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Diabetes & Technologie Hilfe für die Füߟe (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 | 2013<br />

15978<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

Im App-Store<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Füße<br />

Schützen und vorbeugen,<br />

behandeln und heilen<br />

Unterdruck<br />

Eine vielseitig einsetzbare<br />

Therapie, auch <strong>für</strong> Füße<br />

Preiswürdig<br />

Auszeichnung <strong>für</strong> technikbegeisterte<br />

Autoren<br />

Zum Heraustrennen:<br />

S. 17<br />

Basalrate einstellen<br />

und testen


Jetzt auch im App-Store!<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong><br />

gibt es auch als<br />

eMagazine (Einzelausgabe)<br />

<strong>für</strong> das iPad.<br />

www.diabetesundtechnologie.de<br />

03.0018


Editorial<br />

Dr. Katrin Kraatz<br />

Dr. Andreas Thomas<br />

Gesunde Füße <strong>für</strong> viele Schritte<br />

Mindestens 10 000 Schritte am Tag zu gehen, wird jedem<br />

empfohlen, auch Diabetikern. Grundvoraussetzung<br />

da<strong>für</strong> ist, dass <strong>die</strong> Füße gesund sind. Natürlich<br />

können Diabetiker viel da<strong>für</strong> tun, indem sie sich um<br />

ihren Blutzucker, ihren Blutdruck, ihre Blutfette und<br />

alle weiteren bekannten Risikofaktoren kümmern –<br />

»»<br />

Grundvoraussetzung, um mindestens<br />

10 000 Schritte am Tag gehen zu können,<br />

sind gesunde Füße.<br />

um immer eine gute Durchblutung und gesunde Nerven<br />

in den Füßen zu haben.<br />

Wessen Füße aber nicht mehr alles spüren, was im<br />

Schuh ist, oder auch kleine Verletzungen nicht und<br />

dessen eingeschränkte Durchblutung das Heilen von<br />

Wunden verhindert, der sollte weitere Schritte der<br />

Vorbeugung gehen. Die Pedographie, also das Messen<br />

und Darstellen der Fußdrücke, ist so ein Schritt.<br />

Und auch bei bereits bestehendem Diabetischen Fußsyndrom<br />

mit schlecht heilenden Wunden gibt es technische<br />

Therapieansätze. Alles das stellen wir Ihnen<br />

in <strong>die</strong>sem Heft vor. Viele weitere Informationen und<br />

Tipps zum Thema gibt Ihnen abschließend Professor<br />

Dr. Ralf Lobmann im Interview.<br />

In „Wissenswert“ haben wir uns <strong>die</strong>smal der Basalrate<br />

angenommen. Auch wenn wahrscheinlich jeder in<br />

der Schulung gelernt hat, wie man ausprobiert, ob <strong>die</strong><br />

Basalinsulindosis stimmt, haben viele genauso wahrscheinlich<br />

den Ablauf wieder vergessen – denn was<br />

man nicht regelmäßig tut, bleibt nicht im Gedächtnis<br />

haften. Deshalb beschreiben wir Ihnen unter anderem,<br />

wie Sie den Basalratentest durchführen können.<br />

Und lassen Sie sich auf den Seiten der AGDT<br />

überraschen, <strong>für</strong> welches Buch aus dem Kirchheim-<br />

Verlag <strong>die</strong> Autoren mit einem Preis belohnt wurden.<br />

Wir wünschen gute Lektüre!<br />

Ihr/e<br />

Dr. med. Katrin Kraatz<br />

Chefredakteurin „<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong>“<br />

Dr. rer. nat. habil. Andreas Thomas<br />

Chefredakteur „<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong>“<br />

Dr. Guido Freckmann Dr. Dr. Wulf Quester Prof. Dr. Lutz Heinemann Oliver Ebert<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

3


Mit vielen<br />

Beispielen und<br />

großem Lebenskompass!<br />

Dieser Ratgeber hilft Ihnen, langfristig erfolgreich Ihren <strong>Diabetes</strong> zu<br />

akzeptieren und Motivation zu gewinnen. Das gelingt mit der <strong>Diabetes</strong>-<br />

Akzeptanz- und Commitment-Therapie, einer neuen Methode, <strong>die</strong> hier<br />

erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht wird.<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

Achim Stenzel:<br />

<strong>Diabetes</strong> akzeptieren<br />

und Motivation gewinnen<br />

1. Auflage 2012, 104 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />

12,50 €, ISBN 978-3-87409-525-9<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

85.0001<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber und Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />

Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: 0 61 31/ 9 60 70-0,<br />

Fax: 0 61 31/ 9 60 70-70, E-Mail: info@kirchheim-verlag.de,<br />

Internet: www.kirchheim-verlag.de<br />

Chefredaktion:<br />

Dr. Katrin Kraatz, Mainz (kk)<br />

Dr. Andreas Thomas, Pirna (at)<br />

Redaktion:<br />

Dr. Guido Freckmann, Ulm (gf)<br />

Dr. Dr. Wulf Quester, Bad Oeynhausen (wq)<br />

Prof. Dr. Lutz Heinemann, Düsseldorf (lh)<br />

Oliver Ebert, Stuttgart (oe)<br />

Die Interessenskonflikte der Redaktionsmitglieder<br />

können Sie einsehen im Internet (s. u.).<br />

ab S. 8<br />

Mit einer Pedographie<br />

lässt sich<br />

früh feststellen,<br />

ob auf einem Fuß<br />

zu hohe Drücke<br />

lasten – so dass<br />

Diabetiker und<br />

<strong>Diabetes</strong>experten<br />

vorbeugend tätig<br />

werden können.<br />

Internet:<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

Geschäftsführung: Günter Nuber, Reiner Wolf<br />

Anzeigenleitung: Björn Lindenau<br />

Anzeigendisposition: Margarete Hahn, Tel.: 0 61 31/ 9 60 70-91<br />

Layout: Sabine Roach<br />

Abonnenten-Service: InTime Media Services, Leserservice Kirchheim-Verlag,<br />

Steffi Krawiec, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen,<br />

Tel.: 0 89/8 58 53-8 01, Fax: 0 89/8 58 53-8 88<br />

Leser-Service: Steffie Wolf, Tel.: 0 61 31/ 9 60 70-62<br />

Buch-Service: Ursula Zehnter, Tel.: 0 61 31/ 9 60 70-28<br />

Erscheinungsweise: viermal jährlich<br />

Bestellung: über jede Buchhandlung oder über InTime Media<br />

Services, zum Abonnementspreis von jährlich 21,80 €<br />

(pro Heft 6,10 €). Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit<br />

möglich.<br />

Druck: Hofmann Infocom GmbH, Nürnberg<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen<br />

Bestimmungen vorbehalten. Für unverlangt eingesandte<br />

Manu skripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.<br />

Gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt <strong>die</strong> Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />

ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> steht<br />

außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Anzeigen und<br />

Fremdbeilagen stellen allein <strong>die</strong> Meinung der dort erkennbaren<br />

Auftraggeber dar.<br />

© Kirchheim-Verlag, Mainz<br />

Titelbild: panthermedia<br />

ISSN 1868-5064<br />

5. Jahrgang<br />

Aktuelles<br />

Exzellente Forschung belohnt 6<br />

Rechte im Buch 6<br />

Broschüre zur Insulininjektion 6<br />

Daten-System 6<br />

<strong>Technologie</strong>n voranbringen 6<br />

Muster-Leitfaden 7<br />

Telemedizin 7<br />

Wissenschaft<br />

Fußdruck messen mit Pedographie 8<br />

Durch Vakuum Bakterien reduzieren 14<br />

Intermittierende Unterdrucktherapie 20<br />

Das Fußsyndrom verhindern und behandeln 25<br />

Produkte<br />

Messwerte per App verwalten 12<br />

Messen im Taschenformat 12<br />

Wissenswert<br />

Basalrate einstellen und testen 17<br />

Produkte weltweit<br />

CGM bei Schwangeren 23<br />

Beta- und Immunzellen ansehen 24<br />

Einfach Insulin abgeben 24<br />

AGDT<br />

Exzellentes aus der Diabetologie 29<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

5


Aktuelles<br />

Kurzmeldungen<br />

Künstliches Pankreas<br />

Exzellente Forschung belohnt<br />

Eine Auszeichnung <strong>für</strong> seine Forschungen<br />

am künstlichen Pankreas<br />

hat Professor Dr. Lutz Heinemann,<br />

Medizinprodukterecht<br />

Rechte im Buch<br />

Das Taschenbuch „Medizinprodukterecht:<br />

MPG, HWG, Verordnungen,<br />

EU-Richtlinien“ des Bundesverbands<br />

Medizintechnologie (BVMed)<br />

ist mit Stand November 2012 neu<br />

erschienen. Wie der BVMed in einer<br />

Presseinformation mitteilt, berücksichtigt<br />

das Buch <strong>die</strong> Änderungen<br />

des Medizinproduktegesetzes (MPG)<br />

und des Heilmittelwerbegesetzes<br />

(HWG) durch das<br />

„Zweite Gesetz zur<br />

Änderung arzneimittelrechtlicher<br />

und anderer Vorschriften“.<br />

Ergänzend<br />

gibt es ein<br />

Taschenbuch mit<br />

dem Vorschlag<br />

der EU-Kommission<br />

<strong>für</strong> eine EU-<br />

Medizinprodukte-Verordnung<br />

und einen Leitfaden „Konformitätsbewertungsverfahren<br />

<strong>für</strong><br />

Medizinprodukte“. Weitere Informationen<br />

unter www.bvmed.de > Publikationen<br />

> Medizinprodukterecht.<br />

Medizinprodukterecht<br />

MPG (Gesetz über Medizinprodukte)<br />

HWG (Heilmittelwerbegesetz)<br />

Verordnungen<br />

EU-Richtlinien<br />

einer der Redakteure von „<strong>Diabetes</strong><br />

& <strong>Technologie</strong>“ bekommen, zusammen<br />

mit Professor Dr. Hans de<br />

Vries aus Amsterdam. Beim <strong>Diabetes</strong><br />

Technology Meeting Anfang November<br />

2012 erhielten sie den „Artificial<br />

Pancreas Research Award“ <strong>für</strong> ihr<br />

entscheidendes Voranbringen der<br />

Forschung am künstlichen Pankreas<br />

und ihre Visionen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des künstlichen Pankreas erheblich<br />

gefördert haben.<br />

Broschüre zur<br />

Insulininjektion<br />

Die Broschüre „Praktische Anleitung<br />

zur Injektion bei <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus mit dem Pen“ <strong>für</strong> medizinisches<br />

Fachpersonal in ambulanten<br />

und stationären (Pflege-)<br />

Einrichtungen hat der Verband<br />

der <strong>Diabetes</strong>-Beratungs- und<br />

Schulungsberufe in Deutschland<br />

(VDBD) veröffentlicht. Sie ist<br />

zu finden unter www.vdbd.de/<br />

Verband/PM_109_VDBD_Leit<br />

faden_Insulininjektion_LHR.pdf.<br />

Praxissoftware<br />

Daten-System<br />

Die Unternehmen mediaspects<br />

und Bayer HealthCare haben<br />

zur Datenübertragung von Blutzuckerwerten<br />

bei der Erstellung<br />

der Software „med- import“<br />

kooperiert und bieten eine<br />

Lösung an, <strong>die</strong> sich laut Presseinformation<br />

von Bayer perfekt<br />

in den Arbeitsablauf der Praxis<br />

oder Klinik integriert. „Eine<br />

Datenübertragung aus Blutzuckermessgeräten<br />

in das Praxissystem<br />

war <strong>für</strong> den Arzt bisher<br />

allenfalls über den Einsatz von<br />

Insellösungen möglich, welche<br />

auf wenige Geräte bestimmter<br />

Hersteller beschränkt waren“,<br />

erklärt Oliver Ebert von mediaspects.<br />

Mit nur wenigen Mausklicks<br />

lassen sich Werte aus über<br />

150 verschiedenen Messgeräten<br />

einlesen und direkt in <strong>die</strong> Praxissoftware<br />

einbinden. Die Basisversion<br />

der neuen Software ist<br />

kostenlos und kann unter www.<br />

med-import.de heruntergeladen<br />

werden.<br />

eHealth-Initiative<br />

<strong>Technologie</strong>n voranbringen<br />

Warum Potentiale der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

<strong>für</strong> eine Modernisierung<br />

unserer Gesundheitsversorgung<br />

bisher kaum erschlossen sind,<br />

war eins der Themen, mit denen<br />

sich <strong>die</strong> eHealth-Initiative des<br />

Bundesministeriums <strong>für</strong> Gesundheit<br />

(BMG) beim 7. IT-Gipfel der<br />

Bundesregierung Mitte November<br />

2012 beschäftigt hat. Ziel ist<br />

nach Angaben des BMG, bestehende<br />

Hürden zu identifizieren,<br />

mit gezielten Maßnahmen abzubauen<br />

und damit <strong>die</strong> Telemedizin<br />

schneller in <strong>die</strong> Praxis zu bringen.<br />

6<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Insulintherapie<br />

Muster-Leitfaden<br />

Mit dem OneTouch®Verio®IQ-Leitfaden<br />

<strong>für</strong> Blutzuckertrends unterstützt das<br />

Unternehmen LifeScan Diabetiker mit<br />

einer Insulintherapie dabei, mögliche<br />

Ursachen <strong>für</strong> wiederkehrende hohe und<br />

niedrige Blutzuckerwerte zu erforschen<br />

und entsprechende Konsequenzen daraus<br />

zu ziehen. Solche Muster im Blutzuckerverlauf<br />

frühzeitig zu erkennen<br />

und zu beeinflussen, kann helfen, <strong>die</strong><br />

Insulintherapie zu optimieren und so<br />

Hypo- und Hyperglykämien zu vermeiden,<br />

heißt es in der Presseinformation<br />

des Unternehmens. <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />

erhalten den Leitfaden zur Abgabe<br />

an insulinpflichtige Diabetiker beim<br />

Außen<strong>die</strong>nst von LifeScan.<br />

Neues Portal<br />

Telemedizin<br />

Das von Fraunhofer FOKUS realisierte<br />

„Deutsche Telemedizin-Portal“ wurde<br />

Mitte November 2012 freigeschaltet, teilt<br />

das Bundesministerium <strong>für</strong> Gesundheit<br />

in einer Presseinformation mit. Das<br />

Portal macht Informationen zu telemedizinischen<br />

Lösungen zugänglich und<br />

kann zukünftig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vorbereitung und<br />

Planung von Telemedizinprojekten<br />

genutzt werden. Zu finden ist es im<br />

Internet unter telemedizin.<br />

fokus.fraunhofer.de.<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

Animas ®<br />

VibeTM<br />

Insulinpumpe.<br />

Inspiriert<br />

durch Ihre<br />

Leistung.<br />

Animas Nutzer-Fotos sind nur <strong>für</strong> Illustrationszwecke gedacht. Alle<br />

Patienten sind Animas-Pumpennutzer, verwenden aber möglicherweise<br />

Produkte, <strong>die</strong> nicht in allen Ländern erhältlich sind.<br />

Gute Neuigkeiten! Die<br />

Animas ® Vibe Insulinpumpe<br />

ist jetzt <strong>für</strong> alle Altersgruppen<br />

erhältlich.<br />

Die Animas ® Vibe Insulinpumpe zeichnet sich<br />

durch folgende Eigenschaften aus:<br />

> Leichte Menübe<strong>die</strong>nung und<br />

Navigation*<br />

> Hochauflösendes Farbdisplay<br />

bietet hervorragende Lesbarkeit<br />

> Konfigurierbare Lebensmittel-Datenbank ermöglicht<br />

präzises Zählen von Kohlenhydraten †<br />

> Wasserdichtes Design ermöglicht kontinuierliche<br />

Insulinverabreichung ‡<br />

> Kleine Basalschritte von 0,025 U/Std. über alle<br />

Basalraten ermöglichen Feineinstellungen<br />

* Gemäß einer Umfrage aus dem Jahr 2011 mit 183 Animas ® 2020 Pumpenanwendern, von<br />

denen 98 % der Aussage “Die Bildschirmmenüs sind leicht verständlich.” völlig zustimmten,<br />

zustimmten bzw. etwas zustimmten. 88 % gaben an, dass “<strong>die</strong> Kurzbefehle mit wenigen<br />

Tasten und hervorgehobener Bildschirmnavigation eine schnelle, leichte und diskrete<br />

Bolus-Verabreichung ermöglichen.” Die Animas ® Vibe Insulinpumpe enthält dasselbe<br />

Insulinpumpenmenü und -display wie <strong>die</strong> Animas ® 2020 Insulinpumpe.<br />

†Mit der Diasend-Software.<br />

‡Bei 3,6 m und 24 Stunden lang.<br />

Insulinpumpen müssen von einem Arzt verschrieben werden. Bei der Verwendung von<br />

Insulinpumpen gibt es potenzielle Risiken, wie z. Bsp. Hyper- oder Hypoglykämie. Sprechen<br />

Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie ein geeigneter Kandidat <strong>für</strong> eine Insulinpumpe sind. Befolgen<br />

Sie stets <strong>die</strong> Anweisungen des medizinischen Fachpersonals und <strong>die</strong> Hinweise in der<br />

Gebrauchsanleitung der Pumpe.<br />

Verwendungszweck<br />

ANIMAS ® VIBE INSULINPUMPE<br />

Die Animas ® Vibe Insulinpumpe ist zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion bei der<br />

Behandlung von Erwachsenen, adulten oder pädiatrischen Patienten mit insulinabhängigem<br />

<strong>Diabetes</strong> bestimmt. Detaillierte Informationen zur Indikationsstellung<br />

sowie Sicherheitsinformationen erhalten Sie bei Animas online unter<br />

www.animaseurope.de.<br />

Alle Produktnamen und Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen<br />

Rechtsinhaber.<br />

© 2012 Animas Corporation 2013/01 AN12-1912A DE<br />

Tel.: 0800-710 710 7 E-Mail: Animas-Deutschland@its.jnj.com www.animaseurope.de


Wissenschaft<br />

Pedographie<br />

Fußdruck messen mit<br />

Pedographie<br />

Die Pedographie ist <strong>die</strong> digitale Bilddarstellung von verschiedenen<br />

Druckpunkten der Fußsohle. Mit ihrer <strong>Hilfe</strong><br />

kann <strong>die</strong> statische Belastung im Stehen sowie <strong>die</strong> dynamische<br />

Belastung bei Bewegung beurteilt werden. Diese<br />

Informationen sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schuhversorgung gefährdeter<br />

Füße von Diabetikern sehr wichtig.<br />

Autoren:<br />

Heinrich Fette,<br />

Dr. Dr. Wulf<br />

Quester<br />

Pedographie<br />

zwei Varianten:<br />

• mit einer Druckmessplattform,<br />

z. B. zur Laufanalyse<br />

• mit einem Im-Schuh-Messsystem,<br />

z. B. zur Einlagenkontrolle<br />

Der menschliche Fuß hat<br />

verschiedene Belastungszonen<br />

beim Stehen, Gehen<br />

und Laufen. Im Normalfall<br />

bereiten <strong>die</strong>se selbst bei außergewöhnlichen<br />

Belastungen keinerlei<br />

Probleme. Anders kann es bei<br />

Diabetikern aussehen. Liegt eine<br />

periphere sensible Neuropathie<br />

vor, besteht ein Sensibilitätsverlust<br />

an den Füßen, so dass der<br />

Patient meist weder gravierende<br />

Druckveränderungen noch Fehlbelastungen<br />

bemerkt. Dadurch<br />

kann es an <strong>die</strong>sen Stellen zu mechanischen<br />

Schäden der Zehen,<br />

der Fußsohle und insbesondere<br />

der Ferse kommen. Aber auch<br />

<strong>die</strong> übermäßige Kompression der<br />

kleinen Blutgefäße bis zum belastungsabhängigen<br />

Gefäßverschluss<br />

kann zu Fußläsionen führen. Übersteigt<br />

der Druck beim Laufen, der<br />

durch das Körpergewicht und <strong>die</strong><br />

Druckdauer (z. B. langsames Gehen<br />

und Stehen) beeinflusst wird,<br />

den Blutdruck in den Kapillaren,<br />

führt der daraus entstehende Sauerstoffmangel<br />

zu Gewebeschäden.<br />

Drücke durch Farbcodes<br />

sichtbar gemacht<br />

Mit der Pedographie können <strong>die</strong>se<br />

belastungsbedingten Drücke unter<br />

den Füßen dargestellt und quantifiziert<br />

werden. Hierzu eignet sich<br />

<strong>die</strong> Pedographie in zwei Varianten:<br />

mit einer Druckmessplattform<br />

oder mit einem Im-Schuh-Messsystem.<br />

Die erste mit kapazitiver<br />

Sensorik ausgerüstete Messplattform<br />

wurde 1976 entwickelt. Seit<br />

1994 kommen in Deutschland flexible<br />

Folien zum Einsatz, <strong>die</strong> eine<br />

Druckmessung im Schuh zulassen.<br />

Die elektronischen Sensoren, ca. 1<br />

bis 4 Sensoren pro Quadratzenti-<br />

8<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


meter, reagieren mit Änderung ihrer<br />

elektrischen Eigenschaften auf<br />

Druck. Mit <strong>Hilfe</strong> der dazugehörigen<br />

Software können <strong>die</strong> Signale<br />

als Isobaren oder Pixel farbko<strong>die</strong>rt<br />

auf einem Monitor dargestellt werden.<br />

Um reproduzierbare Druckwerte<br />

zu erhalten, ist eine sorgfältige<br />

Kalibrierung jedes einzelnen<br />

Sensors unerlässlich.<br />

Druckmessung im Laufen<br />

Die Pedographie mit einer Messplattform<br />

erfolgt barfuß. Diese Methode<br />

eignet sich zur Beurteilung<br />

während des Bodenkontakts. Tausende<br />

von kalibrierten Sensoren<br />

können dabei das Laufbild erfassen.<br />

Die Druckmessplattform ist<br />

besonders <strong>für</strong> wissenschaftliche<br />

»»<br />

Für reproduzierbare<br />

Druckwerte ist eine sorgfältige<br />

Kalibrierung jedes einzelnen<br />

Sensors unerlässlich.<br />

Einfach. Sicher.<br />

Einfach Blutzucker<br />

messen und brillante<br />

Genauigkeit erleben<br />

Serienuntersuchungen und Vergleiche<br />

zwischen verschiedenen<br />

Menschen geeignet, da hier <strong>die</strong><br />

Beschaffenheit des Schuhwerks<br />

unberücksichtigt bleibt. Druckmessplattformen<br />

werden daher<br />

auch in der Sportmedizin eingesetzt,<br />

z. B. um bei Langstreckenläufern<br />

Fehlbelastungen zu erkennen<br />

und durch geeignete Konstruktionen<br />

der Laufschuhe den Fuß zu<br />

entlasten.<br />

▸<br />

Mit<br />

Prinzip<br />

Mit einem Im-Schuh-Messsystem lässt<br />

sich prüfen, ob Einlagen korrekt sind.<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

Bayer <strong>Diabetes</strong> Service:<br />

0800 / 50 88 822 (kostenfrei)<br />

www.bayerdiabetes.de


Wissenschaft<br />

Pedographie<br />

Bei Diabetikern im Schuh<br />

messen<br />

Messwerte bei der Pedographie<br />

»»<br />

Bei Gesunden sind <strong>die</strong> Drücke an<br />

der Ferse, am Ballen der 2. und 3. <br />

Zehe und an der Großzehe höher.<br />

Kontakt<br />

Orthopä<strong>die</strong>schuhmachermeister<br />

Heinrich Fette<br />

Herforder Straße<br />

10, 32602<br />

Vlotho, www.<br />

orthopae<strong>die</strong>fette.de,<br />

Tel.:<br />

0 57 33/40 02<br />

• kritische Druckwerte: > 25 N/cm 2<br />

• unbedenkliche Werte: < 20 N/cm 2<br />

• bei Diabetikern häufig: Druckspitzen > 30 N/cm 2<br />

Für <strong>die</strong> Schuhversorgung bei Diabetischem<br />

Fußsyndrom hat sich<br />

<strong>die</strong> Im-Schuh-Druckmessung etabliert.<br />

Sie ermöglicht den Vergleich<br />

der Druckbelastung des Fußes vor<br />

und nach Schaffung einer orthopä<strong>die</strong>technischen<br />

Schuhzurichtung.<br />

Beim Laufen übertragen <strong>die</strong> Sensoren<br />

nun <strong>die</strong> Belastungspunkte<br />

der Fußsohle. Sie werden mit einer<br />

Computersoftware in einer<br />

Graphik in unterschiedlicher Farbgebung<br />

dargestellt. Im Normalfall<br />

zeigt <strong>die</strong> Graphik eine geringe<br />

Druckbelastung mit blauen bis<br />

leicht grünlichen Sensorpunkten<br />

an. In den gefährdeten Bereichen<br />

verändert sich <strong>die</strong> Farbskala von<br />

hellgelb bis dunkelrot. Die roten<br />

Farbko<strong>die</strong>rungen zeigen <strong>die</strong> besonders<br />

gefährdeten Bereiche der<br />

Fußsohle an. Das Belastungsprofil<br />

bei Gesunden weist meist höhere<br />

Drücke im Bereich der Ferse,<br />

der Ballen der 2. und 3. Zehe (Metatarsalköpfchen)<br />

und der Großzehe<br />

auf. Bei unbeeinträchtigtem Abrollvorgang<br />

des Fußes findet sich<br />

<strong>die</strong> Ganglinie von der Ferse bis zur<br />

Großzehe. Durch <strong>die</strong> sensomotorische<br />

Neuropathie kann es durch<br />

Schwund der Zehenmuskulatur<br />

zu einem Absinken der Metatarsalköpfchen<br />

kommen, so dass sie<br />

von innen auf <strong>die</strong> Fußsohle drücken.<br />

Zunächst führt <strong>die</strong>s zu einer<br />

Hornhautschwiele, später kann ein<br />

Druckgeschwür (Fußulkus) auftreten.<br />

Zusätzlich begünstigt <strong>die</strong><br />

neuropathisch veränderte trockene<br />

Haut mit Einrissen das Auftreten<br />

von Infektionen. Diese können<br />

neben den Weichteilen auch Knochen<br />

und Gelenke befallen. Um einen<br />

solchen Krankheitsprozess zu<br />

vermeiden oder zur Abheilung zu<br />

bringen, können Weichbettungseinlagen<br />

und spezielle Schuhzurichtungen<br />

zur Druckentlastung<br />

notwendig werden. Dies gilt auch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Behandlung der diabetischen<br />

Neuroosteo ar thro pathie<br />

(DNOAP, „Charcot-Fuß“), <strong>die</strong> unbehandelt<br />

zu einem Zusammenbrechen<br />

des Fußgewölbes mit<br />

schweren Fußdeformitäten führen<br />

kann. Beim Diabetischen Fußsyndrom<br />

bestehen meist pathologische<br />

Druckerhöhungen unter<br />

allen Mittelfußköpfchen und dem<br />

Außenspann des Fußes. Eine weitgehende<br />

Druckentlastung ist hier<br />

zwingend erforderlich.<br />

Zieldruck unter 20 N/cm 2<br />

Zur Beurteilung der unterschiedlichen<br />

Belastungspunkte an den<br />

Füßen müssen zwei Druckverteilungsmessungen<br />

durchgeführt<br />

werden: zuerst <strong>die</strong> Neutral-Null-<br />

Messung (ohne Hilfsmittel wie<br />

Einlagen), danach <strong>die</strong> Messung<br />

mit maßangefertigten Einlagen<br />

oder Fußbettungen. Zur Messung<br />

wird <strong>die</strong> dünne Messsohle, <strong>die</strong> mit<br />

ca. 80 bis 100 Drucksensoren versehen<br />

ist, in <strong>die</strong> Schuhe unter den<br />

Fuß gelegt und per Funk mit einem<br />

Computer verbunden. Verglichen<br />

werden dabei <strong>die</strong> Druckverteilung<br />

und <strong>die</strong> Druckspitzen vor und nach<br />

der orthopä<strong>die</strong>technischen Maßnahme<br />

im Stehen und im Gehen.<br />

Die erzielte Druckreduktion und<br />

Die genaue Fußform <strong>für</strong> das Herstellen<br />

von Einlagen erfolgt durch das Treten in<br />

einen speziellen Schaumstoff.<br />

10<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Umverteilung kann damit objektiviert<br />

und quantifiziert werden.<br />

Kritische Druckwerte liegen über<br />

25 N/cm 2 , Werte unter 20 N/cm 2<br />

gelten als unbedenklich. Häufig<br />

werden Druckspitzen weit über<br />

30 N/cm 2 gemessen. Druckverminderungen<br />

durch Sohlen- und<br />

Schuhzurichtungen zielen daher<br />

auf Werte unter 20 N/cm 2 , wobei<br />

nicht andere Fußbereiche übermäßig<br />

mehrbelastet werden dürfen.<br />

Die digitalisierte Druckdarstellung<br />

kann zum Erstellen der Schuhzurichtung<br />

verwendet werden. Es<br />

gibt heute schon computergesteuerte<br />

Fräsmaschinen (CAD-Systeme),<br />

<strong>die</strong> mit <strong>Hilfe</strong> der individuellen<br />

Messdaten Weichbettungseinlagen<br />

direkt anfertigen. Somit <strong>die</strong>nt<br />

<strong>die</strong> Pedographie mit ihren vielfältigen<br />

Möglichkeiten zunehmend der<br />

Optimierung diabetesadaptierter<br />

Schuhzurichtungen und der Verbesserung<br />

der Qualitätskontrolle.<br />

Sie unterstützt so das Bemühen<br />

von Diabetologen und Orthopä<strong>die</strong>schuhmachern<br />

um eine effektive<br />

Versorgung von Patienten mit<br />

Diabetischem Fußsyndrom. ◼<br />

Fazit<br />

Der menschliche Fuß hat verschiedene<br />

Belastungszonen<br />

beim Stehen, Gehen und Laufen.<br />

Diese Belastungszonen<br />

können sich durch eine diabetische<br />

Neuropathie verändern<br />

– mit der Gefahr, dass es zu<br />

Fußulzera an den Stellen mit<br />

krankhaft erhöhten Drücken<br />

kommt. Mit der Pedographie<br />

– dem „Schreiben des Fußes“<br />

– lassen sich <strong>die</strong> Drücke eines<br />

Fußes beim Stehen, Gehen und<br />

Laufen sichtbar machen. So<br />

können Ärzte und Orthopä<strong>die</strong>techniker<br />

<strong>die</strong> Gefahrenzonen<br />

erkennen und geeignete Hilfsmittel<br />

zur Entlastung herstellen.<br />

Einfach. Mehr.<br />

Einfach Blutzucker messen<br />

und direkt Insulin und<br />

Kohlenhydrate speichern ern<br />

Mit<br />

Prinzip<br />

Bayer <strong>Diabetes</strong> Service:<br />

0800 / 50 88 822 (kostenfrei)<br />

www.bayerdiabetes.de<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Produkte<br />

Übertragungsmodul<br />

Messwerte per App verwalten<br />

GlucoLog® B.T.device: Größe: 70 x 46 x 15 mm,<br />

Gewicht: 30 g, Lager-Temperatur: -40 bis<br />

+80 °C, Arbeits-Temperatur: 0 bis +60 °C, Geräteschnittstelle:<br />

seriell, Entfernung: 40 m, Batterie:<br />

LiPo 3.7 V, 210 mAh, Ladeanschluss: USB<br />

micro-B receptacle<br />

Mit dem GlucoLog® B.T.device des Unternehmens A. Menarini<br />

Dia gnostics lassen sich Glukose- und Ketonwerte von den Blutzuckermessgeräten<br />

GlucoMen® LX Plus und GlucoMen® Gm direkt<br />

zu einem Smartphone, einem Tablet oder einem Computer übertragen<br />

– mit <strong>Hilfe</strong> der GlucoLog®-Lite-App und der GlucoLog®-<br />

Mobile-App. Die Apps ermöglichen das Verwalten der <strong>Diabetes</strong>daten<br />

und deren Versand an ausgewählte Personen. Das Gerät hat<br />

eine Größe von 70 x 46 x 15 mm und wiegt 30 g; es kann bei einer<br />

Temperatur zwischen 0 und 60 °C arbeiten.<br />

Das Messgerät und das GlucoLog B.T.device werden über ein im<br />

Übertragungsmodul vohandenes Kabel miteinander verbunden.<br />

Die Verbindung zu Mobiltelefon oder Tablet erfolgt über Bluetooth.<br />

Zu jedem übertragenen Messwert können ergänzende<br />

Informationen eingegeben werden, z. B. Kommentare zu Medikation,<br />

Ernährung und Sport. Die Darstellung der Daten ist sowohl<br />

tabellarisch als auch graphisch möglich.<br />

Die Apps GlucoLog® Mobile und GlucoLog® Lite unterstützen Apple-<br />

und Android-Geräte. Mehr Informationen zum Produkt gibt<br />

es auf der Internetseite www.menarinidiagnostics.de/Produkte/<br />

Blutzuckermessung/GlucoLog-B.T.-device.<br />

Blutzuckermessgerät<br />

Messen im Taschenformat<br />

In Blau und Rot gibt es das Blutzuckermessgerät TRUEyou mini.<br />

Laut Anbieter Dia-Medical hat das Blutzuckermesssystem mit<br />

einer Größe von 84 x 30 x 152 mm Taschenformat. Sein Gewicht<br />

beträgt 25,5 g. Ausgestattet mit einer Taste zum Auswerfen der<br />

Teststreifen ist eine hygienische Entsorgung der benutzten Streifen<br />

möglich.<br />

Der Blutstropfen zum Messen muss eine Probengröße von mindestens<br />

0,5 μl haben, das Messergebnis, angezeigt als Plasmaäquivalent,<br />

ermittelt das Gerät in 4 Sekunden. In den Speicher des<br />

Messgeräts passen 500 Messwerte mit Datum und Uhrzeit, aus<br />

dem Speicher abrufbar sind neben den einzelnen Werten Mittelwerte<br />

über 7, 14 und 30 Tage.<br />

Energie bezieht das Blutzuckermessgerät aus einer 3-Volt-Lithiumbatterie,<br />

<strong>die</strong> laut Anbieter eine Lebensdauer von 2 146 Tests<br />

oder ungefähr 1,5 Jahren aufweist. Das System schaltet sich bei<br />

Nichtbenutzung über zwei Minuten automatisch ab.<br />

Im Starter-Set des Blutzuckermesssystems sind laut Anbieter<br />

enthalten ein TRUEyou-Messsystem, 10 TRUEyou-Teststreifen,<br />

10 Lanzetten, eine Stechhilfe, eine bereits installierte 3-Volt-Batterie,<br />

außerdem eine Gebrauchsanweisung, ein Protokollheft und eine<br />

Tasche. Mehr Informationen gibt es unter www.dia-medical.de.<br />

Blutzuckermessgerät TRUEyou mini: Ergebnisbereich:<br />

20 – 600 mg/dl bzw. 1,1 – 33,3 mmol/l;<br />

Stromversorgung: 3-V-Lithiumbatterie CR2032;<br />

Betriebsbereich: relative Feuchtigkeit: 10 – 90 %<br />

(nicht kondensierend), Temperatur: 10 – 40 °C,<br />

Hämatokrit: 25 – 60 %<br />

12<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Mit<br />

dem Heinrich-<br />

Sauer-Preis<br />

ausgezeichnet<br />

Das ABC der Insulinpumpentherapie (CSII)<br />

und der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM)<br />

inklusive Pumpen Notfall-Pocket<br />

<strong>für</strong> unterwegs<br />

Ulrike Thurm und Bernhard Gehr<br />

CGM- und Insulinpumpenfibel<br />

2. Auflage 2013, 472 Seiten<br />

24,90 €, ISBN 978-3-87409-535-8<br />

Überall im Buchhandel<br />

oder gleich hier bestellen:<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

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80.0011<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Wissenschaft<br />

Vakuumtherapie<br />

Durch Vakuum<br />

Bakterien reduzieren<br />

Das Diabetische Fußsyndrom ist eine schwerwiegende und kostenintensive<br />

Folgeerkrankung des <strong>Diabetes</strong>, <strong>die</strong> bei 6 bis 8 % aller Diabetiker<br />

auftritt. Häufig ist das der Ausgangspunkt <strong>für</strong> eine Amputation.<br />

Mit der Vakuumtherapie sind bei Fußulzerationen Behandlungserfolge<br />

zu erreichen – mit dem Ziel, <strong>die</strong> Füße zu erhalten.<br />

PNP können <strong>die</strong> Wundbehandlung<br />

und zum Teil auch kleinere operative<br />

Eingriffe an den Füßen ohne<br />

Anästhesie durchgeführt werden.<br />

Therapie nach Konsens<br />

Autor:<br />

Dr. Camelia<br />

Mitrescu<br />

Fußulzerationen,<br />

wie sie beim<br />

Diabetischen Fußsyndrom<br />

auftreten<br />

können, lassen<br />

sich mit einer<br />

Vakuumtherapie<br />

behandeln.<br />

Foto: fotolia<br />

Diabetiker weisen gegenüber<br />

Nichtdiabetikern<br />

ein auf das 20-Fache erhöhtes<br />

Risiko <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von Fußulzerationen auf. Jährlich<br />

erkranken zwischen 2,2 und 5,7 %<br />

neu an einer Fußulzeration, was<br />

zu einer Zahl von schätzungsweise<br />

250 000 Menschen mit diabetesbedingten<br />

Fußläsionen führt.<br />

Die Prävalenz des Diabetischen<br />

Fußsyndroms nimmt mit steigendem<br />

Lebensalter zu: Bei den über<br />

50-Jährigen liegt sie zwischen 5<br />

und 10 %. Die sozioökonomischen<br />

Folgekosten <strong>die</strong>ser Komplikationen<br />

sind beträchtlich.<br />

Nervenschäden und<br />

Durchblutungsstörungen<br />

Die Behandlungsstrategie beim<br />

Diabetischen Fußsyndrom (DFS)<br />

wird nach der unterschiedlichen<br />

Ätiologie des Syndroms ausgerichtet.<br />

Beim DFS liegt in fast allen Fällen<br />

eine sensomotorische diabetische<br />

Polyneuropathie (PNP) vor;<br />

in schweren Fällen eines DFS besteht<br />

meist gleichzeitig eine periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK). Bedingt durch <strong>die</strong><br />

Die Behandlung des DFS erfordert<br />

aufgrund der Komplexität der Erkrankung<br />

einen interdisziplinären<br />

Therapieansatz bei enger Zusammenarbeit<br />

zwischen behandelndem<br />

Diabetologen, Radiologen,<br />

Dermatologen, Gefäßchirurgen,<br />

Allgemeinchirurgen und Orthopäden.<br />

Die Therapiegrundsätze<br />

orientieren sich an den Richtlinien<br />

des Internationalen Konsenses<br />

über den Diabetischen Fuß.<br />

Wichtige Eckpfeiler sind intensives<br />

Wundmanagement, Druckentlastung,<br />

Infektionskontrolle, gute<br />

<strong>Diabetes</strong>einstellung sowie Abklärung<br />

und gegebenenfalls Therapie<br />

der Gefäßsituation.<br />

Saugen mit Vakuum<br />

Die Vakuumtherapie, gern als<br />

V.A.C.-Therapie (vacuum-assisted<br />

closure therapy) abgekürzt,<br />

stellt hier eine besonders effektive<br />

Methode der Wundversorgung<br />

dar; ihre Wirksamkeit ist durch<br />

zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

belegt. Das Ziel der<br />

Wundbehandlung ist, durch den<br />

sofortigen Wundverschluss – entweder<br />

durch direkte Naht oder<br />

plastisch-chirurgische Techniken<br />

– eine primäre Wundheilung zu er-<br />

14<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Einzigartig. *<br />

Accu-Chek Mobile – Messen Sie Ihren<br />

Blutzucker wann und wo Sie wollen.<br />

Foto: HDZ NRW<br />

reichen. Bei kontaminierten Wunden<br />

und solchen mit grenzwertiger<br />

Durchblutung, deren Ränder<br />

nicht chirurgisch zusammengefügt<br />

werden können, muss <strong>die</strong> sekundäre<br />

Wundheilung abgewartet<br />

werden. Dieser Prozess dauert<br />

erheblich länger als eine primäre<br />

Wundheilung.<br />

Schaumstoff verteilt Druck<br />

»»<br />

Die Vakuumtherapie stellt eine<br />

besonders effektive Methode der<br />

Wundversorgung dar.<br />

Eine neue Unterdrucktechnik versucht,<br />

<strong>die</strong>sen Wundheilungsprozess<br />

zu beschleunigen. Das Verfahren<br />

wurde Anfang der 1990er Jahre<br />

in den USA von zwei plastischen<br />

Chirurgen, Louis Argenta und Michael<br />

Morykwas, entwickelt. Es besteht<br />

im Aufbringen eines offenporigen<br />

Schaumstoffs in <strong>die</strong> Wunde,<br />

welcher in Größe und Form an<br />

<strong>die</strong> individuelle Wunde angepasst<br />

werden kann. Die offenzellige Natur<br />

des Schaumstoffs gewährleistet<br />

eine gleichmäßige Verteilung<br />

des angewandten Unterdrucks<br />

auf jeder Oberfläche, <strong>die</strong> mit dem<br />

Schaumstoff in Kontakt ist. Es stehen<br />

zwei verschiedene Schwammtypen<br />

zur Verfügung: ein Polyurethanschwamm<br />

mit einer retikulären,<br />

groben, offenporigen Struktur<br />

und einer Porengröße von 400 bis<br />

600 μm sowie ein Schwamm aus<br />

Ein auf <strong>die</strong> Größe<br />

der Wunde<br />

abgestimmtes<br />

Stück Schaumstoff<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

der (Unter-)Druck<br />

gleichmäßig verteilt<br />

wird.<br />

▸<br />

Wechsel der<br />

Testkassette<br />

erst nach<br />

50 Tests<br />

Ausgezeichnet mit:<br />

Erleben, was möglich ist.<br />

Mehr Infos unter www.accu-chek.de/mobile<br />

oder der kostenfreien Telefonnummer<br />

0800 4466800 (Mo–Fr, 8.00–18.00 Uhr)<br />

Integrierte<br />

1-Klick-<br />

Stechhilfe<br />

Lanzettentrommel<br />

mit 6 Lanzetten<br />

* Das einzige Blutzuckermesssystem<br />

mit 50 Tests in einer Kassette,<br />

einer 1-Klick-Stechhilfe und einer<br />

Sechs-Lanzetten-Trommel<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de


Wissenschaft<br />

Vakuumtherapie<br />

Polyvinylalkohol mit einer nichtretikulären,<br />

festeren, weniger offenporigen<br />

Struktur und einer Porengröße<br />

von 0,2 bis 1 mm. Für tiefe<br />

Wunden und solche mit unregelmäßiger<br />

Oberfläche eignet sich der<br />

schwarze Polyurethanschwamm<br />

besser, <strong>für</strong> großflächige Wunden<br />

Fotos: HDZ NRW<br />

Vakuums und <strong>die</strong> wahlweise kontinuierliche<br />

oder intermittierende<br />

Vakuumapplikation reguliert werden<br />

kann. Durch schrittweises Anpassen<br />

der Sogstärke in Schritten<br />

von 25 mmHg kann Schmerzen<br />

und der Beschaffenheit des Gewebes<br />

Rechnung getragen werden.<br />

bildung war bei allen 10 mit Unterdruck<br />

behandelten Wunden<br />

signifikant stärker nachzuweisen<br />

als bei den Kontrollwunden.<br />

Ebenso konnte eine signifikante<br />

Abnahme der Zahl der Mikroorganismen<br />

pro Gramm Gewebe aufgezeigt<br />

werden. Durch den ständigen<br />

Sog wird das Ödem aus den<br />

Wunden abgesaugt, was sich positiv<br />

auf den Blutfluss im Kapillarsystem<br />

auswirkt. Zudem kommt<br />

es zur Beseitigung wachstumshemmender<br />

Faktoren, Proteinasen<br />

und Enzymen, <strong>die</strong> den Gewebsuntergang<br />

aggressiv unterhalten.<br />

Indikation ständig<br />

erweitert<br />

Aus einer offenen<br />

Wunde wird<br />

durch Abkleben<br />

mit Folie eine geschlossene<br />

Wunde<br />

(rechts), aus der<br />

mit einen Vakuum-<br />

System (links)<br />

durch Unterdruck<br />

Bakterien und Exsudat<br />

abgezogen<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

Dr. Camelia<br />

Mitrescu<br />

Endokrinologie<br />

und Diabetologie<br />

Oberärztin <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Georgstraße 11<br />

32545 Bad<br />

Oeynhausen<br />

Tel.: 0 57 31/<br />

97 37 20<br />

Fax: 0 57 31/<br />

97 23 00<br />

E-Mail: cmitrescu<br />

@hdz-nrw.de<br />

(z. B. nach Resektion einer Zehe)<br />

der Schwamm aus Polyvinylalkoholschaum.<br />

Ein gefensterter<br />

Schlauch, der in den Schaumstoff<br />

eingebettet ist, ermöglicht <strong>die</strong> kontrollierte<br />

Zufuhr von Unterdruck.<br />

Absaugen von Bakterien<br />

Dieser Verband und der distale<br />

Absaugschlauch werden von einer<br />

transparenten, luftdurchlässigen<br />

und selbstklebenden Folie<br />

versiegelt, <strong>die</strong> 3 bis 5 cm über <strong>die</strong><br />

Wundränder hinaus auch das intakte<br />

Gewebe bedeckt. Aus der offenen<br />

Wunde wird eine kontrollierte,<br />

geschlossene Wunde. Es<br />

erfolgt eine kontinuierliche, kontrollierte<br />

Applikation von Unterdruck<br />

(125 mmHg unter Atmosphärendruck).<br />

Das freie Ende<br />

des Schlauchs mündet in einen<br />

Sammelbehälter, in dem <strong>die</strong> von<br />

der Wunde abgesaugte Flüssigkeit<br />

gesammelt und desinfiziert wird.<br />

Durch das Absaugen reduzieren<br />

sich Bakterien und Exsudat, welche<br />

<strong>die</strong> Wundheilung behindern.<br />

Der Sammelbehälter ist an eine<br />

regelbare Vakuumpumpe angeschlossen,<br />

mit der <strong>die</strong> Größe des<br />

Durchblutung steigt 4-fach<br />

In tierexperimentellen Untersuchungen<br />

an Schweinen wurden<br />

der Blutfluss, <strong>die</strong> Bildung von Granulationsgewebe<br />

und <strong>die</strong> bakterielle<br />

Clearance rund um eine experimentell<br />

gesetzte und mit V.A.C.®<br />

versorgte Wunde untersucht. Die<br />

höchste Steigerung der Durchblutung,<br />

gemessen mit Laser-Doppler<br />

im Subkutangewebe und in<br />

der Muskulatur, konnte bei einem<br />

Druck von bis -125 mmHg registriert<br />

werden. Hierbei zeigte sich<br />

eine Steigerung der Durchblutung<br />

um das Vierfache des Ausgangswerts.<br />

Die Granulationsgewebs-<br />

Seit den ersten Anwendungen<br />

zunächst <strong>für</strong> <strong>die</strong> temporäre Behandlung<br />

von unfallbedingten<br />

Weichteildefekten ist es in den<br />

letzten Jahren zu einer ständigen<br />

Ausdehnung der Indikation<br />

gekommen. Insbesondere <strong>die</strong><br />

Therapie chronischer Wunden<br />

bei Patienten mit grenzwertiger<br />

Mikrozirkulation und ungünstigen<br />

Wundverhältnissen stellt ein<br />

breites Behandlungsfeld dar. Eine<br />

Kon tra indikation besteht bei<br />

Patienten mit malignen Wunden,<br />

unbehandelter Osteomyelitis,<br />

freiliegenden Gefäßen, Gewebsnekrosen<br />

oder Fisteln zu Organen<br />

oder Körperhohlräumen. ◼<br />

Fazit<br />

Diabetiker weisen gegenüber<br />

Nichtdiabetikern ein 20-fach<br />

erhöhtes Risiko <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von Fußulzerationen<br />

auf. Die Vakuumtherapie stellt<br />

hier eine besonders effektive<br />

Methode der Wundversorgung<br />

dar; ihre Wirksamkeit ist durch<br />

zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

belegt. Eine neue<br />

Unterdrucktechnik mit Einsatz<br />

eines offenporigen Schaumstoffs<br />

versucht, den Wundheilungsprozess<br />

zu beschleunigen. Seit den<br />

ersten Anwendungen ist es in den<br />

letzten Jahren zu einer ständigen<br />

Ausdehnung der Indikation gekommen,<br />

insbesondere bei der<br />

Therapie chronischer Wunden.<br />

16<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Wissenswert<br />

Basalrate<br />

Basalrate<br />

einstellen und testen<br />

Autor:<br />

Dr. Dr. Wulf<br />

Quester<br />

Tagesrhythmik<br />

Bei Erwachsenen<br />

liegt normalerweise<br />

<strong>die</strong> frühmorgendliche<br />

stündliche<br />

Basalrate höher<br />

als am Mittag,<br />

am Abend oder in<br />

der Nacht.<br />

Bei Diabetikern, <strong>die</strong> eine intensivierte Insulintherapie<br />

durchführen, ist wichtig, dass Insulindosis und -verteilung<br />

<strong>für</strong> den basalen Bedarf, also <strong>für</strong> <strong>die</strong> körpereigene<br />

Glukoseproduktion, stimmen. Nur dann können auch<br />

Kohlenhydrat- und Korrekturfaktoren funktionieren.<br />

Bei der intensivierten Insulintherapie<br />

mit Insulinpen oder Insulinpumpe<br />

wird der Tagesinsulinbedarf<br />

in einen basalen und in einen<br />

prandialen Insulinbedarf aufgeteilt.<br />

Die Basalrate deckt dabei den<br />

Grundbedarf ohne Berücksichtigung<br />

von Mahlzeiten ab. Üblicherweise<br />

sind der nahrungsunabhängige<br />

und der nahrungsabhängige<br />

Insulinbedarf im Tagesverlauf in<br />

etwa gleich: etwa 50 % des Tagesinsulinbedarfs<br />

werden <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Basalrate benötigt, im einfachsten<br />

Fall pro Stunde 1 /24 des basalen<br />

Insulinbedarfs. Komplizierter<br />

wird es, wenn der stündliche basale<br />

Insulinbedarf einem ausgeprägten<br />

Tages- und Nachtrhythmus<br />

unterliegt. Dies wird durch<br />

<strong>die</strong> wechselnden Konzentrationen<br />

des Wachstumshormons sowie des<br />

Kortisols bewirkt. Bei Erwachsenen<br />

liegt deshalb normalerweise<br />

<strong>die</strong> frühmorgendliche stündliche<br />

Basalrate höher als am Mittag, am<br />

Abend oder in der Nacht.<br />

Basalrate <strong>für</strong> stabile Werte<br />

Die Bestimmung der <strong>für</strong> Mahlzeiten<br />

benötigten Insulindosen<br />

ist erst sinnvoll, wenn <strong>die</strong> Basalrate<br />

stimmig festgelegt wurde, da<br />

sie nur <strong>die</strong> jeweiligen Mahlzeiten<br />

abdecken sollen. Bei Ausfall oder<br />

Verschiebung einer Mahlzeit soll<br />

<strong>die</strong> Basalrate <strong>die</strong> Blutzuckerwerte<br />

im Zielbereich halten.<br />

Wie wird <strong>die</strong> Basalrate<br />

festgelegt?<br />

Basalraten- und Mahlzeiteninsulinbedarf<br />

Basalratentest: Voraussetzungen<br />

Eine der Möglichkeiten, <strong>die</strong> Basalrate<br />

festzulegen, ist, <strong>die</strong> Hälfte der<br />

Gesamtinsulindosis eines Tages<br />

zunächst gleichmäßig auf 24 Stunden<br />

zu verteilen und von <strong>die</strong>ser Basis<br />

aus eine Feinverteilung durchzuführen.<br />

Die zweite Möglichkeit<br />

besteht in der Anwendung eines<br />

6.00 12.00 18.00 24.00 6.00<br />

Uhrzeit<br />

So sieht normalerweise der Insulinbedarf (blau: basal, rot: zu den Mahlzeiten)<br />

im Tagesverlauf aus.<br />

Optimale Bedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchführung eines Basalratentests:<br />

• Ausgangsblutzucker 90 bis 160 mg/dl bzw. 5,0 bis 8,9 mmol/l<br />

• stabile Stoffwechsellage in den letzten 2 Stunden<br />

• letzte Mahlzeit vor 3 bis 4 Stunden<br />

• kein Mahlzeiteninsulin mehr wirksam<br />

• kein Korrekturinsulin mehr wirksam<br />

• keine Hypoglykämie in den letzten 24 Stunden<br />

• kein Alkoholkonsum in den letzten 24 Stunden<br />

• keine außergewöhnlichen Rahmenbedingungen (ungewöhnliche<br />

körperliche Aktivität, Fieber usw.)<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

17


Wissenswert<br />

Basalrate<br />

So kann eine<br />

Basalrate in der<br />

Insulinpumpe aussehen.<br />

Beispiel <strong>für</strong> eine Basalrate in einer Insulinpumpe<br />

Insulin (E/h)<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

6 Uhr 12 Uhr 18 Uhr 0 Uhr 6 Uhr<br />

Frühstück Mittagessen Abendessen Spätmahlzeit<br />

Nachmittag und den Abend einschließlich<br />

der Nacht durchgeführt.<br />

Dabei wird jeweils auf eine<br />

Haupt- und Zwischenmahlzeit<br />

verzichtet. Längere Basalratentests<br />

sind nicht sinnvoll, da lediglich <strong>die</strong><br />

Basalrate zu einer Tageszeit überprüft<br />

werden soll und nicht der<br />

Hungerstoffwechsel.<br />

CGM vereinfacht Test<br />

Basalrate im<br />

Wandel<br />

Die Basalrate ist<br />

keine lebenslang<br />

bestehende Größe,<br />

sie ändert sich ein<br />

Leben lang.<br />

Kontakt<br />

Dr. Dr. Wulf<br />

Quester<br />

<strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Herz- und <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

NRW<br />

Ruhruniversität<br />

Bochum<br />

Georgstraße 11<br />

32545 Bad<br />

Oeynhausen<br />

E-Mail: wquester<br />

@hdz-nrw.de<br />

Verteilungsmodus entsprechend<br />

eines „Basalratenschiebers“ oder<br />

einer vergleichbaren Software.<br />

Mit einem „Schieber“ ergibt sich<br />

<strong>für</strong> Erwachsene eine doppelgipflige<br />

Kurve der Insulinverteilung<br />

mit Maxima in den frühen Morgenstunden<br />

und am Abend. Für<br />

drei Altersklassen von Kindern<br />

sind ebenfalls Schieber mit Verteilungsvorschlägen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Basalrate<br />

vorhanden. Die dritte Möglichkeit<br />

berücksichtigt ebenfalls<br />

<strong>die</strong> Doppelgipfligkeit des basalen<br />

Insulinbedarfs, besteht aber aus<br />

nur 3 bis 5 Zeitblöcken mit jeweils<br />

gleichen Insulindosen über 3 und<br />

mehr Stunden.<br />

Insulin wirkt zeitverzögert<br />

Dadurch, dass das Insulin über<br />

den Pumpenkatheter mit Kanüle<br />

ins Unterhautfettgewebe gelangt,<br />

stellt <strong>die</strong>ses einen Puffer gegenüber<br />

der Insulinaufnahme in <strong>die</strong><br />

Blutbahn dar, Änderungen der Basalrate<br />

treten daher verzögert ein:<br />

bei kurzwirksamem Analoginsulin<br />

etwa eine Stunde, bei Normalinsulin<br />

etwa zwei Stunden. Änderungen<br />

der Basalrate müssen daher<br />

<strong>die</strong>se Zeitverzögerung berücksichtigen.<br />

Faktoren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Basalrate<br />

beeinflussen<br />

Die Basalrate ist keine lebenslang<br />

bestehende Größe, sie ändert sich<br />

ein Leben lang. Dabei wird <strong>die</strong> Ba­<br />

salrate durch hormonelle Änderungen<br />

(z. B. Pubertät, Schwangerschaft),<br />

Änderung der Körpermasse<br />

(z. B. Gewichtszunahme),<br />

des Trainingszustands (insbesondere<br />

Ausdauertraining) und des<br />

Gesundheitszustands (z. B. Fieber,<br />

Medikamenteneinnahme) mitbestimmt.<br />

Für viele Pumpenträger<br />

ist <strong>die</strong> Basalrate unterschiedlich<br />

an Arbeitstagen und an Ferientagen<br />

sowie während Früh-, Spätund<br />

Nachtschicht in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Wach-Schlaf-<br />

Rhythmus. Alternative Basalraten<br />

kommen dem entgegen. Daneben<br />

gibt es <strong>die</strong> temporäre Basalratenänderung,<br />

<strong>die</strong> z. B. <strong>für</strong> Sport<br />

oder Krankheit eingesetzt werden<br />

kann. Je nach Insulinpumpentyp<br />

kann eine temporäre Basalrate<br />

prozentual zur laufenden Basalrate<br />

(0 bis max. 250 %) oder als konstante<br />

temporäre Basalrate zeitlich<br />

begrenzt eingestellt werden.<br />

Basalrate überprüfen<br />

Die Überprüfung der Basalrate erfolgt<br />

durch Basalratentests. Diese<br />

werden <strong>für</strong> den Vormittag, den<br />

Fazit<br />

Basalratentestungen sind von<br />

Zeit zu Zeit notwendig, da sich<br />

<strong>die</strong> Erfordernisse <strong>für</strong> <strong>die</strong> basale<br />

Insulinversorgung ändern können.<br />

Sie sind unerlässlich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Während des Basalratentests werden<br />

tagsüber stündlich und nachts<br />

zweistündlich Blutzuckerkontrollen<br />

durchgeführt. Der Basalratentest<br />

lässt sich durch Einsatz eines<br />

kontinuierlichen Glukosemonitorings<br />

(CGM) wesentlich vereinfachen.<br />

Basalrate stimmt bei<br />

stabilen Glukosewerten<br />

Ein Basalratentest soll nur durchgeführt<br />

werden, wenn bestimmte<br />

Voraussetzungen (siehe Kasten<br />

auf Seite 17) erfüllt sind. Eine Basalrate<br />

gilt als stabil, wenn <strong>die</strong> Blutzuckerwerte<br />

während der Tests<br />

weder mehr als 30 mg/dl bzw.<br />

1,7 mmol/l ansteigen oder abfallen.<br />

Nächtliche Blutzuckerwerte<br />

von 80 mg/dl bzw. 4,4 mmol/l,<br />

besser 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/l<br />

sollen dabei nicht unterschritten<br />

werden. Müssen während der Testzeit<br />

zusätzlich Kohlenhydrate gegessen<br />

werden, ist <strong>die</strong> Basalrate zu<br />

reduzieren. Ist wegen ansteigender<br />

Blutzuckerwerte eine Insulinkorrektur<br />

notwendig, ist <strong>die</strong> Basalrate<br />

zu erhöhen.<br />

◼<br />

Überprüfung und gegebenenfalls<br />

notwendige Optimierung der basalen<br />

Insulinversorgung. Die äußerst<br />

hilfreiche Funktion „Temporäre<br />

Basalrate“ sollte von den Pumpenträgern<br />

häufiger genutzt werden.<br />

18<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


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Wissenschaft<br />

Unterdrucktherapie<br />

Intermittierende<br />

Unterdrucktherapie<br />

Müde und schmerzende Beine führen oft zu einer Einschränkung der Mobilität<br />

und somit zur Beeinträchtigung der Lebensqualität; Durchblutungsstörungen<br />

können zum Beispiel entsprechende Beschwerden auslösen. Zur<br />

Behandlung müder und schmerzender Beine, aber auch zum Vermeiden von<br />

Gefäßveränderungen wie Besenreisern oder zur schnelleren Regeneration<br />

von Hochleistungssportlern wird <strong>die</strong> intermittierende Unterdruckwellentherapie<br />

eingesetzt.<br />

Autorin:<br />

Alina<br />

Mohammad-Yar<br />

Bei der intermittierenden Unterdruckwellentherapie<br />

handelt es<br />

sich um eine Röhre, <strong>die</strong> wie ein<br />

zweites Herz da<strong>für</strong> sorgt, dass abwechselnd<br />

Unterdruck und Überdruck<br />

auf <strong>die</strong> Beine einwirken. In<br />

der bemannten Raumfahrt wird<br />

das Prinzip der Unterdruckwellentherapie<br />

schon lange von Astronauten<br />

genutzt, um das Herz-<br />

Kreislauf-System nach längeren<br />

Aufenthalten in der Schwerelosigkeit<br />

wieder an <strong>die</strong> Verhältnis-<br />

»»<br />

Das Vacumed-Gerät wird<br />

begleitend zur konservativen<br />

Behandlung eingesetzt.<br />

se auf der Erde zu gewöhnen. Ein<br />

Unternehmen in Düren (Weyergans<br />

High Care) hat <strong>die</strong>ses Verfahren<br />

so weit modifiziert, dass es im<br />

Wellnessbereich (Vacustyler), im<br />

Sportbereich (Vacusport) und im<br />

medizinischen Bereich (Vacumed)<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Vacumed-Behandlung<br />

ergänzt weitere Therapie<br />

Das Vacumed-Gerät wird begleitend<br />

zur konservativen Behandlung<br />

bei Claudicatio intermittens<br />

(Schaufensterkrankkeit) mit einer<br />

schmerzfreien Gehstrecke bis<br />

maximal 200 m (Fontaine-Stadium<br />

IIb) eingesetzt. Zusätzlich ist<br />

jedoch ein tägliches Gehtraining<br />

sowie <strong>die</strong> Beeinflussung von Risikofaktoren<br />

wie hohem Cholesterin<br />

und Rauchen notwendig, um<br />

zu erreichen, dass <strong>die</strong> Beine dauerhaft<br />

besser durchblutet werden.<br />

Bessere Durchblutung<br />

Die Unterdrucktherapie führt neben<br />

einer starken Kapillardilatation<br />

(Gefäßerweiterung) und Kapillarisation<br />

(Kapillarsprossung)<br />

auch zu einer Durchblutungsförderung<br />

der Peripherie und Muskulatur<br />

(Mikro- und Makroperfusion)<br />

in den unteren Extremitäten und<br />

Effekte der Vacumed-Therapie<br />

Foto: HDZ NRW<br />

Foto: fotolia<br />

• Kapillardilatation (Gefäßerweiterung)<br />

• Kapillarisation (Kapillarsprossung)<br />

• Durchblutungsförderung der Peripherie<br />

und Muskulatur<br />

• Schmerzlinderung<br />

• Verlängerung der Gehstrecke<br />

• Reduktion der Herzfrequenz<br />

• Reduktion des diastolischen Blutdrucks<br />

20<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Wissenschaft<br />

Krampfadern<br />

Fotos: fotolia, kirchheim<br />

pAVK<br />

Hochleistungssport<br />

somit zu einer besseren Durchblutung<br />

des Gewebes. Bei Unterdruck<br />

wird sauerstoffreiches Blut (arterielles<br />

Blut) vermehrt in das Gewebe<br />

gesaugt, bei Überdruck werden<br />

sauerstoffarmes Blut (venöses<br />

Blut) und <strong>die</strong> durch den Stoffwechsel<br />

entstandenen Abbauprodukte<br />

über <strong>die</strong> Venen sowie das Lymphsystem<br />

abtransportiert. Eine vergleichbare<br />

Wirkung konnte bisher<br />

nur mit manuellen Massagen und<br />

Lymphdrainagen erzielt werden.<br />

Schnelle Schmerzlinderung<br />

Mit der Unterdrucktherapie können<br />

neben der peripheren arteriellen<br />

Verschlusskrankheit (pAVK)<br />

auch <strong>die</strong> diabetische Mikroangiopathie,<br />

Lymphödeme und <strong>die</strong><br />

chronisch venöse Insuffizienz behandelt<br />

werden. Hilfreich ist immer<br />

ein regelmäßiges Gehtraining,<br />

wobei im Verlauf rasch eine<br />

Verlängerung der Gehstrecke<br />

erkennbar wird. Die nahezu unmittelbar<br />

eintretende Schmerzlinderung<br />

ist ein sehr willkommener<br />

Nebeneffekt. Herzkrankheiten,<br />

auch <strong>die</strong> koronare Herzkrankheit,<br />

stellen keine Kontraindikation <strong>für</strong><br />

das Vacumed-System dar. Kontraindiziert<br />

ist <strong>die</strong> Anwendung<br />

des Vacumed-Geräts bei frischer<br />

Phlebothrombose (bis zu 8 Wochen<br />

alt) und infizierten Wunden<br />

im Behandlungsgebiet; akute und<br />

chronische Wunden ohne Infektion<br />

stellen keine Kontraindikation<br />

dar. In der Schwangerschaft bzw.<br />

bei Patienten mit Leistenbruch<br />

oder Bauchwandnarbenbruch darf<br />

das Gerät ebenfalls nicht zur Anwendung<br />

kommen.<br />

Mit dem Bein in <strong>die</strong> Röhre<br />

Das Gerät selbst (Vacumed) ist eine<br />

225 x 70 x 110 cm große Röhre, in<br />

<strong>die</strong> der Patient mit dem Unterkörper<br />

bzw. einem Bein, Unterschenkel<br />

oder Fuß liegt. Eine luftdichte<br />

Membran passt sich exakt den<br />

Konturen des Patientenkörpers an<br />

und sorgt <strong>für</strong> einen luftdichten Abschluss.<br />

Der nun erzeugbare Unterdruck<br />

von -20 bis -70 mmHg ist<br />

variabel einstellbar und kann in<br />

Intervallen von 2 bis 30 Sekunden<br />

»»<br />

Die nahezu unmittelbar<br />

eintretende Schmerzlinderung ist<br />

ein willkommener Nebeneffekt.<br />

eingestellt werden. Die Behandlung<br />

ist <strong>für</strong> durchschnittlich 14 Sitzungen<br />

à 20 bis 30 Minuten innerhalb<br />

von 3 bis 12 Wochen angelegt.<br />

Im Anschluss wird ein Gehtraining<br />

empfohlen.<br />

Mehrheitlich positiv<br />

Eine prospektive Stu<strong>die</strong> in der Klinik<br />

Fallingbostel mit 23 Patienten<br />

belegt, dass bei 19 % der Patienten<br />

eine Verlängerung der Gehstrecke<br />

um 73 % eingetreten ist. Bei vier<br />

Patienten zeigte sich keine Veränderung,<br />

eine Verschlechterung<br />

trat bei keinem Patienten ein. Die<br />

Vacumed-Therapie ist dem reinen<br />

Gehtraining um 40 % überlegen.<br />

Bei drei Patienten mit pAVK im<br />

Stadium III wurde außerhalb der<br />

Stu<strong>die</strong> beobachtet, dass <strong>die</strong> Ruheschmerzen<br />

verschwanden. Bereits<br />

nach drei bis vier Behandlungen<br />

▸<br />

Stu<strong>die</strong><br />

Bei 19 % der Patienten<br />

trat eine<br />

Verlängerung der<br />

Gehstrecke um<br />

73 % ein, bei vier<br />

Patienten zeigte<br />

sich keine Veränderung,<br />

eine<br />

Verschlechterung<br />

trat bei keinem<br />

Patienten ein.<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

21


Wissenschaft<br />

Unterdrucktherapie<br />

Prinzip der Unterdruck-Therapie<br />

Foto: Weyergans<br />

Der Patient liegt mit dem<br />

Unterkörper (Abbildung),<br />

einem Bein oder einem Fuß<br />

in der Röhre. Eine Vakuum-<br />

Turbine saugt in rhythmischen<br />

Abständen Luft ab<br />

(rot, Unterdruckphase) und<br />

führt neue Luft zu (blau,<br />

Normaldruckphase). Eine<br />

Stoffblende an der Eintrittsstelle<br />

des Patienten verhindert,<br />

dass Luft entweicht.<br />

Kontakt<br />

Alina<br />

Mohammad-Yar<br />

Assistenzärztin<br />

Herz- und <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

NRW<br />

Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Georgstraße 11<br />

32545 Bad<br />

Oeynhausen<br />

ist eine Verbesserung der Durchblutung<br />

mit Veränderung der<br />

Hautfarbe zu beobachten. Nach<br />

einer Vacumed-Behandlung von<br />

chronischen Beingeschwüren ist<br />

eine verbesserte Wundheilung erkennbar<br />

und sie kann so eine Amputation<br />

verhindern.<br />

Eine Fallstu<strong>die</strong> in Köln mit zehn<br />

Patienten, <strong>die</strong> eine pAVK Stadium<br />

II und eine Mikrozirkulationsstörung<br />

der Füße aufwiesen,<br />

zeigte in der transkutanen Sauerstoffmessung<br />

( tcpO 2<br />

) während<br />

der Behandlung einen Anstieg<br />

des Sauerstoffgehalts um 14 % mit<br />

einem Abfall auf 8 % 30 Minuten<br />

nach der Behandlung. Die Durchblutung<br />

der Zehen nahm mit Erhöhung<br />

des Unterdrucks deutlich<br />

zu (Messung mittels LLR Periquant<br />

815; Gutmann).<br />

mit Verbesserung der Durchblutung<br />

eine zunehmend längere<br />

Strecke gehen.<br />

Herzfrequenz sinkt<br />

Es konnte nachgewiesen werden,<br />

dass <strong>die</strong> Vacumed-Therapie<br />

eine positive Wirkung auf <strong>die</strong><br />

Herzfrequenz sowie den diastolischen<br />

Blutdruck hat. Eine Untersuchung<br />

der Herzfrequenz unter<br />

verschiedenen Unterdrücken<br />

(-15, -35, -55 und -65 mmHg) führte<br />

nach der Behandlung zu niedrigeren<br />

Herzfrequenzen als vorher,<br />

was das Risiko von kardiovaskulären<br />

Erkrankungen reduziert. Die<br />

Durchblutung der behandelten<br />

Areale konnte verbessert werden;<br />

ein Unterdruck von -55 mmHg<br />

ergab eine um 4,7 % verbesserte<br />

Durchblutung, ein Unterdruck<br />

von -65 mmHg steigerte <strong>die</strong> Durchblutung<br />

um 7,4 % (LBNP-Stu<strong>die</strong>,<br />

Z. Làszló, Karl-Franzens-Universität<br />

Graz).<br />

Amputationen vermeiden<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass das Vacumed-Gerät einen<br />

entscheidenden Beitrag leistet,<br />

um schmerzhafte Gefäßverengungen<br />

der Extremitäten (pAVK)<br />

positiv zu beeinflussen. Indem es<br />

<strong>die</strong> Sauerstoffzufuhr des minderversorgten<br />

Gewebes verbessert,<br />

tritt eine rasche Schmerzlinderung<br />

bis zur Schmerzfreiheit ein. Chronische<br />

Wunden kommen zur Abheilung<br />

und drohende Amputationen<br />

können sogar verhindert werden.<br />

◼<br />

Höhere Lebensqualität<br />

Meist klagen <strong>die</strong> Patienten über eine<br />

durch Schmerzen beeinträchtigte<br />

bzw. unmögliche Nachtruhe.<br />

Es ist festzustellen, dass bereits<br />

nach wenigen Vacumed-Behandlungen<br />

eine Schmerzlinderung<br />

bzw. Schmerzfreiheit eintritt, <strong>die</strong><br />

eine ungestörte Nachtruhe ermöglicht<br />

und somit zu einer deutlich<br />

besseren Lebensqualität führt.<br />

Weiterhin können <strong>die</strong> Patienten<br />

Fazit<br />

Bei der intermittierenden Unterdruckwellentherapie<br />

handelt es<br />

sich um eine Röhre, <strong>die</strong> wie ein<br />

zweites Herz da<strong>für</strong> sorgt, dass abwechselnd<br />

Unterdruck und Überdruck<br />

auf <strong>die</strong> Beine einwirken. Sie<br />

führt zu einer starken Gefäßerweiterung<br />

und Kapillarsprossung,<br />

zu einer Durchblutungsförderung<br />

der Peripherie und Muskulatur.<br />

Mit der Unterdrucktherapie<br />

können neben der peripheren<br />

arteriellen Verschlusskrankheit<br />

(pAVK) auch <strong>die</strong> diabetische Mikro<br />

angiopathie, Lymphödeme und<br />

<strong>die</strong> chronisch venöse Insuffizienz<br />

behandelt werden. Durch Abheilung<br />

chronischer Wunden können<br />

Amputationen verhindert werden.<br />

22<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


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Auf <strong>die</strong>sen Seiten wollen wir<br />

über den Tellerrand gucken: Welche<br />

Produkte gibt es in anderen<br />

Ländern? Welche Forschungsansätze<br />

<strong>für</strong> technologische Entwicklungen<br />

gibt es?<br />

Viele <strong>die</strong>ser Produkte werden nicht oder noch nicht<br />

auf dem deutschen Markt verfügbar sein – sind aber<br />

vielleicht eine Anregung, sich intensiver damit zu<br />

befassen.<br />

Ob <strong>die</strong> Forschungsansätze, <strong>die</strong> wir vorstellen, erfolgreich<br />

sein werden, können wir Ihnen nicht versprechen.<br />

Aber auch sie können vielleicht <strong>die</strong> Phantasie<br />

anregen und zu weiteren Ideen führen.<br />

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Welchen Wert hat kontinuierliches Glukosemonitoring<br />

(CGM) in der Schwangerschaft? Dieser<br />

Frage gingen Teri L. Hernandez und Kollegen aus<br />

Colorado (USA) nach; ihre Ergebnisse publizierten<br />

sie in der Zeitschrift „<strong>Diabetes</strong> Technology & Therapeutics“.<br />

Besonders<br />

interessierte sie der<br />

Zusammenhang<br />

zwischen der Größe<br />

des Feten und<br />

der glykämischen<br />

Situation.<br />

Eins ihrer Ergebnisse:<br />

CGM-<br />

Daten sind in der<br />

Schwangerschaft<br />

nur klinisch verwertbar,<br />

wenn sie<br />

unter klar definierten<br />

Bedingungen<br />

erhoben wurden<br />

und der Umgang<br />

mit inkongruenten Werten im Vorfeld festgelegt<br />

wurde. Bis tatsächlich ein sicherer Zusammenhang<br />

zwischen CGM-Daten und dem fetalen Wachstum<br />

beschrieben werden kann, sind nach Ansicht der<br />

Forscher weitere Stu<strong>die</strong>n nötig. Ihre Hoffnung ist<br />

aber, dass zunehmend <strong>die</strong> Zusammenhänge verstanden<br />

werden.<br />

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23


Produkte weltweit<br />

Bildgebung<br />

Beta- und Immunzellen ansehen<br />

Bei <strong>die</strong>sem Mäusepankreas sind in<br />

Blau insulinproduzierende, in Grün<br />

Immunzellen zu sehen, rot sind <strong>die</strong><br />

Gefäße.<br />

Foto: Universität Umeå, Schweden<br />

Ein neues Bildgebungsverfahren unter<br />

anderem zum Erforschen von insulinproduzierenden<br />

Betazellen wurde Mitte<br />

Januar von Forschern der Universität Umeå<br />

(Schweden) vorgestellt. Unter anderem <strong>für</strong><br />

ihre Entwicklung erhielt das Forscherteam<br />

von der Europäischen Union eine finanzielle<br />

Unterstützung in Höhe von 4,3 Millionen<br />

schwedischen Kronen im Rahmen eines<br />

Marie-Curie-Programms.<br />

Wie <strong>die</strong> Universität in einer Presseinformation<br />

mitteilt, haben Professor Dr. Ulf<br />

Ahlgren und seine Kollegen am Umeå<br />

Center <strong>für</strong> Molekulare Medizin (UCMM)<br />

<strong>die</strong> <strong>Technologie</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> biomedizinische<br />

Bildgebung in Kombination mit der optischen<br />

Projektionstomographie (OPT)<br />

entwickelt. Nachdem anfänglich nur kleine<br />

Präparate mit <strong>die</strong>ser Methode betrachtet<br />

werden konnten, war es vor fünf Jahren<br />

möglich, ganze Organe anzusehen, z. B.<br />

das Pankreas von erwachsenen Mäusen.<br />

Mit den neuesten Entwicklungen, bei<br />

denen <strong>die</strong> Forscher vom sichtbaren Licht<br />

zum nah-infraroten Spektrum gingen,<br />

können durch <strong>die</strong> längere Wellenlänge<br />

leichter Gewebe durchdrungen werden.<br />

So wurde es möglich, größere Gewebe wie<br />

ein Rattenpan kreas anzusehen. Ebenfalls<br />

möglich ist dadurch, mehr und unterschiedliche<br />

Zelltypen zu untersuchen. Mit<br />

der neuen Methode können <strong>die</strong> Forscher<br />

nun zum einen <strong>die</strong> insulinproduzierenden<br />

Betazellen, aber auch <strong>die</strong> autoimmunen<br />

infiltrierenden Zellen und <strong>die</strong> Verteilung<br />

der Blutgefäße sehen.<br />

Weitere Möglichkeiten der OPT-<strong>Technologie</strong><br />

sollen nun im neu gegründeten Marie-<br />

Curie-Projekt „European Training Network<br />

for Excellence in Molecular Imaging in <strong>Diabetes</strong>“,<br />

in dem fünf Forschungskonsortien<br />

zusammenarbeiten, erforscht werden.<br />

Typ-2-Diabetiker<br />

Einfach Insulin abgeben<br />

Über drei Tage liefert das System PaQ® Basalrate und Boli <strong>für</strong><br />

insulinspritzende Typ-2-Diabetiker. Wie das Unternehmen Ce-<br />

Qur, Hersteller des Pumpensystems, in einer Presse information<br />

mitteilt, hat PaQ® ein CE-Zeichen bekommen. Das System besteht<br />

aus einem wegwerfbaren Reservoir <strong>für</strong> <strong>die</strong> Insulininfusion<br />

und einem angeschlossenen, wiederverwendbaren Insulinmonitor.<br />

Eine klinische Stu<strong>die</strong>, <strong>die</strong> CeQur mit der Universitätsklinik Graz<br />

(Österreich) durchgeführt hat, konnte laut Presseinformation<br />

Ende letzten Jahres abgeschlossen werden. Untersucht wurde<br />

dabei, wie das Insulipumpensystem <strong>die</strong> Insulininjektionen von<br />

Typ-2-Diabetikern ersetzen kann. Endpunkte der Stu<strong>die</strong> umfassten<br />

<strong>die</strong> glykämische Kontrolle, <strong>die</strong> Patientenzufriedenheit<br />

und <strong>die</strong> Sicherheit. Das Unternehmen erwartet eine Publikation<br />

der Ergebnisse im laufenden Jahr.<br />

Schwerpunkt des im Januar 2008 gegründeten Unternehmens ist<br />

<strong>die</strong> Entwicklung und Kommerzialisierung von einfachen Systemen<br />

zur Insulinabgabe. Mehr Informationen gibt es unter www.<br />

cequrcorp.com.<br />

Ein Insulinreservoir und<br />

ein Insulinmonitor: Aus<br />

<strong>die</strong>sen beiden Teilen besteht<br />

das Insulinpumpensystem<br />

PaQ ® .<br />

Fotos: CeQur<br />

24<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Wissenschaft<br />

Interview<br />

Das Fußsyndrom<br />

verhindern und behandeln<br />

Das Diabetische Fußsyndrom ist kein unausweichliches<br />

Schicksal und man kann<br />

es effektiv behandeln. Professor Dr. Ralf<br />

Lobmann aus Stuttgart, Vorsitzender der<br />

AG Fuß, informiert im Interview.<br />

Wie viele Diabetiker entwickeln<br />

im Laufe ihres<br />

Lebens mit <strong>Diabetes</strong> ein<br />

Diabetisches Fußsyndrom?<br />

Professor Dr. Ralf Lobmann: Die<br />

Angaben zur Prävalenz des Diabetischen<br />

Fußsyndroms in der<br />

Literatur schwanken zwischen 4<br />

und 15 %. In Deutschland gehen<br />

wir davon aus, dass pro Jahr rund<br />

250 000 Patienten ein Diabetisches<br />

Fußsyndrom entwickeln.<br />

Bei wie viel Prozent der Patienten<br />

mit einem Diabetischen Fußsyndrom<br />

ist eine Amputation notwendig?<br />

Die Amputationsrate hängt ganz<br />

erheblich von der Versorgungsstufe<br />

ab. So ist zu erwarten, dass in der<br />

»»<br />

Pro Jahr entwickeln rund<br />

250 000 Patienten mit <strong>Diabetes</strong> ein<br />

Diabetisches Fußsyndrom.<br />

Regelversorgung das Risiko <strong>für</strong> einen<br />

Patienten mit Diabetischem<br />

Fußsyndrom im Rahmen der stationären<br />

Betreuung hinsichtlich einer<br />

Amputation zwischen 10 und<br />

20 % liegt.<br />

Professor Dr. Ralf Lobmann ist Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik 3 im Bürgerhospital<br />

Stuttgart und Sprecher des Interdisziplinären Diabetischen Fuß-Zentrums.<br />

Im Vergleich dazu liegen <strong>die</strong> Amputationsraten<br />

in weniger entwickelten<br />

Regionen, wie In<strong>die</strong>n, im<br />

Schnitt bei 30 %. Wir sind also trotz<br />

eines grundsätzlich besseren Versorgungssystems<br />

in Deutschland<br />

gar nicht so weit entfernt von dem<br />

Standard eines Schwellenlands.<br />

Allerdings ist hier zu betonen, dass<br />

mit entsprechenden Strukturen<br />

hinsichtlich Kooperationsvereinbarung<br />

sowie entsprechender Prozess-<br />

und Strukturqualität, wie sie<br />

z. B. von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetischer Fuß der Deutschen<br />

<strong>Diabetes</strong> Gesellschaft (DDG) im<br />

Rahmen des DDG-Zertifizierungsverfahrens<br />

gefördert werden, wesentlich<br />

geringere Amputationsraten<br />

zu erzielen sind.<br />

So kann das 2013 das 10-jährige<br />

Jubiläum feiernde Zertifizierungsverfahren<br />

der DDG auf – bei im<br />

Mittel höhergradigen und schwereren<br />

Befunden aufgrund der in<br />

den Fußzentren stattfindenden Selektion<br />

– auf eine Amputationsrate<br />

von nur 3,62 % im Zeitraum 2005<br />

bis 2011 verweisen! Dies zeigt, dass<br />

ein interdisziplinäres, <strong>die</strong> Sektoren<br />

und Fachbereiche übergreifendes<br />

Management nachhaltig das Amputationsrisiko<br />

vermindern kann.<br />

Ganz zu vermeiden sind Majoramputationen<br />

dabei sicher nicht.<br />

Um einem Diabetischen Fußsyndrom<br />

vorzubeugen, können Diabetiker<br />

mit einem vernünftigen Lebensstil<br />

und medikamentös den<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

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25


Wissenschaft<br />

Interview<br />

Fußpflege<br />

Gerade ältere Patienten<br />

sind oft auf<br />

fachpodologische<br />

und qualifizierte<br />

Behandlungen<br />

angewiesen.<br />

Blutzucker gut einstellen, auch andere<br />

Risikofaktoren beeinflussen.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es noch,<br />

wenn man z. B. an <strong>die</strong> Fußpflege<br />

und <strong>die</strong> Schuhauswahl denkt?<br />

Die Betreuung des Diabetischen<br />

Fußsyndroms ist ein ganz klar interdisziplinärer<br />

Ansatz und neben<br />

der medizinischen Versorgung<br />

durch Ärzte und medizinisches<br />

Fachpersonal sind hier zwei<br />

weitere wichtige Professionen mit<br />

einbezogen: <strong>die</strong> Podologen sowie<br />

<strong>die</strong> Orthopä<strong>die</strong>schuhmacher. Gerade<br />

<strong>die</strong> häufig älteren Patienten,<br />

welche aufgrund von Beeinträchtigung<br />

des Seh- und Berührungsvermögens<br />

zu einer selbständigen<br />

Fußpflege nicht mehr in der<br />

Lage sind, sind auf fachpodologische<br />

und qualifizierte Behandlungen<br />

angewiesen. Aufgrund der<br />

durch <strong>die</strong> Neuropathie verstärkten<br />

Tendenz zu Verhornungen<br />

sind häufig <strong>die</strong> Hyperkeratosen<br />

nur noch professionell, z. B. mit<br />

einem entsprechenden Schleifgerät,<br />

zu entfernen. Dies ist ebenso<br />

durch eine fachpodologische<br />

Maßnahme zu behandeln wie <strong>die</strong><br />

Therapie eingewachsener Zehennägel<br />

durch entsprechende Spangen<br />

oder Maßnahmen im Rahmen<br />

der Mitbetreuung von Patienten<br />

mit Nagelpilz. Nicht zuletzt sind<br />

»»<br />

Ich kann feststellen, dass <strong>die</strong><br />

Podologen indirekt eine große<br />

Zuweisergruppe sind.<br />

Hyperkeratosen sind oft nur noch professionell<br />

z. B. mit einem Schleifgerät zu<br />

entfernen.<br />

Podologen eine der Berufsgruppen,<br />

<strong>die</strong> sozusagen von Berufs<br />

wegen sich regelmäßig <strong>die</strong> Füße<br />

der Patienten ansehen. Gerade in<br />

meiner Praxis kann ich feststellen,<br />

dass <strong>die</strong> Podologen indirekt eine<br />

große Zuweisergruppe sind. Einund<br />

Überweisungen werden zwar<br />

vom Hausarzt ausgestellt, aber bei<br />

Nachfrage beim Patienten erhält<br />

man recht häufig <strong>die</strong> Aussage:<br />

„Meine Podologin/mein Podologe<br />

hat das gesehen und hat gesagt,<br />

ich soll mich in der Fußambulanz<br />

vorstellen.“<br />

Die Orthopä<strong>die</strong>schuhmacher haben<br />

ihren Stellenwert bereits in<br />

der Akutversorgung der Patienten<br />

durch <strong>die</strong> Anfertigung von Interimsversorgung,<br />

Orthesen sowie<br />

unterstützend bei weiteren<br />

entlastenden Maßnahmen, z. B.<br />

Casts, aber auch beim Anpassen<br />

von Verbandsschuhen und<br />

selbstverständlich in der Sekundärprophylaxe<br />

durch das Anfertigen<br />

geeigneter semiorthopädischer<br />

Schuhe mit entsprechenden<br />

diabetes adap tierten<br />

Bettungen oder orthopädischen<br />

Maßschuhen. Ganz entscheidend<br />

ist <strong>die</strong> Sekundärprophylaxe, weil<br />

erst durch entsprechende Pflege<br />

der Füße und geeignetes Schuhwerk,<br />

wo neben einem Wechselpaar<br />

auch <strong>die</strong> Hausschuhversorgung<br />

nicht zu vergessen ist, eine<br />

Reduktion der sonst sehr hohen<br />

Raten des Wiederauftretens von<br />

bis zu 30 % in den ersten 12 Monaten<br />

gelingen kann.<br />

Welche technischen Möglichkeiten<br />

gibt es, um Durchblutungsstörungen,<br />

Neuropathie und falsche<br />

Patienten müssen durch Orthopä<strong>die</strong>schuhmacher<br />

bei Bedarf mit Entlastungsvorrichtungen<br />

versorgt werden.<br />

Druckbelastung des Fußes festzustellen<br />

– um einem Diabetischen<br />

Fußsyndrom vorzubeugen?<br />

Die Neuropathie ist weiterhin <strong>die</strong><br />

mitentscheidende Ursache <strong>für</strong> das<br />

Entstehen von Fußveränderungen<br />

mit Ulzerationen im Bereich der<br />

Köpfchen der Mittelfußknochen,<br />

verbunden mit einem schnellen<br />

Übergreifen auf den Knochen<br />

und Infektionen, so dass der Früherkennung<br />

von neuropathischen<br />

Problemen ein hoher Stellenwert<br />

zukommt. Dies beginnt bei der<br />

regelmäßigen Inspektion der Füße<br />

der betreuten Patienten. Hier<br />

zeigt sich schon durch Krallenzehen<br />

oder trockene Haut, dass eine<br />

Neuropathie vorliegt. Die einfachen<br />

klinischen Maßnahmen<br />

der Vibrationsmessung, der Testung<br />

mittels Monofilament oder<br />

TipTherm sowie <strong>die</strong> Reflextestung<br />

reichen in der Routine aus,<br />

um ein sinnvolles Screening auf eine<br />

Neuropathie zu gewährleisten.<br />

Sofern sich hier ein Anhalt ergibt,<br />

kann mit computergestützten Systemen<br />

wie dem MEDOC-System<br />

eine entsprechende quantifizierbare<br />

Testung hinsichtlich Warm-<br />

Kalt-Empfindens und Vibration<br />

erfolgen, was <strong>für</strong> das weitere Mo-<br />

26<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


nitoring z. B. auch unter Therapie<br />

sinnvoll sein kann.<br />

Auch weitere Testverfahren wie<br />

das Neuropad-System als einfacher<br />

Indikator <strong>für</strong> eine gestörte<br />

Schweißproduktion können den<br />

Patienten als Vorsorge angeboten<br />

werden.<br />

Grundsätzlich sind <strong>die</strong> Pulse<br />

zu tasten, wobei eine Pulslosigkeit<br />

durch eine Mediasklerose<br />

(Verkalkung der Arterienwände,<br />

Anm. d. Red.) vorgetäuscht werden<br />

kann. Hilfreich ist dann <strong>die</strong> dopplersonographische<br />

Untersuchung<br />

mit Feststellung des Knöchel-Arm-<br />

Index, wobei eine begleitende periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK) bei einer Mediasklerose<br />

nicht sicher ausgeschlossen<br />

werden kann. Ergänzt werden sollte<br />

<strong>die</strong> Gefäßdiagnostik durch eine<br />

duplexsonographische Untersuchung.<br />

Sofern eine Fußläsion<br />

vorliegt, ist immer eine ausgiebige<br />

Gefäßdiagnostik insbesondere<br />

bei Verdacht auf eine begleitende<br />

pAVK notwendig, <strong>die</strong> dann spezielle<br />

Angiographien umfassen sollte.<br />

Mittels der Pedographie sind <strong>die</strong><br />

plantaren Druckprofile sowohl statisch<br />

als auch dynamisch abzuleiten.<br />

Neben der Beurteilung von Risikobereichen<br />

ist <strong>die</strong>se Methode<br />

auch zur Kontrolle der verordneten<br />

Einlagen und Schuhe ein hilfreiches<br />

und sinnvolles Instrument.<br />

Wenn ein Diabetisches Fußsyndrom<br />

aufgetreten ist, muss es sta<strong>die</strong>ngerecht<br />

behandelt werden.<br />

Welche technischen Ansätze gibt<br />

es da<strong>für</strong>?<br />

Grundlagen einer erfolgreichen<br />

Wundbehandlung liegen<br />

im Wunddebridement und im<br />

Woundcleansing. Dieses kann<br />

klassisch manuell mit Skalpell,<br />

scharfem Löffel oder Ähnlichem<br />

erfolgen. Auch der Einsatz der Madentherapie<br />

oder von Enzymen<br />

kann hilfreich sein. Entscheidend<br />

ist, dass insbesondere in der Akutphase<br />

rasch ein vitales Granulationsgewebe<br />

geschaffen wird. Dieses<br />

aktive Wundmanagement ist<br />

neben der Entlastung viel entscheidender<br />

als der spezifische<br />

Einsatz verschiedener Wundauflagen,<br />

<strong>die</strong> aber nützlich hinsichtlich<br />

der Optimierung des Wundheilungsverlaufs<br />

sind sowie Vorteile<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeit der Wundheilung<br />

aufweisen.<br />

Als innovative technische Maßnahme<br />

kann hier <strong>für</strong> das Wunddebridement<br />

noch der Einsatz von<br />

atraumatisch arbeitenden Systemen<br />

wie dem Wasserskalpell (z. B.<br />

Versajet) erwähnt werden. Gerade<br />

oft festhaftende Fibrinbeläge<br />

oder Fettgewebsnekrosen lassen<br />

sich damit hervorragend abtragen.<br />

Auch günstig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Therapie von<br />

Nekrosen hat sich <strong>die</strong> Nasstherapie<br />

im Rahmen der feuchten Wundbehandlung<br />

erwiesen, zunehmende<br />

Erfahrungen werden auch mit<br />

Ul tra schallsystemen zur Konditionierung<br />

gesammelt.<br />

Für Läsionen mit schwerer pAVK,<br />

bei denen <strong>die</strong> interventionell-radiologischen<br />

und gefäßchirurgischen<br />

Verfahren nicht mehr greifen,<br />

kann der Einsatz der hyperbaren<br />

Sauerstofftherapie unbedingt<br />

empfohlen werden. Sowohl in der<br />

Akutphase als auch in der Granulationsphase<br />

ist besonders auf <strong>die</strong><br />

Einsatzmöglichkeit der Vakuumtherapie<br />

hinzuweisen. Sowohl <strong>die</strong><br />

V.A.C.®-Therapie als auch das Niederdrucksystem<br />

Renasys® erweisen<br />

sich als ausgesprochen vorteilhaft.<br />

AG Diabetischer Fuß<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Diabetischer<br />

Fuß innerhalb der<br />

Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

ist im Internet zu finden unter:<br />

www.ag-fuss-ddg.de. Ziel ist<br />

u. a., <strong>die</strong> Versorgungsstrukturen<br />

<strong>für</strong> Menschen mit diabetischer<br />

Fußerkrankung zu verbessern.<br />

Wissenschaft<br />

»»<br />

In der Akutphase und in der<br />

Oft sieht man Menschen mit einem<br />

Entlastungsschuh, der auch zu den<br />

eher technischen Hilfsmitteln zu<br />

rechnen ist, in der Stadt einkaufen.<br />

Ist das sinnvoll? Wie sollte ein Entlastungsschuh<br />

eingesetzt werden?<br />

Grundlegendes Therapieprinzip<br />

der Behandlung des Diabetischen<br />

Fußsyndroms ist, wie erwähnt,<br />

<strong>die</strong> konsequente Druckentlastung.<br />

Um <strong>die</strong>s in einem<br />

ambulanten Umfeld zu gewährleisten,<br />

benötigen wir entsprechende<br />

Hilfsmittel und auch ein<br />

Entlastungsschuh kann hier sinnvoll<br />

sein. Diese Schuhe sind natürlich<br />

nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überbrückung<br />

kurzer Distanzen (z. B. innerhalb<br />

der Wohnung, vom Schlafzimmer<br />

zur Toilette) vorgesehen. Mit <strong>die</strong>sen<br />

Schuhen allumfänglich den<br />

Alltag zu gestalten, ist nicht sinnvoll.<br />

Es stellt sich aber grundsätzlich<br />

das Problem bei Patienten mit<br />

Diabetischem Fußsyndrom und<br />

der Vorgabe einer möglichst weitgehenden<br />

Entlastung, sich selbst<br />

weiterversorgen zu können. Hier<br />

ist natürlich das familiär-soziale<br />

Umfeld hilfreich, nicht zuletzt<br />

ist es aber auch Aufgabe des betreuenden<br />

Arztes, über <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

der verschiedenen Sozialinstitutionen<br />

<strong>für</strong> Unterstützung<br />

eben z. B. beim Einkaufen Sorge zu<br />

tragen. Die meisten Entlastungsschuhe<br />

sind eher „Humpelschuhe“,<br />

mit denen der normale physiologische<br />

Abrollvorgang nicht<br />

nachvollzogen werden kann. Dies<br />

wird aber oft von Patienten ignoriert<br />

und damit werden schädliche<br />

Druckspitzen, u. a. auch im betroffenen<br />

Wundareal, induziert.<br />

Nach dem Abheilen eines Ulkus<br />

sind oft weitere Maßnahmen nötig,<br />

Interview<br />

Entlastung<br />

Grundlegendes<br />

Therapieprinzip<br />

der Behandlung<br />

des Diabetischen<br />

Fußsyndroms ist<br />

<strong>die</strong> konsequente<br />

Druckentlastung.<br />

Granulationsphase ist der Einsatz<br />

der Vakuumtherapie möglich.<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

27


Wissenschaft<br />

Interview<br />

Die regelmäßige<br />

Fußinspektion<br />

durch den Patienten<br />

selbst,<br />

aber auch durch<br />

den Arzt kann<br />

schweren Folgen<br />

vorbeugen.<br />

um ein Wiederauftreten zu verhindern.<br />

Welche sind sinnvoll?<br />

An erster Stelle steht sicher <strong>die</strong><br />

Schulung der Patienten hinsichtlich<br />

der Problematik, <strong>die</strong> im Zusammenhang<br />

von <strong>Diabetes</strong> und<br />

Fußgesundheit zu sehen ist. Die<br />

Eigenvorsorge der täglichen Inspektion<br />

der Füße (selbst oder z. B.<br />

»»<br />

Die Eigenvorsorge der<br />

täglichen Inspektion der Füße<br />

ist unerlässlich.<br />

durch den Lebenspartner) ist unerlässlich.<br />

Diese Einweisung umfasst<br />

aber auch Richtlinien und<br />

Handlungsanweisungen <strong>für</strong> eine<br />

korrekte Fuß- und Nagelpflege.<br />

Sofern noch normale Konfektionsschuhe<br />

tragbar sind, muss der<br />

Patient über <strong>die</strong> Besonderheiten<br />

beim Schuhkauf aufgeklärt werden.<br />

So ist auf nieten- und nahtfreie<br />

Schuhe mit ausreichend Platz<br />

und Zehenfreiheit zu achten. Der<br />

Schuhkauf ist idealerweise am<br />

frühen Mittag zu organisieren,<br />

da <strong>die</strong> Füße am Morgen oft etwas<br />

schlanker sind, über den Tag allerdings<br />

anschwellen, so dass am<br />

Morgen gekaufte Schuhe mittags<br />

zu eng bzw. am Nachmittag erworbene<br />

Schuhe morgens zu viel<br />

Spielraum geben können. Bei einer<br />

höhergradigen Läsion bzw.<br />

der Kombination von schwerer<br />

Neuropathie und AVK sind bei<br />

Druckverteilungsstörungen an<br />

der Fußsohle entsprechende <strong>Diabetes</strong>-Schutzschuhe<br />

mit entsprechenden<br />

diabetes adaptierten Einlagen<br />

zu verordnen. Im Rahmen<br />

von Minoramputationen sind oft<br />

entsprechende orthopädische<br />

Zurichtungen und orthopädische<br />

Maßschuhe notwendig. Neben<br />

der Schuhversorgung <strong>für</strong> den Alltag<br />

im Gebrauch im Freien muss<br />

auch immer an eine entsprechende<br />

Versorgung <strong>für</strong> den häuslichen<br />

Bereich gedacht werden. Hinweise<br />

dazu finden sich u. a. auf der<br />

Homepage der AG Fuß (www.agfuss-ddg.de)<br />

als „Schuhverordnungsbogen“.<br />

Gibt es Therapieansätze, technische,<br />

aber auch andere, <strong>für</strong> das Diabetische<br />

Fußsyndrom, <strong>die</strong> Sie eher<br />

kritisch sehen und Patienten nicht<br />

empfehlen würden?<br />

Die Basis der erfolgreichen Behandlung<br />

ist <strong>die</strong> Kooperation und<br />

Kommunikation unter den an der<br />

Behandlung beteiligten Berufsgruppen.<br />

Es bedarf eines aktiven<br />

Wundmanagements, welches sich<br />

sta<strong>die</strong>n- und nicht zuletzt patientengerecht<br />

auf <strong>die</strong> jeweilige Situation<br />

ausrichtet. Schließlich ist eine<br />

entsprechende Interims- bzw.<br />

Endversorgung mit entsprechendem<br />

Schuhwerk oder Zurichtungen<br />

notwendig. Es versteht sich<br />

von selbst, dass alle <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

korrekt und fachgerecht<br />

erfolgen müssen. Wenig evaluierte<br />

Methoden sollten dabei allenfalls<br />

zurückhaltend eingesetzt<br />

werden. An der Grundregel Gefäßrekonstruktion<br />

vor Amputation<br />

hat sich ebenfalls nichts geändert.<br />

Ich denke, Probleme ergeben<br />

sich in dem Moment, wo<br />

Kontraindikationen, z. B. im Rahmen<br />

der hyperbaren Sauerstofftherapie,<br />

nicht beachtet würden<br />

oder hochpreisige Therapieverfahren<br />

unnötigerweise in einer<br />

Situation eingesetzt würden, wo<br />

sie nicht notwendig wären.<br />

Grundsätzlich ist mit einer Struktur<br />

der komplexen Fürsorge <strong>für</strong><br />

den Patienten mit einem Diabetischen<br />

Fußsyndrom eine hohe Abheilungsrate<br />

unter konservativem<br />

Ansatz möglich. Nur bei rund 10<br />

bis 20 % sind <strong>für</strong> einen Heilungserfolg<br />

innovative Maßnahmen notwendig,<br />

was allerdings bei der hohen<br />

Zahl von Betroffenen immer<br />

noch eine umfängliche Zahl an Patienten<br />

umfasst.<br />

Herr Professor Lobmann, vielen<br />

Dank <strong>für</strong> das informative Interview.<br />

◼<br />

Orthesen sind<br />

mitunter erforderlich,<br />

um eine<br />

Ulzeration am Fuß<br />

zum Abheilen zu<br />

bringen.<br />

28<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Arbeitsgemeinschaft diabetologische <strong>Technologie</strong><br />

Heinrich-Sauer-Preis<br />

Exzellentes<br />

aus der Diabetologie<br />

Ein Buch, das Sieger hervorbringt: Mit ihrem Titel „CGM- und Pumpenfibel“<br />

haben <strong>die</strong> Autoren Ulrike Thurm und Dr. Bernhard Gehr <strong>die</strong><br />

Jury überzeugt. Die breite Zielgruppe mit Betroffenen, Ärzten und<br />

Beratungskräften, <strong>die</strong> ausführliche Darstellung von Verfahren, <strong>die</strong> den<br />

Lebensalltag insbesondere von Typ-1-Diabetikern verbessern, und der<br />

Mutmach-Charakter waren einige der Argumente.<br />

Die „Arbeitsgemeinschaft diabetologische<br />

<strong>Technologie</strong>“ (www.diabetestechnologie.de)<br />

und „<strong>Diabetes</strong> &<br />

<strong>Technologie</strong>“ kooperieren: Die Zeitschrift<br />

ist offizielles Organ der AGDT.<br />

Autor:<br />

Dr. Dr. Wulf<br />

Quester<br />

Revolutionär<br />

war damals der<br />

Ansatz Professor<br />

Dr. Heinrich Sauers,<br />

<strong>die</strong> Patienten<br />

in den Behandlungsprozess<br />

zu<br />

integrieren. Dies<br />

wird noch heute<br />

konsequent in der<br />

Diabetologie umgesetzt.<br />

Am Vorabend des Weltdiabetestags<br />

2012 wurde im<br />

Herz- und <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

NRW in Bad Oeynhausen<br />

der Heinrich-Sauer-Preis verliehen.<br />

Der Preis ist mit 2 500 € dotiert<br />

und wurde bisher von der Norddeutschen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Gesellschaft<br />

(NDG) <strong>für</strong> herausragende Arbeiten<br />

auf dem Gebiet der Klinischen<br />

Dia betologie vergeben.<br />

Professor Dr. Heinrich Sauer (geboren<br />

am 21. September 1920, gestorben<br />

am 30. Dezember 1993)<br />

war von 1965 bis 1985 Chefarzt<br />

und erster Direktor der <strong>Diabetes</strong>klinik<br />

Bad Oeynhausen. Revolutionär<br />

war damals sein Ansatz, <strong>die</strong><br />

Patienten in den Behandlungsprozess<br />

zu integrieren. Dies wird noch<br />

heute konsequent im <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

umgesetzt. National und international<br />

genossen <strong>die</strong> Arbeiten<br />

von Professor Sauer einen hervorragenden<br />

Ruf, so dass ihm 1986 „in<br />

Würdigung seiner her ausragenden<br />

wissenschaftlichen Arbeiten auf<br />

dem Gebiet der Diabetologie und<br />

Ver<strong>die</strong>nste um <strong>die</strong> Insulintherapie“<br />

<strong>die</strong> Paul-Langerhans-Medaille<br />

der Deutschen Dia betes Gesell-<br />

Jury und Preisträger (v. l. n. r.): Professor Dr. Rüdiger Petzoldt, Dr. Dr. Wulf Quester,<br />

Dr. Bernhard Gehr, Ulrike Thurm und Professor Dr. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe.<br />

schaft (DDG) verliehen wurde. In<br />

der nationalen wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaft war er mehrere<br />

Jahre Sekretär und von 1973 bis<br />

1974 deren Präsident. 1992 verlieh<br />

ihm <strong>die</strong> Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

<strong>die</strong> höchste Auszeichnung:<br />

<strong>die</strong> Ehrenmitgliedschaft.<br />

Preis <strong>für</strong> exzellente<br />

Arbeiten<br />

Heinrich Sauer war auch Mitbegründer<br />

der Norddeutschen <strong>Diabetes</strong>-Gesellschaft.<br />

Nach seinem<br />

Tod hat <strong>die</strong>se Fachgesellschaft in<br />

Anerkennung seiner Ver<strong>die</strong>nste<br />

um <strong>die</strong> stationäre <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />

einen Preis gestiftet, der<br />

seinen Namen trägt. Der „Heinrich-Sauer-Preis“<br />

wurde jährlich<br />

<strong>für</strong> exzellente Arbeiten auf dem<br />

Gebiet der klinischen Dia betologie<br />

vergeben. Dieser Wissenschaftspreis<br />

wurde in <strong>die</strong>sem Jahr erstmals<br />

vom früheren Wirkort von<br />

Professor Sauer, dem <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

des Herz- und <strong>Diabetes</strong>zent-<br />

Foto: Armin Kühn<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

29


Arbeitsgemeinschaft diabetologische <strong>Technologie</strong><br />

Heinrich-Sauer-Preis<br />

»»<br />

Als Betroffene haben <strong>die</strong> Preisträger<br />

<strong>die</strong> vorgeschlagenen<br />

Problemlösungen selbst erprobt.<br />

CGM- und Insulinpumpenfibel<br />

Ulrike Thurm und<br />

Bernhard Gehr,<br />

2. Auflage 2013,<br />

472 Seiten,<br />

Kirchheim-Verlag,<br />

Mainz, 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-<br />

87409-535-8,<br />

www.kirchheimshop.de<br />

Foto: HDZ NRW<br />

rums NRW, Universitätsklinik der<br />

Ruhr-Universität Bochum, vergeben,<br />

nachdem sich <strong>die</strong> NDG zum<br />

Jahresende 2011 aufgelöst hatte.<br />

Verleihung am Vorabend<br />

des Weltdiabetestags<br />

Der Weltdiabetestag am 14. November<br />

wurde als ein internationales<br />

Projekt 1991 von der Internationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Föderation (IDF)<br />

und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) in Erinnerung an <strong>die</strong><br />

Entdeckung des Insulins ins Leben<br />

gerufen, seit 2007 ist der Tag ein offizieller<br />

Gedenktag der Vereinten<br />

Nationen (UN, Resolution 61/255).<br />

Am 14. November 1891 wurde Sir<br />

Frederick Grant Banting geboren,<br />

der zusammen mit Frank Best <strong>die</strong><br />

segensreiche Ära der Insulintherapie<br />

begründete. Insofern war der<br />

Vorabend des Weltdiabetestags ein<br />

idealer Zeitpunkt zur Vergabe <strong>die</strong>ses<br />

<strong>Diabetes</strong>preises.<br />

Professor Dr. Heinrich Sauer<br />

Buch <strong>für</strong> besseren Alltag<br />

Gewonnen haben den Heinrich-<br />

Sauer-Preis Ulrike Thurm und<br />

Dr. Bernhard Gehr – mit ihrem<br />

gemeinsam eingereichten Buch<br />

„CGM- und Insulinpumpenfibel“.<br />

Das Buch spricht gleichermaßen<br />

Betroffene, Ärzte und Beratungskräfte<br />

an. Ganz im Sinne von Professor<br />

Sauer werden moderne<br />

technische Verfahren der Insulinbehandlung<br />

vorgestellt, <strong>die</strong> geeignet<br />

sind, den Lebensalltag insbesondere<br />

von Typ-1-Diabetikern<br />

zu verbessern, und ausführlich in<br />

ihrer Handhabung beschrieben.<br />

Dabei haben <strong>die</strong> beiden Autoren<br />

nicht nur große Erfahrung in der<br />

Erwachsenenschulung – als Betroffene<br />

haben sie <strong>die</strong> vorgeschlagenen<br />

Problemlösungen selbst erprobt.<br />

Dies gilt nicht nur <strong>für</strong> belastende<br />

Alltagssituationen, sondern<br />

auch <strong>für</strong> Freizeit und Breitensport<br />

bis hin zu Extremsport. Damit<br />

kann das Buch allen Betroffenen<br />

Mut machen, sich in den Behandlungsprozess<br />

zu integrieren und<br />

Eigenverantwortung zu übernehmen.<br />

Dieser Ansatz passt optimal<br />

Der mit 2 500 € dotierte Preis ist dem<br />

Gründer der ehemaligen <strong>Diabetes</strong>klinik in<br />

Bad Oeynhausen, Professor Dr. Heinrich<br />

Sauer, gewidmet, der zu den Wegbereitern<br />

der modernen <strong>Diabetes</strong>therapie<br />

zählt. Der renommierte Mediziner hat<br />

auch <strong>die</strong> Gründung und Inbetriebnahme<br />

des Herzzentrums begleitet und war bis<br />

1985 Chefarzt der Diabetologie. 20 Jahre<br />

früher als viele andere Ärzte integrierte<br />

er <strong>die</strong> Patienten in den Behandlungsprozess.<br />

Dieser Ansatz, den Patienten<br />

Eigenverantwortung zu übertragen, war<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> damalige Zeit revolutionär. Der<br />

Heinrich-Sauer-Preis wurde bislang von<br />

der Norddeutschen <strong>Diabetes</strong>-Gesellschaft<br />

verliehen – nun ist er zu den Wurzeln seines<br />

Namensgebers zurückgekehrt.<br />

zu den Forderungen von Professor<br />

Sauer und zu einem Motto des<br />

Weltdiabetestags 2012: „Das notwendige<br />

Wissen <strong>für</strong> Alle“. Daher<br />

hat auch <strong>die</strong> Jury einstimmig <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Gemeinschaftsarbeit der beiden<br />

Preisträger votiert.<br />

Das Buchprojekt ist wissenschaftlich<br />

sauber recherchiert und umgesetzt.<br />

Es stellt eine wichtige Anleitung<br />

und Diskussionsgrundlage<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Beratung und Therapie<br />

von insulinbehandelten Diabetikern<br />

dar. Daher können <strong>die</strong> Inhalte<br />

direkt durch <strong>die</strong> Betroffenen<br />

umgesetzt werden. Die Jury hat bei<br />

<strong>die</strong>sem Projekt auch <strong>die</strong> spielerische<br />

Heranführung an das Thema<br />

und <strong>die</strong> Alltagstauglichkeit beeindruckt.<br />

Beeindruckendes Video<br />

über sportliche Leistungen<br />

Zur Preisverleihung an Ulrike<br />

Thurm und Bernhard Gehr waren<br />

Ärzte, <strong>Diabetes</strong>berater, Pflegekräfte,<br />

Selbsthilfeverbände und Mitarbeiter<br />

der Klink eingeladen. Worte<br />

der Begrüßung richteten Professor<br />

Dr. Dr. Diethelm Tschöpe, Direktor<br />

des <strong>Diabetes</strong>zentrums, und<br />

Klaus Mueller-Zahlmann, Bürgermeister<br />

von Bad Oeynhausen,<br />

an Preisträger und Gäste der Feierstunde.<br />

Nach der Laudatio mit einem<br />

kurzen Rückblick auf <strong>die</strong> Geschichte<br />

der <strong>Diabetes</strong>technologie<br />

bis zum heutigen Stand der Möglichkeiten<br />

von Insulinapplikation<br />

und Glukosebestimmung sowie<br />

der Würdigung des wissenschaftlichen<br />

Werdegangs der Preisträger<br />

durch Dr. Dr. Wulf Quester, ebenfalls<br />

aus dem <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Bad Oeynhausen und Vorsitzender<br />

des Kuratoriums, erhielten <strong>die</strong>se<br />

das Wort. Sie dankten in bewegenden<br />

Worten zunächst gemeinsam,<br />

dann stellte Bernhard Gehr<br />

ausführlich <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte<br />

ihres Buchprojekts dar.<br />

Ebenso erläuterte er <strong>die</strong> Methode<br />

30<br />

www.diabetes-und-technologie.de <strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013


Arbeitsgemeinschaft diabetologische <strong>Technologie</strong><br />

Heinrich-Sauer-Preis<br />

<strong>Diabetes</strong>beraterin<br />

Ulrike Thurm<br />

(links) und Diabetologe<br />

Dr. Bernhard<br />

Gehr (rechts)<br />

wissen genau, wovon<br />

sie in ihrem<br />

preisgekrönten<br />

Buch schreiben:<br />

Beide sind selbst<br />

Typ-1-Diabetiker,<br />

sportbegeistert<br />

und technikinteressiert.<br />

Heinrich-Sauer-Preis 2013<br />

der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung und ihre Vorteile<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Patienten, insbesondere<br />

beim Sport. Ulrike Thurm zeigte<br />

zum Abschluss einen Videofilm,<br />

der <strong>die</strong> Arbeit der Internationalen<br />

Vereinigung diabetischer Sportler<br />

(IDAA) in eindrucksvoller Weise<br />

darstellt. In spektakulären Bildern<br />

wurden <strong>die</strong> vielfältigen sportlichen<br />

Aktivitäten <strong>die</strong>ser Vereinigung<br />

aufgezeigt, deren deutsche<br />

Vorsitzende Ulrike Thurm seit<br />

Gründung im Jahr 1990 ist. Das<br />

Spektrum der sportlichen Höchstleistungen<br />

reichte von Marathon<br />

über Wüstenläufe, Radrennen und<br />

Bergsteigen bis zum Presslufttauchen.<br />

Grandiose Szenen zeigten<br />

<strong>die</strong> Sportler in Aktion, aber auch<br />

bei den stets notwendigen Blutzuckermessungen<br />

und Insulinapplikationen.<br />

Die Zuschauer waren<br />

tief beeindruckt von den vielfältigen<br />

Anstrengungen, <strong>die</strong> notwendig<br />

waren, um es Typ-1-Diabetikern<br />

zu<br />

ermöglichen,<br />

<strong>die</strong>se Sportarten in der<br />

angestrebten Intensität und Dauer<br />

ausüben zu können. Hierzu gehören<br />

natürlich auch Extremsportarten.<br />

So trugen <strong>die</strong> Untersuchungen<br />

von Ulrike Thurm in Papua-Neuguinea<br />

dazu bei, auch insulinspritzenden<br />

Diabetikern <strong>die</strong> Teilnahme<br />

an Tauchkursen zu ermöglichen.<br />

Anschließend erfolgte <strong>die</strong> Übergabe<br />

der Urkunden sowie eine Fotosession<br />

mit den drei Mitgliedern<br />

der Jury, Professor Dr. Rüdiger Petzoldt,<br />

Professor Dr. Dr. Diethelm<br />

Tschöpe und Dr. Dr. Wulf Quester.<br />

Bei einem genüsslichen Umtrunk<br />

und wohlschmeckenden Buffet<br />

konnten <strong>die</strong> Besucher noch einmal<br />

ihre Eindrücke verarbeiten<br />

und Fragen direkt an <strong>die</strong> Preisträger<br />

richten. Vorstand und Beirat<br />

der Arbeitsgemeinschaft diabetologische<br />

<strong>Technologie</strong> (AGDT)<br />

gratulieren den Preisträgern ganz<br />

herzlich.<br />

◼<br />

Der nächste Heinrich-Sauer-Preis wird am 13. November 2013 in Bad<br />

Oeynhausen vergeben. Aussagekräftige Bewerbungen können ab sofort<br />

bei der Jury eingereicht werden. Die Adresse lautet: Bewerbung Heinrich-Sauer-Preis<br />

2013, <strong>Diabetes</strong>zentrum am Herz- und <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

NRW, Georgstraße 11, 32545 Bad Oeynhausen. Eine Bewerbung ist<br />

auch per E-Mail möglich an: wquester@hdz-nrw.de. Die Jury freut sich<br />

bereits auf interessante Beiträge. Bewerbungsschluss ist der 31. August<br />

2013.<br />

Kontakt<br />

Dr. Dr. Wulf<br />

Quester<br />

<strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Herz- und <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

NRW<br />

Ruhruniversität<br />

Bochum<br />

Georgstraße 11<br />

32545 Bad<br />

Oeynhausen<br />

E-Mail: wquester<br />

@hdz-nrw.de<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

31


Technik Wissen Vorsprung<br />

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Herz im Takt<br />

Herzschrittmacher –<br />

Funktion, Einsatz, Kriterien<br />

4 | 2012<br />

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S. 17<br />

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