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Aus de r ge m e i n d e<br />

Aus de r ge m e i n d e<br />

„Ich persönlich brauche<br />

es nicht sekundengenau“<br />

Dr. Norbert Sieber zum Thema „Zeit“<br />

„Uhren-Sieber – seit 1835!“ lese ich im<br />

Schaufenster des Geschäftes der Familie<br />

Sieber in der Heddernheimer Land -<br />

straße 22. Nicht ohne <strong>St</strong>olz berichtet mir<br />

Dr. Norbert Sieber, dass seine Familie<br />

nun schon in der 5. Generation dem Uhrmacher-Handwerk<br />

treu sei. Der Betrieb,<br />

so erzählt er mir, begann mit seinem<br />

Urgroßvater, der dam<strong>als</strong> <strong>als</strong> Wander-Uhrmacher<br />

unterwegs war und alle Uhren<br />

in den Dörfern und <strong>St</strong>ädten betreute, die<br />

dam<strong>als</strong> in erster Linie keine privaten,<br />

sondern öffentlich zugängliche Uhren<br />

waren: Turmuhren auf Kirchtürmen oder<br />

anderen öffentlichen Gebäuden wie<br />

Schulen oder Rathäuser. Tragbare Uhren<br />

entwickelten sich erst seit dem 19. Jahrhundert,<br />

doch auch diese konnten sich<br />

zunächst nur die wohlhabenden Bürger<br />

leisten.<br />

Mit der Weiterentwicklung der Technik<br />

veränderte sich auch die Messung der<br />

Zeit. In der Antike wurde ja die Zeit mit<br />

Sonnenuhren, Wasseruhren oder Sanduhren<br />

gemessen. Heute messe man die<br />

Zeit mit Atomuhren, in die man ab und<br />

zu sogar eine Schaltsekunde einfügen<br />

müsse, um einer sich ständig verändernden<br />

Krümmung der Erdachse Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Diese exakte wissenschaftlich nachprüfbare<br />

Messung der Zeit wirke sich natürlich<br />

auch auf unser Zeitempfinden aus,<br />

erklärt mir Dr. Norbert Sieber und fügt<br />

sofort hinzu: „Ich persönlich brauche es<br />

nicht sekundengenau, aber meine Kunden!“<br />

Sei man im Urlaub und verzichte<br />

weitestgehend auf Wecker, Fernseher<br />

und Computer, so stelle sich der menschliche<br />

Körper sofort auf die veränderten<br />

Gegebenheiten um und entwickele von<br />

sich aus ein natürliches Zeitempfinden:<br />

„Wenn ich mit dem Wohnwagen raus-<br />

fahre, nehme ich sofort den Rhythmus<br />

der Natur an. Mit dem Sonnenaufgang<br />

werde ich wach und mit dem Sonnenuntergang<br />

werde ich müde“, sagt er und<br />

man spürt es ihm an, wie wichtig ihm<br />

diese Erfahrung ist.<br />

Dass er <strong>als</strong> Uhrmacher die Zeit anders<br />

wahrnehme, glaube er nicht, ist aber der<br />

Ansicht, dass auch der Umgang mit der<br />

Zeit gelernt werden müsse. Seine Kinder<br />

habe er deshalb christlich erzogen und<br />

versucht, ihnen neben der Liebe zur<br />

Musik auch den Rhythmus des Kirchenjahres<br />

beizubringen, das ja parallel zu<br />

den Jahreszeiten ablaufe: „Das Kirchenjahr<br />

mit seinen Phasen zu erleben finde<br />

ich persönlich sehr schön. Nicht nur<br />

wegen der Hauptfeste Ostern und Weihnachten;<br />

jede Zeit im Kirchenjahr hat<br />

ihren eigenen Charakter.“<br />

„Millionen Jahre waren, ehe es mich gab.<br />

Jahr millionen werden vielleicht nach mir sein.<br />

Irgendwo in ihrer Mitte waren ein paar Sommer,<br />

in denen für mich Tag war auf dieser Erde.<br />

Jörg Zink Für diese Spanne Zeit danke ich Dir, Gott.“<br />

Gerade in der heutigen, immer schnelllebiger<br />

werdenden Zeit sei es wichtig,<br />

Jugendliche darin zu bestärken, dass sie<br />

nicht alle Moden ihrer Clique mitmachen<br />

müssten: „Für jeden Menschen ist eine<br />

Auszeit wichtig. Freizeit muss Freizeit<br />

sein, und die kann man auch mit Gott<br />

verbringen.“ Dass dies nicht unbedingt<br />

mit einem Kirchenbesuch einhergehen<br />

muss, leuchtet mir sofort ein, <strong>als</strong> er hinzufügt:<br />

„Wenn ich im Garten bin, muss<br />

ich auch nicht dauernd Unkraut rupfen,<br />

sondern ich kann mich einfach mal hinsetzen<br />

und nichts machen. Nicht nur der<br />

Körper, sondern auch der Kopf und die<br />

Seele muss sich ausruhen. Dass man<br />

einfach mal nichts tut. Dabei kann die<br />

Religion gute Hilfestellung leisten.“<br />

Das Interview mit<br />

Herrn Dr. Norbert Sieber führte<br />

Pfarrerin Heike Seidel-Hoffmann.<br />

Ladengeschäft: Eschersheimer Landstraße 561<br />

Tel.: 069 - 53 10 08, Fax: 069 - 17 28 92 00<br />

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