25.02.2014 Aufrufe

simplify Selbstmanagement Weglassen - der Schlüssel zu mehr Zeitsouveränität (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.orgenda.de/<strong>simplify</strong>-selbstmanagement<br />

Erscheint am 28. Januar 2011<br />

Februar 2011<br />

<strong>Selbstmanagement</strong><br />

Das 20-Minuten-Coaching für ein selbstbestimmtes Leben<br />

Vereinfachen und<br />

<strong>Weglassen</strong> – diese beiden<br />

Prinzipien kennen<br />

Sie sicherlich. Die sind<br />

für Sie von zentraler Bedeutung, um trotz<br />

<strong>der</strong> vielen Aufgaben und Verpflichtungen<br />

nicht den Überblick <strong>zu</strong> verlieren, Prioritäten<br />

<strong>zu</strong> setzen, letztlich <strong>zu</strong>frieden und<br />

gelassen leben <strong>zu</strong> können. Das wissen Sie,<br />

und Sie tun Ihr Bestes, um <strong>der</strong> Aufgabenfülle<br />

Herr <strong>zu</strong> werden.<br />

Vereinfachen und <strong>Weglassen</strong> – <strong>zu</strong> diesen<br />

Prinzipien möchte ich Ihnen gleich<br />

auf dieser und <strong>der</strong> nächsten Seite noch einige<br />

Anregungen geben. Ich habe für Sie<br />

7 Tipps <strong>zu</strong>sammengestellt, die Sie täglich<br />

anwenden können. Denn die Chancen<br />

<strong>zu</strong>r Vereinfachung verstecken sich in alltäglichen<br />

Dingen und wollen entdeckt<br />

werden.<br />

In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen<br />

außerdem die beiden Herzspezialisten<br />

Rosenman und Friedman vorstellen, die<br />

in den 1950er Jahren erstmals den Zusammenhang<br />

zwischen Herzkrankheiten<br />

und Stressbelastung erkannt haben und<br />

damit <strong>zu</strong> den wichtigsten Forschern in<br />

diesem Bereich wurden. Der Ausgangspunkt<br />

ihrer wissenschaftlichen Arbeiten<br />

war eine schlichte Beobachtung – nämlich<br />

dass die beiden Ärzte immer wie<strong>der</strong> neue<br />

Stühle kaufen mussten, weil die Stuhlpolster<br />

in ihrem Wartezimmer an den<br />

Kanten abgewetzt waren. Aus diesem<br />

scheinbar unbedeutenden Umstand heraus<br />

entwickelten sie eine Theorie über<br />

den Umgang mit Belastungen, eine Theorie,<br />

die ebenso einfach wie aussagestark<br />

ist. Neugierig geworden? Näheres erfahren<br />

Sie auf Seite 6.<br />

Viel Lesespaß bei diesen und an<strong>der</strong>en<br />

Themen dieser Ausgabe wünscht Ihnen<br />

Dr. Rolf Meier, Chefredakteur<br />

<strong>Weglassen</strong> – <strong>der</strong> <strong>Schlüssel</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>mehr</strong> <strong>Zeitsouveränität</strong><br />

Wie Sie Ihren Alltag hinterfragen<br />

<strong>Weglassen</strong>, das ist einfach gesagt. Wo<br />

Sie doch so viel <strong>zu</strong> tun haben und eine<br />

Verpflichtung auf die an<strong>der</strong>e folgt. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite: Kein Mensch fühlt<br />

sich auf Dauer wohl, wenn er den<br />

ganzen Tag und vielleicht auch noch<br />

am Abend und am Wochenende<br />

fremdbestimmt ist. Lassen Sie uns deshalb<br />

gemeinsam auf die Suche nach<br />

Möglichkeiten gehen, Zeit <strong>zu</strong> sparen,<br />

schlicht durch <strong>Weglassen</strong>.<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

Das Prinzip ist einfach. Wenn da nicht<br />

<strong>der</strong> Alltag wäre. Denn in <strong>der</strong> Praxis ist<br />

es doch meist so: Ihr Tagesplan ist<br />

randvoll, Termine hier, Besprechungen<br />

dort, 3, 4 wichtige und etliche unwichtige<br />

Telefonate, 32 Mails checken, den<br />

Quartalsbericht verfassen, den Urlaub<br />

buchen, abends Steuerberater, zwischendurch<br />

die jüngere Tochter vom<br />

Sport abholen, nachts die ältere von <strong>der</strong><br />

Party einsammeln …<br />

Im Hinterkopf befassen Sie sich dann<br />

mit Ihren beiden wirklich wichtigen<br />

Projekten: „Eigentlich müsste ich mich<br />

jetzt unbedingt um dieses Thema<br />

kümmern.“ Machen Sie Schluss mit<br />

dem Karussell von Aufgabenstress,<br />

In dieser Ausgabe lesen Sie<br />

Überlastung und von schlechtem Gewissen!<br />

Alles Unwichtige beiseite lassen<br />

Die Tendenz, <strong>mehr</strong> <strong>zu</strong> machen, als man<br />

gut schaffen kann, und seine Zeit oft<br />

auch Unwesentlichem <strong>zu</strong> widmen, ist<br />

all<strong>zu</strong> menschlich. Es ist doch schön,<br />

flexibel auf Angebote eingehen <strong>zu</strong> können,<br />

und wenn es nur eine Werbe-E-<br />

Mail ist. Mit <strong>der</strong> gleichen Flexibilität<br />

können Sie sich Zeit verschaffen, wenn<br />

Ihre innere Stimme mal wie<strong>der</strong> nach-<br />

1-Minuten-Tipp<br />

Freuen Sie sich über den<br />

gelungenen Tag!<br />

Überdenken Sie <strong>zu</strong>m Abschluss Ihres<br />

Arbeitstages kurz Ihren Tag.<br />

Schreiben Sie sich die Dinge auf, die<br />

noch <strong>zu</strong> tun sind. Vergegenwärtigen<br />

Sie sich danach, was Sie alles geleistet<br />

haben und nun abhaken können.<br />

Nehmen Sie auch die kleinen Erfolge,<br />

die Erledigung einer Teilaufgabe<br />

o<strong>der</strong> den ersten vielversprechenden<br />

neuen Kontakt wahr. Dann können<br />

Sie den Arbeitstag mit einem guten<br />

Gefühl abschließen und sich auf den<br />

Feierabend freuen.<br />

ZEIT MANAGEN: Wie Sie Ihren Alltag hinterfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

RUHE FINDEN: In wenigen Minuten mit 2 <strong>simplify</strong> Übungen neue Kraft tanken . . . 3<br />

PERSÖNLICHKEIT ENTWICKELN: 3 Fragen die Ihre Alltagssorgen entzaubern . . . . 4<br />

KLASSIKTHEMA FEBRUAR: 9 bewährte Regeln für Ihr Aufgabenmanagement . . . . 5<br />

STRESS ABBAUEN: Was Ihr Stuhlpolster über Ihre Stressbealstung verrät . . . . . . . . 6<br />

KOMMUNIKATION VERBESSERN: So kommen Sie nicht <strong>mehr</strong> in Verlegenheit . . . 7<br />

IHR FORUM: Schwere Entscheidungen leicht gemacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

www.orgenda.de/<strong>simplify</strong>-selbstmanagement · Benutzerkennung: Ihr Nachname · Passwort: Ihre Kundennummer


ZEIT MANAGEN<br />

drücklich drängelt „Eigentlich müsste<br />

ich mich endlich mal …“.<br />

Versuchen Sie es einmal mit einer<br />

Radikal-Kur. Streichen Sie für ein paar<br />

Tage alles aus Ihrem Aktivitätenplan -<br />

und auch aus Ihrem Hinterkopf! – , was<br />

<strong>zu</strong> erledigen we<strong>der</strong> wichtig noch dringend<br />

ist. Lassen Sie es tatsächlich einfach<br />

weg! „Absagen, delegieren, verschieben“<br />

lautet jetzt Ihre Devise.<br />

Konzentrieren Sie sich die festgelegte<br />

Zeit lang nur auf die wesentlichen Aufgaben,<br />

die Sie sich vorgenommen haben.<br />

Und wenn Sie sich dies im Job nicht<br />

trauen, probieren Sie es in Ihrer Freizeit<br />

aus. Ein Wochenende frei von Verpflichtungen<br />

wird Ihnen sicher guttun!<br />

7 einfache Weglass-Tipps<br />

Sie können noch <strong>mehr</strong> tun. Hier noch<br />

einige beson<strong>der</strong>s wichtige Tipps für<br />

den Umgang mit eingeschliffenen<br />

Strukturen, mit Besprechungen, mit<br />

Texten und an<strong>der</strong>en Alltäglichkeiten.<br />

Wenn Sie diese Weglass-Tipps bereits<br />

nutzen, wissen Sie, was Sie daran haben.<br />

Nutzen Sie sie noch nicht, können Sie<br />

schon heute beginnen, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />

Zeit und Aufwand <strong>zu</strong> sparen.<br />

Tipp 1: Immer mal wie<strong>der</strong> Eingeschliffenes<br />

infrage stellen<br />

Die Reservierung des Besprechungsraums<br />

– klar müssen da die Hausverwaltung,<br />

die IT und das Personalreferat<br />

ihre Unterschrift unter den Antrag setzen,<br />

das war schon immer so. Es ist<br />

kaum <strong>zu</strong> fassen, wie viel Zeit in Firmen<br />

verschwendet wird, weil ohne großes<br />

Nachdenken alles so gemacht wird „wie<br />

immer“. Wenn Sie es sich <strong>zu</strong>r Gewohnheit<br />

machen, Selbstverständliches routinemäßig<br />

<strong>zu</strong> hinterfragen, werden Sie<br />

viele Möglichkeiten <strong>der</strong> Vereinfachung<br />

von Abläufen finden, und sich selbst<br />

unnötigen Aufwand ersparen.<br />

Tipp 2: Nutzen Sie Ziele als Filter<br />

Wer kann wirklich je<strong>der</strong>zeit sagen,<br />

warum und wo<strong>zu</strong> er dieses o<strong>der</strong> jenes<br />

tut? Machen Sie sich, bevor Sie mit einer<br />

Aufgabe beginnen, kurz noch einmal<br />

klar, welches Ihr Ziel ist. Und wenn<br />

Sie mal nicht gut vorankommen, unterbrechen<br />

Sie Ihre Arbeit, und verdeutlichen<br />

Sie sich das Ziel erneut. So<br />

vermeiden Sie Verzettelung und Umwege<br />

und vor allem – unnütze Arbeit.<br />

Denn wenn Sie sich die Zielfrage nicht<br />

beantworten können, dann haben Sie<br />

einen sicheren Kandidaten für eine unwichtige,<br />

überflüssige Arbeit.<br />

Tipp 3: Quälen Sie sich nicht länger<br />

mit unverständlichen Texten<br />

Ob Bücher o<strong>der</strong> Fachartikel, wenn die<br />

Lektüre Sie über Gebühr beansprucht<br />

und Sie gar das Fremdwörterbuch <strong>zu</strong><br />

Rate ziehen müssen, stoppen Sie kurz,<br />

und vergleichen Sie Ihren Aufwand mit<br />

Ihrem erwarteten Ergebnis: Das Ergebnis<br />

rechtfertigt es selten, sich durch einen<br />

schwer verständlichen Artikel <strong>zu</strong><br />

quälen.<br />

Denn wenn es sich nicht um eine interne<br />

Information handelt, werden Sie<br />

die gesuchte Information wahrscheinlich<br />

auch woan<strong>der</strong>s in besser <strong>zu</strong>gänglicher<br />

Form finden. Also weglassen, am<br />

besten gleich wegwerfen.<br />

Tipp 4: Vergeuden Sie keine Zeit<br />

mit Formulierungsversuchen<br />

Auch beim Verfassen von Texten ist das<br />

Stichwort „<strong>Weglassen</strong>“ ein guter Rat in<br />

Sachen Klarheit und Zeitsparen.Wenn<br />

Sie an einer Formulierung hängen bleiben<br />

o<strong>der</strong> beim abschließenden Durchlesen<br />

Ihres Schreibens nicht <strong>zu</strong>frieden<br />

sind: Versuchen Sie nicht, um<strong>zu</strong>formulieren,<br />

<strong>zu</strong> ergänzen o<strong>der</strong> durch Ergän<strong>zu</strong>ngen<br />

verständlicher <strong>zu</strong> werden.<br />

Versuchen Sie stattdessen, unklare<br />

Worte o<strong>der</strong> Passagen <strong>zu</strong> streichen. Sie<br />

werden merken, dass die Information<br />

meist erhalten bleibt, <strong>der</strong> Text <strong>zu</strong>dem<br />

oft an Klarheit gewinnt.<br />

Tipp 5: Stellen Sie um auf Sofort-<br />

Protokoll<br />

„Wer schreibt das Protokoll?“ Sie kennen<br />

diese unangenehme Frage und die<br />

Folgen. Der Ausgewählte versucht, den<br />

Verlauf und die Ergebnisse mit hohem<br />

Aufwand <strong>zu</strong> dokumentieren. Was geschieht<br />

mit dem Ergebnis? Oft wird das<br />

mühsam erstellte Protokoll schlicht abgeheftet,<br />

bisweilen findet es gleich den<br />

Weg in den Papierkorb.<br />

Die bessere Alternative:<br />

Einer schreibt in Listenform,<br />

wer was bis wann <strong>zu</strong><br />

erledigen hat. Am besten<br />

gleich in den Computer mit angeschlossenem<br />

Beamer, sodass alle die<br />

Punkte mitverfolgen können und das<br />

Ergebnis gleich ausgedruckt und verteilt<br />

werden kann.<br />

Tipp 6: Vermeiden Sie Rückrufe<br />

Vielbeschäftigte Menschen rufen bei<br />

vielbeschäftigten Menschen an, hinterlassen<br />

eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter,<br />

und <strong>der</strong> Angerufene versucht<br />

seinerseits, den Vielbeschäftigten<br />

ans Telefon <strong>zu</strong> kriegen. Solche Null-<br />

Kommunikation kann viel Zeit kosten.<br />

Versprechen Sie keinen Rückruf.<br />

Sprechen Sie auf Ihren Anrufbeantworter<br />

klar und deutlich Ihre E-Mail-<br />

Adresse. Ermuntern Sie Anrufer, es erst<br />

einmal per E-Mail <strong>zu</strong> probieren. Dann<br />

sparen Sie sich so manches vergebliche<br />

Anklingeln. Zumal nach vielen Telefonaten<br />

ohnehin das Anliegen noch einmal<br />

per E-Mail präzisiert wird.<br />

Tipp 7: Hinterfragen Sie<br />

Meetings<br />

Überflüssige Treffen sind Zeitverschwendung.<br />

Selbst wenn nur eine Person<br />

teilnimmt, die nicht teil<strong>zu</strong>nehmen<br />

brauchte, geht unnötig Arbeitszeit verloren.<br />

Gewöhnen Sie sich an, am Ende eines<br />

jeden Meetings <strong>zu</strong> fragen: War es wirklich<br />

nötig, dass wir uns persönlich getroffen<br />

haben? Können wir das nächste<br />

Treffen durch Telefonate o<strong>der</strong> E-Mails<br />

ersetzen? Wenn Sie <strong>der</strong> Einzige sind,<br />

<strong>der</strong> das Meeting für überflüssig hielt,<br />

fragen Sie sich und die an<strong>der</strong>en, ob Ihre<br />

Teilnahme wirklich notwendig ist.<br />

Kur<strong>zu</strong>m: Wenn Ihnen etwas <strong>zu</strong> viel<br />

o<strong>der</strong> <strong>zu</strong> kompliziert wird – denken Sie<br />

an das einfache Rezept: <strong>Weglassen</strong>!<br />

XNIP: FBK4EQ<br />

<br />

2 <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011 www.orgenda.de


RUHE FINDEN<br />

Ganz entspannt im Hier und Jetzt<br />

In wenigen Minuten mit 2 <strong>simplify</strong> Übungen neue Kraft tanken<br />

Je anstrengen<strong>der</strong> und belasten<strong>der</strong> Ihr<br />

Alltag, desto wichtiger ist es, dass Sie es<br />

schaffen, schnell ab<strong>zu</strong>schalten und<br />

neue Energie <strong>zu</strong> tanken. Die beiden<br />

Schnell-Übungen unterstützen Sie dabei.<br />

Sie benötigen für jede nur wenige<br />

Minuten.<br />

Übung <strong>zu</strong>r Kurzentspannung<br />

Setzen Sie sich locker auf einen Stuhl,<br />

stellen Sie die Füße fest auf den Boden<br />

und richten Sie sich im Kreuz gerade auf.<br />

Ihre Hände ruhen bequem auf den<br />

Oberschenkeln. Schließen Sie nun die<br />

Augen, atmen Sie tief durch. Beginnen<br />

Sie dann, langsam von 20 rückwärts bis<br />

0 <strong>zu</strong> zählen – und zwar nur bei jedem<br />

Ausatmen.<br />

Zählen Sie also beim ersten Ausatmen<br />

„20“, beim zweiten „19 “ und so weiter.<br />

Stellen Sie sich vor, wie Sie mit je<strong>der</strong><br />

Zahl tiefer und tiefer in den Entspannungs<strong>zu</strong>stand<br />

gleiten. Nachdem Sie bei 0<br />

angekommen sind, bleiben Sie noch kurze<br />

Zeit ruhig sitzen, bevor Sie sich wie<strong>der</strong><br />

Ihren Aufgaben <strong>zu</strong>wenden.<br />

Sie müssen vielleicht etwas trainieren,<br />

bis diese Übung ihre volle entspannende<br />

Wirkung zeigt. Wenn Sie die<br />

Übung jedoch regelmäßig machen,<br />

können Sie sich bald auch effektiv entspannen,<br />

indem Sie nur von 5 rückwärts<br />

bis 0 zählen. Denn durch die häufige<br />

Wie<strong>der</strong>holung verankern Sie in<br />

Ihrem Inneren die Entspannung nach<br />

und nach als konditionierte Reaktion<br />

auf das Rückwärtszählen.<br />

Achten Sie auf Ihre Atmung<br />

Unter Anspannung atmen die meisten<br />

Menschen schnell und flach. Tiefes<br />

Durchatmen dagegen entspannt und<br />

versorgt Ihr Gehirn bestmöglich mit<br />

Sauerstoff. Atmen Sie also tief – in den<br />

Bauch, nicht in den Brustkorb – und<br />

gleichmäßig durch. Probieren Sie beide<br />

Übungen <strong>mehr</strong>mals aus. Trainieren Sie<br />

dann die, die Ihnen <strong>mehr</strong> liegt. Mit ein<br />

wenig Übung können Sie danach je<strong>der</strong>zeit<br />

schnell abschalten und sich entspannen.<br />

Geben Sie sich jeden Tag 15<br />

Minuten für Ihr Wohlergehen<br />

Sie fühlen sich nach einem anstrengenden<br />

Tag so richtig ausgelaugt? Dann<br />

nehmen Sie sich ein Viertelstündchen<br />

Zeit – Zeit, um sich aktiv <strong>zu</strong> entspannen.<br />

Nutzen Sie die Zeit für die kleine Meditationsübung<br />

unten. Dafür brauchen<br />

Sie keine Ausrüstung, keinen Lehrgang<br />

und keine beson<strong>der</strong>en Umstände – nur<br />

15 Minuten Ruhe, anfangs möglichst<br />

immer <strong>zu</strong>r gleichen Zeit. Vielleicht fällt<br />

es Ihnen <strong>zu</strong>nächst schwer, Ihre Gedanken<br />

einfach fließen <strong>zu</strong> lassen, ohne bewusst<br />

über etwas nach<strong>zu</strong>denken.<br />

Ihr Körper und Ihr Verstand müssen<br />

sich erst an diese ungewohnte Zeit <strong>der</strong><br />

Ruhe gewöhnen. Wichtig ist, dass Sie<br />

sich täglich diese Zeit für sich nehmen,<br />

auch wenn es anfangs etwas Überwindung<br />

kostet. Bereits nach wenigen Tagen<br />

werden Sie spüren, wie viel Energie<br />

Ihnen die kurze Auszeit gibt, und Sie<br />

werden sich bald auf Ihre Meditationszeit<br />

freuen.<br />

In <strong>der</strong> Hektik Ruhe bewahren<br />

Ob an stressigen Tagen o<strong>der</strong> im „normalen“<br />

Alltag - die kurze Meditation<br />

wird Ihnen wertvolle Dienste leisten.<br />

Sie treten den Anfor<strong>der</strong>ungen ruhig<br />

und gelassen entgegen. Sobald Sie mit<br />

<strong>der</strong> Übung vertraut sind, können Sie<br />

Zeit und Dauer beliebig variieren.<br />

Experimentieren Sie: Sie können<br />

nichts falsch machen. Zum Einstieg<br />

ist die Regelmäßigkeit hilfreich,<br />

um sich auf die Entspannung<br />

ein<strong>zu</strong>stellen. Bald<br />

wird ein Blick <strong>zu</strong>r Uhr<br />

genügen, um innerlich<br />

um<strong>zu</strong>schalten:<br />

„Jetzt habe ich 15<br />

Minuten Pause!“<br />

Meditationsübung<br />

Sorgen Sie dafür, dass Sie 15 Minuten<br />

ungestört sind. Setzen Sie sich bequem<br />

auf einen Stuhl o<strong>der</strong> Sessel o<strong>der</strong> auf den<br />

Boden. Atmen Sie einige Male tief durch.<br />

Spannen Sie Ihren ganzen Körper an,<br />

und lassen Sie dann schnell wie<strong>der</strong> los.<br />

Wie<strong>der</strong>holen Sie diese An- und Entspannung<br />

3-mal.<br />

Schließen Sie die Augen, und lassen<br />

Sie Ihren Atem fließen. Spüren Sie, wie<br />

Ihr Körper angenehm schwer wird. Ignorieren<br />

Sie Juckreiz und Kribbeln, soweit<br />

es geht – aber nicht mit Gewalt. Ihr Körper<br />

wird sich bald an die totale Entspannung<br />

gewöhnen. Dann hören diese Erscheinungen<br />

von selbst auf.<br />

Lassen Sie Ihren Gedanken freien<br />

Lauf. Nehmen Sie wahr, was Ihnen in<br />

den Sinn kommt, aber halten Sie keinen<br />

Gedanken fest. Bleiben Sie an einem Gedanken<br />

hängen, so richten Sie die Konzentration<br />

wie<strong>der</strong> auf Ihre Atmung. Versuchen<br />

Sie nicht, etwas <strong>zu</strong> erzwingen.<br />

Lassen Sie alles einfach an sich vorbeiziehen.<br />

Zum Abschluss zählen Sie langsam<br />

von 1 bis 5, strecken sich und stehen<br />

dann auf.<br />

Einige Varianten <strong>der</strong> Meditation:<br />

Zählen Sie, nachdem Sie die Augen geschlossen<br />

haben, langsam von 25 rückwärts<br />

bis 1. Wenn Ihre Gedanken festhängen,<br />

fangen Sie an <strong>zu</strong> fantasieren.<br />

Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Sie<br />

gerne wären, eine Position, die Sie gerne<br />

hätten – was immer Sie sich wünschen,<br />

stellen Sie es sich in allen Einzelheiten<br />

vor. Spielen Sie ein paar Minuten „Was<br />

wäre, wenn … ?“<br />

Stellen Sie sich vor, Sie verlassen<br />

den Raum durch einen Geheimgang.<br />

Sie gehen eine lange Treppe<br />

hinunter, am Ende wartet ein<br />

strahlendes Licht auf Sie. Gehen<br />

Sie in das Licht hinein, spüren<br />

Sie seine angenehme<br />

Wärme. Alles ist hell,<br />

freundlich und leicht.<br />

Viele Untersuchungen zeigen: Regelmäßige<br />

Meditation wirkt sich positiv<br />

auf das körperliche und geistige Wohlbefinden<br />

aus. Nutzen Sie diesen Effekt<br />

für sich.<br />

XNIP: FBCP7G<br />

<br />

www.orgenda.de <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011<br />

3


PERSÖNLICHKEIT ENTWICKELN<br />

Guten Morgen, liebe Sorgen …<br />

3 <strong>simplify</strong> Fragen die Ihre Alltagssorgen entzaubern<br />

Nicht immer bekommt man das, was<br />

man sich wünscht. Bisweilen fühlt man<br />

sich überfor<strong>der</strong>t, ausgelaugt und verliert<br />

den „Spaß an <strong>der</strong> Freude“, manchmal<br />

ist einem alles <strong>zu</strong> viel. Solche Situationen<br />

kennt je<strong>der</strong>. Dies wirkt sich<br />

meist negativ auf die eigene Stimmung<br />

aus.<br />

Wenn Ihre Laune im Keller ist, Ihre<br />

Gedanken <strong>zu</strong> viel und <strong>zu</strong> häufig um negative<br />

Dinge kreisen, wenn Sie sich <strong>zu</strong><br />

viele Sorgen machen, dann hat das negative<br />

Auswirkungen auf Ihr Denken,<br />

auf Ihr Verhalten und Ihr Fühlen. Deshalb<br />

gehört <strong>zu</strong>m Wohlbefinden auch<br />

<strong>der</strong> richtige Umgang mit einer negativen<br />

Einstellung, mit Sorgen und mit<br />

Ängsten.<br />

Was Probleme, Sorgen und negative<br />

Stimmungen bewirken<br />

Ihr Denken: Ihre Konzentration ist gestört,<br />

da Sie sich einer Sache nicht mit<br />

voller Aufmerksamkeit widmen. Sie<br />

nehmen beson<strong>der</strong>s die Dinge wahr, die<br />

Ihre negativen Emotionen unterstützen.<br />

Ihr Verhalten: Ihr Auftreten verän<strong>der</strong>t<br />

sich, für an<strong>der</strong>e oft nicht nachvollziehbar.<br />

Die Zuversicht schwindet. Ihre Leistungsfähigkeit<br />

nimmt ab, weil Sie <strong>zu</strong> vorsichtig<br />

o<strong>der</strong> nervös und unruhig werden.<br />

An<strong>der</strong>en gegenüber reagieren Sie gereizt,<br />

o<strong>der</strong> Sie ziehen sich <strong>zu</strong>rück.<br />

Ihre Gefühle: Es schleicht sich das Gefühl<br />

ein, die Dinge nicht <strong>mehr</strong> unter<br />

Kontrolle <strong>zu</strong> haben. Sie fühlen sich<br />

ängstlich und nie<strong>der</strong>geschlagen. Sie können<br />

sich nicht <strong>mehr</strong> richtig entspannen.<br />

Im Extremfall empfinden Sie die Situation<br />

als ausweglos und sind depressiv<br />

verstimmt.<br />

Wichtig ist in solch einer Situation erst<br />

einmal, dass Sie negative Gefühle nicht<br />

als ständige Begleiter akzeptieren.<br />

Bleiben Sie bei Ihrer positiven<br />

Einstellung<br />

Sicher: Sorgen können auch ihr Gutes<br />

haben. Manchmal sind Sorgen ja berechtigt.<br />

Häufig ist es deshalb gut <strong>zu</strong><br />

klären, ob die Sorgen begründet sind<br />

o<strong>der</strong> nicht. So ist die Sorge um ständig<br />

wie<strong>der</strong>kehrende Rückenschmerzen als<br />

positiv <strong>zu</strong> bewerten, wenn Sie die<br />

Schmerzen ernst nehmen und <strong>zu</strong>r Tat<br />

schreiten, etwa Rückengymnastik betreiben<br />

o<strong>der</strong> sich <strong>zu</strong>m Arztbesuch entschließen.<br />

Schon <strong>der</strong> französische Philosoph<br />

Michel de Montaigne sagte: „Mein Leben<br />

bestand aus lauter Katastrophen,<br />

von denen die meisten nie eingetroffen<br />

sind.“ Es geht also darum, zwischen<br />

sinnlosen Sorgen und realen Befürchtungen<br />

<strong>zu</strong> unterscheiden. Stellen Sie<br />

sich da<strong>zu</strong> die folgenden 3 Fragen.<br />

1. Frage: Lohnt es, sich Sorgen<br />

<strong>zu</strong> machen?<br />

Aus <strong>der</strong> falschen Perspektive wirken<br />

manchmal Maulwurfshügel wie riesige<br />

Berge. Oft verän<strong>der</strong>t sich aber die Bedeutung<br />

eines Problems, wenn Sie es<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.<br />

Wie stark beeinträchtigt das<br />

Problem tatsächlich Ihr Leben? Ist es<br />

wirklich so existenziell? Wie werden<br />

Sie darüber denken, wenn Sie in 10 Jahren<br />

darauf <strong>zu</strong>rückblicken?<br />

2. Frage: Lohnt es, sich jetzt darüber<br />

Sorgen <strong>zu</strong> machen?<br />

Vergleichen Sie die aktuelle Sorge mit<br />

den Erfahrungen, die Sie bereits gemacht<br />

haben. Es kann auch helfen, die<br />

Bedeutung Ihrer Sorgen <strong>zu</strong> relativieren,<br />

wenn Sie sich die Sorgen an<strong>der</strong>er Personen<br />

vor Augen führen. Hierbei geht es<br />

nicht um das Argument „Alles nicht so<br />

schlimm, an<strong>der</strong>en geht es noch viel<br />

schlechter“. Son<strong>der</strong>n es geht darum,<br />

dass Sie sich bewusst machen, dass Sie<br />

durch Ihre Erfahrung und mit Ihren<br />

Fähigkeiten bestimmt eine Lösung finden<br />

werden, falls das, worum Sie sich<br />

sorgen, tatsächlich einträfe.<br />

Manchmal hilft auch ein Blick auf die<br />

Zeit und die Energie, die die Sorgen Sie<br />

kosten. Lohnt es sich, diese in Sorgen <strong>zu</strong><br />

investieren? Gibt es nicht wichtigere –<br />

und <strong>zu</strong>dem reale – Dinge, in die Sie Ihre<br />

Kraft und Zeit besser investieren<br />

sollten?<br />

3. Frage: Wie begründet ist die<br />

Sorge wirklich?<br />

Unsere Fantasie hat die Gabe, sich Dinge<br />

aus<strong>zu</strong>malen, die gar nicht existieren.<br />

Sätze wie „Stell dir vor ...“ und „Was<br />

wäre, wenn ...“ sind wun<strong>der</strong>bare Mittel,<br />

um unsere Kreativität in Bewegung <strong>zu</strong><br />

setzen. Solche Sätze können jedoch<br />

auch den eigenen „Sorgengenerator“<br />

mit unendlich viel Energie versorgen.<br />

Natürlich können täglich alle möglichen<br />

schrecklichen Dinge passieren.<br />

Aber wie wahrscheinlich ist das?<br />

!Tipp: Stellen Sie sich so konkret wie<br />

möglich vor, was schlimmstenfalls<br />

passieren könnte, wenn alles genauso<br />

eintritt, wie Sie es befürchten. Bei genauer<br />

Betrachtung ist das dann meist doch<br />

nicht so schlimm.<br />

Überlegen Sie, ob die Sorge überflüssig<br />

o<strong>der</strong> ob sie eine realistische Befürchtung<br />

ist. Ist sie überflüssig, werfen<br />

Sie sie sofort „über Bord“. Handelt es<br />

sich jedoch um eine Befürchtung, die<br />

wahrscheinlich eintreten und/o<strong>der</strong> erhebliche<br />

negative Folgen haben wird,<br />

sollten Sie handeln. Das gilt etwa für<br />

Schmerzen, die Sie nicht einschätzen<br />

können, o<strong>der</strong> für die Risiken einer Finanzanlage,<br />

die Sie bemerken.<br />

Stellen Sie sich<br />

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier, formulieren<br />

Sie Ihre Sorge, gehen Sie die 3 Fragen<br />

durch, und machen Sie sich <strong>zu</strong> je<strong>der</strong><br />

Antwort einige Stichworte. Wenn die<br />

Sorge überflüssig ist, haben Sie das nach<br />

einigen Minuten schwarz auf weiß in <strong>der</strong><br />

Hand. Sind Sie unsicher, verschaffen Sie<br />

sich Gewissheit. Fragen Sie einen Experten<br />

um Rat, Ihren Arzt, Ihren Rechtsanwalt,<br />

vielleicht auch Ihren Vorgesetzten<br />

o<strong>der</strong> Ihren Partner.<br />

Die meisten Ihrer Sorgen können Sie<br />

danach mit Sicherheit beruhigt über<br />

Bord werfen.<br />

XNIP: FB3QHA<br />

<br />

4 <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011 www.orgenda.de


KLASSIKTHEMA SELBSTMANAGEMENT<br />

Aufgaben intelligent bewältigen<br />

Auf diese 9 bewährten Regeln ist Verlass<br />

Arbeit haben Sie genug. Deshalb ist<br />

und bleibt es für Sie wichtig, Ihre Aufgaben<br />

im Griff <strong>zu</strong> haben. Das fällt Ihnen<br />

leicht(er), wenn Sie die folgenden 9<br />

Regeln beachten:<br />

Regel 1: Prüfen Sie Ihre Zuständigkeit<br />

Erledigen Sie das, was Sie erledigen<br />

müssen, nicht <strong>mehr</strong> und nicht weniger.<br />

Sind Sie für einen Vorgang nicht <strong>zu</strong>ständig,<br />

geben Sie ihn ab – möglichst<br />

sofort. Um dies möglichst früh entscheiden<br />

<strong>zu</strong> können, sollten Sie sich vor<br />

Beginn einer Arbeit, etwa beim Sortieren<br />

<strong>der</strong> Eingänge, diese wichtige Frage<br />

stellen. Es ist unangenehm, eine unerledigte<br />

und alte Sache ab<strong>zu</strong>geben.<br />

Regel 2: Vermeiden Sie das Aufschieben<br />

von Arbeiten<br />

Dinge vor sich her<strong>zu</strong>schieben, kostet<br />

Sie Energie. Denn Sie müssen sich immer<br />

wie<strong>der</strong> damit beschäftigen – in Gedanken,<br />

aber auch, wenn Sie einen Vorgang<br />

stets aufs Neue in die Hand<br />

nehmen und immer wie<strong>der</strong> weglegen<br />

müssen.<br />

Wenn das Aufschieben im Einzelfall<br />

passiert, ist es unproblematisch.<br />

Gehäuft kann es negative Konsequenzen<br />

haben. Die Konsequenzen kommen<br />

von außen, z. B. als Vorwürfe, o<strong>der</strong><br />

von innen in Form von Schuldgefühlen<br />

und Ängsten.<br />

Haben auch Sie solche Arbeiten, die Sie<br />

am liebsten schnell wie<strong>der</strong> loswerden<br />

würden, aber dann doch liegen lassen?<br />

Schreiben Sie die auf einen Zettel.<br />

Meist steckt das Gefühl dahinter,<br />

dass die Aufgabe irgendwie unangenehm<br />

ist. Sei es <strong>der</strong> Schwierigkeitsgrad,<br />

<strong>der</strong> Umfang o<strong>der</strong> die Notwendigkeit,<br />

eine Entscheidung <strong>zu</strong> treffen. Egal, was<br />

es ist: Die Aufgaben verschwinden<br />

nicht von selbst. Früher o<strong>der</strong> später<br />

müssen Sie sie ohnehin erledigen. Arbeiten<br />

Sie Ihren Zettel zügig ab. Das<br />

entlastet Sie unmittelbar.<br />

Regel 3: Konzentrieren Sie sich<br />

auf eine Aufgabe<br />

Vielleicht passiert Ihnen das auch<br />

schon mal: Sie brauchen 1 Stunde, um<br />

die Post durch<strong>zu</strong>sehen, weil dauernd<br />

etwas dazwischenkommt. O<strong>der</strong> Sie sitzen<br />

gerade an einer Vorlage, <strong>zu</strong> <strong>der</strong> Sie<br />

wenig Lust haben, und da kommt Ihnen<br />

als Ablenkung die Post gerade recht,<br />

die in Ihren Eingangskorb gelegt wird.<br />

Wer sich mit <strong>zu</strong> vielen unterschiedlichen<br />

Dingen im selben Zeitraum beschäftigt,<br />

arbeitet ineffizient. Das liegt<br />

daran, dass man immer eine gewisse<br />

Zeit braucht, um sich gedanklich auf<br />

eine Sache ein<strong>zu</strong>stellen.<br />

Regel 4: Vermeiden Sie den Sägezahn-Effekt<br />

Sich gedanklich in ein Thema einfinden,<br />

wie<strong>der</strong> herausgerissen werden,<br />

sich wie<strong>der</strong> gedanklich einfinden – das<br />

ist sicherlich keine Form effektiven Arbeitens.<br />

Denken Sie deshalb bitte daran:<br />

Je wichtiger die Arbeit, desto wichtiger<br />

ist es, eine störungsfreie Zeit für diese<br />

Arbeit <strong>zu</strong> finden.<br />

Regel 5: Versuchen Sie, Störungen<br />

<strong>zu</strong> vermeiden<br />

Viele Störungen sind hausgemacht. Sie<br />

haben vergessen, das Telefon um<strong>zu</strong>stellen,<br />

Ihre Tür steht offen, Sie versuchen<br />

morgens um 10, wenn erfahrungsgemäß<br />

viele Störungen auftreten, in<br />

Ruhe <strong>zu</strong> arbeiten. Natürlich können Sie<br />

sich nicht immer abkapseln,<br />

aber Sie können Zeiten<br />

unterscheiden, wann Sie<br />

ungestört arbeiten wollen<br />

und wann Sie ein offenes<br />

Ohr für an<strong>der</strong>e haben.<br />

Regel 6: Fassen Sie gleiche Tätigkeiten<br />

<strong>zu</strong> Blöcken <strong>zu</strong>sammen<br />

Gleiche Tätigkeiten sollten Sie am<br />

Stück erledigen, das geht meist schneller.<br />

Reservieren Sie bestimmte Zeiten,<br />

in denen Sie die Post bearbeiten, Ihre E-<br />

Mails lesen, Rücksprachen mit Ihren<br />

Mitarbeitern halten.<br />

Regel 7: Beginnen Sie mit einfachen<br />

Dingen<br />

Um sich schneller auf einen Arbeitsblock<br />

ein<strong>zu</strong>stellen, beginnen Sie am besten<br />

mit einfachen Tätigkeiten. Beispiel:<br />

Sie haben <strong>mehr</strong>ere Telefonate vor<br />

sich, darunter auch schwierige. Beginnen<br />

Sie mit den unproblematischen<br />

Gesprächen, dann können Sie sich erst<br />

„warmreden“ und wirken bei den<br />

schwierigen Gesprächen souveräner.<br />

Regel 8: Achten Sie auf Ihre Leistungsfähigkeit<br />

Beachten Sie bei <strong>der</strong> Bewältigung Ihrer<br />

Aufgaben Ihre Tagesleistungskurve.<br />

Diese kann individuell unterschiedlich<br />

sein, in <strong>der</strong> Regel liegt aber das Leistungshoch<br />

am Vormittag. Die Leistungskurve<br />

sinkt meistens am Nachmittag,<br />

und am späten Nachmittag<br />

steigt sie wie<strong>der</strong> an.<br />

Für die Bearbeitung Ihrer Aufgaben<br />

empfiehlt es sich deshalb, wichtige Aufgaben<br />

während des Vormittags an<strong>zu</strong>gehen.<br />

Lei<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> auch beson<strong>der</strong>s<br />

störanfällig. Legen Sie Routineaufgaben<br />

möglichst in Ihr Nachmittagstief.<br />

Regel 9: Nutzen Sie Ihren Computer<br />

effektiv<br />

Der Computer und Programme wie<br />

Outlook, Word und Excel bieten Ihnen<br />

ungemein viele Möglichkeiten. Aber<br />

nutzen Sie tatsächlich Ihren Computer<br />

so, wie Sie ihn <strong>zu</strong>r effektiven Erledigung<br />

Ihrer Aufgaben<br />

einsetzen<br />

könnten und sollten?<br />

Wenn nicht:<br />

Lassen Sie sich<br />

die entsprechenden<br />

Funktionen<br />

zeigen. Überprüfen<br />

Sie, ob die Hilfen für Sie sind, die Effizienz<br />

<strong>der</strong> Arbeit <strong>zu</strong> steigern.<br />

Wie effektiv Sie wirklich arbeiten,<br />

hängt <strong>zu</strong>m guten Teil von Ihnen selbst<br />

ab. Beachten Sie die 9 Regeln, dann fällt<br />

Ihnen dies leicht.<br />

XNIP: FB9QQX<br />

<br />

www.orgenda.de <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011<br />

5


STRESS ABBAUEN<br />

Wie abgewetzt ist Ihr Stuhlpolster?<br />

Was die Antwort mit Ihrer Stressbelastung <strong>zu</strong> tun hat<br />

Ende <strong>der</strong> 1950er Jahre stellte die Sekretärin<br />

einer Arztpraxis in Kalifornien<br />

fest, dass die Stühle im Wartezimmer<br />

erneuert werden müssten. Die Sitzkanten<br />

waren abgescheuert. Ihren Chefs, 2<br />

Herzspezialisten mit den Namen Rosenman<br />

und Friedman, wussten, warum<br />

das so war. Viele Herzpatienten waren<br />

genau das Gegenteil von dem, was<br />

<strong>der</strong> Ursprung des Begriffs Patient – patiens<br />

– im Lateinischen ursprünglich<br />

bedeutete, nämlich geduldig. Sie wollten<br />

alles schnell erledigt sehen, waren<br />

nervös und zappelig.<br />

Aus den Beobachtungen heraus entwickelten<br />

sie die Charakteristik <strong>der</strong> von<br />

ihnen sogenannten A-Typen, die einen<br />

hektischen Lebensstil ihr eigen nennen<br />

und anfällig sind für Stresserkrankungen.<br />

A-Typen sind oft Einzelkämpfer,<br />

werten Missgeschicke und Rückschläge<br />

als persönliche Nie<strong>der</strong>lagen. Sie arbeiten<br />

<strong>mehr</strong> als an<strong>der</strong>e, bleiben länger im<br />

Büro und beschäftigen sich auch in ihrer<br />

Freizeit häufig in Gedanken mit <strong>der</strong><br />

Arbeit. Für sie ist es wichtig, die Dinge<br />

unter Kontrolle <strong>zu</strong> halten. Wenn ihr<br />

Einfluss schwindet, ist das für sie<br />

schwer <strong>zu</strong> ertragen. Sie wirken hektisch,<br />

selten entspannt und nehmen<br />

sich kaum Freizeit, gönnen sich wenig<br />

Muße und haben wenig Kontakte.<br />

Wenn sie in eine Stresssituation kommen,<br />

verlieren sie schnell die Nerven<br />

und sind beson<strong>der</strong>s reizbar und überdreht.<br />

Dabei wird Adrenalin frei, was<br />

auf die Dauer einen Herzinfarkt verursachen<br />

kann.<br />

<strong>Selbstmanagement</strong><br />

So kontaktieren Sie uns:<br />

Bei Fragen <strong>zu</strong> Rechnungen o<strong>der</strong> Ihrem Abonnement<br />

wenden Sie sich bitte an unseren Abonnenten-Service:<br />

Theodor-Heuss-Straße 2-4, 53177 Bonn, Tel.: 02 28/<br />

9 55 01 40, Fax: 02 28/3 69 61 71, kundenservice@<strong>simplify</strong>-selbstmanagement.de.<br />

Sie haben eine inhaltliche Frage? Schreiben Sie an <strong>simplify</strong>®<br />

<strong>Selbstmanagement</strong>, Theodor-Heuss-Straße 2-4,<br />

53177 Bonn, Fax: 02 28 3 69 61 71, per Mail: redaktion@<br />

<strong>simplify</strong>-selbstmanagement.de. O<strong>der</strong> rufen Sie direkt in<br />

<strong>der</strong> Redaktion an: 02 28/82 05 75 22<br />

A-Typen sind deutlich stressanfällig<br />

und auch schlechter gewappnet<br />

vor den negativen<br />

Folgen von Stress.<br />

Sind Sie ein A-Typ?<br />

Unterstreichen Sie die Verhaltensweisen,<br />

die Sie auch an sich selbst beobachten,<br />

aus <strong>der</strong> folgenden Liste:<br />

Ich versuche gerne, <strong>mehr</strong>ere Dinge<br />

gleichzeitig <strong>zu</strong> tun.<br />

Ich geht schnell, renne bisweilen.<br />

Ich habe Schwierigkeiten, ruhig <strong>zu</strong><br />

sitzen und nichts <strong>zu</strong> tun.<br />

Ich wippe gerne mit dem Fuß o<strong>der</strong><br />

trommele mit den Fingern.<br />

Ich unterbreche gerne an<strong>der</strong>e.<br />

Ich bin schnell gereizt, wenn Dinge<br />

nicht nach meiner Vorstellung ablaufen.<br />

Ich esse schnell und verlasse meist<br />

unmittelbar nach dem Ende <strong>der</strong><br />

Mahlzeit den Tisch.<br />

Ich komme schlecht damit <strong>zu</strong>recht,<br />

wenn an<strong>der</strong>e besser sind als ich.<br />

Wenn Sie <strong>mehr</strong> als 4 dieser Statements<br />

angekreuzt haben, dürfen Sie<br />

sich <strong>der</strong> wachsenden Gruppe <strong>der</strong> A-Typen<br />

<strong>zu</strong>rechnen.<br />

Das Gegenstück: <strong>der</strong> B-Typ<br />

B-Typen sind Menschen, die vom Wesen<br />

her eher gemütlich sind, entspannter<br />

an Dinge herangehen, sich nicht<br />

über alles aufregen. Solche Menschen<br />

sind <strong>zu</strong>dem oft geselliger und verbringen<br />

folglich auch <strong>mehr</strong> Zeit mit an<strong>der</strong>en,<br />

mit ihrer Familie, ihren Freunden,<br />

suchen Ausgleich in ihrem Hobby. Sie<br />

Impressum:<br />

Chefredaktion: Dr. Rolf Meier<br />

Herausgeber: Detlef Koenig<br />

Produktmanagement: Patrick Loos<br />

Cartoons: Werner Tiki Küstenmacher<br />

Herstellungsleitung: Dipl.-Ing. Monika Graf<br />

Herstellung: Sebastian Gerber<br />

Verlag: Orgenda Verlag für persönliche Weiterentwicklung –<br />

ein Unternehmensbereich <strong>der</strong> VNR Verlag für die Deutsche<br />

Wirtschaft AG Bonn, HRB 8165<br />

Vorstand: Dipl.-Kaufm. Helmut Graf<br />

Druck: Bonner Druck & Medien<br />

ISSN: 1619-3032 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigungen,<br />

auch aus<strong>zu</strong>gsweise, nicht gestattet.<br />

© Orgenda Verlag für persönliche Weiterentwicklung, 2010<br />

<strong>simplify</strong>® ist eine eingetragene Marke <strong>der</strong> VNR Verlag für die<br />

Deutsche Wirtschaft AG<br />

zeichnen<br />

sich aus durch<br />

Freundlichkeit und<br />

Hilfsbereitschaft,<br />

Geduld und geringen Anspruch,<br />

Nachgiebigkeit gegenüber Autoritäten,<br />

Langsames, überlegtes Handeln,<br />

Vermeidung von Konflikten.<br />

Gefahren beim A-Typ<br />

Lei<strong>der</strong> ist beim A-Typ die Wahrscheinlichkeit,<br />

vorzeitig an einer Herzkrankheit<br />

<strong>zu</strong> sterben, doppelt so groß wie bei<br />

den B-Typen. Die Herzattacken sind<br />

gravieren<strong>der</strong>, die Wahrscheinlichkeit<br />

von Folgeattacken größer. Natürlich<br />

haben auch B-Typen ihre Probleme.<br />

Auch sie sind gefährdet, etwa depressiv<br />

<strong>zu</strong> werden.<br />

Einer <strong>der</strong> beiden Ärzte, Dr. Meyer<br />

Friedman, hat ein Therapieprogramm<br />

für die A-Typen entwickelt. Zu den<br />

Aufgaben, die er seinen Patienten aufgetragen<br />

hat, gehören:<br />

sich 15 Minuten Zeit für sich <strong>zu</strong> nehmen<br />

und Musik <strong>zu</strong> hören,<br />

sich intensiv mit den eigenen Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>zu</strong> beschäftigen,<br />

an<strong>der</strong>en <strong>zu</strong><strong>zu</strong>hören und nicht <strong>zu</strong> unterbrechen,<br />

auch wenn <strong>der</strong> Monolog<br />

lange dauert,<br />

an Spielen teil<strong>zu</strong>nehmen mit dem<br />

Vorsatz <strong>zu</strong> verlieren<br />

über sich selbst <strong>zu</strong> lachen.<br />

Mein Rat als Coach<br />

Sollten Sie die klassischen Verhaltensweisen<br />

eines A-Typs aufweisen,<br />

hilft nur, in sich <strong>zu</strong> gehen und <strong>zu</strong><br />

überlegen, was für Sie wichtig ist<br />

und wie Sie <strong>mehr</strong> Ruhe und Ausgleich<br />

in Ihr Leben bringen können.<br />

XNIP: FBEQH3<br />

<br />

6 <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011 www.orgenda.de


KOMMUNIKATION VERBESSERN<br />

Mit Schlagfertigkeit Angriffe parieren<br />

Mit diesen 3 Techniken kommen Sie bestimmt nicht in Verlegenheit<br />

In Sit<strong>zu</strong>ngen, aber auch in manchen<br />

„normalen“ Gesprächen geht es bisweilen<br />

hoch her. Unterschiedliche Meinungen<br />

prallen aufeinan<strong>der</strong>, alte Reizthemen<br />

werden wie<strong>der</strong> auf den Tisch<br />

gebracht.<br />

Da kann es schon mal passieren, dass<br />

ein Wort das an<strong>der</strong>e gibt und <strong>der</strong> Ton<br />

schärfer wird. Spätestens dann, wenn<br />

Gefühle mit ins Spiel kommen, können<br />

Äußerungen fallen, die man mit Recht<br />

als unsachlich, als aggressiv und bisweilen<br />

auch als persönlichen Angriff<br />

werten kann. Typische sind:<br />

„Das kann nicht stimmen.“<br />

„Da wi<strong>der</strong>sprechen Sie sich jetzt<br />

aber selbst.“<br />

„Müssen wir uns wie<strong>der</strong> mit den<br />

unnützen Details beschäftigen?“<br />

„Wenn Sie wenigstens diesmal Ihre<br />

Hausaufgaben gemacht hätten …“<br />

Kritisch können auch bestimmte<br />

Fragen sein, bei denen man nicht weiß,<br />

wie sie gemeint sind:<br />

„Sagen Sie mal, haben Sie sich wirklich<br />

mit dem Thema beschäftigt?“<br />

„Wie kommen Sie nur auf eine solche<br />

Idee?“<br />

„Hat Ihnen noch niemand erklärt,<br />

warum wir uns überhaupt mit <strong>der</strong><br />

Thematik beschäftigen?“<br />

Was können Sie tun, um mit unsachlichen<br />

Kommentaren richtig um<strong>zu</strong>gehen<br />

und <strong>mehr</strong>deutige Fragen ab<strong>zu</strong>wehren?<br />

Typische, aber kritische Reaktionen<br />

Beginnen wir mit den Reaktionen, die<br />

fast automatisch in unseren Köpfen<br />

auftauchen, die aber deutliche Nachteile<br />

haben.<br />

Gegenangriff: Sie machen als Replik<br />

eine abfällige Bemerkung: „Eine solche<br />

unpassende Äußerung kann auch nur<br />

von Ihnen kommen. Sie sind ja ohnehin<br />

gegen alles Neue.“ Der Nachteil:<br />

Sie setzen damit auf Eskalation. Das<br />

mündet schnell in einer handfesten<br />

Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng.<br />

Rechtfertigung: Sie begründen und<br />

erläutern, führen immer <strong>mehr</strong> Details<br />

an, doch Ihre Argumente ziehen immer<br />

weniger, <strong>der</strong> rote Faden verliert sich <strong>zu</strong>sehends.<br />

„Ich habe da was gelesen und<br />

meinte, dass das für uns interessant<br />

sein könnte, weil …“ Der Nachteil: Sie<br />

lassen sich unnötig in eine Position <strong>der</strong><br />

Schwäche locken und provozieren damit<br />

weitere Angriffe.<br />

Entschuldigen: „Tut mir leid, ich<br />

wollte doch nur …“ Auch das ist mit Sicherheit<br />

keine erfolgreiche Strategie.<br />

Sie erkennen damit den Angriff des<br />

Kollegen als sachlich richtig an.<br />

Übergehen: Sie reden weiter, gehen<br />

auf den Kommentar erst gar nicht ein.<br />

Das kann eine gute Strategie sein, vor<br />

allem dann, wenn die Kommentare<br />

sehr pauschal formuliert sind und <strong>der</strong><br />

Betreffende bereits als „schwierig“ bekannt<br />

ist. Zu dieser Technik kann ich<br />

Ihnen jedoch nicht raten, wenn Sie erwarten<br />

müssen, dass Ihr Gegenüber<br />

hartnäckig bleibt und Sie weiter mit<br />

Einwürfen nerven wird.<br />

Günstige Reaktionen mit Mehrwert<br />

Weit besser können Sie mit den folgenden<br />

3 Techniken reagieren. Die helfen<br />

Ihnen, den Gesprächston <strong>zu</strong> versachlichen<br />

und die Wellen <strong>zu</strong> glätten:<br />

1. Hinterfragen Sie den Einwand<br />

Einwände und Angriffe sind fast immer<br />

sehr pauschal formuliert. Darin<br />

liegt gerade das Problem, wenn Sie darauf<br />

angemessen reagieren wollen. Deshalb<br />

hilft es immer, nach<strong>zu</strong>fragen: „Was<br />

meinen Sie konkret damit?“ Mit diesem<br />

Schach<strong>zu</strong>g zwingen Sie Ihr Gegenüber,<br />

„Ross und Reiter“ <strong>zu</strong> nennen.<br />

Liefert <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e eine stichhaltige<br />

Begründung, können Sie sich mit seinen<br />

Argumenten auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Erweist sich <strong>der</strong> Angriff als unbegründet,<br />

brauchen Sie nicht näher darauf<br />

ein<strong>zu</strong>gehen, weil sich <strong>der</strong> Angreifer<br />

selbst ins Abseits gestellt hat.<br />

2. Greifen Sie den Einwand auf<br />

„Das haben wir noch nie so gemacht.“<br />

„Das haben wir schon probiert, aber es<br />

klappt nicht.“ Das sind typische Killerphrasen,<br />

die an<strong>der</strong>e eigentlich mundtot<br />

machen sollen. Hier können Sie mit <strong>der</strong><br />

„Gerade–weil–Technik“ arbeiten. Sie<br />

greifen die Phrase einfach auf: „Ich<br />

weiß, dass wir das bisher noch nicht<br />

ausprobiert haben …“ und führen den<br />

Gedanken in Ihrem Sinne weiter: „…<br />

aber gerade deshalb wird es Zeit, uns<br />

mit diesem wichtigen Thema <strong>zu</strong> beschäftigen.<br />

Denn wenn wir …“<br />

Beim 2. Beispiel können Sie nachfragen,<br />

welche Erfahrungen Ihr Gegenüber<br />

gemacht hat. „Was hat denn nicht<br />

geklappt?“ Die Ausführungen liefern<br />

Ihnen dann wie<strong>der</strong> Hinweise dafür, wo<br />

Sie mit Ihrer Argumentation ansetzen<br />

können.<br />

3. Führen Sie den Einwand ad<br />

absurdum<br />

Nehmen Sie den Einwand auf, und<br />

führen Sie ihn weiter, bis <strong>zu</strong>r Absurdität.<br />

Bei <strong>der</strong> Killerphrase „Das haben<br />

wir noch nie so gemacht“ können Sie<br />

kontern: „Das stimmt allerdings. Wenn<br />

wir das aber <strong>zu</strong>m Prinzip unserer Arbeit<br />

machen, können wir alle Innovationen<br />

vergessen. Die Konkurrenz wird<br />

sich freuen.“<br />

Eine gängige Replik ist die <strong>der</strong> „Ja,<br />

aber“-Technik. Sie stimmen <strong>zu</strong>, relativieren<br />

anschließend aber Ihre Zustimmung.<br />

„Sie haben Recht, aber …“ Diese<br />

Technik ist kritisch. Allein die<br />

Zustimmung kann problematisch sein,<br />

in Kombination mit einer Rechtfertigung<br />

ist sie es ganz bestimmt.<br />

Greifen Sie lieber auf die 3 ebenso<br />

günstigen wie bewährten Techniken<br />

<strong>zu</strong>rück, die ich Ihnen vorgestellt habe.<br />

Beson<strong>der</strong>s gut funktioniert die Technik<br />

des Hinterfragens. Sie leistet Ihnen bei<br />

den allermeisten Einwänden und Angriffen<br />

gute Dienste. Halten Sie diese<br />

Technik für alle Fälle im Hinterkopf –<br />

für die nächste hitzige Diskussion.<br />

XNIP: FBKH6E<br />

<br />

www.orgenda.de <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011<br />

7


IHR FORUM<br />

Schwere Entscheidungen leicht gemacht<br />

Gabi Keuthen aus Potsdam<br />

schreibt:<br />

Ich habe in den nächsten Wochen eine<br />

schwierige Entscheidung vor mir. Ich habe<br />

von meiner Firma das Angebot erhalten,<br />

für 2 Jahre nach Sofia <strong>zu</strong> gehen. Das Angebot<br />

ehrt mich. Ich sehe darin eine große<br />

berufliche Chance. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

bedeutet das für mich: Ich muss meine<br />

Wohnung auflösen, kann meinen Freund<br />

nur noch selten sehen …<br />

Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass<br />

ich solch eine weitreichende Entscheidung<br />

treffen muss. Wie komme ich da <strong>zu</strong><br />

einer vernünftigen Entscheidung?<br />

Liebe Frau Keuthen,<br />

manche Entscheidungen sind schwierig,<br />

weil sie positive, aber auch negative<br />

Verän<strong>der</strong>ungen mit sich bringen<br />

und weil die Auswirkungen <strong>der</strong> Entscheidungen<br />

schlecht absehbar sind.<br />

Die Fragen sind:<br />

Sollten Sie eine solche Chance vorübergehen<br />

lassen?<br />

Wie wirkt sich die getroffene Entscheidung<br />

auf Ihr Privatleben und<br />

Ihren beruflichen Erfolg aus?<br />

Wie kommen an<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

<strong>zu</strong>recht?<br />

1. Entwickeln Sie Entscheidungskriterien<br />

Zuerst schreiben Sie bitte alle Kriterien<br />

auf, die für die Entscheidung wichtig<br />

sind. In Ihrem Fall sind das etwa: das<br />

höhere Gehalt, <strong>der</strong> Kontakt <strong>zu</strong>m<br />

Freund, <strong>der</strong> Aufwand mit <strong>der</strong> Wohnung<br />

o<strong>der</strong> das ungewohnte Umfeld in<br />

Sofia. Versuchen Sie möglichst alle Kriterien<br />

<strong>zu</strong> finden.<br />

2. Gewichten Sie die Kriterien<br />

Entscheiden Sie: Wie wichtig sind Ihnen<br />

die einzelnen Kriterien? Unterscheiden<br />

Sie dabei zwischen „sehr<br />

wichtig“ (3), „wichtig“ (2) und „weniger<br />

wichtig“ (1).<br />

3. Bewerten Sie<br />

Wie bewerten Sie die Kriterien? Tragen<br />

Sie in Ihre Liste +3 ein, wenn Sie die<br />

Chancen als sehr positiv bewerten, bei<br />

positiv eine +2, bei gerade so positiv eine<br />

+1. Genauso gehen Sie bei den negativen<br />

Begleitumständen vor. -3 bedeutet,<br />

dass Sie diesen Umstand sehr<br />

negativ sehen, etwa die Trennung von<br />

Ihrem Freund.<br />

LESER-TIPP<br />

Dinge <strong>zu</strong> Ende bringen<br />

Von Piet Gronning aus Starnberg<br />

Multiplizieren Sie dann die Bewertung<br />

mit <strong>der</strong> Gewichtung des Kriteriums.<br />

Die Trennung von Ihrem Freund<br />

haben Sie als sehr wichtiges Kriterium<br />

eingeschätzt (3), und Sie schätzen die<br />

Auswirkungen als sehr negativ ein (-3).<br />

Die Rechnung ist dann 3 x -3 – also -9.<br />

Alle Werte <strong>zu</strong>sammengezählt ergeben<br />

ein eindeutiges Bild von den Chancen<br />

und den Nachteilen <strong>der</strong> Entscheidung.<br />

Je höher <strong>der</strong> Gesamtwert, desto<br />

größer die Chancen. Je niedriger <strong>der</strong><br />

Gesamtwert, desto unangenehmer die<br />

Nachteile.<br />

Überlegen können Sie sich auch, wie<br />

Sie wohl in 5 Jahren darüber denken<br />

werden. So verliert die Trennung von<br />

Ihrem Freund in <strong>der</strong> langfristigen Perspektive<br />

vielleicht etwas von ihrem<br />

Schrecken. Vielleicht haben Sie durch<br />

Ihr Auslandsengagement so viel Geld<br />

verdient, dass Sie ein halbes Jahr aussetzen<br />

und sich mit Ihrem Freund die<br />

Welt ansehen können? Sicherlich eine<br />

reizvolle Alternative.<br />

XNIP: FBAC7F<br />

<br />

Bei mir im Job geht es bisweilen sehr hektisch <strong>zu</strong>. Als Folge kommen immer wie<strong>der</strong><br />

Dinge auf mich <strong>zu</strong>, die „schnell noch erledigt“ werden müssen. Eine Tätigkeit<br />

ab<strong>zu</strong>brechen und später wie<strong>der</strong> auf<strong>zu</strong>nehmen, kostet unnötig Zeit und Energie.<br />

Deshalb habe ich mir <strong>zu</strong>r Gewohnheit gemacht, Dinge erst ab<strong>zu</strong>schließen,<br />

bevor ich eine neue Arbeit beginne. Was ich allerdings erst meinem Chef klarmachen<br />

musste, <strong>der</strong> die Angewohnheit hatte, immer mal wie<strong>der</strong> mit einer „ganz<br />

dringenden“ Sache an<strong>zu</strong>kommen.<br />

Ticker +++ Ticker +++ Ticker +++ Ticker<br />

Eine funktionierende Partnerschaft<br />

schützt vor Krankheit<br />

Menschen in einer festen Beziehung<br />

gehen durchschnittlich 5,4-Mal <strong>zu</strong>m<br />

Arzt und sind 20,2 Tage krank. Singles<br />

suchen hingegen 7-Mal den Arzt auf<br />

und bleiben an 38,8 Tagen <strong>zu</strong>hause.<br />

Das sind die Ergebnisse einer Studie<br />

<strong>der</strong> University of Washington in Amerika.<br />

Vielleicht ein Anlass, dem Partner<br />

wie<strong>der</strong> <strong>mehr</strong> Zeit und Zuwendung <strong>zu</strong><br />

schenken?<br />

Was wirklich Zufriedenheit<br />

schafft<br />

Die University of Missouri-Columbia<br />

hat herausgefunden, dass Personen,<br />

die dauerhaft Gefallen an einer neuen<br />

Aktivität finden (z. B. ein neues Hobby),<br />

<strong>zu</strong>friedener sind als Menschen,<br />

die sich für die „große“ Lösung entschieden<br />

haben (z. B. ein Um<strong>zu</strong>g in eine<br />

schönere Wohnung). Sie sehen, es<br />

muss nicht immer die große Lösung<br />

sein. Das Glück liegt im Kleinen.<br />

Premiumbereich/XNiP<br />

Uns finden Sie auch im Internet unter<br />

www.orgenda.de. Hier können<br />

Sie alle früher erschienenen Ausgaben<br />

kostenlos herunterladen und<br />

ausdrucken.<br />

Benutzerkennung: Ihr Nachname<br />

Passwort: Ihre Kundennummer<br />

O<strong>der</strong> archivieren Sie Ihre Lieblingsartikel<br />

per SMS u. v. m. mit unserem<br />

neuen Service XNiP. Alle Informationen<br />

hier<strong>zu</strong> finden Sie unter<br />

www.xnip.com<br />

8 <strong>simplify</strong> <strong>Selbstmanagement</strong> FEBRUAR 2011 www.orgenda.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!