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Broschüre ehemalige Heimkinder 2013

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Mahnende Worte<br />

Bei meiner Arbeit die <strong>Broschüre</strong><br />

zum Thema der <strong>ehemalige</strong>n <strong>Heimkinder</strong><br />

zu machen, habe ich im Vorfeld<br />

mit vielen Menschen gesprochen. Die<br />

Meinung meiner Mitmenschen war<br />

mir in dieser Hinsicht sehr wichtig. In<br />

den vielen Gesprächen habe ich immer<br />

wieder die Ängste, Hilflosigkeit<br />

und Scheu meiner Gesprächspartner<br />

zu spüren bekommen. Die <strong>Broschüre</strong><br />

so fertig zu stellen, wie sie nun vor<br />

Ihnen liegt, das war ein hartes Stück<br />

Arbeit und ein schwerer Kampf.<br />

Dieser Kampf wurde mir durch das<br />

Erlebte in meiner Kindheit und Jugend<br />

aufgezwungen und hat mich oft an den<br />

Rand meiner Kräfte und auch darüber<br />

hinaus gebracht. Aber nur so habe ich<br />

einen Teil meiner schlimmen Vergangenheit<br />

aufarbeiten können und<br />

das war gut so. Trotz vieler Kritiker<br />

-gerade von Seiten der Kirchen- habe<br />

ich mich nicht entmutigen lassen. Ich<br />

wusste nicht, wie sich die Dinge entwickeln<br />

würden und was auf mich zukommt,<br />

die Vielzahl der Rückmeldungen<br />

hat mich angenehm überrascht<br />

aber auch betroffen gestimmt.<br />

Mahnende Worte an alle Verantwortlichen<br />

der Kirchen und ihrer<br />

Wohlfahrtsverbände, von Landesjugendämtern,<br />

Jugendministerien und<br />

der Politik, Lehrkräfte, Eltern und alle<br />

anderen die heute für Kinder und<br />

Jugendliche Verantwortung tragen.<br />

Kinder sind so ein hohes Gut unserer<br />

Gesellschaft, das es zu schützen gilt.<br />

Halten wir uns all die schlimmen<br />

Dinge vor Augen, die in den Jahren<br />

1945-1975 in den Kinder- und Jugendheimen<br />

der damaligen Zeit passiert<br />

sind, so müssen wir gerade in der<br />

heutigen Zeit kritisch und achtsam darauf<br />

schauen, wie heute mit Kindern<br />

und jungen Menschen umgegangen<br />

wird. Es muss uns deutlich werden,<br />

dass wir als Gesellschaft dafür Sorge zu<br />

tragen haben, dass Kinder zu rechtschaffenen<br />

Menschen heranwachsen,<br />

dass man Ihnen Liebe, Zuneigung,<br />

Geborgenheit gibt, Werte vermittelt<br />

und eine stabile und menschenwürdige<br />

Zukunft hinterlässt. Wenn<br />

es in unserer Gesellschaft Menschen<br />

gibt, die Kinder mehr lieben<br />

als es erlaubt ist, muss diese Entwicklung<br />

gestoppt werden, sonst<br />

werden sich in 20 oder 30 Jahren die<br />

Verantwortlichen mit dem Unrecht<br />

und Leid befassen müssen, was Kindern<br />

und Jugendlichen gegenwärtig und<br />

zukünftig in Einrichtungen der<br />

Kinder- und Jugendhilfe und in der<br />

eigenen Familie zugefügt wird.

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