Ãbergangszonen: Stoffaustausch zwischen Fluss- und Grundwasser
Ãbergangszonen: Stoffaustausch zwischen Fluss- und Grundwasser
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Zudem muss innerhalb eines Messprofils der Wasserspiegel im <strong>Fluss</strong> über<br />
dem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel in den Rohren liegen. Genügend lange Messreihen<br />
vor einem Eingriff können mithelfen, Auswirkungen von Eingriffen zu<br />
prognostizieren.<br />
Das hier vorgestellte Vorgehen lässt ausser Betracht, dass chemische<br />
Analysen auch im Lichte der hydraulischen <strong>und</strong> der klimatischen Verhältnisse<br />
(höhere oder tiefere Fliessgeschwindigkeit des Wassers; Regen- oder<br />
Trockenperioden) sowie der geologischen Unterschiede <strong>zwischen</strong> den<br />
einzelnen Profilen bewertet werden müssen.<br />
Alternative Datenquelle:<br />
Kantonale Gewässerschutz-Fachstellen: Gr<strong>und</strong>wasserschutz;<br />
Trinkwasserinspektorat.<br />
4 5 6<br />
1 2 3<br />
+ 0 ‐<br />
Analyse der Resultate<br />
Aus den Messwerten können von Hand oder mittels spezieller Computer-<br />
Software (z. B. mit AQUACHEM, CHEMEQL [Beat Müller, EAWAG, kostenloser<br />
download], PHREEQE) chemische Gleichgewichte wie z. B.Kalk-Kohlensäure-<br />
Gleichgewicht <strong>und</strong> Redox-Verhältnisse abgeschätzt werden.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sind im Gr<strong>und</strong>wasser ein niedriger Gehalt an Nährstoffen (DOC<br />
< 1 mg/ L; NO3 < 10 mg/ L) <strong>und</strong> gut belüftete Verhältnisse (O2 > 6 mg/ L)<br />
erwünscht. Ökologisch gesehen ist eine Erhöhung des Mischungsanteils an<br />
Infiltrat <strong>und</strong> eine Verringerung der Aufenthaltszeiten im Hyporheos (höherer<br />
Wasseraustausch) anzustreben. Für die Nutzung von Gr<strong>und</strong>wasser mit<br />
Infiltratanteil als Trinkwasser hingegen sind möglichst geringe<br />
Mischungsanteile an frisch infiltriertem Wasser <strong>und</strong> möglichst hohe<br />
Aufenthaltszeiten erwünscht.<br />
Standardisierung der Parameterwerte<br />
Die Messgrössen der Teilindikatoren (siehe Tabelle 5) werden anhand der<br />
Tabellen 5-7 zu einer dimensionslose Grösse <strong>zwischen</strong> 0 <strong>und</strong> 1 standardisiert.<br />
Die Bewertungen werden pro Messprofil gemittelt.<br />
a) Sauerstoff <strong>und</strong> Nährstoffe (Tabelle 5)<br />
Tabelle 5: Bewertungstabelle für Sauerstoff <strong>und</strong> Nährstoffe.<br />
Messgrössen<br />
O 2 > 6 mg/ L<br />
UND<br />
DOC < 1 mg/ L UND NO 3 < 10 mg/ L<br />
O 2 <strong>zwischen</strong> 2 <strong>und</strong> 6 mg/ L<br />
ODER DOC <strong>zwischen</strong> 1 <strong>und</strong> 2 mg/ L<br />
ODER NO 3 <strong>zwischen</strong> 10 <strong>und</strong> 25 mg/ L<br />
O 2 < 2 mg/ L<br />
UND<br />
DOC > 2 mg/ L<br />
UND<br />
NO 3 > 25 mg/ L<br />
standardisierter Wert<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
Nr. 40: Übergangszonen: <strong>Stoffaustausch</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Fluss</strong>- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser 4