Aufbau und Erprobung eines propanbetriebenen SOFC ... - GBV
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2 Die <strong>SOFC</strong>-Brennstoffzelle<br />
Temperatur<br />
[°C]<br />
p O2 ,An<br />
[bar]<br />
U Nernst,min<br />
[V]<br />
p H2 O/p H2<br />
[-]<br />
FU max (ideal)<br />
[%]<br />
750 2, 1 ∗ 10 −15 0,780 210 99,5<br />
850 3, 5 ∗ 10 −13 0,656 265 99,6<br />
950 2, 5 ∗ 10 −11 0,553 2230 99,9<br />
Tabelle 2.2: Oxidationsbedingungen für Nickel zu Nickeloxid an einer <strong>SOFC</strong>-<br />
Anode (Gleichgewichtsdaten: [Li (2011)])<br />
In Abhängigkeit vom Wasserdampfanteil im Anodengas können sich bei den<br />
Betriebstemperaturen der <strong>SOFC</strong> verschiedene gasförmige Nickelverbindungen<br />
wie NiOH, Ni(OH) 2 , NiH <strong>und</strong> Ni(CO) 4 bilden. Liegt der Wasserdampfanteil<br />
im Brenngas bei 950 °C über 12 Vol-%, so ist Ni(OH) 2 die thermodynamisch<br />
dominierende gasförmige Nickelspezies. Allerdings sind die sich bildenden Anteile<br />
dieser Nickelhydroxyle unter <strong>SOFC</strong>-Betriebsbedingungen mengenmäßig<br />
vernachlässigbar [Stübner (2002)].<br />
2.2.2.2 Keramik<br />
Den Transport der Sauerstoffionen an den Reaktionsort der Anode übernimmt<br />
die keramische Phase im porösen Verb<strong>und</strong>material, in der metallischen Phase<br />
werden die Elektronen abgeführt.<br />
Die in Kapitel 2.2.1 beschriebenen Elektrolytmaterialien sind bereits nach<br />
ihrer Sauerstoffionenleitfähigkeit ausgewählt. Neben der Ionenleitfähigkeit ist<br />
in der Anode insbesondere die Bildung <strong>eines</strong> stabilen Verb<strong>und</strong>es mit dem Metallkatalysator<br />
gefordert. Es besteht keine zwingende Notwendigkeit, das gleiche<br />
Keramikmaterial wie beim Elektrolyten einzusetzen. YSZ kommt genauso<br />
zum Einsatz wie andere Materialien. Die Keramik-Teilchen müssen untereinander<br />
einen geschlossenen Leitungsverb<strong>und</strong> für Sauerstoffionen untereinander<br />
<strong>und</strong> zum Elektrolyt bilden.<br />
Das Keramikmaterial wird als inaktiv für die Anodenreaktion angesehen. Die<br />
Anodenreaktion findet lokal in der Umgebung der Dreiphasen-Grenze TPB 10)<br />
statt, wo der Zusammenfluss von Ionen, Elektronen <strong>und</strong> Reaktionsgasen erfolgt.<br />
Die Zugabe von CeO kann die Anzahl katalytisch aktiver Zentren an der<br />
Anode erhöhen, Cer ist sowohl ionen- als auch elektronenleitend.<br />
2.2.2.3 Cermet<br />
Der Verb<strong>und</strong> Ni-YSZ wurde 1970 von der Firma Westinghouse Electric Co.<br />
eingeführt. Eine Mischung aus NiO mit YSZ wird bei 1.300 °C über mehrere<br />
10 TPB: three phase bo<strong>und</strong>aries, englisch für Dreiphasengrenze [O’Hayre u. a. (2005)]<br />
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