strong><br />
den Blick nehmen, ja ihm <strong>in</strong> die<br />
Augen schauen.<br />
Der alte Mönch hatte Recht:<br />
„Nur die, die ihre Augen fest auf<br />
die Person Jesu Christi, unseres gekreuzigten<br />
Herrn, gerichtet haben, gelangen<br />
ans Ziel!“ Nur wer auf Jesus schaut, am<br />
Kreuz sehen kann, wie sehr er uns liebt<br />
und sich von se<strong>in</strong>er Liebe beschenken<br />
lässt, der hat Kraft und Ausdauer se<strong>in</strong>e<br />
Berufung als Christ zu leben!<br />
In den Tagen der Fastenzeit, s<strong>in</strong>d wir<br />
besonders e<strong>in</strong>geladen, diesen Blick auf<br />
den gekreuzigten Herrn zu richten!<br />
Nehmen wir diese E<strong>in</strong>ladung an, es ist<br />
„lebenswichtig“ für unseren Glauben<br />
und für unseren Dienst am Nächsten!