Rohre - Chronimo Edelstahlhandelsgesellschaft mbH
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Anleitung<br />
Die Leichtmetallflansche werden im Kokillenguß aus der<br />
Hüttenlegierung GK-AISi 12 hergestellt, die neben guten<br />
mechanischen Eigenschaften hervorragende Korrosiosbeständigkeit<br />
aufweist. Die Legierungszusammensetzung<br />
nach DIN 1725, Blatt 2, ist folgende:<br />
Cu<br />
0,10<br />
Legierungsbestandteile u. Höchstwerte für zul. Beimengungen in %<br />
Zn<br />
0,10<br />
Si<br />
11,0-13,5<br />
Fe<br />
0,6<br />
Ti<br />
0,15<br />
Ni<br />
0,05<br />
Mn<br />
0-0,5<br />
Mg<br />
0,05<br />
Pb<br />
0,05<br />
Sn<br />
0,05<br />
AI<br />
Rest<br />
Die mechanischen Eigenschaften bei Raumtemperatur<br />
sind folgende (Richtwerte am gesondert gegossenen Probestab<br />
ermittelt):<br />
0,2-Grenze<br />
o 0,2<br />
kp/mm2 9-11<br />
Zugfestigkeit<br />
o B<br />
kp/mm 2<br />
20-26<br />
Bruchdehnung<br />
o 5<br />
%<br />
3-7<br />
Brinellhärte<br />
P = 10 D 2<br />
kp/mm 2<br />
55-70<br />
Elastizitätsmodul<br />
6,8-7,8 · 10 3<br />
Da die Wärmeleitfähigkeit von Aluminiumlegierungen dreibis<br />
viermal so hoch ist wie die von Kohlenstoffstählen und<br />
sechs- bis achtmal so hoch wie von warmfesten Stählen,<br />
wird eine sehr schnelle Wärmeaufnahme und -abfuhr ermöglicht,<br />
so daß die Eigentemperaturen der Rohrleitung<br />
unterhalb kritischer Werte gehalten werden kann.<br />
De Wärmefestigkeit für GK-AISi 12, ermittelt am gesondert<br />
gegossenen Probestab und im Kurzzeitversuch, d. h. nach<br />
acht Tagen Vorglühzeit bei Prüftemperatur, sind folgende:<br />
Prüftemperatur 50° 100° 150°<br />
Zugfestigkeit o B kp/mm2 18-19 17-18 14-15<br />
Bruchdehnung o 10 % 6 7 8<br />
Brinellhärte 10/250/180 kp/mm2 50 45 40<br />
Ausführliche Versuche und jahrelange praktische Verwendung<br />
haben gezeigt, daß bei den angegebenen Betriebsverhältnissen<br />
im Hinblick auf das Leckageverhalten keine<br />
nennenswerten Unterschiede zwischen Stahl- und Aluminiumflanschen<br />
festgestellt werden konnten.<br />
Die Flansche werden zumeist mit metallisch blanker Oberfläche<br />
geliefert, In dieser Ausführung werden sie bei Aluminium-,<br />
Edelstahl- und Kunststoffrohrleitungen eingebaut,<br />
da bei normaler Atmosphäre die natürliche Gußhaut (Oxidschicht)<br />
der Flansche einen guten Korrosionsschutz darstellt.<br />
In feuchter Luft entsteht eine dicke Oxidschicht aus<br />
zwei übereinanderliegenden Teilschichten: der nahezu porenfreien<br />
Grund- oder Sperrschicht aus amorphem Aluminiumoxid<br />
und einer porösen, wasserhaltigen Deckschicht<br />
mit geringen kristallinen Anteilen. An dieser Deckschicht<br />
kann es oberflächlich zu weißen Ablagerungen kommen.<br />
Die darunterliegende Sperrschicht der schützenden Oxidhaut<br />
ist jedoch im ph-Bereich zwischen 4,5 und 8,0 weitgehend<br />
unlöslich, so daß in den meisten Fällen Flansche mit<br />
metallisch blanker Oberfläche eingebaut werden können.<br />
In besonders agressiver, feuchter Atmosphäre und dort,<br />
wo weiße Ablagerungen aus optischen Gründen ausgeschlossen<br />
werden sollen, werden mit Epoxiharz beschichtete<br />
Flansche verwendet. Bei der Epoxidharzbeschichtung<br />
wird auf die Oberfläche staubförmiges Harz elektrostatisch<br />
aufgebracht und anschließend eingebrannt. Der Epoxidharzüberzug<br />
ist elastisch genug, um jede Wärmedehnung<br />
der Flansche aufzunehmen. Er beruht auf dem Prinzip der<br />
Adhäsion, deshalb sollte eine überhöhte Flächenpressung<br />
beim Verschrauben der Flansche vermieden werden, d. h.,<br />
auf eine sachgemäße Montage ist zu achten. Eine mechanische<br />
und chemische Prüfung der Epoxidharzschicht hat<br />
folgende Werte ergeben:<br />
Schichtdicke: ca. 60 - 80 um<br />
Korrosionsschutz: im Salzsprühtest nach ASTM/B 117 bei<br />
168 Stunden keine Veränderung.<br />
Gitterschnitt nach DIN 53151: Kennwert Gt O.<br />
Kugelschlagprüfung nach Gardner: bis 80 in lb (0,922 kpm).<br />
Kältebeständigkeit: bis -40° C<br />
Wärmebeständigkeit: trocken langzeitig bis 120° C.<br />
Verschleißfestigkeit im Erichsen-Abriebgerät bei 400 Doppelhüben:<br />
ca. 20 mg (= ca. 25 % von PVC!)<br />
Leichtmetallflansche haben sich seit Jahren in vielen Anwendungsfällen<br />
bewährt, von denen die wesentlichsten<br />
hier genannt seien:<br />
Aluminium- und Leichtmetallrohrleitungen<br />
Hier muß bei der Verwendung der üblichen Stahlflansche<br />
wegen der Gefahr der Kontaktkorrosion zwischen Stahlflanschen<br />
und Aluminiumleitung mit viel Zeitaufwand eine<br />
Isolierung angebracht werden (vergl. Merkbaltt der Aluminium-Zentrale<br />
K 4). Lose Leichtmetallflansche lassen dieses<br />
Korrosionsproblem nicht auftreten und gewähren dennoch<br />
den Montagevorteil, den ein Losflansch gegenüber<br />
einem Vorschweißflansch hat.<br />
Lieferbar sind die Flansche sowohl für Montage hinter umgebördelten<br />
<strong>Rohre</strong>n bzw. Vorschweißbordscheiben (DIN<br />
2642) als auch für Vorschweißbunde DIN 2673.<br />
Edelstahlrohrleitungen<br />
Soweit diese statt mit kostspieligen Edelstahlflanschen mit<br />
Stahlflanschen montiert werden, entstehen sehr bald Rostablagerungen<br />
an der Edelstahlleitung, die nicht nur optisch<br />
unschön sind, sondern auch die Haltbarkeit der Rohrleitungen<br />
herabsetzen, weil Edelstahl nur im blanken Zustand<br />
rost- und säurebetändig ist. Diese Schwierigkeiten<br />
werden bei Montage mit Leichtmetallflanschen vermieden.<br />
Eine Elementbildung zwischen Edelstahl und Leichtmetall<br />
entsteht praktisch nicht, da einmal die Potentionaldifferenz<br />
sehr gering ist und zum anderen das Aluminium durch<br />
starke Reaktionshemmungen für sein Passivverhalten<br />
beispielhaft ist.<br />
Lediglich in besonderes aggresiver Atmosphäre und bei<br />
häufiger Benutzung mit alkalischen Elektrolyten sollen<br />
Flansche mit Oberflächenschutz gewählt werden.<br />
<strong>Edelstahlhandelsgesellschaft</strong><br />
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