04 - SELK

SELK.Info Nr. 386, April 2013
11
Kasachstan: Neuregistrierung der Evangelisch-
Lutherischen Kirche
Astana, 18.3.2013 [mlb]
Mit Hilfe der Partner in der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Norddeutschland und von der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD), Gustav-Adolf-Werk (GAW) und Martin-Luther-Bund
(MLB) ist eine immense organisatorische
Herausforderung in Kasachstan gemeistert worden: die
Neuregistrierung der Kirche entsprechend der jetzt geltenden
gesetzlichen Grundlagen. Bisher bestand die Kirche
aus der Gemeinde Astana und sechs regionalen Filialen.
Diese Kirche hatte einen "republikanischen Status", wie Bischof
Nowgorodow schreibt, konnte also als höchstes Organ
eine Synode bilden. Sie hatte aber nicht den Status einer
Rechtsperson.
Um diesen Status auch nach dem neuen Gesetz beibehalten
zu können, müsste sie in allen Gebieten Kasachstans
und in den Städten Astana und Almaty „Organisationen“ –
also Gemeinden – mit dem Status einer eigenständigen
Rechtsperson anmelden. Außerdem müssten mindestens
zwei dieser Organisationen jeweils mindestens 500 Mitglieder
haben, die Gesamtzahl der Mitglieder müsste mindestens
5.000 betragen. Diese Zahlen kann aber die Evangelisch-Lutherische
Kirche in der Republik Kasachstan nicht
erreichen.
Deshalb ist die Kirche einen anderen Weg gegangen. In
sieben Gebieten ließ man lokale Gemeinden mit dem Status
von Rechtspersonen registrieren. Entsprechend den
Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches in Kasachstan
haben diese Rechtspersonen einen Vertrag geschlossen
und der Gemeinde Astana die Verwaltung des
Eigentums, die Kontakte mit den Partnern und die Verwaltung
des einheitlichen Haushalts anvertraut. Der Vertrag
hat außerdem eine Anlage, die den Bund dieser Organisationen
beschreibt und wie eine innerkirchliche Satzung
rechtskräftig ist.
Vor dem Gesetz gibt es jetzt eigentlich keine einheitliche
Organisation „Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik
Kasachstan“ mehr, faktisch aber kann die Kirche in
neuer Rechtsform weiter arbeiten. Eine Vereinbarung mit
der „Agentur für religiöse Angelegenheiten“ des Landes
gibt Bischof Nowgorodow das Recht, alle Gemeinden auf
dem Territorium der Republik Kasachstan zu besuchen
und in ihnen zu predigen.
Madagaskar: Partnerschaftsvertrag mit amerikanischen
Lutheranern
Chicago, 19.3.2013 [ELCA]
Kirchenführer der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Amerika (ELCA)
und der Madagassischen Lutherischen
Kirche haben am 13. März am
Sitz des madagassischen Kirchenamtes
in Antananarivo einen Partnerschaftsvertrag
unterzeichnet, der die
Beziehung der beiden Kirchen stärken
soll.
Die Vereinbarung zeigt die Zusammengehörigkeit
der beiden Kirchen
innerhalb des Lutherischen Weltbundes,
sagte der leitende Bischof der EL-
CA Mark S. Hanson. Eineinhalb Jahre
intensiver Verhandlungen sei der Unterzeichnung
vorangegangen, so Pfarrer
Rakoto Endor Modeste, der Präses
der Madagassischen Lutherischen
Kirche. Es gebe zwar Unterschiede
zwischen den beiden Kirchen,
bei Evangelisation und Entwicklungsarbeit
geben es aber gute Kooperation.
Von 50 Jahren seien norwegische
und amerikanische Missionare
nach Madagaskar gekommen,
nun helfe die ELCA ihrer afrikanischen
Partnerkirche, Missionare in alle
Welt zu senden.
Die Madagassische Lutherische Kirche
ist eine stark wachsende Kirche,
die ihre Missionare, zumeist Ärzte,
zur Mitarbeit in Kirchen in Kamerun,
Bangladesch und Liberia entsendet.
Die Madagassische Lutherische Kirche
(Fiangonana Loterana Malagasy)
geht auf die Arbeit von norwegischen
Missionaren seit 1863 zurück
und wurde 1950 unabhängige Kirche
mit 1.800 Gemeinden und 180.000
Mitgliedern. Heute gehören mehr
als 3 Millionen Menschen zur Madagassischen
Lutherischen Kirche. Das
macht sie ihn zu einer der größten
lutherischen Kirchen in der Welt.
Die Kirche legt großen Wert auf
Evangelisation, Sozialarbeit und
Führungskräfteentwicklung.
China: 100 Jahre Theologische Hochschule in Hong Kong
Hong Kong, 22.3.2013 [asia lutheran]
Im Jahr 1913 beschlossen vier europäische und amerikanische
in Zentral-China arbeitenden Missiosngesellschaften,
gemeinsam ein theologisches Seminar in Shekow, in der
chinesischen Provinz Hubei zu gründen. Im März dieses Jahres
begannen 26 chinesische Studenten ih Studium unter
der Anleitung von Lehrern aus den USA, Norwegen und
Finnland.
In den Jahren 1921-1945 wuchs die Zahl einheimischer Mitarbeiter
in Lehrkörper, Vorstand und Verwaltung kontinuierlich.
Das zunehmende antichristliche Klima in China
ließ Lehrern und Absolventen des Seminars schon bald eine
inkulturierte Theologie entwickeln.
1948 war die Zahl der Studierenden im Seminar auf 47 gestiegen
mit Studenten aus sechs verschiedenen Provinzen