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Messe Lass die Sonne scheinen Lass die Sonne scheinen Neuheiten der Intersolar Europe 2011 in München Text: Claire Marie Ravens • Bilder: Hersteller Alle, die mit dem Gedanken gespielt haben, sich eine Solaranlage aufs Dach zu holen und dann doch noch im letzten Moment zurückgeschreckt sind, dürfen aufatmen. Denn es gibt, zumindest dieses Jahr, keine weiteren Einschränkungen in der Solarstromförderung. Redet man über das Thema Solar, gilt es, zwischen Photovoltaik und Solarthermie zu unterscheiden. Erstere dient der Erzeugung von Strom, zweitere der von Warmwasser. Allein 2010 wurden, laut dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), circa 249.000 Photovoltaikanlagen in Deutschland neu installiert. Am beliebtesten waren Kleinanlagen für den Privatgebrauch – sprich das eigene Hausdach, Scheunen oder Lagerhallen. Die Anlagenklasse bis 30 Kilowattpeak machte rund 83 Prozent aller Solaranlagen aus. Photovoltaik & Solarthermie Bei der Photovoltaik wird das Sonnenlicht mittels Solarmodulen in elektrischen Strom umgewandelt. Dieser Prozess basiert auf einer physikalischen Reaktion. Da wir allerdings Wechselstrom benötigen, Bild: Conergy 82 smart homes 5.2011
Lass die Sonne scheinen Messe Bild: Conergy Montagearten Hinsichtlich der Anbringung einer Photovoltaik-Anlage gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Dabei ist man noch nicht einmal zwingend an das Dach gebunden. Zur Auswahl stehen die Aufdach-, Indachoder Fassadenmontage. Für welche man sich letztlich entscheidet, hängt auch von den Gegebenheiten ab. Entscheidet man sich für die Aufdach-Montage, werden die Module auf eine spezielle Unterkonstruktion über der Dacheindeckung montiert. Eine Indach-Montage bietet sich beispielsweise bei einem Neubau an. Dabei ersetzten die Photovoltaik-Module die eigentliche Dacheindeckung. Bei der Fassaden-Montage gilt es zwischen zwei Varianten zu unterscheiden: Bei der Kaltfassade werden die Elemente nachträglich vor die Fassade gesetzt, und bei der Warmfassade ist die ganze Außenwand mit Modulen versehen. Wer ein Haus mit Flachdach besitzt oder plant, für den empfiehlt sich die Flachdach-Montage, bei der die Module mit Hilfe eines Montagesystems schräg aufgestellt werden. Bild: Solarworld die Module aber Gleichstrom produzieren, wird dieser mittels Wechselrichter umgewandelt. Um einen möglichst hohen Energieertrag zu erzielen, sollten die Solarmodule möglichst nach Süden und mit einer Neigung von 30 Grad ausgerichtet sein. Solarthermie hingegen bedeutet, dass die Sonnenenergie für die Erwärmung von Wasser genutzt wird. Auf dem Dach montierte Kollektoren fangen die Sonnenstrahlen auf und wandeln diese in Wärme um. Über einen Wärmeträger, der den Kollektor durchströmt, wird die Wärme weiter transportiert. In erster Linie wird die Wärme für die Warmwasseraufbereitung und zur Heizungsunterstützung genutzt. Vergütung Bezüglich der Solarstromvergütung gibt es gute Nachrichten: Anders als geplant, gab es zum 1. Juli keine weitere Absenkung der Einspeisevergütung. Grund dafür war die von März bis Mai dieses Jahres geringe Anzahl von Neuinstallationen und Anmeldungen von PV-Anlagen. Für eine Kürzung der Vergütung hätten laut EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) 3500 Megawatt – hochgerechnet auf das ganze Jahr – überschritten werden müssen. Bereits zum 1.1.2011 waren die Vergütungen um 13 Prozent gesenkt worden und sollten zum 1.7 um weitere 3 Prozent herabgesetzt werden. Die nächste planmäßige Absenkung erfolgt zum 1.1.2012. Erneuerbare-Energien-Gesetz Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz EEG) trat im April 2000 in Kraft und regelt unter anderem, dass Betreiber von Anlagen 20 Jahre lang einen festen Vergütungssatz erhalten – dieser sinkt jährlich um einen bestimmten Prozentsatz. Darüber hinaus regelt das Gesetz auch die vorrangige Abnahme des Stroms. Bis heute gab es im Abstand von vier Jahren zwei EEG-Novellen, u.a. um das Gesetz an die Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien anzupassen. Derzeit erhält man (seit dem 1.1.2011) je nach Anlagenklasse folgende Einspeisevergütungen: Gebäudeanlagen bis 30 kWp Gebäudeanlagen ab 30 kWp Gebäudeanlagen ab 100 kWp Gebäudeanlagen ab 1000 kWp 28,74 Ct/kWh 27,33 Ct/kWh 25,86 Ct/kWh 21,56 Ct/kWh smart homes 5.2011 83
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