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Perspektiven des Islamic Banking im deutschen Bankwesen

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2. Grundlagen islamischen Glaubens<br />

Um den Grundgedanken <strong>des</strong> islamkonformen Bankenwesens <strong>im</strong> weiteren Verlauf der Untersuchung<br />

zu jeder Zeit nachvollziehen zu können, werden <strong>im</strong> folgenden Abschnitt in kompr<strong>im</strong>ierter<br />

Form die wichtigsten Prinzipien und Auffassungen zu Religionsausübung und –verständnis<br />

<strong>des</strong> islamischen Glaubens dargelegt, dabei ist jedoch auch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Islam nicht zu unterlassen, welcher sich daran anschließt.<br />

2.1 Geschichte <strong>des</strong> Islam<br />

Der Begriff Islam stammt aus dem Arabischen und kann dabei mit den Worten Frieden, Unterwerfung<br />

oder Hingabe (an Gott) übersetzt werden. 5<br />

Die islamische Zeitrechnung beginnt mit dem Auszug <strong>des</strong> Propheten Mohammed (570 bis 632<br />

n.Chr.) aus der Stadt Mekka <strong>im</strong> Jahre 622 n.Chr. Auslöser hierfür sind zunehmende Repressalien<br />

gegen den Religionsstifter aufgrund von Anfeindungen und Ablehnung seitens der polytheistischen<br />

Bevölkerung Mekkas. Die Auswanderung endet mit der Gemeindegründung in der<br />

Oase Yathrib, die unter dem Namen Medina (Stadt <strong>des</strong> Propheten) Berühmtheit erlangt.<br />

Kernmerkmal der Religion <strong>im</strong> Gegensatz zu den zu dieser Zeit in der Region vorherrschenden<br />

ist der Glaube an einen einzigen Gott, Allah, und die Anerkennung Mohammeds als seinen Propheten.<br />

6<br />

In den folgenden Jahren gelingt von Mekka aus die Einigung verschiedener arabischer Stämme<br />

der arabischen Halbinsel in die Umma, die Gemeinde der Musl<strong>im</strong>e, ebenso wie die Unterwerfung<br />

<strong>des</strong> Widersachers Mekka. Mit dem Tode <strong>des</strong> Propheten Mohammed entbrennt unter den<br />

Gläubigen ein Streit um die Nachfolge, darauf spaltet sich die Religionsgemeinschaft in die bis<br />

heute existierenden Interpretationsrichtungen, das Schiiten- und Sunnitentum. Im Laufe der<br />

nächsten Jahrhunderte bereichern weitere Strömungen wie Alewiten-, Wahabitentum und Sufismus<br />

die Interpretation <strong>des</strong> Islam. 7<br />

Trotz interner Konflikte und zahlreicher unterschiedlicher Glaubensrichtungen gelingt es in den<br />

folgenden Jahrhunderten, den noch jungen, dynamisch wachsenden Glauben <strong>im</strong> Rahmen von<br />

erfolgreichen Feldzügen von der arabischen Halbinsel aus nach Südeuropa, Nordafrika, den<br />

Balkan und an die Grenzen Indiens zu verbreiten. Unter der Herrschaft der musl<strong>im</strong>ischen Kali-<br />

5 Vgl. Ashrati, Mustafa (2008), S. 4.<br />

6 Vgl. Ecke, Daniel (2012), S. 13.<br />

7 Vgl. El Tiby; Amr Mohamed (2011), S 7ff.

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